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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
w68 15. 6. S. 361-367

Die wahre Anbetung herausgefordert

„Und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden.“ — Dan. 12:1.

1. Was für ein Zeitalter hat im Jahre 1914 begonnen, und wo finden wir die Antwort auf die Frage nach der Ursache der dadurch entstandenen Probleme?

IM Jahre 1914 brach eine neue Zeit an. Zwei große Weltkriege, der Sturz alter Kaiser- und Königreiche, das Aufkommen des internationalen Kommunismus, der Versuch, den Frieden zu sichern — zuerst durch den Völkerbund und dann durch die Vereinten Nationen —, der Anbruch des Raumfahrt-, Raketen- und Atomzeitalters: diese Zeit der Umwälzungen hat 1914 begonnen. Und gegenwärtig steht die Menschheit vor schwierigen Problemen, bei denen es sogar um ihre Weiterexistenz geht. Was ist die Ursache dieser äußerst gefährlichen Situation? Das Wort Gottes gibt uns die Antwort.

2, 3. (a) Wie beginnt die „Zeit der Drangsal“? (b) Wer ist Gog, und wieso greift er Gottes „Volk Israel“ an?

2 Aus der obenangeführten Prophezeiung Daniels erfahren wir, daß diese „Zeit der Drangsal“ beginnt, wenn der Erzengel Michael aufsteht, um sein Volk zu retten. In Offenbarung, Kapitel 12, in den Versen 7-9, wird das Aufstehen dieses Michael, nämlich des inthronisierten Königs Jesus Christus, ebenfalls geschildert und gezeigt, wie er Satan, den Erzfeind, vom Himmel aus in die Nähe der Erde hinabschleudert. Dadurch wird Satan zu Gog, dem wütenden Fürsten der Dämonen, der aus dem Lande Magog — dem ihm noch überlassenen, begrenzten geistigen Reich — hervorbricht, um den letzten Angriff auf das Gebiet der wahren Anbetung zu unternehmen, das Gottes Volk gegenwärtig einnimmt. Wird es Gog und seinen Helfershelfern, den Dämonen, und den von ihnen aufgebotenen, mit Kernwaffen ausgerüsteten Armeen der Nationen der Erde gelingen, Gottes wahre Anbeter, die christlichen Zeugen Jehovas, auszulöschen? Gottes Wort gibt folgende Antwort:

3 „Darum weissage, Menschensohn, und sprich zu Gog: So spricht der Herr, Jehova: Wirst du es an jenem Tage nicht wissen, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt? Und du wirst von deinem Orte kommen, vom äußersten Norden her, du und viele Völker mit dir, auf Rossen reitend allesamt, eine große Schar und ein zahlreiches Heer. Und du wirst wider mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß ich dich heranbringen werde wider mein Land, auf daß die Nationen mich kennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilige.“ — Hes. 38:14-16.

4. Wodurch sind die Ereignisse, die mit dem Jahr 1914 eingetreten sind, vorgeschattet worden?

4 Wie wird sich aber Jehova an Gog heiligen? Das spannende Drama, das sich in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, im achten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung abspielte, veranschaulichte, was in unserer Zeit geschieht, nachdem Christus Jesus, der größere Hiskia, im Jahre 1914 u. Z. in Gottes himmlischem Königreich an die Macht gelangt ist.

VORBEREITUNGEN, UM DER BEDROHUNG STANDZUHALTEN

5, 6. (a) Beschreibe Sanheribs Vormarsch. (b) Welche Zusicherung gab Jehova, und warum sollten auch wir daran interessiert sein?

5 Das Assyrerheer rückte vor. Oberflächlich betrachtet, mag es in jenen Tagen, da unter dem Einfluß des Nationalismus heftige Auseinandersetzungen im Gange waren, so ausgesehen haben, als ob König Sanherib gegen Ägypten vorgehen wollte, die einzige Macht, die ihm die Weltherrschaft hätte streitig machen können. Die Städte Judas lagen jedoch auf seiner Marschroute. Sie wurden, eine nach der anderen, von dieser totalitären Macht gleichsam überflutet. In Jesaja 10:28-32 wird der furchterregende Vormarsch König Sanheribs beschrieben und gezeigt, wie er von Aijath bis Nob Stadt um Stadt einnimmt. Nun kann er die Mauern Jerusalems sehen. „Er schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, den Hügel Jerusalems.“ Sind die Bewohner von Jerusalem bestürzt? Nein, denn „der [souveräne, NW] Herr, Jehova der Heerscharen“, hat ihnen die wunderbare Zusicherung gegeben:

