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  • Eine vor Gott und den Menschen ehrbare Ehe schließen
    Der Wachtturm 2006 | 15. Oktober
    • Eine vor Gott und den Menschen ehrbare Ehe schließen

      „Nun fand . . . ein Hochzeitsfest in Kana in Galiläa statt . . . Jesus und seine Jünger waren ebenfalls zum Hochzeitsfest eingeladen“ (JOHANNES 2:1, 2).

      1. Was verrät der Bericht über Jesu Anwesenheit in Kana?

      EIN würdiges Hochzeitsfest unter Dienern Gottes kann große Freude bereiten. Das wussten auch Jesus, seine Mutter und einige seiner Jünger, die an einer bestimmten Hochzeit teilnahmen. Christus zeichnete diese Hochzeit sogar dadurch aus, dass er dort das erste über ihn aufgezeichnete Wunder vollbrachte und damit das Fest bereicherte (Johannes 2:1-11). Eine Hochzeit von Christen, die Jehova als glücklich verheiratetes Ehepaar dienen möchten, hat bestimmt jeder von uns schon einmal erlebt und genossen. Vielleicht ist der eine oder andere ja gerade selbst kurz davor, zu heiraten. Oder er möchte mithelfen, die Hochzeit eines Freundes rundum schön zu gestalten. Was kann dazu beitragen?

      2. Was ist in der Bibel über Eheschließungen zu finden?

      2 Christen haben festgestellt, dass der Rat aus dem inspirierten Wort Gottes auch für einen Mann und eine Frau, die heiraten wollen, eine große Hilfe ist (2. Timotheus 3:16, 17). Zwar enthält die Bibel keine Anweisungen darüber, wie eine christliche Eheschließung konkret ablaufen sollte. Aber das ist verständlich, denn Bräuche und sogar rechtliche Erfordernisse sind ja schließlich von Gegend zu Gegend verschieden und verändern sich auch über die Zeit hinweg. Im alten Israel zum Beispiel gab es gar keine formelle Trauung. Am Tag der Hochzeit führte der Bräutigam seine Braut in sein Heim oder das seines Vaters (1. Mose 24:67; Jesaja 61:10; Matthäus 1:24). Mit dieser öffentlichen Handlung wurde die Ehe geschlossen. Eine Zeremonie, wie sie heute bei vielen Trauungen üblich ist, gab es damals nicht.

      3. Zu was für einer Feier trug Jesus in Kana bei?

      3 Bei den Israeliten galten Braut und Bräutigam nach dieser Handlung als Eheleute. Anschließend wurde der Anlass meist gefeiert. Um so ein Fest handelt es sich bei dem Bericht aus Johannes 2:1. Das im Urtext verwendete Wort wird richtigerweise mit „Hochzeitsfest“ wiedergegeben (Matthäus 22:2-10; 25:10; Lukas 14:8).a Aus dem Bericht wird deutlich, dass es sich um eine Feier aus Anlass einer jüdischen Eheschließung handelte, bei der Jesus anwesend war und zu deren Gelingen er beitrug. Die eigentliche Eheschließung hingegen lief in damaliger Zeit ganz anders ab, als das heute üblich ist.

      4. Für was für eine Hochzeitsfeier entscheiden sich manche Christen, und warum?

      4 Christen müssen heutzutage in vielen Ländern bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllen, wenn sie heiraten möchten. Entsprechen sie diesen, können sie sich auf irgendeine rechtsgültige Weise trauen lassen. Dabei kann es sich um eine kleine, einfache Zeremonie handeln, die ein Richter, Bürgermeister, Standesbeamter oder ein vom Staat autorisierter Religionsdiener leitet. Einige entscheiden sich dafür, auf diese Weise zu heiraten. Sie laden vielleicht ein paar Verwandte oder christliche Freunde als Trauzeugen ein oder einfach nur dazu, sich bei diesem wichtigen Anlass mit ihnen zu freuen (Jeremia 33:11; Johannes 3:29). Auf eine große Hochzeitsfeier, die viel Planung erfordern würde und mit hohen Kosten verbunden wäre, verzichten manche Christen lieber und entscheiden sich stattdessen etwa für ein Essen im engsten Familien- und Freundeskreis. Ganz gleich, wie wir darüber denken, sollten wir anderen reifen Christen auch eine andere Meinung zugestehen (Römer 14:3, 4).

      5. Warum wünschen sich viele Christen eine Hochzeitsansprache, und worum geht es darin?

      5 Die meisten christlichen Brautpaare wünschen sich, dass anlässlich ihrer Eheschließung eine biblische Ansprache gehalten wird.b Sie erkennen an, dass Jehova der Stifter der Ehe ist und in seinem Wort guten Rat dazu gibt, wie man in der Ehe glücklich werden kann (1. Mose 2:22-24; Markus 10:6-9; Epheser 5:22-33). Auch möchten die meisten Paare, dass christliche Freunde und Verwandte diesen schönen Anlass mit ihnen erleben. Wie sind aber eigentlich all die verschiedenartigen rechtlichen Anforderungen und Verfahren einzuordnen, ganz zu schweigen von den jeweils am Ort vorherrschenden Bräuchen? In diesem Artikel wird auf die Umstände in verschiedenen Teilen der Erde eingegangen. Das kann erheblich von dem abweichen, was wir kennen oder was bei uns üblich ist. Trotzdem wollen wir einige allgemein gültige Grundsätze oder Gesichtspunkte herausarbeiten, die für Diener Gottes wichtig sind.

      Ehrbare Ehe — rechtsgültige Ehe

      6, 7. Warum sollten uns die rechtlichen Bedingungen für eine Eheschließung interessieren, und woran wäre das zu erkennen?

      6 Ins Leben gerufen worden ist die Ehe von Jehova. Gleichwohl sind menschliche Regierungen durchaus berechtigt, Heiratswilligen bis zu einem gewissen Grad vorzuschreiben, wie sie vorzugehen haben. Jesus sagte: „Zahlt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Markus 12:17). Und der Apostel Paulus gab die Anweisung: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan, denn es gibt keine Gewalt außer durch Gott; die bestehenden Gewalten stehen in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet“ (Römer 13:1; Titus 3:1).

      7 Unter welchen Bedingungen jemand heiraten kann, wird in den meisten Ländern vom „Cäsar“, das heißt dem Staat, festgelegt. Wollen zwei Christen, die vom biblischen Standpunkt aus frei sind zu heiraten, die Ehe eingehen, halten sie sich gewissenhaft an die bei ihnen geltenden Gesetze. Das kann bedeuten, dass sie sich eine Heiratserlaubnis beschaffen, vor einen vom Staat autorisierten Standesbeamten treten und die Eheschließung womöglich in ein Personenstandsregister eintragen lassen. Als Cäsar Augustus eine „Einschreibung“ verlangte, kamen Maria und Joseph diesem Erfordernis nach und reisten nach Bethlehem, „um sich einschreiben zu lassen“ (Lukas 2:1-5).

