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SpracheEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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SPRACHE
System von Lauten, Gebärden, Zeichen usw., die zum Ausdruck und zum Austausch von Gedanken und Gefühlen dienen. Doch im Allgemeinen versteht man unter Sprache die Summe der Wörter und die Methoden zur Verbindung dieser Wörter, die von einer menschlichen Gemeinschaft verwendet werden. Der hebräische und der griechische Ausdruck für „Zunge“ bedeutet „Sprache“ (Jer 5:15, Fn.; Apg 2:11, Int). Der hebräische Begriff für „Lippe“ wird in ähnlicher Weise gebraucht (1Mo 11:1, Fn.).
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SpracheEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Bis einige Zeit nach der weltweiten Flut hatte die ganze Menschheit „weiterhin e i n e Sprache [wtl. „Lippe“] und einerlei Wortschatz“ (1Mo 11:1). In der Bibel findet man Hinweise darauf, dass die Sprache, die später als „Hebräisch“ bezeichnet wurde, die „e i n e Sprache“ war, die die Menschen ursprünglich gesprochen hatten. (Siehe HEBRÄISCH.) Wie noch gezeigt wird, bedeutet das nicht, dass alle übrigen Sprachen vom Hebräischen abstammen und damit verwandt sind, sondern dass das Hebräische vor allen anderen Sprachen existierte.
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SpracheEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
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Folglich hatten die Bauleute in Babel, nachdem Gott ihre Sprache verwirrt hatte, nicht mehr „einerlei Wortschatz“ (1Mo 11:1) und auch keine gemeinsame Grammatik, kein gemeinsames Regelsystem mehr. Professor S. R. Driver schreibt: „Sprachen unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf Grammatik und Wurzeln, sondern auch ... in Bezug auf die Art und Weise, in der Gedanken als Satz formuliert werden. Die verschiedenen Völker denken nicht gleich; daher ist auch der Satzbau in den verschiedenen Sprachen nicht gleich“ (A Dictionary of the Bible, herausgegeben von J. Hastings, 1905, Bd. 4, S. 791). Unterschiedliche Sprachen erfordern demnach unterschiedliche Denkmuster, weshalb es jemandem, der eine neue Sprache erlernt, schwerfällt, in dieser Sprache zu denken. (Vgl. 1Ko 14:10, 11.) Aus diesem Grund kann auch eine wörtliche Übersetzung eines Textes, der in einer unbekannten Sprache gesprochen oder geschrieben worden ist, unlogisch erscheinen, sodass manch einer zu dem Ausruf veranlasst wird: „Das versteht doch keiner!“ Als Jehova Gott die Sprache der Menschen in Babel verwirrte, löschte er in ihnen offenbar als Erstes die Erinnerung an ihre gemeinsame Sprache aus, die sie bis dahin gesprochen hatten. Dann gab er ihnen nicht nur einen neuen Wortschatz, sondern änderte auch ihr Denkmuster, und so entstanden neue Grammatiken. (Vgl. Jes 33:19; Hes 3:4-6.)
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