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  • Was zieht dich zu Gott?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
w78 15. 8. S. 5-8

Was zieht dich zu Gott?

DER eine oder andere von uns hat irgendwann schon einmal in einer kalten Nacht einen warmen Raum betreten, in dem ein Feuer im Kamin prasselte. Unwillkürlich fühlte man sich zu den lodernden Flammen hingezogen, ohne daß man sich dessen richtig bewußt wurde. Übt nicht auch die Küche eine unwiderstehliche Anziehung auf uns aus, wenn wir nach einem Arbeitstag hungrig nach Hause kommen und uns der angenehme Duft unserer Lieblingsspeise, die gerade auf dem Ofen steht, in die Nase steigt? Reagieren wir nicht ebenso spontan auf das freundliche Wort oder den herzlichen Klang der Stimme eines uns nahestehenden Menschen oder Freundes, besonders dann, wenn wir niedergeschlagen oder deprimiert sind?

Solche Reaktionen sind nicht etwa Zufall. Unser Schöpfer hat uns so gebildet, daß wir uns zu anderen hingezogen fühlen und daß uns tröstende Worte und Gefälligkeiten ansprechen. Diese von Gott verliehene Fähigkeit, Zuneigung empfinden zu können, ist eine wunderbare Gabe und bereitet sowohl demjenigen Freude, der dieses Empfinden hat, als auch demjenigen, der es auslöst. Wir besitzen diese Fähigkeit, weil wir im Bilde Gottes erschaffen worden sind. Sie ermöglicht uns auch, eine bestimmte Facette der unvergleichlichen Persönlichkeit Gottes besser zu verstehen (1. Mose 1:27).

Nahen wir uns Gott vor allem in der Absicht, einer Strafe oder der Vernichtung zu entgehen, oder aus Wertschätzung dafür, daß uns Gott so viel Gutes erwiesen hat? Es sollte uns nicht überraschen, zu erfahren, daß Gott seine Geschöpfe in positiver Weise zu sich zieht. Nie zwingt er seine Geschöpfe, ihm zu dienen, das heißt, er wirkt insofern anziehend, als sich Personen, die ein aufrichtiges Herz haben, wegen seiner Güte und seiner hervorragenden Eigenschaften zu ihm hingezogen fühlen. Jesus Christus bediente sich der gleichen Ausdrucksweise, als er verhieß, er werde „Menschen von allen Arten“ zu sich „ziehen“ (Joh. 12:32). Er lieferte einen überwältigenden Beweis dafür, daß sein Vater gegenüber seinen Geschöpfen gütig ist, und er bemühte sich, im Herzen der Menschen den Wunsch zu wecken, in ein Verhältnis zu Jehova zu gelangen. Die Bergpredigt ist ein vorzügliches Beispiel dafür. (Vergleiche Matthäus 5:45-48.) Jesus beeilte sich indes, darauf hinzuweisen, daß es hauptsächlich Gott ist, der seine Geschöpfe zu seinem Sohn zieht. Er sagte zu den Juden: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn“ (Joh. 6:44).

Jesus war aber nicht der erste, der dazu aufforderte, sich durch positive statt durch negative Dinge zu Gott ziehen zu lassen. Als man sich sehr darüber freute, daß die Lade Gottes von den Leviten nach Jerusalem gebracht worden war, hob König David in seinem Dankeslied in folgenden Worten die Tatsache hervor, daß Jehova ein positiver, ein gütiger Gott ist: „Danket Jehova, denn er ist gut, denn bis auf unabsehbare Zeit währt seine liebende Güte“ (1. Chron. 16:34). Als König Salomo später, nach der Fertigstellung des Tempels und nachdem man die Lade Gottes an einen dauerhafteren Ruheort gebracht hatte, das Einweihungsgebet sprach, warfen sich alle Söhne Israels nieder und dankten spontan für Gottes Güte (2. Chron. 7:3). Ja, schon in alter Zeit schrieb Gottes Volk gewisse Dinge „der guten Hand unseres Gottes über uns“ zu (Esra 8:18).

Gleich nach der Erschaffung des Menschen appellierte Gott an Adam, die Fähigkeit, seine Güte wahrzunehmen, als einen Grund anzusehen, ihm zu dienen. Gott hatte für alles gesorgt, was Adam benötigte (1. Mose 2:9). Er sagte zu Adam, wobei er ihn zunächst auf die ihm erwiesene liebende Güte aufmerksam machte: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:16, 17). Adam stand mit Gott bereits in einem Verhältnis wie das eines Sohnes zu seinem Vater. Ungehorsam gegenüber Gott würde dieses Verhältnis zerstören und sollte daher zu Recht vermieden werden.

