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  • Kannst du Witwen und vaterlosen Kindern „in ihrer Drangsal“ helfen?

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  • Kannst du Witwen und vaterlosen Kindern „in ihrer Drangsal“ helfen?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1980
w80 15. 12. S. 21-27

Kannst du Witwen und vaterlosen Kindern „in ihrer Drangsal“ helfen?

1, 2. (a) Inwiefern ist es ein Unterschied, ob man jemand, der in Not ist, sieht oder ob man nach ihm sieht? (b) Welche Verpflichtung bringt gemäß Jakobus 1:27 die wahre Anbetung mit sich?

ES IST ein großer Unterschied, ob man jemand, der in Not ist, sieht oder ob man nach ihm sieht. Die wahre Anbetung sollte bewirken, daß aus uninteressierten Beobachtern liebevolle, hilfsbereite Glaubensbrüder werden, denn „die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sehen und sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren“ (Jak. 1:27).

2 Das griechische Wort, das in Jakobus 1:27 mit „sehen nach“ wiedergegeben wird, hat die Bedeutung von „sich annehmen, sich fürsorglich zuwenden“ und vermittelt den Gedanken, jemand zu besuchen, um ihm die nötige Hilfe zu leisten. Diese Hilfe wird sehr geschätzt.

KINDER KÖNNEN WERTVOLLE HILFE LEISTEN

3, 4. (a) Wer sollte gemäß 1. Timotheus 5:4 daran interessiert sein, Witwen zu helfen? (b) Welche Hilfe können Kinder alleinstehender Eltern leisten, und auf welche Weise können solche Kinder ihren Vater bzw. ihre Mutter am besten unterstützen?

3 Der Apostel Paulus zeigt, wer daran interessiert sein sollte, Witwen zu helfen, indem er sagt: „Wenn aber irgendeine Witwe Kinder oder Enkel hat, so laß diese zuerst lernen, in ihrem eigenen Hause Gottergebenheit zu pflegen und ihren Eltern und Großeltern beständig eine gebührende Vergütung zu erstatten, denn das ist in Gottes Augen annehmbar“ (1. Tim. 5:4). Diese Feststellung handelt zwar von erwachsenen Kindern, doch selbst Minderjährige können lernen, ihre Gottergebenheit dadurch zu zeigen, daß sie ihren Eltern, die so viel für sie getan haben, „eine gebührende Vergütung“ erstatten. Aber auf welche Weise? Einige junge Leute helfen in finanzieller Hinsicht, wie zum Beispiel ein Jugendlicher, der seine gesamten Ersparnisse aus seiner Teilzeitbeschäftigung zur Begleichung einer unverhofften Rechnung anbot. Seine Mutter sagte strahlend: „Diese Großzügigkeit von einem 14jährigen Jungen hat mich unbeschreiblich ermuntert.“

4 Selbst wenn Kinder kein Geld beisteuern können, können sie doch Dankbarkeit und Gehorsam zeigen, was noch viel wichtiger ist (Spr. 23:22; Eph. 6:1-3). Viele alleinstehende Eltern fragen sich, ob sie ihre Kinder richtig erziehen. Wie sehr sich doch ein Vater freute, als er von seiner kleinen Tochter eine Karte mit den Worten erhielt: „Ich liebe dich sehr und weiß, daß du dich sehr abmühst.“! Hast du als Kind einer Einelternfamilie deinem Vater bzw. deiner Mutter in letzter Zeit einmal gesagt, wie sehr du die für dich erbrachten Opfer schätzt? Gehorchst du bereitwillig? Bist du dir darüber im klaren, was es heißt, gehorsam das Geschirr zu spülen, den Müll wegzubringen, deine Hausaufgaben zu machen, rechtzeitig nach Hause zu kommen, aufzuräumen und vor allem regelmäßig den vorgesehenen biblischen Stoff zu studieren? Durch deinen bereitwilligen Gehorsam in diesen Dingen kannst du deinen Vater oder deine Mutter am besten unterstützen.

WIE DIE VERSAMMLUNG HELFEN KANN

5. (a) Was bedeutet es, „Mitgefühl“ zu zeigen und warum ist dies so wichtig? (b) In welcher Weise könnte unsere Versammlung gegenüber Einzeleltern solches „Mitgefühl“ bekunden?

