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Glücklich seid ihr, wenn man euch verfolgtDer Wachtturm 1971 | 15. November
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Maß übersteigt und ewig dauert“. (Röm. 8:18; 2. Kor. 4:17) Erdulde daher alle Prüfungen, da es dein Vorrecht ist, um der Gerechtigkeit willen zu leiden, denn groß ist in der Tat dein Lohn! „Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben.“ (Jak. 1:12; Offb. 2:10) Möge das dein glücklicher Lohn sein.
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Was bedeutet Vollkommenheit in Wirklichkeit?Der Wachtturm 1971 | 15. November
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Was bedeutet Vollkommenheit in Wirklichkeit?
DIE Bibel sagt von Gott: „Vollkommen ist sein Tun.“ — 5. Mose 32:4.
Als Gottes Meisterwerk muß unser Planet, die Erde, vollkommen gewesen sein. Warum hieß denn Gott Adam und Eva, ‘sich die Erde untertan zu machen’? — 1. Mose 1:28.
Ebenso war das Erzeugnis der Tätigkeit Gottes, das erste Menschenpaar, vollkommen. Wieso konnte es denn sündigen?
Wie würdest du diese Fragen beantworten? Was bedeutet „Vollkommenheit“ in Wirklichkeit? Weißt du, was die Bibel darüber lehrt? Würde es dir gefallen, in Vollkommenheit auf dieser Erde zu leben, oder denkst du, die Vollkommenheit würde dem Leben allen Ansporn nehmen und es nach mechanischer Art gleichförmig und uninteressant machen?
DIE WAHRE BEDEUTUNG ERFASSEN
Tatsächlich haben die meisten Menschen ein sehr unvollkommenes Verständnis dessen, was das Wort „vollkommen“ bedeutet. Zum Beispiel mag jemand sehen, daß Oberhemden für je 10,75 DM ausgeschrieben werden mit der Notiz daneben: 20,75 DM bei garantiert vollkommener Qualität. Wird hier das Wort „vollkommen“ richtig gebraucht?
Einige würden sagen: „Nein“ und mögen erklären: „So etwas wie ein garantiert ,vollkommenes‘ Oberhemd gibt es nicht.“ Warum? Nun, sie mögen denken, ein garantiert „vollkommenes“ Hemd müßte von erstaunlicher Qualität sein, würde sich vielleicht nie abnutzen und somit für immer halten. Wenn aber das Oberhemd von Stoff gemacht wäre, der sich niemals abnutzte, wie hätte dieser überhaupt zerschnitten werden können? Wenn er zugeschnitten werden konnte, dann könnte er sich auch abnutzen. Und wenn er nicht zugeschnitten werden konnte, würde er stärker als irgendein anderer vorhandener Stoff sein, ja sogar härter als Diamanten. Was empfändest du, ein Hemd aus solchem Material auf deinen Schultern zu fühlen?
Dennoch wäre der Gebrauch des Wortes „vollkommen“ in der Anpreisung richtig. Das Wörterbuch sagt uns, daß das englische Wort perfect für das deutsche Wort vollkommen von der lateinischen Vorsilbe per herkommt, was „durch und durch“ oder „vollständig“ bedeutet, und ferner von dem Tätigkeitswort facere, was „tun“ oder „machen“ bedeutet.
Somit ist etwas, was „perfekt“ oder „vollkommen“ ist, etwas „vollständig Gemachtes oder Vollendetes, das alle wesentlichen Teile aufweist, also nicht defekt ist“. Es ist auch etwas, was „allen Erfordernissen und festgesetzten Maßstäben der Vortrefflichkeit entspricht“.
Die Frage erhebt sich nun: Wer entscheidet, was wesentlich ist, und wer setzt die Erfordernisse und Maßstäbe der Vortrefflichkeit fest? Im Falle eines Hemdes ist es der Hersteller, der gewisse Erfordernisse und Maßstäbe festsetzt. Wenn diesen entsprochen ist, ist das Hemd für seinen Gebrauch „vollkommen“ geeignet. Natürlich, wenn es ein Sporthemd ist und der Käufer ein Frackhemd haben möchte, dann ist das Hemd von seinem Standpunkt aus für seinen Gebrauch, für den Zweck, für den er es haben möchte, nicht „vollkommen“ geeignet.
