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  • Barak, Richter und Befreier Israels
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 15. 10. S. 633-637

Barak, Richter und Befreier Israels

WER war der Richter Barak? Wann lebte er, und auf welche Weise befreite er Israel, sein Volk? Barak war Israels vierter Richter und menschlicher Befreier nach Josua. Er war ein furchtloser Kämpfer, unter dessen Führung Israel gegen eine gewaltige Übermacht siegte und dadurch von der bedrückenden Hand des kanaanitischen Königs Jabin befreit wurde. In dem Bericht über ihn wird jedoch nichts verhehlt.

Da der Richter Barak als ein Mann des Glaubens geschildert wird, ist es angebracht zu erfahren, was die Bibel über ihn sagt. Ja, er gehörte zu denen, „die durch Glauben Königreiche niederkämpften, ... im Kriege tapfer wurden, die Heere von Fremden auseinandertrieben“. In den von Schriftstellern der Christenheit verfaßten Werken über biblische Gestalten wird Barak im allgemeinen jedoch übergangen und nur Debora, eine Prophetin, die in seinen Tagen lebte, erwähnt. Die Tendenz, Barak außer acht zu lassen, ist auch bei der Namengebung zu beobachten, denn ab und zu hört man, daß Eltern ihre Tochter Debora nennen, aber selten kommt es vor, daß ein Sohn Barak genannt wird. — Hebr. 11:32-34.

Wie Moses warnend vorhergesagt hatte, fiel sein Volk nach seinem Tod und ganz besonders nach dem Tode Josuas und der älteren Männer, die mit ihm gelebt hatten, immer wieder von der wahren Anbetung ab und machte sich falsche Götter. (5. Mose 31:29; Ri. 2:17-19) In einer solchen Zeit, als Israel wieder einmal von der reinen Anbetung Jehovas abgefallen war und sich „neue Götter“ erwählt hatte, ließ Jehova zu, daß sein Volk zwanzig Jahre von Jabin, dem König von Kanaan, bedrückt wurde. So schlimm war die Lage, daß die Straßen verödet waren, „verlassen die Wege“, und die Israeliten, „die da auf Straßen gehen sollten, ... auf ungebahnten Wegen“ wanderten. — Ri. 5:6, 8; 4:1, 2, Lu.a

Militärisch gesehen, schien ihre Lage aussichtslos zu sein. Auf der Seite König Jabins, ihres Unterdrückers, stand ein großes Heer unter dem Befehl des Feldherrn Sisera, das über so etwas wie eine „Panzerdivision“ verfügte, bestehend aus 900 Kriegswagen mit eisernen Sicheln, mit denen Fußsoldaten buchstäblich niedergemäht werden konnten. Auf der Seite der Israeliten dagegen hatte von 40 000 Mann höchstens einer einen Schild, eine Lanze oder einen Speer. Der Gegensatz hätte kaum größer sein können. — Ri. 5:8.

Wie das oft der Fall war, brachte die Not auch diesmal die Israeliten zur Besinnung, und wir lesen deshalb, daß sie bereuten und zu Jehova um Hilfe schrien. Da Jehova barmherzig ist, erhörte er ihr Flehen um Hilfe. Als menschliche Werkzeuge gebrauchte er in diesem Fall besonders die Prophetin Debora, die Israel damals richtete, und Barak, den Sohn Abinoams. — Ri. 4:3-6.

DIE PROPHETIN FORDERT BARAK ZUM HANDELN AUF

Als Jehovas Zeit gekommen war, die Gebete der reuigen Israeliten zu erhören, inspirierte er Debora, Barak (der wie sie im Norden des Landes Israel wohnte) zu sagen: „Hat nicht Jehova, der Gott Israels, geboten: Gehe hin und ziehe auf den Berg Tabor, und nimm mit dir zehntausend Mann von den Kindern Naphtali und von den Kindern Sebulon; und ich werde Sisera, den Heerobersten Jabins, zu dir ziehen an den Bach Kison samt seinen Wagen und seiner Menge, und ich werde ihn in deine Hand geben?“ — Ri. 4:6, 7.