Dieser Aufschluß sollte Adam und seinen Nachkommen als Richtschnur dienen und stellte keineswegs eine Härte dar. Das Gebot kennzeichnete eine Demarkationslinie — die Grenze der Befugnis Adams, die er kennen mußte, und die unvermeidlichen Folgen des Überschreitens dieser Grenze. Wichtig war, Gottes Souveränität anzuerkennen.

EINE NEGATIVE EINSTELLUNG VERMEIDEN

Die Vollkommenheit, deren sich unsere Ureltern erfreuten, liegt bereits 6 000 Jahre in der Vergangenheit. In unserem unvollkommenen Zustand, in dem wir unausweichlich mit Krankheit und Tod zu rechnen haben und den Belastungen dieses bösen Systems der Dinge ausgesetzt sind, überrascht es uns nicht, daß Menschen mitunter durch negative Dinge veranlaßt werden, an Gott zu denken. Den Tod kann man bestimmt als etwas Negatives bezeichnen. Gottes Wort nennt ihn einen „Feind“, der schließlich zunichte gemacht wird (1. Kor. 15:26). Wenn jemand die negative, traurige Erfahrung macht, einen Angehörigen durch den Tod zu verlieren, und danach die positive Erfahrung, die wunderbare Auferstehungshoffnung kennenzulernen, mag er ‘zu Gott gezogen’ werden.

Wir haben uns heute zweifellos manchen negativen Dingen im Leben zu beugen, und diese können sich auf unser Verhältnis zu Gott auswirken. Doch der springende Punkt ist, daß selbst diese eigentlich traurigen und negativen Dinge im Sinn und im Herzen einer Person, die in Zeiten schwerer Prüfungen verspürt, daß Gott Mitleid zeigt, hilft und tröstet, positive Auswirkungen haben können. Das wiederum zieht den Betreffenden zu Jehova, dem „Vater inniger Erbarmungen und ... Gott allen Trostes“ (2. Kor. 1:3).

In krassem Gegensatz zu Gottes Weg, der darin besteht, seine Geschöpfe zu sich zu ziehen, besteht die Handlungsweise Satans, des Teufels, darin, andere zu zwingen, sich ihm und seinem korrupten Vorgehen zu beugen. Seitdem dieser Erzfeind Jehovas zum Totschläger, Lügner und Gegner all dessen geworden ist, was gut und heilsam ist, hat er sich des Zwangs und der Furcht vor Leiden bedient, um Menschen so weit zu bringen, daß sie sich seinen gottlosen Wegen fügen (Hebr. 2:15).

In raffinierter Weise brachte es der Teufel fertig, jede Form der falschen Religion mit negativem Denken zu durchsetzen. In der Christenheit sind zum Beispiel die unbiblischen Lehren vom Höllenfeuer und von einer Qual nach dem Tod weit verbreitet. Auch nichtchristliche Religionen vermitteln dieselben furchterregenden Vorstellungen von einer unmenschlichen Bestrafunga.

Nachdem die Religionen mit dämonischem Gedankengut durchsetzt worden waren, sind Millionen aufrichtige Menschen zu der Vorstellung verleitet worden, Gott zwinge sie, sich ihm zu nahen, und sie müßten ihm irgendwie dienen, ihn beschwichtigen, um einer schrecklichen Strafe zu entgehen. Die Reaktion darauf reicht von dem einen Extrem, nämlich daß die Menschen vor ihm zittern, bis zum anderen Extrem, daß man sich aufgrund des Gedankens an einen zornigen, grimmigen, unerbittlichen und schwer zu besänftigenden Gott völlig von der Religion abwendet.

Wahre Christen sind dankbar, daß sie durch die Wahrheit des Wortes Gottes von der Auffassung befreit worden sind, Gott sei darauf aus, Menschen zu bestrafen. Doch jeder von uns steht ständig in der Gefahr, unmerklich mit ähnlichen negativen Gedanken infiziert zu werden. Auf welche Weise? Wir könnten vielleicht damit beginnen, uns zum Dienst für Gott allzusehr von dem Gedanken anregen zu lassen, daß wir wegen unserer Fehler und Unzulänglichkeiten bestraft würden.

Wir sollten uns daher stets an die Worte erinnern: „Wir alle straucheln oft“ und: „Wären Vergehungen das, worauf du achtest, ... o Jehova, wer könnte bestehen?“ (Jak. 3:2; Ps. 130:3). Das wird uns helfen, uns und andere objektiv zu betrachten, während wir fortgesetzt daran arbeiten, ‘die neue Persönlichkeit anzuziehen, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist’ (Eph. 4:24). Diese objektive Betrachtungsweise verhilft uns zu der Erkenntnis, daß zwar jeder von uns Fortschritte im Anziehen der neuen Persönlichkeit machen sollte, wir es aber nicht so weit bringen werden, daß wir nicht mehr sündigen und nicht mehr täglich um die Vergebung unserer Unzulänglichkeiten bitten müssen (1. Joh. 2:1, 2).

