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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 15. 9. S. 552-558

Reife erlangen durch persönliches Studium macht Freude

„Weisheit ist gut ... ein Vorteil ... [sie erhält] ihre Besitzer am Leben.“ — Pred. 7:11, 12, Fußnote.

1. Wie können wir erwarten, Reife zu erlangen?

DAS Streben nach Reife ist für einen Christen etwas vom Schönsten, was er erleben kann. Reife ist keine angeborene Eigenschaft, sondern das Ergebnis der Schulung oder Auferbauung, durch die jemand vollerwachsen wird oder zum Mann heranwächst und von der in folgenden Worten Pauli an die Epheser (4:12, 13) die Rede ist: „Die Schulung ... für die Auferbauung des Leibes des Christus ... zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes ... zum vollerwachsenen Manne, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört.“ Wollen wir dieses Ziel erreichen, so müssen wir Erkenntnis erwerben, und das setzt Studium voraus. Das persönliche Studium ist zweifellos eine der besten Möglichkeiten, Reife zu erlangen. Es befriedigt und macht Freude.

2. (a) Welche Eigenschaften verraten Reife? (b) Was bewirken Fortschritte in dieser Richtung bei jedem einzelnen?

2 Wir sollten Christus ähnlich sein, und das heißt, daß unser Geist gut, mit der richtigen geistigen Speise, genährt werden muß, damit wir Eigenschaften entwickeln können, die Reife verraten, Eigenschaften wie Hingabe, Liebe, Zuversicht, Glaube, Zuverlässigkeit und geistiges Unterscheidungsvermögen. Das Erlangen von Reife ist ein Schulungsprogramm, denn es setzt angestrengtes Denken voraus. Wenn wir uns stets vor Augen halten, daß wir als Christen Fortschritte machen möchten, und wenn wir richtig eingestellt sind, macht das Studium Freude.

3. (a) Wie mögen einige über das Studium denken? (b) Lohnt sich die Anstrengung auf diesem Gebiet?

3 Manche finden das Studieren ermüdend und beschwerlich. Warum in diesem Fall nicht etwas unternehmen, um dem abzuhelfen? Warum das Studium nicht zu einem Bestandteil des täglichen Lebens machen, zu etwas, was man genauso genießt, wie der Körper die buchstäbliche Speise genießt? Andere sind zu dem Schluß gekommen, Studieren sei nichts für sie. „Das Lesen und Studieren liegt mir einfach nicht“, sagen sie. Ist eine solche Einstellung aber nicht eher auf geistige Trägheit zurückzuführen? Würden die Betreffenden auf das Essen verzichten und verhungern, nur weil ... sie immer wieder essen müssen? Lohnende Werke, besonders Werke in Verbindung mit dem ewigen Leben, setzen Anstrengungen voraus, ja sogar große Anstrengungen, aber das Glück, die Zufriedenheit und die Freude, die sich daraus ergeben, sind der Mühe wert.

4. Unter welchen Umständen mag man nicht genug Zeit zum Studieren haben?

4 Oft hört man Leute sagen: „Ich habe einfach keine Zeit zum Studieren.“ Man wird auch nie Zeit dafür haben, wenn man sich vornimmt, zuerst alles andere zu tun, und dann, wenn man noch Zeit hat, studieren möchte. Machst du es mit dem Essen auch so? Oder nimmst du dir nicht einfach die Zeit, regelmäßig zu essen? Sicher, und es macht dir auch Freude. Du solltest dich zum Studium erziehen und es ebenso genießen, wie du ein gutes Essen genießt.

ERFOLG DURCH STUDIUM

5. (a) Woran sollte ein Christ seinen Erfolg messen? (b) Wie sollten wir gemäß Sprüche 7:1, 2 und 1:5, 6 zu einem Verständnis des Wortes Gottes eingestellt sein?