5 „Es ist sehr schwer, und manchmal werde ich fast erdrückt“, sagte eine alleinstehende Mutter mit sechs Kindern, darunter 17 Monate alte Zwillinge. „Doch hin und wieder sagt ein Bruder oder eine Schwester [in der Versammlung] zu mir: ,Joan, du machst es schon richtig. Es wird sich bestimmt lohnen.‘ Allein zu wissen, daß andere an einen denken und sich um einen kümmern, ist schon eine Hilfe.“ Dies zeigt, auf welche Weise alle helfen können. Der Apostel Petrus sagte: „Seid alle gleich gesinnt, bekundet Mitgefühl, habt brüderliche Zuneigung, zartes Erbarmen“ (1. Petr. 3:8). Versetze dich in die Lage des anderen. Ein von Herzen kommendes freundliches Wort oder Lächeln kann viel bewirken. Sei nicht kritisch, sondern mitfühlend.

6. Warum würde jemand, der so handelt, wie es in 1. Johannes 3:17 beschrieben wird, vor Gott wirklich schuldig sein?

6 Echte Liebe zeigt sich nicht nur in freundlichen Worten. Der Apostel Johannes fordert Christen in einem Brief auf, ihre Liebe durch Werke in die Tat umzusetzen, und schreibt unmittelbar davor: „Wer immer aber die Mittel dieser Welt zum Lebensunterhalt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und dennoch die Tür seiner Gefühle innigen Erbarmens vor ihm verschließt, wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm?“ (1. Joh. 3:17). Das mit „sieht“ wiedergegebene Wort bezeichnet keinen flüchtigen Blick, sondern ein bewußtes, dauerndes Hinsehen oder Zuschauen. Es wird für einen Feldherrn gebraucht, der ein Heer inspiziert. Er sieht gewiß interessiert hin und achtet auf Einzelheiten. Stellen wir uns also vor, was Johannes beschreibt: Jemand hat die Mittel, um Hilfe zu leisten, verschließt aber die Tür seines Herzens, nachdem er seinen Bruder aufmerksam beobachtet und festgestellt hat, daß er Not leidet. Er verweigert die Hilfe. Wie herzlos! Glücklicherweise sind solche negativen Reaktionen unter Jehovas Zeugen eine große Ausnahme. Vielmehr bestätigen zahlreiche Berichte die Freigebigkeit gegenüber Personen, die „Not leiden“.

7. Worauf ist es gewöhnlich zurückzuführen, wenn Einelternfamilien nicht geholfen wird, und wie kann dieses Problem überwunden werden?

7 Es gibt aber Fälle, in denen die Hilfe unterblieb. Gewöhnlich war es darauf zurückzuführen, daß man die Notwendigkeit nicht „sah“. Es mangelte an aufmerksamer Beobachtung und echtem Interesse an den Bedürftigen. Wie steht es diesbezüglich in deiner Versammlung? Bist du dir der Verhältnisse, in denen sich die Witwen und die Waisen befinden, wirklich bewußt? Wann hast du zum letzten Mal mehr getan, als sie nur beiläufig zu begrüßen? Hast du schon einige von ihnen zum Essen oder zu einem geselligen Beisammensein eingeladen, um sie besser kennenzulernen? Solche Fragen helfen uns festzustellen, ob wir wirklich wissen oder „sehen“, in welcher Lage sich unsere Einelternfamilien befinden.

8. Wie haben einige Christen hilfsbedürftigen Einelternfamilien beigestanden?

8 Um helfen zu können, muß man nicht besonders wohlhabend sein. Viele, die eine wirkliche Notlage sehen, helfen mit Lebensmitteln aus oder mit Kleidungsstücken, die ihren Kindern zu klein geworden sind. Einige haben alleinstehenden Eltern gewisse Fertigkeiten wie das Nähen beigebracht, damit sie sich selbst besser helfen können. Ein im englischen Sprachraum geläufiger Spruch lautet sinngemäß: „Gib jemandem einen Fisch, und er ist für einen Tag satt. Bringe ihm das Fischen bei, und er hat ein Leben lang zu essen.“ Eine alleinstehende Mutter schrieb: „Eine Schwester gab mir eine Nähmaschine, zwei Stück Stoff und erteilte mir Nähunterricht. Seitdem habe ich Hunderte von Dollar gespart.“