6 „Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur [dem Assyrer, Me], wenn er dich mit dem Stocke schlagen und seinen Stab wider dich erheben wird nach der Weise Ägyptens! Denn noch um ein gar Kleines, so wird der Grimm zu Ende sein und mein Zorn sich wenden zu ihrer Vernichtung.“ (Jes. 10:24, 25) Auch wir können angesichts der gegenwärtigen Bedrohung durch den Nationalismus aus dieser prophetischen Zusicherung Trost schöpfen.

7, 8. (a) Durch welche Verschwörung ging Satan gegen den wiederhergestellten Überrest vor? (b) Welcher weiteren Prophezeiung entsprechend bereiteten sich Jehovas Zeugen auf diesen Angriff vor?

7 Warum? Kaum hatte Jesus Christus, der regierende König, die Glieder des gesalbten Überrests der Zeugen Jehovas im Jahre 1919 wieder in ihr „Land“ der theokratischen Anbetung zurückgebracht, da begann Satan, sie auf heimtückische Weise zu bekämpfen. Obwohl der deutsche „König des Nordens“ durch den Ersten Weltkrieg gleichsam eine schwere Kopfwunde erlitten hatte, wurde er sehr bald der Hauptbeteiligte an einer neuen satanischen Verschwörung, durch die er die Weltherrschaft zu erlangen und die wahre Anbetung auf der Erde auszulöschen hoffte. (Offb. 13:3) Wie die Geschichte zeigt, kam in den 1920er und 1930er Jahren mit der Unterstützung der Katholischen Aktion die national­sozialistisch-faschistische Macht auf, die nicht nur versuchte, die demokratischen Nationen, dargestellt durch den ägyptischen „König des Südens“, zu unterwerfen, sondern die auch gegen die kleine, eifrige Schar der Zeugen Jehovas vorging.

8 Diese Anbeter des wahren Gottes glaubten jedoch, daß sich folgende Worte eines anderen Propheten Gottes erfüllen würden: „Und er [Christus] wird uns von dem Assyrer erretten, wenn derselbe in unser Land kommt und unser Gebiet betritt.“ Sie arbeiteten deshalb hart in ihrem Predigtdienst, um „sieben Hirten und acht Menschenfürsten“ gegen ihn aufzustellen, das heißt genügend, ja sogar mehr als genügend Gott hingegebene Aufseher, die in der Anbetung führend vorangehen. (Micha 4:14; 5:4, 5, SB) Darüber hinaus wurde im Jahre 1938 in den Versammlungen der Zeugen Jehovas auf der ganzen Welt die theokratische Ordnung vollständig wiederhergestellt, und so waren sie durch Jehovas unverdiente Güte darauf vorbereitet, jedem Angriff des „Assyrers“ standzuhalten.

9. Wie wandte Hiskia die unmittelbare Gefahr ab, und welche Bedeutung mag dies heute haben?

9 Über die Invasion in den Tagen Hiskias wird berichtet: „Und im vierzehnten Jahre des Königs Hiskia zog Sanherib, der König von Assyrien, herauf wider alle festen Städte Judas und nahm sie ein.“ Um die unmittelbare Gefahr abzuwenden, war Hiskia bereit, Sanherib eine Abgabe zu entrichten, und er brach sogar die mit Gold überzogenen Türflügel und Türpfosten des Tempels Jehovas ab, um den Betrag aufzubringen. (2. Kö. 18:13-16) Ohne Zweifel tat Hiskia das im Zuge seiner theokratischen Kriegführung, um Zeit zu gewinnen und dadurch dem Feind eher gewachsen zu sein. Auch heute müssen Jehovas Zeugen manchmal vorsichtig vorgehen, um das ihnen von Gott verliehene Recht der wahren Anbetung weiter genießen zu können. In Ländern, die besonders stark unter nationalistischem Einfluß stehen, ist es ihnen nicht immer möglich, von Haus zu Haus Zeugnis zu geben oder Zeitschriften anzubieten; sie mögen diese „Tür“ des Dienstes dem Feind überlassen müssen. Durch gelegentliches Zeugnisgeben, durch Zeugnisgeben in Parks, durch Nachbesuche und Studien bei Menschen, von denen sie wissen, daß sie interessiert sind, und anderswie dienen sie Jehova jedoch weiterhin, oft sogar unter großen persönlichen Opfern.