5 Der Mensch möchte bei allem, was er unternimmt, Erfolg haben. Zu Josua wurde über das „Buch des Gesetzes“ gesagt: „Du sollst darüber sinnen Tag und Nacht, auf daß du darauf achtest, zu tun nach allem, was darin geschrieben ist; denn alsdann wirst du auf deinem Wege Erfolg haben, und alsdann wird es dir gelingen [wirst du weise handeln, NW].“ (Josua 1:8) Ein Christ hat Erfolg, wenn er das tut, was mit Gottes Willen übereinstimmt. Wenn er daher regelmäßig Erkenntnis in sich aufnimmt, kann er erwarten, daß er die innere Befriedigung erlangt, aus der ihm eine tiefempfundene Freude erwächst. Wir sollten daher die Gebote Jehovas wie einen kostbaren Schatz hüten. „Bewahre [sie] ... und lebe“, wird uns gesagt. Durch dieses Schriftwort werden unsere Gedanken wiederum auf das Studium gelenkt. „Ein Weiser wird hören und mehr Belehrung in sich aufnehmen, und ein Verständiger ist der, der sich Geschicklichkeit im Lenken aneignet, um einen Spruch ... zu verstehen.“ Zu hören bedeutet nicht nur, die Stimme jemandes zu vernehmen und durch das Gehör Kenntnisse aufzunehmen. Wir können dies auch tun, indem wir etwas Gedrucktes lesen und studieren und so durch unser Sehvermögen Belehrung in uns aufnehmen. Auch auf diese Weise „hören“ wir die Worte des Schreibers und werden belehrt. So können wir allmählich ein Verständnis erlangen und reifer werden. — Spr. 7:1, 2; 1:5, 6, NW.

6. (a) Wie sollte man sich bemühen, eine Erkenntnis zu erlangen? (b) Was empfanden die Jünger, als Jesus ihnen die Dinge in den Schriften erklärte, die ihn betrafen?

6 Wir sollten mit dem gleichen Feuereifer, mit dem ein Goldsucher an die Arbeit geht, nach Erkenntnis suchen und graben, wie das aus folgendem Spruch hervorgeht: „Wenn du danach wie nach Silber suchst und ihm [dem Verständnis] wie verborgenen Schätzen nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“ So, wie ein Diamant viele Facetten hat, ist auch die wertvolle Belehrung aus Gottes Wort sehr vielseitig. Es sollte uns so ergehen wie den Jüngern Jesu, denen ihr Meister auf dem Weg nach dem etwa zwölf Kilometer von Jerusalem entfernten Emmaus „in allen Schriften die Dinge“ auslegte, „die ihn betrafen“. Sie brachten ihre Empfindungen mit den Worten zum Ausdruck: „Brannten nicht unsere Herzen, als er auf dem Wege zu uns redete, als er uns die Schriften völlig erschloß?“ Auch wir können dieses brennende Verlangen verspüren, wenn wir durch ein Studium zur Einheit mit Gottes Versammlung gelangen; und die Gewißheit zu haben, Gott zu gefallen, ist bestimmt ein Grund zur Freude. — Spr. 2:4, 5, NW; Luk. 24:13, 27, 32; Röm. 11:33.

NACHSINNEN

7. (a) Was ist unter Nachsinnen zu verstehen, und wie kann man nachsinnen? (b) Unter welchen Umständen mag es die einzige Möglichkeit sein, geistig gesund zu bleiben?

7 Durch Nachsinnen stärkt man seinen Geist, und das bewirkt Fortschritt. Sagte Paulus nicht: „Sinne über diese Dinge nach; gehe in ihnen auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kundwerde.“? (1. Tim. 4:15, 16) Nachsinnen hat nichts mit Träumerei oder ziellosem Wandernlassen der Gedanken zu tun, sondern bedeutet sich auf ein bestimmtes Thema konzentrieren. So könnte man sich zum Beispiel bei einer Betrachtung von Prophezeiungen, die auf das so überaus wichtige Jahr 1914 hinweisen, die damit in Verbindung stehenden Schrifttexte systematisch einprägen und dann versuchen, sie sich, wenn möglich, alle wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. Das zu tun lohnt sich; es regt an und gehört ebenfalls zum persönlichen Studium. David sagte treffend: „Ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen.“ (Ps. 77:12) Das könnte unter Umständen — zum Beispiel im Gefängnis, wenn einem nicht gestattet würde, eine Bibel bei sich zu haben oder mit anderen zu sprechen — die einzige Möglichkeit sein, persönlich zu studieren. Unter solchen Umständen wäre das Nachsinnen unbedingt notwendig, damit man geistig gesund bleibt, und es würde auch die Reife fördern.