      8. Was gibt es bei Jehovas Zeugen nicht, und warum nicht?

      8 Schließen zwei Christen eine gesetzlich anerkannte Ehe, ist ihre Verbindung auch in Gottes Augen rechtsgültig. Deshalb gibt es bei Jehovas Zeugen weder eine Wiederholung der Eheschließung durch mehrere rechtsgültige Zeremonien, noch wiederholen sie ihr Ehegelübde, etwa aus Anlass des 25. oder 50. Hochzeitstages (Matthäus 5:37). (Manche Kirchen sprechen einer rechtlich anerkannten Ziviltrauung die Gültigkeit ab mit der Behauptung, die Ehe sei erst dann richtig geschlossen, wenn ein Geistlicher eine Zeremonie durchgeführt oder das Brautpaar zu Mann und Frau erklärt habe.) In etlichen Ländern wird ein Religionsdiener der Zeugen Jehovas vom Staat autorisiert, Eheschließungen durchzuführen. Wo das möglich ist, wird er dies im Rahmen einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal tun wollen. Als örtliches Zentrum der wahren Anbetung ist dies der passende Ort für eine Ansprache über die von Jehova Gott gestiftete Eheeinrichtung.

      9. (a) Wozu können sich christliche Brautpaare entschließen, die sich standesamtlich trauen lassen? (b) Warum und wie sollten die Ältesten in die Hochzeitspläne einbezogen werden?

      9 In anderen Ländern ist es vorgeschrieben, sich von einem Standesbeamten trauen zu lassen oder direkt bei einer Behörde, zum Beispiel auf dem Standesamt. Im Anschluss an diese Rechtshandlung möchten viele Christen noch am selben Tag oder am Tag darauf eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal halten lassen. (Zwischen der standesamtlichen Trauung und der Hochzeitsansprache würden sie nicht viele Tage verstreichen lassen, denn nach Ersterer sind sie ja bereits vor Gott und den Menschen — die Christenversammlung eingeschlossen — verheiratet.) Wünscht sich ein Brautpaar im Anschluss an die standesamtliche Trauung eine Hochzeitsansprache in einem Königreichssaal, sollte es zuvor die Erlaubnis der Ältesten einholen, die das Versammlungsdienstkomitee bilden. Diese werden sich nicht nur vergewissern, dass das Paar in gutem Ruf steht, sondern auch sicherstellen, dass die Ansprache zu der angesetzten Uhrzeit nicht die normalen Zusammenkünfte und das übliche Programm beeinträchtigt (1. Korinther 14:33, 40). Außerdem informieren sie sich über alle gewünschten Vorbereitungen im Saal und entscheiden darüber, ob das Ereignis bekannt gegeben werden soll.

      10. Was sollte in einer Hochzeitsansprache erwähnt werden, wenn eine standesamtliche Trauung vorgeschrieben ist?

      10 Der Älteste, der die Hochzeitsansprache hält, wird sich um einen herzlichen, erbauenden und würdigen Ton bemühen. Wurde das Paar zuvor schon standesamtlich getraut, wird der Redner erklären, dass die beiden bereits gemäß dem Gesetz des Staates die Ehe geschlossen haben. Falls bei der standesamtlichen Trauung keine Gelübde abgelegt wurden, kann das Ehepaar dies sofern gewünscht im Rahmen der Ansprache tun.c Möchten die Neuvermählten die Gelübde vor Jehova und der Versammlung noch einmal wiederholen, obwohl das bereits Bestandteil der standesamtlichen Trauung war, sollten sie sie in der Vergangenheitsform formulieren und so zeigen, dass sie bereits „zusammengejocht“ wurden (Matthäus 19:6; 22:21).

      11. Wie erfolgt eine Eheschließung in manchen Ländern, und wie wirkt sich das auf die Hochzeitsansprache aus?

      11 In manchen Ländern braucht sich ein Paar nicht im Rahmen einer Zeremonie trauen zu lassen, nicht einmal vor einem staatlichen Beamten. Die Ehe gilt als geschlossen, wenn die beiden ein unterschriebenes Formular zur Eintragung ihrer Ehe einem Beamten vorlegen. Daraufhin wird eine Heiratsurkunde ausgestellt. Damit gelten die beiden ab diesem Datum als Mann und Frau. Wie bereits erwähnt, möchten viele Paare, deren Ehe so geschlossen wird, dass unmittelbar darauf ein geistig reifer Bruder eine biblische Ansprache in einem Königreichssaal hält. Er wird allen Anwesenden erklären, dass das Paar durch die kurz zuvor erfolgte Eintragung die Ehe geschlossen hat. Möchten die beiden ein Gelübde ablegen, sollte so vorgegangen werden, wie in Absatz 10 und in der Fußnote dargelegt. Die Anwesenden im Königreichssaal werden sich mit dem Ehepaar freuen und von dem Rat aus Gottes Wort profitieren (Hohes Lied 3:11).

      Eheschließung nach Brauch und Ziviltrauung

      12. Was ist eine Ehe nach Brauch, und wozu wird geraten, wenn man eine solche Ehe schließt?

      12 Es gibt auch Länder, in denen Brautpaare eine so genannte Ehe nach Brauch (oder nach Stammesrecht) eingehen. Damit ist nicht gemeint, dass die beiden einfach zusammenleben, noch ist eine so genannte Ehe nach Gewohnheitsrecht gemeint, der mancherorts eine gewisse Rechtsgültigkeit zugebilligt wird, die aber keine uneingeschränkt rechtsgültige Ehe ist.d Wir sprechen hier von einer Ehe, die nach dem öffentlich anerkannten Brauch eines Stammes oder einer Region eingegangen wird. Dazu kann es erforderlich sein, dass ein Brautpreis vollständig bezahlt und akzeptiert wird, wodurch das Brautpaar rechtlich und biblisch als verheiratet gilt. Der Staat betrachtet solche Eheschließungen nach Brauch als gültig, gesetzmäßig und verbindlich. Im Anschluss an eine solche Eheschließung nach Brauch ist es in der Regel möglich, diese eintragen zu lassen. Dabei erhält das Paar meist eine offizielle Bescheinigung. Eine derartige Eintragung bietet einen gewissen Schutz für das Ehepaar oder für die Frau, falls ihr Mann stirbt, sowie für Kinder, die eventuell aus der Verbindung hervorgehen. Die Versammlung würde allen, die eine solche Ehe nach Brauch eingehen, dringend nahe legen, diese möglichst unverzüglich eintragen zu lassen. Nebenbei bemerkt wurde offenbar unter dem mosaischen Gesetz offiziell Buch über Eheschließungen und Geburten geführt (Matthäus 1:1-16).