In der Tat, wenn jemand gegen den Gebrauch des Wortes „vollkommen“ hinsichtlich eines Hemdes oder einer ähnlichen Sache einen Einwand erhebt, so folgt er nur seinem persönlichen „Ideal“. Ein „Ideal“ ist jemandes eigene Idee oder ein ihm vorschwebendes Muster der Vortrefflichkeit oder Vollkommenheit, seine Vorstellung, wie eine Sache sein sollte. Jede Person hat aber ein anderes Ideal, nicht wahr? Was würdest du selbst als die „vollkommene“ Größe eines Mannes ansehen, als die „vollkommene“ Form des Angesichts einer Frau oder selbst als das „vollkommene“ Aroma eines Apfelkuchens? Deine Antwort würde natürlich nur deine eigene Vorliebe, dein Ideal, widerspiegeln.
Was hat das mit der Bibel zu tun oder mit dem Leben auf Erden in Vollkommenheit? Sehr viel. Denn obwohl diese Punkte einfach zu sein scheinen, können sie uns doch, wenn wir sie im Sinn behalten, helfen, viele Dinge in Gottes Wort zu verstehen, auch die zu Beginn dieser Besprechung gestellten Fragen. Dem ist so, weil die Wörter, die die Bibelschreiber benutzten, um den Begriff Vollkommenheit zu beschreiben, in Hebräisch und Griechisch einen Sinn haben, der dem grundlegenden Sinn des deutschen Wortes „vollkommen“ ganz ähnlich ist. Sie vermitteln den Gedanken von etwas „Vollständigem“, „Vollendetem“, „völlig Entwickeltem“, „das seinen bestimmten Zweck oder sein bestimmtes Ziel erreicht hat“. Laßt uns nun sehen, wie all dies uns hilft, die Schrift und ihre Verheißung auf Leben in Vollkommenheit zu verstehen.
DER SCHIEDSRICHTER VON LETZTER INSTANZ HINSICHTLICH VOLLKOMMENHEIT
Die ganze Schöpfung verdankt ihr Dasein Gott. Das bedeutet, daß er der Schiedsrichter von letzter Instanz ist in bezug auf die Frage, ob etwas vollkommen ist oder nicht. Wenn es seinen Maßstäben entspricht und ihn befriedigt, dient es seinem Zweck in der Weise, wie er es wünscht, und ist dann vollkommen. Darum können wir mit Recht sagen, daß die Vollkommenheit irgendeines Teiles der Schöpfung Gottes relativ, nicht absolut, ist. Sie bezieht sich nämlich auf das, was Gott damit bezweckt, und nur wenn wir sein Vorhaben kennen, können wir wissen, ob etwas in seinen Augen vollkommen ist oder nicht.
Zum Beispiel hat Gott unseren Planeten, die Erde, als Wohnstätte des Menschen bereitet. Er hat ihn mit Pflanzen, Vögeln, Fischen und anderen Tieren erfüllt und schließlich den Menschen darauf hervorgebracht. Als Gott sein Werk überblickte, bezeichnete er das vollendete Werk als „sehr gut“. (1. Mose 1:31) Es entsprach seinen vollkommenen Maßstäben. Beachte aber, daß Gott die beiden Menschen ferner anwies, sich ‘die Erde untertan zu machen’, was offenbar bedeutet, daß sie sie bebauen und den ganzen Planeten, nicht nur Eden, zu einem Garten Gottes machen sollten. (1. Mose 1:28; 2:8) Wir könnten dies mit einem Baumeister vergleichen, der einen Vertrag abschließt, um für eine Familie ein schönes Haus zu bauen, es ihr dann aber so übergibt, daß sie die Malerarbeiten, die Ausschmückung und die Möblierung selbst übernimmt. Wenn er der Familie das Haus übergibt, ist das Werk des Baumeisters vollständig, vollendet und in bezug auf Qualität vortrefflich. Ist es „unvollkommen“, weil noch weitere Dinge getan werden müssen? Nein, denn es entspricht der Vereinbarung, die man zuvor getroffen hatte.
Dann gab Gott den Israeliten auch Befehl, in der Wildnis eine Stiftshütte oder ein Zelt der Anbetung zu bauen, und gab ihnen alle Einzelheiten seiner Machart an. Das Werk war von hervorragender Qualität und wurde „nach allem, was Jehova geboten hatte“, getan (2. Mose 36:1, 2; 39:32, 42, 43) Könnten
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