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Das riesige Meer — ungezähmt, doch wohltätigErwachet! 1976 | 22. Juli
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an Küsten, die in Feindeshand waren, zu planen.
Sturmwellen entstehen durch Wind, wobei die Stärke und Dauer des Windes die Größe der Wogen bestimmt, von denen einige dreißig Meter hoch werden. Es ist fast unglaublich, welch eine Kraft diese Sturmwellen ausüben. Sie haben schon Felsstücke von mehr als drei Tonnen Gewicht über eine sechs Meter hohe Mauer geschleudert. In Tillamook Rock Light, vor der Küste von Oregon (USA), befindet sich das Leuchtfeuer des Leuchtturms 42 Meter über dem Niedrigwasser, aber es mußte mit einem schweren Stahlgitter versehen werden, um es vor Steinen zu schützen, die es ständig beschädigten.
In Wick (Schottland) bewegten Sturmwellen einen Wellenbrecher, hoben dessen 2 300 Tonnen schwere Abdeckung in einem Stück hoch und setzten sie ins Wasser.
Doch die Wellen mit der größten Zerstörungskraft sind allgemein als „Flutwellen“ bekannt, werden aber richtiger Tsunamis (was im Japanischen „starke Wellen“ bedeutet) genannt. Die Bezeichnung „Flutwellen“ bezieht sich nämlich auch auf die von den Gezeiten verursachten Wellen. Um den Ursprung der Tsunamis zu verstehen, müssen wir zunächst etwas über den Meeresboden wissen.
Auf dem Meeresboden befinden sich Hunderte von Bergen vulkanischen Ursprungs. Einige ragen aus dem Wasser empor und bilden Inseln, zum Beispiel die Hawaii-Inseln. Auch gibt es gewaltige Felsplatten, die an „Verwerfungen“ des Meeresbodens liegen. Unter Druck bersten sie und werden zermalmt, was Seebeben auslöst. Solche Seebeben sowie Orkane oder Taifune und der gelegentliche Ausbruch eines Vulkans sind die Ursachen der Tsunamis. Einer der größten Tsunamis, der durch Vulkantätigkeit hervorgerufen wurde, entstand 1883 durch den Ausbruch eines Vulkans auf der Insel Krakatau im Indischen Ozean. Durch den Ausbruch wurden zwanzig Quadratkilometer Inselfläche zerstört. Entweder durch den Ausbruch oder durch die vier Kubikkilometer Gestein und Erde, die ins Wasser zurückfielen, entstand ein Tsunami, der 36 000 Menschen an der Küste von Java und Sumatra das Leben kostete. Zuvor, im Jahre 1876, war ein Tsunami über die Ufer des Golfs von Bengalen gefegt und hatte 200 000 Menschen getötet. Im Jahre 1970 wurde Ostpakistan von einem Tsunami heimgesucht, der ebenfalls rund 200 000 Menschen das Leben nahm.
Tsunamis bewegen sich mit einer Geschwindigkeit bis zu 720 Kilometern in der Stunde. Auf offener See werden sie kaum bemerkt, aber wenn sie die flachen Wasser einer Küstenlinie erreichen, erzeugen sie Wellen, die große Zerstörungen anrichten. Als sich der Kapitän eines Seeschiffes, das vor der Küste von Hilo (Hawaii) lag, umschaute, sah er eine Welle, die den Hafen und die halbe Stadt zerstörte. Er hatte sie aber nicht einmal wahrgenommen, als sie unter seinem Schiff hinwegzog.
Immerdar von Nutzen für die Menschen
Es sind ganze Bände über das Meer geschrieben worden, und es ist so faszinierend, daß viele Menschen ihr ganzes Leben auf dem Meer verbracht haben; sie hatten Freude daran und haben über seine vielen Geheimnisse gestaunt. Einige haben sich tief unter seine Oberfläche begeben; manche haben sogar eine ganze Zeit dort unten in besonders dazu erbauten Laboratorien verbracht. In vielerlei Hinsicht versteht man aber weniger vom Meer als vom Weltraum. Und über seine unterschiedlichen Launen hat der Mensch noch lange keine Gewalt.