      13. Was wäre passend für eine Hochzeitsansprache im Anschluss an eine Eheschließung nach Brauch?

      13 Die beiden durch eine solche Eheschließung nach Brauch rechtsgültig miteinander verbundenen Personen werden zum Zeitpunkt dieser Eheschließung Ehemann und Ehefrau. Wie bereits erwähnt, wünschen sich viele Christen, die eine solche rechtsgültige Ehe schließen, auch eine Hochzeitsansprache, eventuell mit Gelübden, in einem Königreichssaal. In diesem Fall würde der Redner ausdrücklich erwähnen, dass das Paar gemäß den Gesetzen des Staates bereits verheiratet ist. Eine solche Ansprache würde nur einmal gehalten. Die Ehe wird nur einmal geschlossen — in diesem Fall durch die rechtsgültige Eheschließung nach Brauch (oder Stammesrecht) — und es gibt nur eine biblische Ansprache dazu. Die Eheschließung und die Ansprache so zeitnah wie möglich zu legen, vorzugsweise auf den gleichen Tag, ist wichtig, damit die christliche Ehe in den Augen der Öffentlichkeit als ehrbar betrachtet wird.

      14. Was kann ein Christ tun, wenn sowohl eine Eheschließung nach Brauch als auch eine zivilrechtliche Trauung möglich sind?

      14 In manchen Ländern, in denen die Eheschließung nach Brauch als rechtsgültig angesehen wird, gibt es gleichzeitig die Möglichkeit, sich zivilrechtlich trauen zu lassen. Eine solche Trauung findet gewöhnlich vor einem Standesbeamten statt und kann sowohl das Ablegen von Ehegelübden als auch die Eintragung in ein Personenstandsregister einschließen. Einige christliche Brautpaare möchten sich lieber standesamtlich trauen lassen, als eine Ehe nach Brauch einzugehen. Es ist rechtlich nicht notwendig, beides zu tun, denn beide Verfahren sind rechtsgültig. Was in Absatz 9 und 10 über die Hochzeitsansprache und die Ehegelübde gesagt wird, trifft auch hier zu. Worauf es ankommt, ist, dass das Paar die Ehe auf eine vor Gott und den Menschen ehrbare Weise eingeht (Lukas 20:25; 1. Petrus 2:13, 14).

      Die Ehre in der Ehe

      15, 16. Wie wichtig ist Ehre für eine Ehe?

      15 Als in der Ehe eines persischen Königs einmal ein Problem entstand, gab Memuchan, einer seiner engsten Ratgeber, eine Empfehlung, die die allgemein positive Auswirkung haben sollte, dass ‘alle Frauen ihren Männern Ehre zollen’ (Esther 1:20). In einer christlichen Ehe ist das nicht vom Erlass eines menschlichen Königs abhängig; Ehefrauen tun das gern von sich aus. Genauso liegt es christlichen Ehemännern am Herzen, ihren Frauen Ehre zuteil werden zu lassen und sie zu loben (Sprüche 31:11, 30; 1. Petrus 3:7). Dass eine Ehe von gegenseitiger Ehrerbietung geprägt ist, sollte sich aber nicht erst nach vielen Jahren zeigen, sondern buchstäblich vom ersten Tag, dem Hochzeitstag, an.

      16 Darüber hinaus sollte diese Ehre nicht nur zwischen Mann und Frau am Hochzeitstag erkennbar sein. Auch die Hochzeitsansprache, die ein christlicher Ältester hält, sollte von dieser Eigenschaft zeugen. Sie sollte an das Brautpaar gerichtet sein. Um die beiden zu ehren, würde der Redner darauf achten, keine humorvollen Aussagen oder Volksweisheiten in den Mittelpunkt zu rücken. Er sollte keine allzu privaten Beobachtungen einflechten, die das Brautpaar oder die Zuhörer in Verlegenheit bringen könnten. Stattdessen wird er sich bemühen, in herzlicher und erbauender Weise auf den Stifter der Ehe und seinen hervorragenden Rat aufmerksam zu machen. Zu einer Eheschließung, bei der Jehova Gott geehrt wird, trägt also auch die würdige Hochzeitsansprache eines Ältesten maßgeblich bei.

      17. Warum ist es wichtig, sich mit den rechtlichen Aspekten einer Eheschließung zu befassen?

      17 In diesem Artikel sind viele rechtliche Aspekte einer Eheschließung angesprochen worden. Manche Details sind in unserer Gegend vielleicht nicht direkt anwendbar. Wir alle sollten uns aber bewusst sein, wie wichtig es ist, dass wir als Zeugen Jehovas bei allem, was mit einer Hochzeit zu tun hat, Achtung vor den örtlichen Gesetzen, den Anforderungen des Cäsars, bekunden (Lukas 20:25). Paulus forderte dazu auf: „Erstattet allen, was ihnen gebührt: dem, der die Steuer verlangt, die Steuer; dem, der den Tribut verlangt, den Tribut; . . . dem, der Ehre verlangt, die Ehre“ (Römer 13:7). Christen sollten also vom Hochzeitstag an erkennen lassen, dass sie die gegenwärtig gültige Einrichtung Gottes ehren.

      18. Worüber sollte man sich in Bezug auf eine eventuelle Hochzeitsfeier Gedanken machen, und wo findet man Informationen dazu?

      18 Auf viele Eheschließungen unter Christen folgt ein geselliges Beisammensein: eine Hochzeitsfeier oder ein Essen. Wir wissen ja, dass auch Jesus eine solche Feier besuchte. Wie kann uns biblischer Rat helfen, darauf zu achten, dass dabei ebenfalls Gott geehrt wird und sowohl die Neuvermählten als auch die Christenversammlung in ein gutes Licht gerückt werden? Genau damit befasst sich der nächste Artikel.e

  • Unseren Glauben durch unsere Lebensführung beweisen
    Der Wachtturm 2006 | 15. Oktober
    • Unseren Glauben durch unsere Lebensführung beweisen

      „Der Glaube [ist], wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot“ (JAKOBUS 2:17).

      1. Warum sahen die ersten Christen nicht nur den Glauben, sondern auch Werke als wichtig an?

      IM Großen und Ganzen bewiesen die ersten Christen ihren Glauben durch ihre Lebensweise. Der Jünger Jakobus forderte alle Christen auf: „Werdet . . . Täter des Wortes und nicht bloß Hörer.“ Er fügte hinzu: „Wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot“ (Jakobus 1:22; 2:26). Etwa 35 Jahre nach der Niederschrift dieser Worte bewiesen zwar immer noch viele, aber leider nicht mehr alle Christen ihren Glauben durch entsprechende Werke. So konnte Jesus die Versammlung in Smyrna loben, doch vielen aus der Versammlung in Sardes musste er sagen: „Ich kenne deine Taten, dass du den Namen hast, du seist lebendig, bist aber tot“ (Offenbarung 2:8-11; 3:1).