ANDERE GEDANKEN AUSSCHALTEN

8. Was muß man tun, um aus dem Studium wirklich Nutzen zu ziehen?

8 Beim persönlichen Studium ist es wichtig, alle anderen Gedanken auszuschalten, damit man sich vollständig konzentrieren und sich in den Stoff, den man studiert, vertiefen kann. Liest du die Bibel, Gottes Wort, dann „denke beständig an das“, was du liest, und „der Herr wird dir wirklich in allen Dingen Unterscheidungs­vermögen geben“. Geistiges Wahrnehmungsvermögen ist auf dem Weg zur Reife ein Schritt nach vorn. Jehova wird dir auf diese Weise helfen „praktische Weisheit [zu] bewahren, ... und er wird den Weg der ihm loyal Ergebenen behüten“. Wir sollten daher bestrebt sein, in geistiger Hinsicht zur Reife heranzuwachsen, indem wir unseren Geist wachhalten und betätigen, wie ein Sportler beim Training seinen Körper betätigt. — 2. Tim. 2:7; Spr. 2:7, 8, NW.

9. Was mag uns daran hindern, das, was wir lesen oder studieren, zu behalten?

9 Doch wie oft kommt es vor, daß, wenn wir uns hinsetzen, um zu studieren, unsere Gedanken aber immer noch um die verschiedenen Dinge kreisen, mit denen wir uns tagsüber beschäftigt haben. Vielleicht geschah etwas an unserem Arbeitsplatz, was uns immer noch ärgert, oder es ereignete sich tagsüber etwas, worüber wir jetzt noch erschüttert sind. Wir setzen uns vielleicht hin und studieren den Wachtturm. Wir lesen einen Augenblick und denken dann: „Was habe ich eben in diesem Abschnitt gelesen?“ Wir müssen Gedanken über andere Dinge ausschalten, wenn wir ein bestimmtes Thema studieren. Daß wir durch das, was wir tagsüber erlebt haben, abgelenkt werden, ist zwar natürlich, aber es hindert uns beim Studium und nimmt uns die Freude daran. Andererseits dürfen wir uns auch nicht so sehr entspannen, daß wir schon nach dem Lesen des ersten Abschnitts schläfrig werden.

QUELLEN

10. Welche verschiedenen Quellen stehen uns zur Verfügung, und wie sollten wir sie gebrauchen?

10 Das Streben nach Reife wird uns durch verschiedene Quellen erleichtert, aus denen wir wertvollen Aufschluß schöpfen können. Die wichtigsten sind unter anderem die Studienartikel, die in jeder Wachtturm-Ausgabe erscheinen. Aber auch die kurzen Artikel und die Leserfragen sind für uns sehr wertvoll. Versäumen wir es, diese zu lesen? Oder überfliegen wir sie nur kurz? Achten wir auf das Thema? Können wir uns, wenn wir einen Artikel studiert haben, noch an die wichtigsten Gedanken und an die besonders hervorgehobenen Schrifttexte erinnern? Nehmen wir den Rat, den christliche Diener Gottes durch den Wachtturm empfangen, an, und befolgen wir ihn persönlich? Geben die im Wachtturm zum Ausdruck gebrachten Gedanken Gottes unser Vertrauen wieder? Der Psalmist erklärte: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens.“ (Ps. 16:11) Spiegeln diese Worte deine Einstellung wider? Wenn ja, dann werden deine Gedanken durch Gottes Gedanken geformt. Und wie steht es mit der Zeitschrift Erwachet!? Liest du sie, und ziehst du aus ihrer vielseitigen Belehrung Nutzen? Studierst du die anderen Wachtturm-Publikationen? Das Jahrbuch und die neusten Bücher? Benutzt du auch andere biblische Nachschlagewerke? Sie vermitteln dir zusätzlichen Aufschluß und können dir deshalb beim persönlichen Studium wertvolle Dienste leisten, sofern du sie vom theokratischen Gesichtspunkt aus betrachtest. Eine weitere wertvolle Hilfe sind Bibelkonkordanzen, besonders wenn man ein thematisches Studium betreibt. Sehr nützlich sind ferner die Sachverzeichnisse in den Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft. Würde man zum Beispiel in den Wachtturm-Jahrgängen unter dem Stichwort „Studieren“ nachschlagen, so fände man im Jahrgang 1962 hinter dem Hinweis „wie richtig studieren“ die Seiten 685 bis 692. Auch im Sachverzeichnis des Buches Zum Predigtdienst befähigt würde man unter dem Stichwort „Studium“ verschiedene Hinweise finden. (In englischsprachigen Gebieten leistet das Sachverzeichnis im Watch Tower Publications Index, das auf sämtliche seit 1930 erschienenen Publikationen hinweist, besonders gute Dienste. Unter dem Stichwort „reviewing“ [wiederholen] wird man zum Beispiel auf die englische Wachtturm-Ausgabe des Jahres 1962, Seite 499 und 527, verwiesen.)