Wenn unsere Fehler und Unzulänglichkeiten beginnen, unser Denken zu beherrschen, könnte die Freude, die wir verspürten, als wir ‘zu Gott gezogen’ wurden, sogar so weit beeinträchtigt werden, daß wir nicht mehr aus dem reinen Beweggrund der Liebe zu Jehova und der Wertschätzung für seine Eigenschaften und der Dankbarkeit für alles, was er für uns getan hat, dienen. Daher sollten wir uns fragen: Veranlassen mich positive oder negative Gedanken, weiterhin Gott zu dienen? Tue ich es mit einem willigen und freudigen Herzen? Oder geschieht es möglicherweise in der Absicht, der Vernichtung an dem schnell herannahenden Tag von Har-Magedon zu entgehen? (Pred. 12:13; Offb. 16:15, 16).

VON POSITIVEN GEDANKEN ‘GEZOGEN’ WERDEN

Uns von positiven statt von negativen Gedanken ‘zu Gott ziehen’ und uns dann drängen zu lassen, ihm fortwährend mit einem freudigen Herzen zu dienen, schließt Anstrengungen unsererseits nicht aus. Der Apostel Paulus war ein vorzügliches Beispiel für jemand, dessen beständige gute Einstellung und dessen Freude bewiesen, daß er Gott mit einer positiven Geisteshaltung und mit tiefer Herzensfreude diente. Dennoch sagte er von sich, daß es für ihn notwendig war, ‘seinen Leib zu zerschlagen und ihn zum Sklaven zu machen’ (1. Kor. 9:27). Solange wir im Fleische unvollkommen sind, muß jeder von uns in vielerlei Hinsicht ‘den Kampf des Glaubens kämpfen’ (2. Tim. 4:7).

Häufig ‘ist die Fähigkeit zu wünschen bei uns vorhanden, aber die Fähigkeit, das zu vollbringen, was vortrefflich ist, ist nicht vorhanden’, und obgleich wir wirklich Lust an dem Gesetz Gottes haben, finden wir manchmal ‘ein anderes Gesetz, das dem Gesetz unseres Sinnes widerstreitet und uns gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde’ (Röm. 7:14-25). Aber von größter Bedeutung für uns ist die Tatsache, daß Freude und Glück in unserem Leben vorherrschen, wenn wir uns von positiven Gedanken über Gottes Güte leiten lassen. Das ist mehr als ein Ausgleich für alle erforderliche Selbstzucht (Gal. 5:22, 23).

GOTT NÄHERKOMMEN

Wie können wir also eine positive Geisteshaltung und eine gottgefällige Einstellung entwickeln und bewahren? Zunächst müssen wir uns der Notwendigkeit bewußt sein, negatives und schwächendes Gedankengut sowie die Furcht vor Fehlern aus unserem Sinn zu verbannen und sie durch die erbauenden, positiven und ermutigenden Verheißungen Gottes zu ersetzen, die in seinem geschriebenen Wort, der Bibel, zu finden sind. Die Bibel zu lesen und zu studieren sollte ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens sein. Wir sollten ein tiefgehendes Studium anstreben und, während wir beim Lesen nachdenken, unseren Sinn und unser Herz mit der überwältigenden Weisheit Jehovas anfüllen lassen.

Wir sollten uns bemühen, in unseren Gebeten wirklich etwas zu sagen und auf Einzelheiten einzugehen und vielleicht täglich öfter zu beten. Schließen wir unser Herz Gott gegenüber auf? Danken wir ihm täglich für seine vorzüglichen Eigenschaften und für die vielen Segnungen, die uns zuteil werden? ‘Beharren’ wir mitunter auch ‘im Gebet’? (Röm. 12:12).

Das sind grundlegende Dinge. Doch es sind einfache, unfehlbare Möglichkeiten, um sicherzustellen, daß uns nicht negative, sondern positive Gedanken zu Gott ziehen. Sie werden auch gewährleisten, daß wir, nachdem wir einmal ‘zu ihm gezogen’ worden sind, ihm jetzt und allezeit mit einem freudigen Herzen dienen können (Jer. 9:24).

[Fußnote]

a Siehe das von der Wachtturm-Gesellschaft veröffentlichte Buch Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht, das auf Seite 104 eine Reproduktion einer buddhistischen Schriftrolle enthält, in der die Qualen gezeigt werden, die die bösen Seelen in der „Hölle“ erleiden.

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