9. Welche ausgeglichene Haltung sollten Einelternfamilien zur Hilfeleistung anderer einnehmen?

9 Sollten alleinstehende Eltern aber erwarten, daß sie mit Hilfsangeboten geradezu überschüttet werden? Haben sie Grund, entmutigt zu sein, wenn das nicht geschieht? Sie sollten keine übertriebenen Erwartungen hegen, sondern sollten für jede gebotene Hilfe dankbar sein und sich fragen: „Tue ich selbst schon mein möglichstes, um zurechtzukommen?“ Eine alleinstehende Mutter erklärte: „Niemand kann in Wirklichkeit noch die Verantwortung für eine andere Familie übernehmen. Wenn man sich nicht selbst hilft, übernimmt man nicht seine volle Verantwortung. Man muß lernen, auf den eigenen Füßen zu stehen.“ Die Bibel berichtet von treuen Witwen, die sich verausgabten, statt von anderen Dienste zu erwarten (Luk. 2:36-38; Mark. 12:42-44). Eine in materieller Hinsicht arme alleinstehende Mutter, die sich viele Jahre lang mit der Erziehung zweier Kinder abmühte, hatte einen Spruch an der Wand hängen, der lautete: „Wer Sonne spendet, ist selbst nie ohne Sonnenschein.“ Sie hat das 12 Jahre lang als Vollzeitverkündigerin der „guten Botschaft“ selbst praktiziert. Sie hat gegeben, und sie gibt heute im Alter von 73 Jahren immer noch — und sie hat nie Not gelitten (Spr. 11:25).

10. Welche Hinweise gibt es, daß reife Schwestern im ersten Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der Betreuung von Witwen und Waisen spielten?

10 Reife Frauen spielten in der Betreuung von Witwen und Waisen im ersten Jahrhundert bestimmt eine bedeutende Rolle. Von einigen Witwen heißt es, daß sie „Bedrängten Hilfe geleistet“ haben, zu denen möglicherweise Einelternfamilien zählten (1. Tim. 5:10). Ein Viertel derer, die der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom grüßte, waren Frauen, die der Versammlung treue Dienste geleistet hatten. Von einigen sagte er, daß sie hart oder mühevoll „im Herrn“ gearbeitet hatten (Röm. 16:3 bis 15). Phöbe, eine „Dienerin der Versammlung“ (sie diente zweifellos nicht in einer offiziellen Stellung, sondern war um die persönlichen Bedürfnisse anderer besorgt), bezeichnete er als eine „Verteidigerin vieler“. Offensichtlich half sie von sich aus „vielen“, wodurch die Versammlung gestärkt wurde. Reife Christen lassen heute wie Phöbe anderen Beistand und liebevolle Ermunterung zuteil werden und helfen mit ihren Mitteln auch „Bedrängten“ (Röm. 16:1, 2).

11. (a) Welche Art Hilfe können reife Schwestern alleinstehenden Müttern bieten? (b) Welches Beispiel kannst du anführen, und kennst du andere Möglichkeiten?

11 Viele betagte Christinnen bieten als „Lehrerinnen des Guten“ geistige und seelische Hilfe, indem sie „die jungen Frauen“ durch verständnisvollen Rat „zur Besonnenheit bringen“ (Tit. 2:3-5). Als zum Beispiel einer alleinstehenden Mutter nach einem biblischen Vortrag über die Ehe Tränen in den Augen standen, fragte eine ältere Christin sie, was geschehen sei. „Ich glaube, ich bedauere mich einfach selbst“, schluchzte die Mutter. Die ältere Frau unterhielt sich mit ihr. Sie wußte, wie der jungen Frau zumute war, denn sie selbst war vor 20 Jahren von ihrem Mann verlassen worden. Die junge Frau sagte später: „Sie hat mir am meisten geholfen. Sie hat sich viel mit mir unterhalten und mich eingeladen, mit ihr in den Predigtdienst zu gehen. Sie ist sehr lieb zu mir gewesen.“ Viele reife Christinnen bemühen sich um solche Frauen. Sie geben ihnen Gelegenheit, sich bei ihnen auszuweinen und mit ihnen über persönliche Probleme zu sprechen, über die ein männliches Glied der Versammlung nicht so gut allein mit ihnen sprechen könnte.