11. (a) Wovon hängt es ab, wieviel wir beim Studium lernen? (b) Wie oft sollten wir in der Bibel lesen, und was zu tun ist gut?

11 Wieviel man beim Studium lernt, hängt davon ab, wieviel Zeit man dem Studium widmet und wie intensiv man studiert. Ein Schüler, der in acht Schuljahren während des Rechenunterrichts immer gut aufpaßt, wird sehr viel lernen. Da er sich richtig konzentriert, wird er schließlich ein weit besserer Rechner sein als die, die dem Unterricht nur so am Rande folgen. Das gleiche gilt auch beim Studium der Bibel. Ja, wer beim Studium reichlich sät, das heißt viel Zeit dafür verwendet, wird reichlich ernten, er wird geistig reich gesegnet werden. Es lohnt sich somit offensichtlich, die gelegene Zeit für das Studium der Bibel auszunutzen. Das tut man am besten, indem man sich eine bestimmte Zeit dafür reserviert. Jehovas Zeugen bemühen sich, täglich in Gottes Wort, der Bibel, zu lesen, und laden auch ihre Mitmenschen ein, dies zu tun.

DER WERT DES WORTES GOTTES

12. (a) Warum ist die Bibel für uns so wertvoll? (b) Was lernen wir, wenn wir „hören“, welchen Rat Paulus den Kolossern gab?

12 Wenn wir die Bibel lesen, beschäftigen wir uns mit den Gedanken weiser Männer, von denen bekannt ist, daß sie ihre Lauterkeit bewahrten. Es ist daher zu unserem Vorteil, wenn wir uns von ihnen belehren lassen. Ja, wir werden dadurch nicht nur von Menschen belehrt, denn die Bibel wurde von Jehova Gott inspiriert, und wenn wir sie lesen, „hören“ wir in Wirklichkeit ihm zu. Könnten wir unsere Zeit vorteilhafter verwenden? Das zeigt uns, daß wir uns vor einer passiven Einstellung hüten sollten. „Wandelt weiterhin in Gemeinschaft mit ihm [Christus], verwurzelt und aufgebaut in ihm und im Glauben befestigt, wie ihr gelehrt worden seid, überströmend vor Glauben im Danksagen.“ Die Beachtung dieser Worte ist für uns ein vortrefflicher Schutz vor der heutigen Propagandaflut und der zeitverschlingenden, trügerischen Weisheit dieser Welt, die in Gottes Augen Torheit ist. Paulus gab den Kolossern ferner den Rat: „Seht euch vor: vielleicht mag es jemand geben, der euch durch die Philosophie und leeren Trug als seine Beute wegführen wird gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus.“ Ja, trügerische Dinge, die gelehrt werden und mit denen die Menschen dieser Welt ihren Geist nähren, gibt es heute in Hülle und Fülle. Das Bibelstudium ist eine gute Vorsichtsmaßnahme, die uns verhüten hilft, in diesen zu Kummer, Sorgen und Unglück führenden Strudel hineingerissen zu werden. Nach den Versen 9 und 10 des ersten Kapitels dieses Briefes betete Paulus für andere, daß sie mit genauer Erkenntnis erfüllt werden möchten. Hören wir, was er sagt: „Wir ... [haben] nicht aufgehört ..., für euch zu beten und darum zu bitten, daß ihr in aller Weisheit und in geistigem Unterscheidungsvermögen mit der genauen Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet, damit ihr Jehovas würdig wandelt, um ihm völlig zu gefallen, während ihr fortfahrt, in jedem guten Werk Frucht zu tragen und an der genauen Erkenntnis Gottes zuzunehmen.“ — Kol. 2:6-10.