Der Schöpfer des Meeres, Jehova Gott, kennt es jedoch genau, und er wird seine Macht überwachen, so daß es in der nahenden neuen Ordnung denen, die ihn lieben, nichts zuleide tun wird. Er hat die Erde gemacht, und in seinem Schöpfungsbericht, der vor Jahrtausenden geschrieben wurde, steht schon, was Geologen unserer Zeit durch ihre Forschungen festgestellt haben. In diesem Bericht werden Ereignisse des dritten Schöpfungs„tages“ (der Tausende von Jahren dauerte) wie folgt beschrieben: „Und Gott sprach weiter: ,Die Wasser unter den Himmeln sollen sich an e i n e n Ort [tatsächlich gibt es nur einen Ozean] sammeln, und das trockene Land erscheine.‘ Und so wurde es. Und Gott begann das trockene Land ,Erde‘ zu nennen, die Sammlung der Wasser aber nannte er ,Meere‘“ (1. Mose 1:9, 10).
Und der Psalmist schrieb unter Inspiration die poetischen Worte:
„Er hat die Erde auf ihre festen Stätten gegründet;
Sie wird auf unabsehbare Zeit oder für immer nicht zum Wanken gebracht werden.
Mit einer Wassertiefe gleich einem Kleid bedecktest du sie.
Über den Bergen selbst standen die Wasser.
Bei deinem Schelten begannen sie zu fliehen;
Beim Schall deines Donners wurden sie veranlaßt, in Panik davonzurennen —
Dann hoben sich Berge,
Talebenen senkten sich —
An den Ort, den du für sie gegründet hast.
Eine Grenze setztest du, die sie nicht überschreiten sollten,
Daß sie die Erde nicht wieder bedecken sollten“ (Ps. 104:5-9; vergleiche Psalm 107:23-30).
Als Jesus Christus auf Erden war, hatte er Gewalt über das Meer und die Winde (Matth. 8:23-27; Joh. 6:16-21). Als himmlischer König wird er während seiner Tausendjahrherrschaft über die Erde volle Gewalt über die Macht und die Reichtümer des Meeres ausüben, so daß es der Menschheit für immer als Wohltäter dienen wird.
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Ich war ein GesundbeterErwachet! 1976 | 22. Juli
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Ich war ein Gesundbeter
Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Guadeloupe
VOR mir sitzt eine Patientin. Zwischen uns steht auf einem Tisch ein gewöhnlicher Teller mit drei brennenden Kerzen. Unter dem Teller liegt ein großes Stück weißes Papier mit drei parallel zu den Kerzen angeordneten Initialen. Die erste Kerze stellt die Patientin selbst dar; sie entspricht dem Anfangsbuchstaben ihres Namens. Die zweite Kerze stellt ihr Heim oder ihre Familie dar und die dritte ihre Interessen außerhalb des Hauses. Während ich zuhöre, was sie zu berichten hat, beobachte ich aufmerksam die Farbe der Flamme jeder Kerze, den Rauch, den Docht (ob er sich nach links oder nach rechts neigt) und das herabfließende Wachs.
Diese Frau ist seit einem Jahr krank. Ihr Bein ist stark geschwollen, und obwohl sie ärztlich behandelt wurde, hat sie immer noch Schmerzen. Daher ist sie zu mir mit der Bitte gekommen, ihre Krankheit zu heilen.
Nachdem ich aufmerksam die Zeichen an den Kerzen beobachtet habe und nachdem ich den Geist angerufen habe, rühre ich ihr krankes Bein an und sage: „Im Namen der drei Personen der Heiligen Dreifaltigkeit: Werde geheilt.“ Dann verschreibe ich meiner Patientin einige Arzneien aus Kräutern und gebe ihr die Anweisung, an bestimmten Tagen, die ich ihr nenne, daheim bei brennenden Kerzen zur Heiligen Dreifaltigkeit zu beten.
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