10, 11. (a) Welche weisen Schritte unternahm Hiskia noch, und warum? (b) Wie erfüllt der Überrest dies heute?

10 Hiskia unternahm aber noch andere weise Schritte zur Bewahrung der Stadt Jehovas und ihres Tempels. „Als Jehiskia [Hiskia] sah, daß Sanherib gekommen, und daß sein Angesicht zum Streit wider Jerusalem gerichtet war, da beriet er sich mit seinen Obersten und seinen Helden, die Wasser der Quellen zu verstopfen, welche außerhalb der Stadt waren; und sie halfen ihm. Und es versammelte sich viel Volks, und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der mitten durch das Land fließt, indem sie sprachen: Warum sollten die Könige von Assyrien kommen und viel Wasser finden?“ (2. Chron. 32:1-4) Deshalb wurde dieser kostbare Wasservorrat nun unterirdisch in die Stadt geleitet. — 2. Kö. 20:20.

11 In ähnlicher Weise kümmert sich auch der gesalbte Überrest der Zeugen Jehovas als irdischer Vertreter Christi Jesu seit der Wiederbelebung der wahren Anbetung im Jahre 1919 um die Versorgung mit der Königreichswahrheit, die ihm von Jehova durch seinen Sohn zugeht. Dieses erfrischende Wasser der Wahrheit soll nicht den willentlichen Gegnern Gottes, des Allmächtigen, zufließen. Es muß vor dem Feind geschützt werden. Durch den Bau von Druckereien und die Herstellung von Schriften in der ganzen Welt, teilweise sogar im Untergrund, kommt der Überrest seinem prophetischen Auftrag als „treuer und verständiger Sklave“ nach, denn er sorgt dafür, daß für alle Angehörigen des Hauses Gottes auf der Erde geistige Speise „zur rechten Zeit“ vorhanden ist, selbst in Polizeistaaten, wo bittere Feindschaft herrscht. — Matth. 24:45-47.

12, 13. (a) Was wurde durch Hiskias weiteres mutiges Unternehmen dargestellt? (b) Warum können sich Jehovas Diener nun freuen?

12 „Und er [Hiskia] faßte Mut und baute die ganze Mauer, wo sie eingerissen war, und führte sie auf bis an die Türme, und die andere Mauer außerhalb, und befestigte den Wall der Stadt Davids; und er verfertigte Waffen in Menge und Schilde.“ (2. Chron. 32:5, Fußnote) In der Erfüllung stärkte Christus Jesus die Organisation der Zeugen Jehovas für den geistigen Kampf; er besserte die „Risse“ aus, die im Laufe der Jahrhunderte durch die Abtrünnigkeit der Christenheit entstanden waren, aber auch durch das Versäumnis der Zeugen, im Ersten Weltkrieg freimütig zu predigen. Der König rüstete seine Nachfolger auch mit dem „großen Schild des Glaubens“ aus und mit dem „Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort“, und belebte sie wieder für den theokratischen Dienst. — Eph. 6:16, 17.

13 Diese geistige Waffenrüstung und der Überfluß an Wasser der Wahrheit sind für den Überrest und seine Gefährten, die mit ihm Jehova dienen, wirklich ein Segen, und sie können sich deshalb freuen, wie sich die Söhne Korahs in den Tagen Hiskias freuten, als sie im Tempel Jehovas sangen: „Ein Strom — seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen beim Anbruch des Morgens.“ (Ps. 46:4, 5) So war es damals, und so ist es auch heute!

14, 15. (a) Welche zeitgemäße Ermunterung erfolgte danach? (b) Auf welche Weise erfolgte in der heutigen Zeit eine ähnliche Ermunterung, und was bewirkte sie?