Man beachte, wie taktvoll die Prophetin Debora Barak die Sache darlegte. Sie tat es nicht so, als ob es ein Befehl von ihr, einer Frau, wäre, sondern stellte Barak eine Frage, als ob sie ihn lediglich an das erinnern wollte, was Gott geboten hatte. Auf diese Weise bewahrte sie ihre Stellung, obwohl sie Richterin und Prophetin war, und gab dadurch allen christlichen Frauen ein gutes Beispiel.

Vielleicht war Barak nicht ganz sicher, ob er für sein Unternehmen ein Heer von 10 000 Mann zusammenbringen würde, und dachte, Debora, die sehr bekannt war, sei ihm dabei vielleicht eine Hilfe. Wie dem auch sei, er dachte offenbar, es sei gut, wenn Gottes Prophetin oder Wortführerin dabei sei. Er erwiderte ihr deshalb: „Wenn du mit mir gehst, so gehe ich; wenn du aber nicht mit mir gehst, so gehe ich nicht.“ Darauf antwortete Debora, offensichtlich etwas enttäuscht: „Ich will wohl mit dir gehen; nur daß die Ehre nicht dein sein wird auf dem Wege, den du gehst, denn in die Hand eines Weibes wird Jehova den Sisera verkaufen.“ — Ri. 4:8, 9.

Barak erkannte die Größe der vor ihm liegenden Aufgabe und wollte deshalb, daß Gottes Vertreter, obwohl es zufällig eine Frau war, mit ihm gehe. Vielleicht dachte er auch, Deboras Anwesenheit stärke die Moral seiner Männer. Er stützte sich dadurch jedoch ungebührlich auf die Macht des Fleisches. Er verriet dadurch eine gewisse Schwäche; doch vergessen wir nicht, daß Samuel auf die durch Barak herbeigeführte Befreiung Israels aus der „Hand Siseras, des Heerobersten von Hazor“, Bezug nahm. Hätte er das wohl getan, wenn Barak ein Schwächling gewesen wäre? Hätte dann der Schreiber des Hebräerbriefes Barak wegen seines Glaubens als ein Vorbild für uns angeführt? Kaum! — 1. Sam. 12:9-11; Hebr. 11:32-34.

Mit der Prophetin Debora an seiner Seite begann Barak nun Freiwillige um sich zu sammeln, und zwar offenbar nicht nur aus den Stämmen Sebulon und Naphtali, sondern auch von den meisten anderen Stämmen. Das scheint aus Deboras Siegeslied jedenfalls hervorzugehen, denn auch von Ephraim, Benjamin, Manasse (Makir) und Issaschar wird lobend erwähnt, sie hätten sich am Kampf beteiligt, während andere Stämme, zum Beispiel Ruben, Dan und Aser, getadelt werden, „denn“, wird von ihnen gesagt, „sie sind nicht Jehova zu Hilfe gekommen“. Es erforderte Mut, Barak und Debora zu folgen. Deshalb sang Debora später: „Mein Herz gehört den Führern Israels, denen, die sich freiwillig stellten im Volke. Preiset Jehova!“ — Ri. 5:9-18, 23.

Als man Sisera berichtete, „daß Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor hinaufgezogen wäre“, da berief Sisera, wie Jehova es gesagt hatte, „alle seine Wagen, neunhundert eiserne Wagen [Kriegswagen mit eisernen Sicheln, NW], und alles Volk, das mit ihm war, von Haroscheth-Gojim [Charoscheth der Nationen, NW] an den Bach Kison“, ein Gebiet, das allgemein als die Ebene von Esdrelon bekannt war und auch in der Nähe von Megiddo lag. — Ri. 4:12, 13.

In der Regenzeit schwillt der Kison mächtig an und überflutet seine Ufer. Im Sommer trocknet er jedoch oft aus. Durch dieses ausgetrocknete Flußbett zogen der Feldherr Sisera und sein Heer gegen Barak und seine Männer, die sich auf dem Berg Tabor versammelt hatten. Wie sicher sich Sisera mit seinen gutausgerüsteten, überlegenen Streitkräften doch gefühlt haben muß — ohne Zweifel ungefähr so wie Hitlers Panzerdivisionen, als sie Polen und die Niederlande überrannten!

