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1. Timotheus: Studienanmerkungen zu Kapitel 1Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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Ziel: Oder „Zweck“, „Erfüllung“. (Siehe Anm. zu Rö 10:4.)
Auftrags: Oder „Anweisung“, „Anordnung“, „Befehls“. Paulus bezieht sich damit auf etwas, das er Timotheus bereits früher gesagt hatte. Er sollte gewisse Leute in der Versammlung anweisen, „keine andere Lehre zu lehren noch unwahren Geschichten … Aufmerksamkeit zu schenken“ (1Ti 1:3, 4). Ein Lexikon definiert das entsprechende griechische Wort als „etw[as], das getan werden muss“. Paulus verwendet dieses und verwandte Wörter in seinem Brief mehrfach (1Ti 1:18; 4:11; 5:7; 6:13, 17).
Liebe aus reinem Herzen: Wie Paulus zeigt, ist selbstlose christliche Liebe eng verbunden mit einem „reinen Herzen“, einem „guten Gewissen“ und „ungeheucheltem Glauben“. Wer ein „reines Herz“ hat, ist tief im Innern rein – seine moralischen Werte und Glaubensansichten stimmen mit Gottes Wort überein. Er hat aufrichtige Beweggründe und ist Jehova völlig ergeben (Mat 5:8 und Anm.). Ein reines Herz bewegt einen Christen dazu, anderen mit echter Liebe zu begegnen.
Liebe aus … gutem Gewissen: Gott hat dem Menschen ein Gewissen gegeben, die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Mit dem Gewissen kann man die eigenen Gedanken, Gefühle und Taten bewerten. Unvollkommene Menschen brauchen Gottes Wort, um ihr Gewissen zu schärfen. Nur so können sie Dinge richtig beurteilen, nämlich nach Gottes Maßstäben für Richtig und Falsch. Weil sich Christen nach Gottes Willen ausrichten und tun, was richtig ist, haben sie ein gutes Gewissen. Sie brauchen sich nicht wegen vergangener Sünden schuldig zu fühlen, schließlich haben sie bereut und sich geändert (1Pe 3:16, 21; siehe Anm. zu Rö 2:15). Mit einem guten Gewissen ist es leichter, andere selbstlos zu lieben.
Liebe aus … ungeheucheltem Glauben: Paulus wusste genau, wie heuchlerisch die Pharisäer waren und welchen Schaden ihr Verhalten anrichtete (Apg 26:4, 5; vgl. Mat 23:13). Er warnt Timotheus vor der Unaufrichtigkeit und Heuchelei anderer (1Ti 4:1, 2). Die griechischen Wörter für „Heuchelei“ oder „heucheln“ bezogen sich ursprünglich auf Schauspieler, die ihre Gesichter hinter Masken versteckten und so in demselben Stück verschiedene Rollen spielen konnten. (Siehe Anm. zu Mat 6:2.) Das hier mit „ungeheuchelt“ wiedergegebene Wort wird definiert als „ohne Schauspielerei“ oder „ohne sich zu verstellen“. Paulus zeigt: Echter, aufrichtiger Glaube macht es Christen leichter, andere selbstlos zu lieben.
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