14 Hiskia versammelte nun das Volk und „redete zu ihren Herzen und sprach: Seid stark und mutig! fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor dem König von Assyrien und vor all der Menge, die mit ihm ist; denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm des Fleisches; aber mit uns ist Jehova, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Streite zu führen! Und das Volk verließ sich auf die Worte Jehiskias, des Königs von Juda.“ (2. Chron. 32:6-8) Wie sehr doch diese Versammlung zur Ermunterung beigetragen haben muß! Wie das bei den großen Versammlungen der Zeugen Jehovas heute der Fall ist, so gingen auch damals den Judäern die auferbauenden, ermahnenden Worte zu Herzen; sie wurden dadurch ermuntert, furchtlos zu sein trotz der Drohungen ihrer nationalistischgesinnten Feinde, die höchstens „den Leib töten“ konnten. — Matth. 10:28.

15 Während die Bedrohung der durch die Katholische Aktion unterstützten Nationalsozialisten und Faschisten zunahm, ließ Jehova seinem Volk durch seinen irdischen Kanal fortgesetzt zeitgemäße Ermunterung zukommen. Die Zeitschrift Der Wachtturm vom 1. Dezember 1933 brachte einen sehr stärkenden Artikel unter dem Titel „Fürchtet euch nicht“. Und als für die Zeugen Jehovas in Deutschland und in anderen Diktaturstaaten die Leiden in den Konzentrationslagern und Gefängnissen begannen, wurden sie durch die Artikel über die Prophezeiung Daniels, die in den Wachtturm-Ausgaben vom November und Dezember 1934 und vom Januar 1935 erschienen, gestärkt, so daß sie dem „Feuer“ der Verfolgung standhalten konnten und lebendig aus der „Löwengrube“ hervorgingen. Die Flut des totalitären Nationalismus vermochte ihre christliche Lauterkeit nicht zu durchbrechen, und sie vermag es auch heute nicht, dreißig Jahre später.

DIE STREITFRAGE ZEICHNET SICH AB

16. (a) Welche Lage herrschte nun in Juda? (b) Welchen Zweck verfolgt Satan mit seiner dämonischen Propaganda heute vor allem?

16 Inzwischen hat aber Sanherib bereits mehrere Städte Judas verwüstet. Er lagert nun vor Lachis, einem der letzten Vorposten, knapp fünfzig Kilometer südwestlich von Jerusalem, „und seine ganze Macht mit ihm“. (2. Chron. 32:9) In ähnlicher Weise ist in der heutigen Zeit Satan, der Teufel, in das Land der Anbetung Jehovas eingedrungen; er hat die „Könige der ganzen bewohnten Erde“ versammelt, um sie zu veranlassen, gegen Gottes Volk zu kämpfen und in Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, für ihn einzutreten. Im Interesse dieses Vorhabens hat Satan die dämonische Propaganda verstärkt, die nicht nur aus seinem Drachenmaul, sondern auch „aus dem Maul des wilden Tieres [des tierischen politischen Systems der Erde] und aus dem Mund des falschen Propheten [des großsprecherischen anglo-amerikanischen Reiches]“ ausgeht. (Offb. 16:13, 14, 16) All die leeren Reden zur Unterstützung der wankenden nationalistischgesinnten Regierungen und der uneinigen Vereinten Nationen sowie anderer menschlicher Einrichtungen sind im Grunde genommen Äußerungen gegen Jehovas aufgerichtetes Königreich unter Christus.

17. Wie versucht der neuzeitliche Rabsake mit seiner Propaganda zu Jehovas Zeugen vorzudringen?

17 Satan beabsichtigt aber auch, durch seine Propaganda diejenigen, die Gott an seiner irdischen Stätte der Anbetung wahrhaft dienen, schwach zu machen und einzuschüchtern. Das wurde dadurch treffend veranschaulicht, daß Sanherib den Tartan, den Rabsaris und den Rabsake mit einem großen Heer entsandte, um die in Jerusalem eingeschlossenen Judäer zu höhnen! Rabsake, dessen Name ein Titel zu sein scheint und „Obermundschenk“ bedeutet, war der Wortführer, der mit der Aufgabe betraut war, die Juden mit der assyrischen Propaganda zu überschütten. Nach den Angaben des Josephus war er ein jüdischer Überläufer, der auch jüdisch sprach. Wie Rabsake damals versuchte, die Judäer einzuschüchtern, so versuchen Satans Mundschenken heute, mit ihren Einschüchterungen zu Jehovas Zeugen vorzudringen, um sie wenn möglich von ihrer Lauterkeit gegenüber Gott abzubringen.