      2. Was sollten sich Christen in Bezug auf ihren Glauben fragen?

      2 Folglich forderte Jesus die Christen in Sardes — und im erweiterten Sinn alle späteren Leser seiner Worte — auf, unter Beweis zu stellen, dass ihr Herz immer noch für die christliche Wahrheit schlägt und sie geistig wach sind (Offenbarung 3:2, 3). Jeder von uns könnte sich fragen: „Wie sehen denn meine Taten aus? Zeugt mein Handeln von meinem Glauben? Liefert alles, was ich tue — selbst das, was nicht direkt mit dem Predigtdienst oder den Zusammenkünften zu tun hat —, einen Beweis für meinen Glauben?“ (Lukas 16:10). Wir könnten nun auf die verschiedensten Lebensbereiche eingehen, doch wir wollen uns auf einen beschränken: auf Geselligkeiten einschließlich christlicher Hochzeitsfeiern.

      Kleinere Geselligkeiten

      3. Was sagt die Bibel zu Geselligkeiten?

      3 Freut sich nicht jeder, wenn er bei lieben Glaubensbrüdern eingeladen ist? Jehova ist der ‘glückliche Gott’ und er möchte seine Diener glücklich sehen (1. Timotheus 1:11). Er ließ durch Salomo folgende Tatsache in der Bibel festhalten: „Ich selbst lobte die Freude, weil die Menschen nichts Besseres haben unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen, und dass dies sie begleiten sollte in ihrer harten Arbeit während der Tage ihres Lebens“ (Prediger 3:1, 4, 13; 8:15). Solche Freude ist bei einem Essen im Familienkreis oder bei anderen kleineren Geselligkeiten wahrer Anbeter zu spüren (Hiob 1:4, 5, 18; Lukas 10:38-42; 14:12-14).

      4. Woran sollte jeder interessiert sein, der zu einer Geselligkeit einlädt?

      4 Wenn wir eine Geselligkeit dieser Art veranstalten möchten und dafür verantwortlich sind, sollten wir sie sorgfältig planen, selbst wenn wir nur einige Glaubensbrüder und -schwestern zu einer Mahlzeit und zu zwangloser Unterhaltung einladen (Römer 12:13). Sorgen wir unter Anleitung der „Weisheit von oben“ dafür, dass „alle Dinge anständig . . . geschehen“ (1. Korinther 14:40; Jakobus 3:17). Der Apostel Paulus schrieb: „Ob ihr esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes. Bewahrt euch beständig davor, . . . Anlass zum Straucheln zu geben“ (1. Korinther 10:31, 32). Bereits im Voraus sollten wir uns überlegen, worauf besonders zu achten ist. So können wir es uns selbst und unseren Gästen erleichtern, stets dem Glauben entsprechend zu handeln (Römer 12:2).

      Wie soll die Geselligkeit ablaufen?

      5. Was sollte sich der Gastgeber in Verbindung mit alkoholischen Getränken und Musik gründlich überlegen?

      5 Mancher Gastgeber steht vor der Frage, ob es alkoholische Getränke geben soll. Sie sind nicht nötig, damit eine Geselligkeit erbauend ist. Erinnern wir uns, wie Jesus für eine große Menschenmenge, die zu ihm gekommen war, eine Mahlzeit beschaffte — er vermehrte Brot und Fisch. Der Bericht sagt nicht, dass er durch ein Wunder für Wein sorgte, obwohl er bekanntlich dazu fähig war (Matthäus 14:14-21). Wenn wir bei einer Geselligkeit alkoholische Getränke servieren möchten, sollten wir davon nur eine gewisse Menge ausgeben und für diejenigen, die alkoholfreie Getränke vorziehen, unbedingt ansprechende Alternativen bereithalten (1. Timotheus 3:2, 3, 8; 5:23; 1. Petrus 4:3). Drängen wir niemand dazu, etwas zu trinken, was „wie eine Schlange“ beißen könnte (Sprüche 23:29-32). Wie verhält es sich mit Musik oder Gesang? Wenn bei unserer Geselligkeit Musik gespielt wird, werden wir die Stücke bestimmt sorgfältig auswählen, wobei wir sowohl auf den Rhythmus als auch auf die Texte achten (Kolosser 3:8; Jakobus 1:21). Viele Christen haben festgestellt, dass es zu einer guten Atmosphäre beiträgt, Königreichsmelodien zu spielen oder Königreichslieder gemeinsam zu singen (Epheser 5:19, 20). Und natürlich sollten wir auch auf angemessene Lautstärke achten, damit die Musik weder angenehme Unterhaltung beeinträchtigt noch die Nachbarn stört (Matthäus 7:12).

      6. Wie kann ein Gastgeber bei Gesprächen und anderen Aktivitäten seinen lebendigen Glauben zeigen?

      6 Bei einer Geselligkeit können sich Christen über die verschiedensten Themen unterhalten, etwas vorlesen oder interessante Erlebnisse erzählen. Sollten die Gespräche allerdings in eine unerwünschte Richtung abgleiten, kann der Gastgeber sie taktvoll wieder in die richtige Bahn lenken. Er sollte auch darauf achten, dass niemand die Unterhaltung dominiert. Falls er das feststellt, kann er wohl überlegt selbst das Wort ergreifen und andere mit einbeziehen, indem er vielleicht die Kinder nach ihrer Meinung fragt oder ein Thema anschneidet, zu dem viele etwas sagen können. Solch eine Geselligkeit wird Jung und Alt Freude machen. Lenkt jemand als Gastgeber den Ablauf klug und taktvoll, wird den Anwesenden ‘seine Vernünftigkeit bekannt werden’ (Philipper 4:5). Sie werden erkennen, dass er einen lebendigen Glauben hat, der sich auf alle Bereiche seines Lebens auswirkt.

      Hochzeiten

      7. Warum ist beim Planen von Hochzeiten manches zu bedenken?

      7 Eine christliche Hochzeit ist ein besonderer Anlass zur Freude. Gottes Diener in alter Zeit — Jesus und seine Jünger eingeschlossen — nahmen gern an solchen freudigen Ereignissen teil, auch an den damit verbundenen Feiern (1. Mose 29:21, 22; Johannes 2:1, 2). Wie sich in jüngster Zeit allerdings deutlich gezeigt hat, muss eine Hochzeitsfeier sorgfältig geplant werden, damit sie von gutem Urteilsvermögen und von christlicher Ausgeglichenheit geprägt ist. Eine Hochzeit ist jedoch Teil des normalen Lebens und gibt einem Christen Gelegenheit, seinen Glauben zu beweisen.