ÄLTESTE, MACHT DAS ‘HERZ DER WITWE FRÖHLICH’

12. Wie können Älteste ‘das Herz der Witwen fröhlich machen’?

12 „Das Herz der Witwe pflegte ich fröhlich zu machen“, sagte Hiob, der in vorchristlicher Zeit lebte (Hiob 29:13). Er „fühlte“ den Schmerz der Witwen und trug nicht noch durch gedankenlose Worte oder Taten dazu bei, sondern unternahm etwas, um sie im Herzen froh zu stimmen. Die Ältesten der Christenversammlung können heute ebenso handeln, indem sie solche Personen fühlen lassen, daß die Versammlung eine warmherzige Familie ist und daß sie dazugehören. Sie können eine Schriftstelle mit ihnen besprechen, die Trost spendet und zeigt, welche Segnungen Treuen in Aussicht stehen. „Mitgefühl“ wird sie veranlassen, Verständnis für die gewaltigen emotionalen und seelischen Belastungen zu haben, unter denen viele alleinstehende Eltern leiden (1. Petr. 3:8). Bedürftige werden sich daher frei fühlen, sich an sie um Hilfe zu wenden. ‘Geistesmenschen’ wie sie können sich wirklich wie „ein Versteck vor dem Regensturm erweisen, wie Wasserbäche in einem wasserlosen Lande“ (Jes. 32:1, 2).

13. Warum mögen alleinstehende Eltern vor wichtigen Entscheidungen Älteste um Hilfe bitten, und was für eine Hilfe sollte geboten werden?

13 In der Bibel war vorhergesagt worden, daß Gott für fähige „Ratgeber“ unter seinem Volk der alten Zeit sorgen werde (Jes. 1:26). Alleinstehende Eltern können auch heute Älteste um Rat bitten, wenn sie wichtige Entscheidungen zu treffen haben. Älteste, die daraufhin angesprochen werden, sollten „geschickte Lenkung“ bieten und dem Fragesteller helfen, die biblischen Grundsätze zu erkennen, die in der betreffenden Angelegenheit eine Rolle spielen. Die Aufgabe eines Ältesten oder einer Person, die um Hilfe gebeten wird, besteht nicht darin, Entscheidungen für andere zu treffen, sondern ein „Ratgeber“ zu sein (Spr. 11:14; Gal. 6:5).

14. (a) Warum sollten Älteste versuchen, jemand, der einen Fehltritt begeht, „wieder zurechtzubringen“? (b) Wie wurde das griechische Wort für „wieder zurechtbringen“ im ersten Jahrhundert gebraucht, und wie sollte sich die Kenntnis dessen auf die Art und Weise, wie das ‘Wiederzurechtbringen’ erfolgt, auswirken?

14 Ein Ältester mag bemerken, daß zum Beispiel eine alleinstehende Mutter unter dem auf ihr lastenden Druck im Begriff steht, „einen Fehltritt“ zu tun, indem sie mit einem Ungläubigen ausgeht. Vielleicht ist sie sich nicht des Ernstes ihres Handelns bewußt. In der Bibel lesen wir die Empfehlung: „Brüder, wenn auch ein Mensch einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, so versucht ihr, die geistig Befähigten, einen solchen Menschen im Geiste der Milde wieder zurechtzubringen“ (Gal. 6:1). Auf diese Weise mögen Älteste und andere verhindern, daß ein „Fehltritt“ auf Abwege führt. Das griechische Wort für „wieder zurechtbringen“ wird auch mit „ausbessern“ wiedergegeben (Mark. 1:19). Im ersten Jahrhundert gebrauchte man es auch, wenn man davon sprach, daß ein gebrochener Knochen eingerichtet wurde. Ein Arzt muß beim Einrichten eines Knochens zwar einen gewissen Druck ausüben, doch geht er dabei behutsam vor. Sein Ziel ist es, die Verletzung nicht zu verschlimmern, sondern sie sozusagen „auszubessern“. Älteste, die das Herz des Betreffenden erreichen möchten, werden daher „im Geiste der Milde“ vernünftig mit ihm reden und ihm freundlich, aber klar erkennen helfen, warum es in seinem Interesse ist, den Rat des Wortes Gottes anzuwenden. Auf diese Weise tragen sie zur Verbesserung seiner geistigen Einstellung bei.

15. (a) Wann mögen Älteste ein Hilfsprogramm für bedürftige Witwen aufstellen müssen? (b) Warum sind die Ältesten auf die Hilfe anderer Glieder der Versammlung angewiesen?

