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  • Belsazar, der ruchlose Festgeber
    Der Wachtturm 1950 | 15. April
    • und seine Gewaltigen wurden bestürzt (waren am Ende ihres Wissens, Moffatt).“ — Dan. 5:5-9.

      Das aufgeregte und erschreckte Geschrei lockt die Königinmutter in den Wirrwarr. Mit beruhigenden Worten bringt sie die aufgewühlte Gesellschaft etwas zur Vernunft. „Lass deine Gedanken dich nicht ängstigen und deine Gesichtsfarbe sich nicht verändern! Es ist ein Mann in deinem Königreich, in welchem der Geist der heiligen Götter ist.“ Sie fährt fort, den zitternden Belsazar auf die Fähigkeiten Daniels, des Propheten Jehovas, aufmerksam zu machen und schliesst mit den Worten: „So werde nun Daniel gerufen, und er wird die Deutung anzeigen.“ Nachdem Daniel hereingebracht worden war, und man ihm Belohnungen angeboten hatte, wenn es ihm gelänge, die Handschrift zu deuten, erwiderte er (rev. Z. B.): „Behalte deine Gaben für dich und gib deine Geschenke einem andern; doch die Schrift will ich dem König lesen und ihm kundtun, was sie bedeutet.“ — Dan. 5:10-17.

      Ehe jedoch Daniel mit dem Lesen und Deuten der Handschrift beginnt, erinnert er Belsazar daran, dass Jehova Gott Nebukadnezar in seine Stellung der Herrschaft über weltliche Nationen manövriert hatte, dass danach aber Nebukadnezar stolz, hochmütig und herausfordernd geworden war und demzufolge zur Vernunftlosigkeit erniedrigt und aus seinem tierischen Zustande nicht wiederhergestellt wurde, bis er lernte, dass Jehova Gott der wirkliche Herrscher über alle war. Dann fährt Daniel fort: „Und du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du dieses alles gewusst hast. Und du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefässe seines Hauses vor dich gebracht und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und deine Kebsweiber [Nebenfrauen], ihr habt Wein daraus getrunken. Und du hast die Götter von Silber und Gold, von Erz, Eisen, Holz und Stein gerühmt, die nicht sehen und nicht hören und nicht wahrnehmen; aber den Gott, in dessen Hand dein Odem ist, und bei dem alle deine Wege sind (dein ganzes Geschick ist, Moffatt), hast du nicht geehrt. Da wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift gezeichnet.“ — Dan. 5:18-24.

      Nachdem so gebührend mitgeteilt worden war, warum die Untergangs-Handschrift zum Auseinandersprengen der Gesellschaft erschienen sei, liest Daniel die Worte, führt den Sinn jedes Wortes an und legt es seiner Bedeutung gemäss aus: „Dies ist die Inschrift: Menê, Tekêl, Perês. Der Sinn ist folgender: Menê (gezählt), Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und sie beendet. Tekêl (gewogen), du bist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden. Perês (zerteilt), dein Königreich wird zerteilt und den Medern und den ‚Persern‘ gegeben.“ — Dan. 5:25-28, Moffatt.

      Während diese Warnung an der Wand gelesen und innerhalb des Palastes gedeutet wurde, ging sie draussen in Erfüllung. Darius der Meder und Kores der Perser leiteten die Wasser des Euphrat ab, indem sie sie aus ihrem gewohnten Bett in einen Kanal strömen liessen, der in eine Grube von etwa hundert Quadratkilometern mündete. Die Babylonier hatten dies vorher schon getan, doch zu dem Zwecke, das Flussbett, das die Stadt durchzog, zu leeren, während eine Brücke und anderes im Bau begriffen war. Nun aber taten es die Meder und Perser aus einem andern Grunde. Da, wo die Wasser einst durch die Stadt fluteten, strömten nun die Truppen des Darius und Kores über das trockengelegte Flussbett herein. Und so wie Jesaja es vorausgesagt hatte, fanden die einfallenden Streitkräfte, dass die schwelgenden Babylonier sorglos die Tore in den Mauern, welche die Kais von der Stadt trennten, offengelassen hatten. In dieser selben Nacht des Festgelages Belsazars wurde die Stadt eingenommen, und er selbst wurde getötet. (Dan. 5:30; 6:1; Jes. 45:1-4) Zwei Jahre später, im Jahre 537 v. Chr., erliess Kores die Verordnung, welche die Juden befreite, und erlaubte ihnen, nach Jerusalem zurückzukehren und dort die Anbetung Jehovas wiederherzustellen, was gemäss einem prophetischen Zeitplan, nach der siebzigjährigen Verödung, geschah. — Jer. 25:11, 12.