      8, 9. Inwiefern entspricht der Aufwand bei vielen Hochzeiten dem, was in 1. Johannes 2:16, 17 gesagt wird?

      8 Viele Menschen, die göttliche Grundsätze weder kennen noch sich dafür interessieren, nehmen eine Hochzeitsfeier als Gelegenheit, es völlig zu übertreiben, vielleicht weil sie meinen, der Anlass würde das rechtfertigen. Eine jungverheiratete Frau berichtete in einer europäischen Zeitschrift über ihre „königliche“ Hochzeit: „Wir fuhren in einer vierspännigen Hochzeitskutsche, gefolgt von zwölf Pferdedroschken und einer Kutsche, auf der eine Kapelle spielte. Danach speisten wir vorzüglich bei wunderschöner Musik; es war fantastisch. Wie ich es mir gewünscht hatte, war ich Königin für einen Tag.“

      9 Auch wenn die Bräuche von Land zu Land verschieden sind, entspricht eine solche Gesinnung eigentlich nur dem, was der Apostel Johannes schrieb: „Alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt.“ Könnten wir uns vorstellen, dass sich ein ausgeglichenes christliches Brautpaar eine „königliche“ Hochzeit wünscht, ein rauschendes, märchenhaftes Fest? Stattdessen würden sich die beiden davon leiten lassen, dass derjenige, der ‘den Willen Gottes tut, immerdar bleibt’ (1. Johannes 2:16, 17).

      10. (a) Warum erfordert es gutes Planen, damit eine Hochzeitsfeier in vernünftigem Rahmen bleibt? (b) Wie sollte darüber entschieden werden, wer eingeladen wird?

      10 Christliche Hochzeitspaare sollten sowohl realistisch als auch vernünftig sein, und die Bibel kann ihnen dabei helfen. Der Tag der Hochzeit ist zwar bedeutsam, er kennzeichnet aber eigentlich nur den Beginn der Ehe von zwei Christen, die die Aussicht haben, ewig zu leben. Nichts verpflichtet sie zu einem großen Hochzeitsfest. Falls sie sich für eine Feier entscheiden, sollten sie sich sowohl über die Kosten Gedanken machen als auch über die Art der Feier (Lukas 14:28). Gemäß der Bibel wird in ihrem gemeinsamen christlichen Leben der Ehemann das Haupt sein (1. Korinther 11:3; Epheser 5:22, 23). Somit ist allen voran der Bräutigam für die Hochzeitsfeier verantwortlich. Natürlich wird er sich liebevoll mit seiner künftigen Frau darüber beraten, wen sie zum Hochzeitsfest einladen möchten oder können. Es wird vielleicht nicht möglich oder praktikabel sein, alle Freunde und Verwandten einzuladen; darüber muss womöglich wohl überlegt entschieden werden. Das Paar sollte darauf vertrauen können, dass Mitchristen, die nicht eingeladen werden können, dies verstehen und nicht beleidigt sein werden (Prediger 7:9).

      Der „Festleiter“

      11. Welche Rolle kann ein „Festleiter“ bei einer Hochzeitsfeier spielen?

      11 Wie kann ein Paar, das sich für eine Hochzeitsfeier entschieden hat, sicherstellen, dass die Würde des Anlasses gewahrt bleibt? Schon seit einigen Jahrzehnten ist Jehovas Zeugen bewusst, wie weise es ist, eine Einrichtung zu übernehmen, die im Bericht über die von Jesus besuchte Geselligkeit in Kana erwähnt wird. Es gab einen „Festleiter“ — sicher eine verantwortungsbewusste Person gleichen Glaubens (Johannes 2:9, 10). In ähnlicher Weise wird ein kluger Bräutigam einen geistig reifen Glaubensbruder für diese wichtige Funktion auswählen. Da der Festleiter über die Wünsche und Vorlieben des Bräutigams informiert ist, kann er sich vor und während der Feier dementsprechend um die Einzelheiten kümmern.

      12. Worauf muss der Bräutigam bei Alkoholausschank achten?

      12 Im Einklang mit dem, was in Absatz 5 besprochen wurde, entscheiden einige Paare, beim Hochzeitsfest auf Alkoholausschank zu verzichten, damit die Freude und das Gelingen der Feier nicht durch Trunkenheit verdorben wird (Römer 13:13; 1. Korinther 5:11). Sind dagegen auch alkoholische Getränke vorgesehen, muss der Bräutigam dafür sorgen, dass diese maßvoll ausgeschenkt oder zur Verfügung gestellt werden. Auf dem Hochzeitsfest, das Jesus in Kana besuchte, gab es Wein und er sorgte für Wein von vorzüglicher Qualität. Interessanterweise sagte der dortige Festleiter: „Jeder andere Mensch stellt zuerst den vortrefflichen Wein auf und, wenn die Leute trunken sind, den minderwertigeren. Du hast den vortrefflichen Wein bis jetzt aufbehalten“ (Johannes 2:10). Jesus leistete bestimmt nicht der Trunkenheit Vorschub, denn er verurteilte sie (Lukas 12:45, 46). Aus dem, was der überraschte Festleiter über die Qualität des Weins sagte, ist allerdings abzuleiten, dass ihm Fälle von betrunkenen Hochzeitsgästen bekannt waren (Apostelgeschichte 2:15; 1. Thessalonicher 5:7). Daher sollten sich sowohl der Bräutigam als auch der vertrauenswürdige Christ, den er als Festleiter einsetzt, vergewissern, dass sich alle Anwesenden an die klare Anweisung halten: „Berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist“ (Epheser 5:18; Sprüche 20:1; Hosea 4:11).

      13. Worauf hat ein Hochzeitspaar zu achten, wenn bei der Feier Musik gespielt wird, und warum?

      13 Wenn Musik gespielt wird, sollte — wie auch bei allen anderen Geselligkeiten — auf angemessene Lautstärke geachtet werden, damit man sich noch ohne weiteres unterhalten kann. Ein Ältester sagte: „Im Verlauf des Abends, wenn man sich sehr angeregt unterhält oder tanzt, wird oft die Lautstärke der Musik erhöht. Das, was als Hintergrundmusik begann, drängt sich manchmal so laut in den Vordergrund, dass kaum noch eine Unterhaltung möglich ist. Eine Hochzeitsfeier bietet eigentlich Gelegenheit für angenehme Gemeinschaft. Wie schade wäre es, diese durch laute Musik zu verderben!“ Auch auf diesem Gebiet müssen der Bräutigam und der Festleiter verantwortungsbewusst handeln und dürfen es nicht den Musikern, ob bezahlt oder nicht, überlassen, welche Art von Musik und mit welcher Lautstärke gespielt wird. Paulus schrieb: „Was immer ihr tut in Wort oder in Werk, tut alles im Namen des Herrn Jesus“ (Kolosser 3:17). Werden die Gäste, die nach einer Hochzeitsfeier (oder einem Hochzeitsempfang) nach Hause gehen, bei dem Gedanken an die Musik das Empfinden haben, das Brautpaar habe alles im Namen Jesu getan? Das sollte der Fall sein.

