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Auszug aus ÄgyptenEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die Israeliten hatten Ägypten in Eile verlassen, gedrängt von den Ägyptern; dennoch waren sie keineswegs unorganisiert: „Doch zogen die Söhne Israels in Schlachtordnung aus dem Land Ägypten herauf“, das heißt vermutlich wie ein Heer in fünf Gruppen: Vorhut, Nachhut, Mitte und zwei Flügel.
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Auszug aus ÄgyptenEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Am kürzesten wäre der ca. 400 km lange Landweg gewesen von der Gegend n. von Memphis bis etwa Lachisch im Land der Verheißung. Doch hätte dieser Weg bedeutet, dass die Israeliten an der Mittelmeerküste entlang und durch das Land der Philister hätten ziehen müssen. Ihre Vorväter Abraham und Isaak hatten jedoch in früheren Zeiten mit den Philistern Schwierigkeiten gehabt. Gott, der wusste, dass die Israeliten durch einen Angriff der Philister den Mut verlieren könnten, weil sie im Kriegshandwerk unerfahren waren und auch weil sie ihre Familien und Herden bei sich hatten, gebot Israel, umzukehren und vor Pihahiroth zwischen Migdol und dem Meer angesichts von Baal-Zephon zu lagern. Das war ein Lagerplatz am Meer (2Mo 14:1, 2).
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Auszug aus ÄgyptenEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Man hält die Route durch das Wadi Tumilat auch deshalb für sehr wahrscheinlich, weil heute allgemein die Theorie angenommen wird, dass die Israeliten nicht durch das Rote Meer gezogen seien, sondern an einer Stelle n. davon. Einige Gelehrte haben sogar den Standpunkt verfochten, sie seien an dem an der Mittelmeerküste gelegenen Sirbonischen See oder in der Nähe davon vorbeigezogen und hätten sich, nachdem sie aus dem Wadi Tumilat gekommen seien, nach N gewandt, auf die Küste zu. Diese Ansicht steht in direktem Widerspruch zu der eindeutigen Aussage der Bibel, dass Gott selbst die Israeliten von dem Weg in das Land der Philister weggeführt habe (2Mo 13:17, 18). Andere sagen, sie seien durch das Wadi Tumilat gezogen, behaupten aber, der Durchzug sei im Gebiet der Bitterseen n. von Sues erfolgt.
Rotes Meer, nicht „Schilfmeer“. Die letztere Ansicht stützt sich auf das Argument, dass das hebräische Wort jam-ßúph (übersetzt mit „Rotes Meer“) wörtlich „Schilfmeer oder Schilfrohrmeer, Binsenmeer“ bedeutet und dass die Israeliten daher nicht den Arm des Roten Meeres, der als Golf von Sues bekannt ist, durchquerten, sondern ein Schilfmeer, eine sumpfige Gegend, wie es die Bitterseenregion ist. Mit dieser Meinung widersprechen sie jedoch den Übersetzern der Septuaginta, die das Wort jam-ßúph mit dem griechischen Ausdruck erythrá thálassa wiedergaben, der wörtlich „Rotes Meer“ heißt. Noch viel wichtiger aber ist, dass Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte (er zitiert Stephanus), und der Apostel Paulus den gleichen griechischen Namen gebrauchten, als sie über die Ereignisse des Auszugs aus Ägypten schrieben (Apg 7:36; Heb 11:29; siehe ROTES MEER).
Außerdem wäre es kein großes Wunder gewesen, wenn sie nur durch einen Sumpf gezogen wären, und die Ägypter hätten nicht vom Roten Meer „verschlungen“ werden können, als ‘die wogenden Wasser sie bedeckten’ und sie ‘hinunterfuhren in die Tiefen wie ein Stein’ (Heb 11:29; 2Mo 15:5). Nicht nur bezogen sich später Moses und Josua auf dieses gewaltige Wunder, sondern der Apostel Paulus sagte auch, dass die Israeliten in Moses getauft wurden durch die Wolke und das Meer. Das zeigt, dass sie völlig umgeben waren von Wasser – auf beiden Seiten umschloss sie das Meer, und über und hinter ihnen war die Wolke (1Ko 10:1, 2). Das lässt auch erkennen, dass das Wasser so tief gewesen sein musste, dass sie es nicht hätten durchwaten können.
Die wirkliche Route des Auszugs hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: welches die damalige ägyptische Hauptstadt war und welches Gewässer die Israeliten durchquerten. Da die inspirierten Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften den Ausdruck „Rotes Meer“ verwendeten, haben wir allen Grund zu glauben, dass die Israeliten dieses Gewässer durchquerten.
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