18. Welcher Haßfeldzug war das Ergebnis der Propaganda während des Zweiten Weltkrieges? Erfüllte er jedoch seinen Zweck?

18 Das entspricht genau dem, was Ende der 1930er und Anfang der 1940er Jahre geschah, als Satans Propagandisten, zu denen auch die Geistlichkeit der Christenheit gehörte, in Verbindung mit dem erzwungenen Grüßen der Hakenkreuzflagge oder anderer als nationale Hoheitszeichen dienender Fahnen, den Haß gegen Jehovas Zeugen bis zur Weißglut schürten. In Diktaturstaaten wurden Jehovas Zeugen damals eingesperrt und viele von ihnen getötet. In demokratischen Ländern wurden sie von schreienden Pöbelrotten gehetzt, ihre Häuser und Versammlungsstätten wurden überfallen und zerstört, und ihre Kinder aus der Schule ausgeschlossen — all das war das Ergebnis nationalistischer Propaganda. Trotz seiner Drohungen gelang es dem neuzeitlichen „Rabsake“ jedoch nicht, die Lauterkeit der Zeugen Gottes zu erschüttern. Sie fuhren fort, Gott eifrig zu dienen, und so stieg die Zahl der Verkündiger, die im Jahr vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1939) über ihren Dienst Bericht erstatteten, von 71 509 bis zum Jahre 1945, in dem der Krieg endete, auf 141 606.

19, 20. (a) Wie verhöhnte Rabsake Jehova? (b) Wieso entsprechen in der Erfüllung seine prahlerischen Behauptungen teilweise den Tatsachen, teilweise aber nicht?

19 Rabsake sagte höhnisch über den wahren Gott, Jehova: „So spricht Sanherib, der König von Assyrien: Worauf vertrauet ihr, daß ihr in Belagerung bleibet zu Jerusalem? Verführt euch Jehiskia nicht, um euch dem Tode durch Hunger und Durst preiszugeben, indem er spricht: Jehova, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assyrien erretten? ... Wer ist unter allen Göttern dieser Nationen, die meine Väter vertilgt haben, der vermocht hätte, sein Volk aus meiner Hand zu erretten, daß euer Gott vermögen sollte, euch aus meiner Hand zu erretten? Und nun, daß euch Hiskia nicht täusche, und daß er euch nicht auf solche Weise verführe! und glaubet ihm nicht! Denn kein Gott irgend einer Nation und irgend eines Königreiches hat sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter zu erretten vermocht; wie viel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand erretten!“ — 2. Chron. 32:10-15.

20 So ist es auch in der Erfüllung: Die Götter und die Religionen der Völker haben nicht verhindern können, daß diese eine Beute des Nationalismus wurden! In kritischen Zeiten sind Katholiken, Protestanten, Juden, Buddhisten und andere immer wieder in das Getriebe der nationalistischen Kriegsmaschinerie hineingeraten. Die wahren Christen, die geistigen Judäer, die auf Jehova und den von ihm gestärkten Christus vertrauen, fürchten sich jedoch nicht vor den höhnenden Drohungen. Sie warten geduldig auf Jehova.

21, 22. (a) Welches verlockende Angebot machte Sanherib danach? (b) Wie reagierte das Volk, und was wurde dadurch vorgeschattet?

21 Der König von Assyrien bot den Judäern eine verlockende Belohnung an, wenn sie sich auf einen Kompromiß einließen: „Machet Frieden mit mir [ergebt euch mir, NW] und kommet zu mir heraus, so sollt ihr ein jeder von seinem Weinstock und ein jeder von seinem Feigenbaum essen, und ein jeder das Wasser seines Brunnens trinken, bis ich komme und euch in ein Land hole wie euer Land ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen, ein Land von Olivenbäumen und Honig, daß ihr lebet und nicht sterbet. Aber höret nicht auf Hiskia! denn er verführt euch, indem er spricht: Jehova wird uns erretten!“ Ja, selbst das angrenzende Israel war gefallen! Doch das Volk „schwieg still und antwortete ihm kein Wort; denn es war das Gebot des Königs, der gesagt hatte: Ihr sollt ihm nicht antworten!“. — 2. Kö. 18:31-36.