      14. Welcher Aspekt einer Hochzeitsfeier sollte Christen in guter Erinnerung bleiben?

      14 An eine gut organisierte Hochzeitsfeier wird man sich gern zurückerinnern. Adam und Edyta, die seit 30 Jahren verheiratet sind, sagten über eine Hochzeitsfeier: „Die christliche Atmosphäre war wirklich zu spüren. Es gab sowohl Lieder zum Lobpreis Jehovas als auch andere schöne Darbietungen. Tanzen und Musik waren zweitrangig. Es war angenehm und erbauend und alles stand im Einklang mit biblischen Grundsätzen.“ Das Brautpaar kann zweifellos vieles tun, um seinen Glauben durch seine Werke zu beweisen.

      Hochzeitsgeschenke

      15. Welcher biblische Rat lässt sich auf Hochzeitsgeschenke anwenden?

      15 Geschenke von Freunden und Verwandten an das Brautpaar sind in vielen Ländern üblich. Was ist dabei zu berücksichtigen? Denken wir daran, was der Apostel Johannes über „die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, sagte. Er brachte dieses auffällige Zurschaustellen nicht mit Christen in Verbindung, die ihren Glauben durch Handlungen beweisen, sondern mit ‘der Welt, die vergeht’ (1. Johannes 2:16, 17). Wäre es angesichts der inspirierten Feststellung des Johannes wohl für die Neuvermählten angebracht, bei jedem Geschenk öffentlich zu verkünden, von wem es stammt? Christen aus Mazedonien und Achaia spendeten für ihre Brüder in Jerusalem, aber nichts lässt darauf schließen, dass ihre Namen veröffentlicht wurden (Römer 15:26). Viele Christen, die ein Hochzeitsgeschenk machen, möchten lieber anonym bleiben, statt ungebührliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In dieser Hinsicht wäre es gut, sich einmal Jesu Rat aus Matthäus 6:1-4 anzusehen.

      16. Worauf sollten Neuvermählte in Verbindung mit Hochzeitsgeschenken verzichten, um keine Gefühle zu verletzen?

      16 Werden die Namen der Geschenkgeber öffentlich bekannt gegeben, kann das zum Wetteifern um das bessere oder wertvollere Geschenk führen. Kluge christliche Neuvermählte werden die Namen der Geber deshalb nicht öffentlich nennen. Dadurch bringen sie auch niemand in Verlegenheit, der sich vielleicht kein Geschenk leisten konnte (Galater 5:26; 6:10). Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, das Brautpaar wissen zu lassen, von wem ein bestimmtes Geschenk stammt. Das könnte beispielsweise aus einer passenden Karte hervorgehen, die dem Geschenk beiliegt, aber nicht öffentlich vorgelesen wird. Jeder, der ein Hochzeitsgeschenk kauft und überreicht oder Hochzeitsgeschenke erhält, kann beweisen, dass sich sein Glaube sogar in solch einer persönlichen Angelegenheit auf seine Handlungen auswirkt.a

      17. Welches Ziel sollten Christen in Verbindung mit ihrem Glauben und ihren Werken haben?

      17 Möchten wir unseren Glauben beweisen, gehört sicher mehr dazu, als moralisch einwandfrei zu leben, christliche Zusammenkünfte zu besuchen und den Predigtdienst durchzuführen. Wir alle sollten einen lebendigen Glauben haben, der sich auf alles auswirkt, was wir tun. Ja, wir können unseren Glauben unter anderem in den oben behandelten Lebensbereichen durch ‘völlig ausgeführte’ Taten beweisen (Offenbarung 3:2).

      18. Wie können die Worte aus Johannes 13:17 bei christlichen Hochzeiten und Geselligkeiten umgesetzt werden?

      18 Nachdem Jesus seinen Aposteln die Füße gewaschen und den treuen dadurch ein gutes Beispiel für demütiges Handeln gegeben hatte, sagte er: „Wenn ihr diese Dinge wisst, glücklich seid ihr, wenn ihr sie tut“ (Johannes 13:4-17). An unserem Wohnort ist es heute wahrscheinlich nicht notwendig oder üblich, jemand anders, beispielsweise einem Gast, die Füße zu waschen. Doch wie wir in diesem Artikel betrachtet haben, gibt es andere Bereiche, in denen wir unseren Glauben durch liebevolles, aufmerksames Handeln beweisen können, so auch bei Geselligkeiten und christlichen Hochzeiten. Das ist der Fall, ob wir selbst heiraten oder als Gäste bei einer Eheschließung oder einer anschließenden fröhlichen Geselligkeit von Christen zugegen sind, die ihren Glauben durch ihr Handeln beweisen möchten.

      [Fußnote]

      a Weitere Aspekte von Eheschließungen und damit verbundenen Feiern behandelt der nächste Artikel unter dem Thema „Eine ungetrübt freudige und würdige Hochzeit feiern — Wie?“.

      Wie würden wir antworten?

      Wie können wir unseren Glauben beweisen . . .

      • wenn wir eine Geselligkeit organisieren?

      • wenn wir eine Hochzeitsfeier oder einen Hochzeitsempfang ausrichten?

      • wenn wir Hochzeitsgeschenke machen oder erhalten?

      [Bild auf Seite 24]

      Selbst wenn wir nur wenige Personen einladen, lassen wir uns von der „Weisheit von oben“ leiten

  • Eine ungetrübt freudige und würdige Hochzeit feiern – Wie?
    Der Wachtturm 2006 | 15. Oktober
    • Eine ungetrübt freudige und würdige Hochzeit feiern – Wie?

      „DER Tag meiner Hochzeit war einer der denkwürdigsten und schönsten Tage meines Lebens“, erzählt Gordon, der seit fast 60 Jahren verheiratet ist. Warum bedeutet der Hochzeitstag echten Christen so viel? Sie legen an diesem Tag ein feierliches Versprechen gegenüber zwei Personen ab, die sie von Herzen lieben: gegenüber ihrem Partner und Jehova Gott (Matthäus 22:37; Epheser 5:22-29). Brautpaaren liegt daher viel daran, jenen Tag so zu gestalten, dass sie ihn genießen können und gleichzeitig den ehren, der die Ehe ins Leben gerufen hat (1. Mose 2:18-24; Matthäus 19:5, 6).

      Wie kann der Bräutigam für einen würdigen Ablauf dieses schönen Tages sorgen? Wie kann die Braut dem Bräutigam und Jehova Ehre erweisen? Was können die Hochzeitsgäste dazu beitragen, dass es ein freudiger Tag wird? Zu diesen Fragen wollen wir einige biblische Grundsätze untersuchen. Wenn sich alle daran halten, lassen sich eventuelle Probleme, die die Freude an diesem besonderen Tag trüben könnten, weitgehend vermeiden.