13. Welche Befriedigung bringt ein Verständnis mit sich?

13 Ein Verständnis zu erlangen ist erfrischend. Es erfreut das Herz eines Christen und wirkt auf ihn ebenso belebend wie Wasser auf die Pflanzenwelt, wie das aus 5. Mose 32:2 hervorgeht, wo es heißt: „... wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut!“ Es fördert das Wachstum. Freude bringt Zufriedenheit und innere Ruhe mit sich, etwas, was sich im allgemeinen jedermann sehnlichst wünscht. Mit anderen Worten, man wird dadurch von den Sorgen und Spannungen dieser Welt befreit. Jesus drückte dies sehr treffend aus, als er sagte: „Wenn ihr in meinem Worte bleibt, ... werdet [ihr] die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh. 8:31, 32) Nur wer allmählich zur christlichen Reife voranschreitet, verspürt diese Freude.

WIE MAN DIE BIBEL STUDIEREN SOLLTE

14. Wie kann man unter anderem die Bibel studieren?

14 Wenn du hörst, daß du die Bibel studieren solltest, schreckst du vielleicht im Moment zurück und denkst: „Wo soll ich damit beginnen?“ Sofern du die Bibel noch nie durchgelesen hast, ist es das beste, du beginnst gleich vorn. Du erhältst auf diese Weise ein umfassendes Bild von den verschiedenen Ereignissen.

15, 16. (a) Warum ist ein thematisches Studium sehr nützlich? (b) Wieso können wir uns an eine Situation besser erinnern, wenn wir sie uns vorzustellen suchen? Zeige es anhand eines Beispiels.

15 Doch wahrscheinlich die beste Methode, die Bibel zu studieren, ist das thematische Studium. Wenn du beim Lesen versuchst, ein Ereignis oder eine Begebenheit mitzuerleben, wird sich dir das Bild besser einprägen. Suchst du dir eine Situation im Geiste vorzustellen, so wird dir das helfen, das Bild oder das Ereignis besser zu verstehen. Denke zum Beispiel an den 14. Nisan des Jahres 1513 v. u. Z. und an das, was in jener kritischen Nacht geschah: Der Himmel ist wolkenlos, und es ist Vollmond. Du siehst, wie ein israelitischer Vater, unterstützt von seinen Angehörigen, ein Lamm schlachtet, ein einjähriges fehlerloses Tier. Das Blut wird in einer Schüssel aufgefangen und dann an die Pfosten und die Oberschwelle der Haustür gesprengt. Die Straßen sind leer, die Türen verschlossen. Stell dir auch vor, was ein Ägypter denken mag, der in dieser Nacht durch eine der stillen, menschenleeren Straßen von Gosen geht und sieht, wie das Blut von den Türpfosten tropft. In den Häusern essen die Familien das Lamm mit Kräutern und ungesäuertem Brot. Sie liegen nicht zu Tisch wie sonst, sondern stehen, die Lenden gegürtet, den Stab in der Hand und die Schuhe an den Füßen, bereit, jederzeit aufzubrechen. Es wird allmählich Mitternacht; auf den Straßen Ägyptens lauert Gefahr. Plötzlich ertönen aus den Häusern der Ägypter entsetzte Schreie. Im ganzen Land ist die Erstgeburt, der Stolz des Landes, getötet worden — jeder menschliche Erstgeborene, selbst der Sohn des Königs, und alle Erstgeburt der Tiere!