22 Auch heute debattieren oder streiten Jehovas Zeugen nicht mit Satans Propagandisten. Sie ahmen vielmehr Hiskia und den König David, Hiskias berühmten Vorvater nach, der sagte: „Ich will meinen Mund mit einem Maulkorbe verwahren, so lange der Gesetzlose vor mir ist.“ — Ps. 39:1.

23. Wie lehnten die neuzeitlichen Zeugen Jehovas ein ähnliches Angebot wie das des Sanherib ab?

23 Das assyrische Angebot könnte mit dem Angebot verglichen werden, das die Nationalsozialisten den Zeugen Jehovas in den Konzentrations­lagern machten. Nachdem man diese Christen wegen ihrer Weigerung, dem nationalsozialistischen „Gott“ Heil zuzurufen, jahrelang gefangen­gehalten hatte, bot man ihnen die Freiheit an, unter der Bedingung, daß sie eine Erklärung unterzeichneten, durch die sie sich von ihrem Glauben losgesagt hätten. Wie reagierten sie darauf? Ein Augenzeuge schreibt: „Sie würden auf der Stelle die Freiheit erlangt haben, wenn sie ihrem Glauben abgeschworen hätten; sie wurden aber nicht müde zu widerstehen, ja es gelang ihnen sogar, etwas von ihren Büchern und Traktaten ins Lager zu bekommen, woraufhin einige von ihnen den Tod durch Erhängen fanden.“a Trotz Todesgefahr hielten sie an der wahren Anbetung fest und bewahrten ihre Lauterkeit gegenüber Jehova, dem höchsten Souverän und dem Gott der Auferstehung.

24. (a) Warum war Hiskia tief betrübt, und wie handelte er? (b) Was wurde dadurch vorgeschattet, daß Hiskia sich an den Propheten Jesaja wandte?

24 Hiskia war über die Worte Rabsakes tief betrübt. Fürchtete er sich etwa vor denen, die nun hätten „den Leib töten“ können, oder etwa vor den grausamen Foltern, denen die sadistischen Assyrer ihn und seine Mitjudäer vielleicht aussetzen würden? Keineswegs! Hiskia war wegen der gemeinen Schmähungen, mit denen der Name Jehovas überhäuft wurde, so tief betrübt. Er zerriß daher „seine Kleider und hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus Jehovas“. Er suchte die Gemeinschaft mit Jehova, indem er zur Anbetungsstätte Jehovas ging. (2. Kö. 19:1) Heute werden die Glieder des gesalbten Überrests der Zeugen Jehovas und ihre Gefährten, die unter Christus, dem größeren Hiskia, dienen, in schweren Zeiten ebenfalls dadurch gestärkt und getröstet, daß sie Gott eifrig dienen und miteinander Gemeinschaft pflegen als Anbeter in seinem Tempel. Darüber hinaus suchen sie von der Organisation des „treuen und verständigen Sklaven“ der gesalbten Nachfolger Jesu auf der Erde zu erfahren, wie sie handeln müssen. Auch Hiskia suchte in jenen kritischen Tagen, in denen der Name Jehovas auf dem Spiel stand, Rat bei Jehovas Mitteilungskanal — bei dem treuen Propheten Jesaja. — 2. Kö. 19:2.

25, 26. (a) Wofür hat Gottes Volk am „Tag der Bedrängnis“ keine Kraft? (b) Welche Zusicherung gab Jesaja jedoch?

25 Demütig und in Sacktuch gehüllt, kamen die Hausbeamten Hiskias und die Ältesten der Priester zu Jesaja und sagten zu ihm: „So spricht Hiskia: Dieser Tag ist ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung; denn die Kinder sind bis an die Geburt gekommen, aber da ist keine Kraft zum Gebären. Vielleicht wird Jehova, dein Gott, alle Worte des Rabsake hören, welchen sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu höhnen, und wird die Worte bestrafen, die Jehova, dein Gott, gehört hat. Erhebe denn ein Gebet für den Überrest, der sich noch vorfindet!“ (2. Kö. 19:3, 4) Aus eigener Kraft vermag Jehovas Volk der Bedrohung durch den Nationalismus nicht standzuhalten. Und in der Kraft Jehovas? Welche Zusicherung gab Jesaja in dieser Hinsicht?

26 „Und Jesaja sprach zu ihnen: Also sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht Jehova: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, womit die Diener des Königs von Assyrien mich gelästert haben. Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, daß er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird; und ich will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande.“ — 2. Kö. 19:5-7.