DIE SCHLACHT

Barak und seine Streitkräfte sollten jedoch nicht warten, bis sie von Sisera und seinen Männern angegriffen würden. Als diese herannahten, gab Jehova Barak durch Debora den Befehl: „Mache dich auf! denn dies ist der Tag, da Jehova den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht Jehova ausgezogen vor dir her? Und Barak stieg von dem Berge Tabor hinab, und zehntausend Mann ihm nach.“ Das war bestimmt eine Glaubensprüfung für dieses Heer, das mit nichts anderem als seinen selbstgemachten Waffen gegen einen gutgerüsteten Feind ausziehen mußte. — Ri. 4:14.

Bevor Barak und seine Männer jedoch mit dem Feind Fühlung nehmen konnten, hatte Jehova die Schlacht bereits zu ihren Gunsten entschieden. Wie? Durch ein Gewitter und einen Wolkenbruch, der das trockene Flußbett des Kison in kürzester Zeit in einen wilden Strom verwandelte, der seine Ufer überflutete und Siseras 900 Kriegswagen mit ihren eisernen Sicheln vollständig kampfunfähig machte. Debora berichtet in ihrem Siegeslied: „Vom Himmel her stritten, von ihren Bahnen aus stritten die Sterne mit Sisera. Der Bach Kison riß sie hinweg, der Bach der Urzeit, der Bach Kison. Du, meine Seele, tratest die Starken nieder! Da stampften die Hufe der Rosse vom Rennen, dem Rennen ihrer Gewaltigen.“ — Ri. 5:20-22.

Welch unerwartete Wendung! Wie bestürzt Sisera und seine Leute gewesen sein müssen! Das heißt nicht, daß der Kampf vorbei gewesen wäre. Keineswegs. Barak und seine Männer mit ihren selbst­verfertigten Waffen sahen sich immer noch einem gutgerüsteten Feind gegenüber und es erforderte Mut, gegen ihn vorzugehen. „Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tode preisgab, auch Naphtali auf den Höhen des Gefildes.“ Und wie endete die Schlacht? „Jehova verwirrte Sisera und alle seine Wagen und das ganze Heerlager durch die Schärfe des Schwertes vor Barak her ... Barak aber jagte den Wagen und dem Heere nach bis Haroscheth-Gojim; und das ganze Heer Siseras fiel durch die Schärfe des Schwertes.“ Niemand blieb übrig außer dem Feldherrn Sisera, der von seinem Wagen herabstieg und „zu Fuß in das Zelt Jaels, des Weibes Hebers, des Keniters [floh]; denn es war Friede zwischen Jabin, dem König von Hazor, und dem Hause Hebers, des Keniters“. In der Tat, eine vernichtende Niederlage! — Ri. 5:18; 4:15-17.

Welche Enttäuschung für den stolzen Feldherrn Sisera! Statt im Triumph an der Spitze seiner 900 Kriegswagen heimzukehren, war er nun völlig durchnäßt und schmutzig zu Fuß unterwegs. Erschöpft und ermattet suchte er ein Versteck und war froh, als ihn Jael aufnahm. Dankbar nahm er die geronnene Milch entgegen, die sie ihm gastfreundlich anbot. Da zwischen Jabin, seinem König, und Heber Friede war, fühlte er sich sicher. Er bat Jael, zu leugnen, daß er bei ihr sei, und schlief dann fest ein. — Ri. 4:18-20.

Jael hatte jedoch etwas anderes im Sinn. Ihr Mann hatte es zwar für gut befunden, mit König Jabin einen Bund des Friedens zu schließen, aber sie stand auf der Seite der Israeliten. Hatte Moses schließlich nicht eine Keniterin zur Frau gehabt? Und wurden die Israeliten nicht von König Jabin unterdrückt? Jetzt war die Zeit gekommen, da Jael zeigen konnte, auf welcher Seite sie stand. Sie wandte daher eine Art Kriegslist an. Sie machte ihren Feind glauben, er sei sicher, und tötete ihn dann, indem sie einen Zeltpflock durch seine Schläfe schlug. Als Barak kam, der den Feldherrn Sisera verfolgte, zeigte sie ihm den Mann, den er suchte, und er war tot. Den Worten Deboras gemäß hatte Jehova den stolzen Sisera in die Hand einer Frau verkauft. — Ri. 4:9, 21, 22.