16 Kurz nach Mitternacht ziehen die Israeliten aus. Stell dir das vor! Es sind mehrere Millionen, aber es herrscht kein Wirrwarr, kein wildes Durcheinander, kein Gedränge, in dem etliche zertrampelt oder erdrückt werden könnten, während sie das Land Gosen verlassen. Alte Männer, junge Männer, alte Frauen, junge Frauen, ja selbst kleine Kinder und Mütter mit Babys auf dem Arm. Welch ein Anblick! Ein ganzes Volk unterwegs, ein Volk, das durch die Befreiung Jehovas der ägyptischen Knechtschaft entronnen ist! Laß diese Dinge vor deinen Augen Wirklichkeit werden, wenn du 2. Mose, die Kapitel 11 bis 15, liest. Dann wird das ganze Bild für dich lebendig.

17. Was wird uns helfen, uns an den in Daniel, Kapitel 5, berichteten Untergang Babylons zu erinnern?

17 Ähnlich könnte man vorgehen beim Lesen des Berichts über die Zerstörung Babylons in der Nacht des wilden Festgelages am Hofe des Königs. Stell dir das Entsetzen vor, das die Anwesenden ergriff, als Daniel die Handschrift an der Wand deutete und den bevorstehenden Untergang ankündigte. Stell dir den Angriff der Meder und Perser vor, die durch die offenen Tore in die Stadt eindrangen, sie plünderten und einnahmen. (Dan. 5) Wenn wir uns von diesen Geschehnissen eine lebhafte Vorstellung machen, wird uns das beim Studium des Untergangs Babylons eine große Hilfe sein.

ZEIT UND KRAFT VORTEILHAFT AUSNUTZEN

18. (a) Was wird uns helfen, die Zeit, die wir zum Studieren verwenden, besser auszunutzen? (b) Was befriedigt am meisten und macht die größte Freude?

18 Man kann seine Zeit ganz verschieden verwenden, und wir sollten darauf achten, daß wir sie nicht vergeuden, sondern vorteilhaft ausnutzen. Wir sollten sie gut einteilen, damit die wichtigen Dinge nicht in den Hintergrund gedrängt werden. Nehmen wir zum Beispiel einen christlichen Diener Gottes, der in der Woche vierzig Stunden für den Unterhalt seiner Familie arbeitet. Seine Zeit wird von seinem Arbeitgeber, der von ihm verlangt, daß er fünf Tage in der Woche täglich insgesamt acht Stunden arbeitet, genau eingeteilt. Wie steht es nun mit der Zeit, die wir für unser persönliches Studium reserviert haben? Ist es nicht ebenso wichtig, daß wir durch regelmäßiges Lesen und Studieren der Bibel geistige Speise zu uns nehmen? Diese Regelmäßigkeit kann nicht genug betont werden, wenn es darum geht, in das vollkommene Gesetz hineinzuschauen. Jakobus gibt uns den Rat: „Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er es tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.“ (Jak. 1:25) Sofern wir keine vergeßlichen Hörer sind, erwachsen uns aus dem ständigen Sammeln von Kenntnissen echte Zufriedenheit und Freude, und wir schreiten zur Reife voran. Aber nicht nur das Erwerben von Erkenntnis macht Freude, sondern auch die Möglichkeit, mit anderen darüber zu sprechen, damit sie an dieser Herzensfreude ebenfalls teilhaben können. Wer seine Freude teilt, erlebt noch mehr Freude; es ergeht ihm wie einem christlichen Diener Gottes, der für seine guten Werke mit noch mehr Arbeit und Verantwortung belohnt wird.

REIFE — EIN LEBENSZIEL

19. (a) Was wird uns helfen, zur Reife voranzuschreiten? (b) Welche Beispiele zeigen, was uns hilft, Reife zu erlangen?

