Nach nur sieben Jahren Ehe war Anna Witwe geworden, und als der kleine Jesus zum Tempel gebracht wurde, war sie bereits 84 Jahre alt. Dennoch war sie ständig im Tempel anwesend, offenbar vom Morgen- bis zum Abendopfer. Auf diese Weise hatte sie das Vorrecht, das Kleinkind Jesus zu sehen und von ihm Zeugnis zu geben. Ihr „Fasten und Flehen“ ist ein Zeichen ihrer Trauer und sehnlichen Erwartung. Die jahrhundertelange Unterwerfung der Juden zusammen mit den sich verschlimmernden religiösen Verhältnissen, deren Einfluss sich sogar im Tempel und in der Priesterschaft bemerkbar machte, könnten dies gut erklären.

(Luk 2:36-38).