      Babylon war nicht uneinnehmbar, sondern fiel zu Gottes bestimmter Zeit. Das grössere Babylon dieser Weltorganisation betrachtet sich als uneinnehmbar, doch durch die Augen der Prophezeiung sieht Gottes Volk heute seinen baldigen Sturz voraus sowie die Befreiung des Volkes Gottes von den Grausamkeiten Babylons. (Off. 18:2, 21) Geradeso wie der dämonenanbetende König Belsazar mit seiner Stadt umkam, so werden die heutigen Weltherrscher, die ihre falschen Religionen über Jehovas wahre Anbetung zu erhöhen suchen, zusammen mit dem neuzeitlichen Babylon in Harmagedon fallen.

  • Briefe
    Der Wachtturm 1950 | 15. April
    • Briefe

      „DIE MENSCHENSEELE STERBLICH“

      17. Oktober 1949

      Lieber Bruder!

      Wir beziehen uns auf Dein Schreiben vom 10. dieses Monats über „tote Seelen“:

      Man mag folgern wie man will, so bleibt doch die buchstäbliche Erklärung im Original-Hebräischen dieselbe, und nicht nur das, sondern die griechische Septuaginta hat das Hebräische in 4. Mose 6:6 buchstäblich ins Griechische übertragen mit dem Ausdruck tote psyche (psychei teteleutekuiai). Wohl stimmt es, dass der hebräische Ausdruck GRAMMATISCH mit „Seele des Toten“ übersetzt werden könnte, wie Rotherham dies in seiner Randbemerkung zeigt, doch dann stehen wir dem Lehrirrtum gegenüber, wonach die Seele eines Menschen nach seinem Tode weiterlebe. Die Stelle in der LXX jedoch kann grammatisch nicht mit „Seele des Toten“ wiedergegeben werden, sondern bedeutet buchstäblich „tote psyche“. Ebenso gebraucht die Heilige Schrift in allen andern Stellen, wo sie davon redet, dass man sich durch das Berühren eines Toten verunreinige, das hebräische Wort (nephesch) für „Seele“ als das Berührte, und ebenso übersetzt die griechische LXX es mit „psyche“. Wer sich dadurch verunreinigt, dass er eine „psyche“ anrührt, was für eine psyche oder was für eine Art nephesch ist dies dann? Der Begleittext zeigt, dass Tod eine solche psyche oder nephesch umgibt. Die, welche aus dem Hebräischen und der griechischen LXX übersetzen, umgehen die Schwierigkeit und verhehlen die Wahrheit, indem sie in solchen Fällen nephesch und psyche mit dem Ausdruck „toter Leib“ (engl. B.) oder mit „Leiche“ wiedergeben. (4. Mose 9:6, 7, 10; 19:11, 13; Hag. 2:13) Doch hier kommen wir in Schwierigkeiten hinein, wenn wir auf die Stelle in Jesaja 10:18 [deutsch: rev. Zürcher B.] stossen, wo von einem Vertilgen von „Seele wie Leib“ die Rede ist, ferner in Matthäus 10:28, welcher Text vom Verderben oder Töten von Seele und Leib spricht. Folglich übertreiben

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