      Wer trägt die Verantwortung?

      Eine Trauung wird in etlichen Ländern von einem staatlich autorisierten Religionsdiener der Zeugen Jehovas im Rahmen einer biblischen Ansprache durchgeführt. Und auch in Ländern, wo man sich von einem Standesbeamten trauen lassen muss, wünschen sich viele Brautpaare eine solche Ansprache. Dabei wird gewöhnlich dem Bräutigam nahe gelegt, über die Rolle nachzudenken, die Gott ihm zugedacht hat: das Familienoberhaupt zu sein (1. Korinther 11:3). Die Hauptverantwortung für das, was bei der Hochzeit geschieht, trägt folglich der Bräutigam. Allerdings beginnen die Vorbereitungen für die eigentliche Trauung und für eine eventuell anschließende Feier gewöhnlich schon lange im Voraus. Weshalb sorgt das manchmal für Schwierigkeiten?

      Unter anderem deshalb, weil Verwandte der einen oder anderen Seite womöglich versuchen, bei den Hochzeitsvorbereitungen ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Rodolfo, der etliche Paare getraut hat, erzählt: „Manchmal wird der Bräutigam von Verwandten massiv unter Druck gesetzt, vor allem wenn sie sich an den Kosten für die Hochzeitsfeier beteiligen. Sie haben mitunter feste Vorstellungen davon, wie die Trauung und die Feier ablaufen sollten. Dadurch könnte die biblisch begründete Autorität des Bräutigams untergraben werden, die Verantwortung für diesen Anlass zu übernehmen.“

      Max, der schon seit über 35 Jahren Trauungen durchführt, sagt dazu: „Ich habe die Tendenz beobachtet, dass die Braut die Entscheidungen über den Ablauf von Trauung und Feier in die Hand nimmt und der Bräutigam eher weniger zu sagen hat.“ David, der ebenfalls schon viele Paare getraut hat, erklärt: „Zukünftige Ehemänner sind es vielleicht noch nicht gewohnt, die Führung zu übernehmen, und werden meist nicht ausreichend in die Hochzeitsvorbereitungen einbezogen.“ Wie kann ein Bräutigam seiner Verantwortung gut nachkommen?

      Mehr Freude durch gute Kommunikation

      Will der Bräutigam seiner Verantwortung für die Hochzeitsvorbereitungen gerecht werden, muss er gut mit den Beteiligten kommunizieren. Die Bibel bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt: „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt“ (Sprüche 15:22). Das lässt sich weitgehend verhindern, wenn der Bräutigam die Pläne zuerst mit der Braut bespricht sowie mit den Angehörigen und anderen Personen, die vernünftigen biblischen Rat geben können.

      Es ist sogar außerordentlich wichtig, dass Brautleute alle Pläne und Möglichkeiten erst einmal miteinander durchsprechen. Warum? Das zeigt die Erfahrung von Ivan und Delwyn, die seit vielen Jahren glücklich verheiratet sind, aber aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen. Über die Planung ihrer Hochzeit berichtet Ivan: „Ich hatte konkrete Vorstellungen davon, wie ich mir meine Hochzeit wünschte. Dazu gehörte eine Feier mit all meinen Freunden, einer Hochzeitstorte und einem weißen Brautkleid für Delwyn. Sie hingegen wollte eine kleine, einfache Feier ohne Hochzeitstorte. Sie dachte sogar ernsthaft daran, kein traditionelles Brautkleid zu tragen.“

      Wie brachten die beiden ihre unterschiedlichen Vorstellungen unter einen Hut? Indem sie alles liebevoll und offen miteinander besprachen (Sprüche 12:18). Ivan sagt: „Wir studierten Artikel in biblischen Veröffentlichungen zum Thema Hochzeiten wie die im Wachtturm vom 15. Juli 1984.a Das half uns, den Anlass so zu sehen, wie Gott ihn betrachtet. Wegen unserer unterschiedlichen Herkunft mussten wir einander in verschiedenen Bereichen des persönlichen Geschmacks entgegenkommen. Wir haben uns mehr oder weniger in der Mitte getroffen.“

      Aret und Penny gingen ähnlich vor. Aret erzählt vom Tag der Hochzeit: „Penny und ich besprachen unsere unterschiedlichen Wünsche für die Hochzeit und kamen zu einer einvernehmlichen Lösung. Wir beteten um den Segen Jehovas für diesen Tag. Ich holte mir auch Rat bei unseren Eltern und einigen anderen reifen Ehepaaren in der Versammlung. Ihre Empfehlungen waren sehr hilfreich. Unsere Hochzeit wurde schließlich wunderschön.“

      Bei Kleidung und Aufmachung auf Würde achten

      Dass Braut wie auch Bräutigam bei ihrer Hochzeit gut gekleidet sein möchten, ist nur verständlich (Psalm 45:8-15). Um passende Kleidung zu finden, investieren sie wahrscheinlich einiges an Zeit, Mühe und Geld. Welche biblischen Grundsätze können ihnen helfen, etwas auszuwählen, was sowohl würdig als auch ansprechend ist?

      Nehmen wir die Kleidung der Braut: Der Geschmack ist zwar von Person zu Person und von Land zu Land verschieden, aber die Empfehlung der Bibel ist überall anwendbar. Frauen sollten sich „in wohlgeordnetem Kleid mit Bescheidenheit und gesundem Sinn schmücken“. Für Christinnen gilt das zu jeder Zeit, und der Hochzeitstag macht da ganz bestimmt keine Ausnahme. Tatsache ist, dass eine freudige Hochzeit nicht von „sehr kostspieligem Gewand“ abhängt (1. Timotheus 2:9; 1. Petrus 3:3, 4). Sich an diesen Rat zu halten trägt sehr zur Zufriedenheit bei.

      David, der schon zitiert wurde, erklärt: „Die meisten Paare geben sich alle Mühe, biblische Grundsätze zu beachten, und sind dafür zu loben. Allerdings ist es auch schon vorgekommen, dass die Kleidung einer Braut und der Brautjungfern tief ausgeschnitten oder zu durchsichtig und entsprechend unschicklich war.“ Ein anderer reifer christlicher Ältester bemüht sich in dem Vorgespräch mit den Brautleuten immer darum, ihnen die geistige Sichtweise zu vermitteln. Wie? Er fragt sie, ob die Kleidung, die sie bei der Hochzeit tragen wollen, schicklich genug für eine christliche Zusammenkunft wäre. Natürlich mag die Kleidung vom Stil her ganz anders aussehen als das, was man normalerweise für eine Zusammenkunft anziehen würde. Und bei Hochzeitskleidung spielt ja oft auch das örtliche Brauchtum eine Rolle. Was jedoch die Schicklichkeit angeht, sollte die Kleidung den christlichen Maßstäben der Würde entsprechen. Zwar hält so mancher in der Welt heute die sittlichen Normen der Bibel für zu eng. Aber echte Christen widerstehen gern allen Versuchen der Welt, sie in ihre Schablone zu pressen (Römer 12:2; 1. Petrus 4:4).