Das mag in Barak eine gewisse Bewunderung für Jael hervorgerufen haben, denn hatte sie durch ihre Tat nicht gezeigt, auf wessen Seite sie in dem Kampf zwischen den Kanaanitern und den Israeliten stand? Bewies die Art und Weise, wie sie den Feldherrn Sisera tötete, nicht, daß sie sehr erfinderisch war? Baraks Männer waren größtenteils auf ihre selbstverfertigten Waffen angewiesen, und Jael zeigte, wie solche Waffen wirkungsvoll gebraucht werden konnten! Das Wichtigste für Barak war jedoch, daß Jehovas Streitkräfte über die heidnischen Kanaaniter gesiegt hatten. Das bewies er, indem er den Kampf bis zur letzten Konsequenz führte. Wir lesen: „Die Hand der Kinder Israel wurde fort und fort härter über Jabin, den König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, vernichtet hatten. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre.“ — Ri. 4:23, 24; 5:31.

„ZU UNSERER UNTERWEISUNG“

In Römer 15:4 heißt es: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden.“ Dazu gehört auch der Bericht über Israels Sieg unter dem Feldherrn Barak. Barak wird uns wegen seines Glaubens passenderweise als Vorbild hingestellt, denn er und seine Männer waren bereit, für die Sache Jehovas ihr Leben aufs Spiel zu setzen, und Jehova verlieh ihm den Sieg über eine gewaltige Übermacht. Christen werden mit Soldaten verglichen, und sie stehen ebenfalls einer gewaltigen Übermacht gegenüber, nämlich Satan und seinen Dämonen sowie ihren sichtbaren Vertretern und deren Unterstützern. Durch einen starken Glauben können Christen die Welt jedoch überwinden und dem Teufel erfolgreich widerstehen. — Joh. 16:33; Eph. 6:12; 2. Tim. 2:3; Jak. 4:7; 1. Joh. 5:4.

Dieser inspirierte Bericht ist aber auch von prophetischer Bedeutung. Wieso können wir das mit Sicherheit sagen? Weil die Niederlage und Besiegung Siseras und seiner Streitkräfte die erste der Schlachten in den Ebenen von Megiddo war, durch die dieser Ort berühmt wurde und die zu Sinnbildern der Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, der Schlacht von Harmagedon, wurden. (Offb. 16:14, 16) Das wird auch durch folgendes prophetische Gebet des Psalmisten bestätigt: „Tue ihnen wie ... Sisera, wie Jabin am Bache Kison; die vertilgt wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden!“ — Ps. 83:9, 10, 18; Jer. 25:33.

Da Jesus Christus mit seinen himmlischen Heerscharen in der Schlacht von Harmagedon für Jehova siegreich kämpfen wird, muß Barak logischerweise Jesus Christus dargestellt haben. (Offb. 2:27; 19:11-21) Der kanaanitische König Jabin, der große Bedrücker Israels, veranschaulichte treffend Satan, den Teufel, den großen Bedrücker des Volkes Gottes, während dessen irdische Vertreter, die seinen Willen tun, trefflich durch den Feldherrn Sisera dargestellt wurden. Und Jael? Wen stellte sie dar?

Da sie nicht zur Nation Israel gehörte, muß sie jemand anders als die geistigen Israeliten darstellen. Es ist vernünftig anzunehmen, daß sie die „große Volksmenge“ aus allen Nationen, Völkern und Sprachen veranschaulichte, die der Apostel Johannes sah, nachdem er die 144 000 geistigen Israeliten gesehen hatte. Die zu dieser großen Volksmenge Gehörenden lobpreisen Jehova Gott ebenfalls und bekunden ihre Loyalität gegenüber dem größeren Barak, Jesus Christus, und gegenüber den geistigen Israeliten, indem sie sich gegen die Vertreter Satans so verhalten, als wären diese tot. — Offb. 7:9-17.b

Ja, alles, was vorzeiten geschrieben wurde, dient der Stärkung unseres Glaubens, es ermuntert uns und wirft Licht auf unseren Pfad! — Ps. 119:105.

[Fußnoten]

a Der historische Bericht hierüber erscheint zweimal: im 4. Kapitel in Prosa und im 5. Kapitel als Gedicht, beide Wiedergaben ergänzen sich.

b Siehe Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen, S. 284—287.

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