19 Die ständige Ernährung durch ein persönliches Studium schärft unser Denkvermögen, und das fördert unsere Reife. Die Zeit einteilen heißt sich auch Zeit nehmen, um mit anderen zu sprechen. Man beachte, was Paulus gemäß Epheser 4:15 über das Reden der Wahrheit schrieb: „Die Wahrheit redend, laßt uns in allen Dingen durch Liebe in den hineinwachsen, der das Haupt ist, Christus.“ Wenn wir mit jemandem über die Wahrheit reden und ihm einen Gedanken aus Gottes Wort erklären, stellen wir fest, daß sich uns dieser Gedanke tiefer einprägt und wir von dem betreffenden Thema danach eine bessere Vorstellung haben. Hast du schon gemerkt, daß du die Gedanken eines Studienartikels des Wachtturms besser behalten hast, wenn du zu einem Abschnitt einen Kommentar gegeben hast? Dieser Gedanke prägte sich dir besser ein, als wenn du nur den Kommentaren anderer zugehört hättest. Natürlich lernen wir aus ihren Kommentaren ebenfalls, aber längst nicht soviel, wie wenn wir selbst reden oder uns zu dem Thema selbst äußern. Das sehen wir am besten, wenn ein reifer Diener Gottes in der Theokratischen Predigtdienstschule eine Ansprache über ein Bibelbuch hält, wie das in englischsprachigen Gebieten zur Zeit der Fall ist. Die Zuhörer können daraus viel lernen, doch der Redner selbst prägt sich die Gedanken viel tiefer ein, weil er sich eingehend damit befaßt und sie sich durch wiederholtes Üben zu eigen gemacht hat. Wie oft konnte man schon einen Redner nach einer solchen Ansprache sagen hören: „Ich wollte, ich kennte jedes Bibelbuch so gut wie dieses, über das ich sprechen mußte.“ Die besondere Mühe, die man sich macht, wenn man eine Ansprache, durch die andere belehrt werden sollen, ausarbeitet und einübt, lohnt sich, denn sie ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Reife.

20. (a) Wie betrachtete Paulus den Fortschritt, den er im Verfolgen seines Ziels bis dahin erreicht hatte, und was empfahl er anderen? (b) Wie kann man im Laufe der Jahre zur Reife voranschreiten, und zu welchen Ergebnissen führt das?

20 Wir anerkennen bestimmt alle, daß der Apostel Paulus ein reifer Diener Gottes war. Doch die Gedanken, die er in seinem Brief an die Philipper zum Ausdruck brachte, lassen erkennen, daß er im Erlangen von Reife damals den Höhepunkt noch nicht erreicht hatte. Er zeigte, daß das Erlangen von Reife eine unablässig voranschreitende Entwicklung ist: „Ich betrachte mich selbst noch nicht so, als ob ich es ergriffen habe; doch da ist e i n e s diesbezüglich: Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus. So laßt uns denn, so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht geistig anders geneigt seid, wird Gott euch die obenerwähnte Gesinnung offenbaren. Auf jeden Fall laßt uns in dem Maße, in dem wir Fortschritte gemacht haben, fortfahren, nach derselben festen Ordnung zu wandeln.“ (Phil. 3:13-16) Ja, das Erlangen von Reife ist eine Lebensaufgabe. Nehmen wir zum Beispiel einen Mann, der nun dreißig Jahre alt ist und der schon von seiner Jugend an fleißig und sorgfältig studiert hat. Er hat sich durch sein jahrelanges persönliches Studium eine umfangreiche Erkenntnis angeeignet. Er kann als ein reifer Mann betrachtet werden; vielleicht ist er ein Kreis- oder Bezirksdiener, oder vielleicht hat er die Aufsicht über ein Zweigbüro. Nehmen wir aber an, dieser Mann studiert weitere zehn Jahre, und stellen wir uns dann vor, wie weit er mit vierzig Jahren ist! Wie weit wird er aber erst mit fünfzig oder sechzig Jahren sein, wenn er weiter Fortschritte macht! Hand in Hand mit diesem Reifeprozeß, der eine Lebensaufgabe ist, wächst seine Freude und nehmen seine Wertschätzung und Befriedigung zu. Dasselbe trifft auf einen jeden zu, der eifrig studiert und nie aufhört, Fortschritte zu machen. Er wird schließlich ein „vollerwachsener Mann“.

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