      Penny erzählt: „Das Wichtigste war für Aret und mich nicht die Kleidung oder die Feier, sondern die Trauung an sich — der Teil, der etwas mit Jehova zu tun hatte. Das war der wichtigste Teil des ganzen Tages. Und besonders in Erinnerung geblieben ist mir weniger mein Kleid oder was wir gegessen haben, sondern mit wem ich den Tag gemeinsam feiern durfte und wie glücklich ich war, den Mann zu heiraten, den ich liebe.“ Ein christliches Brautpaar ist gut beraten, bei den Hochzeitsvorbereitungen vor allem daran zu denken.

      Der Königreichssaal — ein würdiger Ort

      Viele christliche Brautpaare möchten am liebsten im Königreichssaal getraut werden, sofern das möglich ist. Warum? Ein Paar erklärt: „Uns war klar, dass die Ehe eine heilige Einrichtung Jehovas ist. Im Königreichssaal zu heiraten, unserer Anbetungsstätte, prägte uns von Anfang an ein, welche Rolle Jehova in unserer Ehe spielen muss. Zudem war es besser, die Trauung im Königreichssaal statt irgendwo anders abzuhalten, weil wir damit unseren ungläubigen Verwandten vor Augen führten, wie wichtig uns die Anbetung Jehovas ist.“

      Genehmigen die für einen Königreichssaal verantwortlichen Ältesten, dass die Trauung oder Hochzeitsansprache dort stattfindet, sollte das Brautpaar sie rechtzeitig über die gewünschten Vorbereitungen informieren. Den gebührenden Respekt vor den eingeladenen Hochzeitsgästen kann ein Brautpaar unter anderem dadurch zeigen, dass es alles daransetzt, pünktlich zu erscheinen. Und es wird sich bestimmt vergewissern, dass alles auf würdige Weise abläuft (1. Korinther 14:40).b Extravaganten Zurschaustellungen, von denen viele weltliche Hochzeiten geprägt sind, beugen sie damit vor (1. Johannes 2:15, 16).

      Auch die Hochzeitsgäste können zeigen, dass sie Jehovas Ansicht über die Ehe teilen. Sie würden zum Beispiel nicht erwarten, dass eine Hochzeit eine andere aussticht, als ob man darum wetteifern würde, wessen Hochzeit aufwendiger gestaltet ist. Reife Christen wissen auch, dass es wichtiger und nützlicher ist, bei der biblischen Ansprache im Königreichssaal anwesend zu sein als bei einer eventuellen Hochzeitsfeier danach. Kann ein Christ aufgrund von Zeit oder Umständen nur beim einen oder beim anderen anwesend sein, würde er sicher die Ansprache im Königreichssaal vorziehen. Ein Ältester namens William sagt: „Bleiben Gäste unnötig dem Königreichssaal fern, kommen aber später zur Feier, ist ihnen offenbar der heilige Charakter des Anlasses nicht klar genug bewusst. Selbst wenn wir nicht zur Feier eingeladen sind, können wir dadurch, dass wir der Trauung im Königreichssaal beiwohnen, die Brautleute unterstützen und weltlichen Verwandten ein ausgezeichnetes Zeugnis geben.“

      Bleibende Freude über den Hochzeitstag hinaus

      Die Geschäftswelt hat aus dem Feiern von Hochzeiten einen regelrechten Wirtschaftszweig gemacht. Nach einem kürzlich erschienenen Bericht kostet eine Hochzeit in den Vereinigten Staaten im Durchschnitt 22 000 Dollar, was dem halben Jahreseinkommen eines durchschnittlichen amerikanischen Haushalts entspricht. Unter dem Einfluss der Werbung stürzen sich viele Neuvermählte oder ihre Familien für diesen einen Tag in hohe Schulden, an denen sie anschließend jahrelang zu tragen haben. Ist das eine vernünftige Art, seine Ehe zu beginnen? Wer die Grundsätze der Bibel nicht kennt oder wem sie egal sind, der leistet sich vielleicht so viel Extravaganz, aber echte Christen denken da ganz anders!

      Viele christliche Paare konnten dadurch, dass sie ihre Hochzeit in einem vernünftigen und erschwinglichen Rahmen gefeiert und sich auf den geistigen Aspekt des Anlasses konzentriert haben, ihre Zeit und ihre Mittel im Einklang mit ihrer Hingabe an Gott einsetzen (Matthäus 6:33). Ein Beispiel dafür sind Lloyd und Alexandra, die seit ihrer Heirat vor 17 Jahren weiter im Vollzeitdienst stehen konnten. Lloyd erklärt: „Unsere Hochzeit war nach dem Geschmack mancher vielleicht recht einfach, aber Alexandra und mir hat sie sehr viel Freude gemacht. Dieser Tag sollte nach unserem Empfinden keine finanzielle Bürde bedeuten, an der wir schwer zu tragen gehabt hätten, sondern die Gelegenheit bieten, das zu feiern, was Jehova geschaffen hat, um zwei Menschen sehr glücklich zu machen.“

      Und Alexandra sagt: „Ich war vor der Hochzeit im Pionierdienst und wollte dieses Vorrecht nicht aufgeben, nur um extravagant heiraten zu können. Unser Hochzeitstag war etwas ganz Besonderes. Aber es war nur der erste Tag unseres gemeinsamen Lebens. Wir haben uns an den Rat gehalten, uns nicht allzu sehr auf das Heiraten an sich zu konzentrieren, sondern auf das Verheiratetsein und darauf, uns dabei von Jehova anleiten zu lassen. Dafür hat uns Jehova ganz eindeutig gesegnet.“c

      Ihr Brautleute, der Tag eurer Hochzeit ist wirklich ein ganz besonderer Tag. Was dieser Tag in Bezug auf eure Einstellung und euer Verhalten verrät, kann auf Jahre hinaus richtungsweisend für euer Eheleben sein. Verlasst euch deshalb auf die Anleitung Jehovas (Sprüche 3:5, 6). Denkt vor allem immer daran, was dieser Tag für euer Verhältnis zu Jehova bedeutet. Unterstützt euch gegenseitig in der Rolle, die Gott euch zugedacht hat. So legt ihr eine stabile Grundlage für eure Ehe, und mit dem Segen Jehovas wird eure Freude weit über den Hochzeitstag hinaus erhalten bleiben (Sprüche 18:22).

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