27. Wie wird sich durch das Zerschmettern der nationalistischgesinnten Könige und durch die Vernichtung der Organisation Satans das prophetische Wort Gottes erfüllen?

27 Diese Worte waren eine unmißverständliche Zusicherung, daß Sanherib schließlich eine schmähliche Niederlage erleiden und in sein Land zurückgeführt würde! Heute gibt Jehova seinen Zeugen, die ihre Lauterkeit bewahren, durch sein prophetisches Wort ebenfalls die Gewißheit, daß Satan und seine bewaffneten Streitkräfte schließlich vernichtet werden. Über den nationalistischgesinnten „König des Nordens“ wird vorhergesagt, daß „Berichte“ ihn „in Bestürzung versetzen“ würden, Berichte, die von Jehova und seinem König kommen, die von den gesalbten Zeugen auf der Erde weitergegeben werden und die den Zorn dieses „Königs“ gegen Gottes Volk erregen werden. Doch dann wird Jehova eingreifen! Der totalitäre „König des Nordens“ wird zugrunde gehen, „und niemand wird ihm helfen“. Auch der „König des Südens“ wird „ohne Menschenhand“ zerschmettert werden. (Dan. 11:44, 45, NW; 8:25) Die ganze irdische Organisation Satans wird „in den Feuersee geschleudert“, das heißt für immer vernichtet werden. Welch tröstliche Zusicherung Jehovas! — Offb. 19:20.

28. Wofür hat Jehova gesorgt, und wie sind seine Zeugen der Herausforderung des Nationalismus begegnet?

28 Wie war es aber in den kritischen Zeiten, die auf Jehovas Zeugen zukamen, als die drohenden Wolken des Zweiten Weltkrieges heraufzogen? Da der Nationalismus nun sowohl in demokratischen Ländern als auch in Diktaturstaaten zu einer Streitfrage geworden war, stärkte Jehova sein Volk liebevoll durch „Speise zur rechten Zeit“. Der Artikel „Neutralität“ in der Wachtturm-Ausgabe vom 1. Dezember 1939 half vielen, in den durch den Nationalismus verursachten Stürmen des Zweiten Weltkrieges eine kompromißlose Haltung einzunehmen. Jehovas Zeugen lehnten die Lehre ab, daß sie ihre Mitchristen, die zufällig in einem anderen Land wohnten, töten sollten. Auf die Gefahr hin, geschmäht oder eingesperrt zu werden oder gar das Leben zu verlieren, hielten sie an ihrer christlichen Neutralität fest und bekundeten ‘eine Liebe unter sich’, die sich über alle nationalistischen Schranken hinwegsetzte. Sie bewiesen, daß sie „kein Teil der Welt“ des neuzeitlichen Sanherib waren. Ihr entschiedenes Eintreten für die biblischen Grundsätze gab den Propagandisten eine eindeutige Antwort. Jehovas Name wurde geehrt! — Joh. 13:34, 35; 17:14.

29. (a) Welche vorübergehende Hilfe ist Jehovas Zeugen am Ende des Zweiten Weltkrieges dem Vorbild entsprechend geleistet worden? (b) Warum müssen wir uns jedoch auf weitere Schwierigkeiten gefaßt machen?

29 Aus den geschichtlichen Aufzeichnungen geht hervor, daß Sanherib nach der prahlerischen Herausforderung Rabsakes offenbar nicht sogleich zum Angriff überging. Dies mag darauf zurückzuführen sein, daß er von Tirhaka, dem König des im Süden gelegenen Ägypten, vorübergehend zurückgedrängt worden war, was treffend dem Umstand entsprechen könnte, daß die demokratischen Nationen den totalitären „Strom“ verschlangen, den Satan ausgespien hatte, um vor allem den gesalbten Überrest, der Jehovas weibesähnliche Organisation auf der Erde vertrat, fortzureißen. Diese Hilfe, die mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam, wird jedoch nur vorübergehend sein. Gog von Magog hat immer noch freie Hand! Die Prophezeiung sagt über ihn: „Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“ (Offb. 12:15-17) Und wie wird die Sache schließlich ausgehen? Das werden wir nun sehen!

[Fußnote]

a Aus einem Brief von Geneviève de Gaulle, der Nichte General de Gaulles, an die Watch Tower Society.

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