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  • Rahel
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • Warum spricht die Bibel Jahrhunderte nach Rahels Tod davon, dass Rahel um ihre Söhne weinen wird?

      In Jeremia 31:15 heißt es von Rahel, sie weine um ihre in das Land des Feindes hinweggeführten Söhne und ihre Wehklage höre man in Rama (n. von Jerusalem im Gebiet Benjamins). (Siehe RAMA Nr. 1.) Da im Kontext mehrere Male Ephraim erwähnt wird, dessen Nachkommen als Gruppe oft stellvertretend für das Nordreich Israel stehen (Jer 31:6, 9, 18, 20), vertreten einige Gelehrte den Standpunkt, diese Prophezeiung beziehe sich darauf, dass die Bewohner des Nordreiches von den Assyrern ins Exil geführt wurden (2Kö 17:1-6; 18:9-11). Sie kann sich aber auch darauf beziehen, dass letztendlich sowohl die Bewohner Israels als auch die Bewohner Judas (die Letzteren von den Babyloniern) ins Exil geführt wurden. Im ersten Fall wäre Rahel ein sehr passendes Symbol, da sie (über Joseph) die Vorfahrin Ephraims war, des bedeutendsten Stammes des Nordreiches. Im zweiten Fall wäre Rahel als Mutter Josephs und Benjamins, dessen Stamm ein Teil des Südreiches Juda war, ein passendes Symbol für die Mütter des ganzen Volkes Israel, die scheinbar umsonst Söhne hervorgebracht hatten. Jehova tröstete sie jedoch mit der Verheißung, dass die ins Exil Weggeführten „gewiss aus dem Land des Feindes zurückkehren“ würden (Jer 31:16).

      Matthäus zitierte diesen Text in Verbindung mit dem von Herodes angeordneten Kindermord in Bethlehem (Mat 2:16-18). Da sich Rahels Grab zumindest ziemlich nahe bei Bethlehem befand (obwohl anscheinend nicht an der von der Überlieferung bevorzugten Stelle), war die weinende Rahel ein passendes Sinnbild für die trauernden Mütter, deren Kinder ermordet worden waren. Die Prophezeiung Jeremias zu zitieren war aber vor allem wegen der Ähnlichkeit der Situation angebracht, in der sich die Israeliten in diesem Fall befanden. Sie waren einer fremden Macht unterworfen. Erneut hatte man ihre Söhne weggenommen, aber dieses Mal war das „Land des Feindes“, in das sie gegangen waren, offensichtlich kein politischer Bereich wie in alter Zeit. Es war das Grab, das von ‘König Tod’ beherrschte Gebiet (vgl. Ps 49:14; Off 6:8), denn der Tod wird als der „letzte Feind“ bezeichnet, der zunichtegemacht wird (Rö 5:14, 21; 1Ko 15:26). Eine Rückkehr aus diesem „Exil“ kann natürlich nur durch eine Auferstehung von den Toten erfolgen.

  • Rama
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
    • Gelehrte haben geschlussfolgert, dass auf ein solches vor der Wegführung ins Exil erfolgtes Versammeln von Juden in Rama (wo vielleicht einige umgebracht wurden) mit den Worten hingewiesen wird: „In Rama wird eine Stimme gehört, Wehklage und bitteres Weinen; Rahel weint um ihre Söhne. Sie hat sich geweigert, sich trösten zu lassen über ihre Söhne, weil sie nicht mehr sind“ (Jer 31:15). Rahel, Jakobs Frau, hatte so sehr danach verlangt, Kinder zu haben, dass sie sich ohne Kinder als ‘tot’ betrachtete (1Mo 30:1). Daher könnte nun im übertragenen Sinn gesagt werden, dass Rahel über die Juden weinte, die sie durch den Tod oder durch Gefangenschaft verloren hatte. Da Rahel die Mutter Benjamins war, können Jeremias Worte aber auch bedeuten, Rahel habe insbesondere über die benjaminitischen Bewohner von Rama geweint. Wie Jeremia anschließend erklärt, gab es eine Hoffnung, denn die Juden würden aus dem Exil zurückkehren (Jer 31:16). Die prophetischen Worte aus Jeremia 31:15 werden in Matthäus 2:18 zitiert und werden dort auf die Zeit angewandt, als Herodes in Bethlehem kleine Kinder ermorden ließ. (Siehe RAHEL.)

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