15 Hin und wieder müssen Älteste vielleicht ein Hilfsprogramm für einsame Witwen aufstellen. Auf Trinidad war eine 79jährige Witwe so sehr krebskrank, daß sie Tag und Nacht gepflegt werden mußte. Diese Christin erhielt zwar eine kleine staatliche Unterstützung, doch gab es keine Verwandten, die ihr halfen. Um zu verhindern, daß die Aufgabe nur einigen wenigen zufiel, stellten die Ältesten Gruppen von Glaubensschwestern zusammen, die bereit waren zu helfen. Mehr als sechs Monate kochten und putzten diese christlichen Frauen für ihre Glaubensschwester, sie trugen sie herum, wuschen ihre Wäsche und badeten sie sogar, als sie sich nicht mehr bewegen konnte. Die Nachbarn waren von dieser beispielhaften Liebe beeindruckt. Natürlich können die Ältesten in solchen Fällen nicht alles allein tun, was notwendig wäre. Gewöhnlich haben sie selbst eine Familie, für die sie zu sorgen haben. Sie freuen sich aber, das ihnen Mögliche zu tun, und schätzen es, wenn andere die Initiative ergreifen und unter solchen Umständen mit einspringen.

BRÜDER, ‘BEFREIT VATERLOSE KNABEN’

16. (a) Worin besteht eine Hauptsorge alleinstehender Mütter? (b) Wer kann in dieser Beziehung helfen, und wie?

16 Eine alleinstehende Mutter ist sich natürlich dessen bewußt, daß den Kindern, besonders den Söhnen, der väterliche Einfluß fehlt. Männer in der Versammlung sollten genauso denken wie Hiob, der sagte: „Ich pflegte ... den vaterlosen Knaben und irgendeinen, der keinen Helfer hatte [, zu befreien]“ (Hiob 29:12). Oft geht es nur darum, aufrichtiges Interesse zu zeigen. Man könnte solche Jugendlichen zum Predigtdienst, zu bestimmten Arbeiten im Königreichssaal und auch zu vernünftiger Entspannung einladen. Durch solche Aufmerksamkeit kann ein Jugendlicher vielleicht von einem weltlichen Lauf „befreit“ oder abgehalten und veranlaßt werden, sich enger mit der Versammlung zu verbinden.

17. (a) Wer gab ein gutes Beispiel, indem er ‘vaterlose Knaben befreite’, und mit welchem Erfolg? (b) Was sollte ein verheirateter Bruder berücksichtigen, wenn er anderen Kindern hilft?

17 Auch der Apostel Petrus ‘befreite vaterlose Knaben’. Er pflegte Freundschaft mit Johannes Markus und nannte ihn sogar „Markus, mein Sohn“ (1. Petr. 5:13). Maria, die Mutter des Markus, war wahrscheinlich eine alleinstehende Frau, weil es im Bericht heißt, daß Petrus in ihr Haus ging, nicht in das ihres Mannes (Apg. 12:12). Der vorzüglichen geistigen Gemeinschaft, die Markus mit Petrus und anderen christlichen Männern hatte, ist es zweifellos zuzuschreiben, daß er ein Missionar wurde und sogar ein Bibelbuch schrieb. Er ist für Jungen, die nur von der Mutter erzogen werden, ein gutes Beispiel. Natürlich sollte jeder verheiratete Bruder erkennen, daß er vom biblischen Standpunkt aus eine vorrangige Verpflichtung hat, und zwar in erster Linie für seine eigene Familie zu sorgen. Er sollte „die Seinigen“ nicht vernachlässigen; dennoch kann er viel Gutes bewirken, wenn er, soweit es angebracht erscheint und seine Umstände es erlauben, an vaterlosen Knaben Interesse zeigt (1. Tim. 5:8).

DIE GRUNDLAGE FÜR DIESE HILFE — OPFERBEREITE LIEBE

18. (a) Durch was für eine Liebe zeichnet sich echtes Christentum aus, und wie zeigte Jesus diese Liebe? (b) Wie können wir solche Liebe offenbaren?

18 Das Kennzeichen eines wahren Christen ist nicht nur Liebe, sondern opferbereite Liebe. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so, wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:34, 35). Sein Beispiel im Geben sollte der Maßstab sein. Er „hat sich nicht selbst gefallen“. Er wurde „um euretwillen arm“. „Er hat sich selbst für unsere Sünden [in einen qualvollen Tod] hingegeben.“ Nur wenn seine Jünger dieses Beispiel der Liebe nachahmten, konnten sie den Witwen und vaterlosen Kindern die Aufmerksamkeit und Fürsorge erweisen, die sie in „ihrer Drangsal“ benötigten (Röm. 15:3; 2. Kor. 8:9; Gal. 1:4; Jak. 1:27).

19, 20. (a) Ist es immer einfach, opferbereite Liebe zu zeigen? Begründe deine Antwort. (b) Wem zu helfen, sollten wir besonders interessiert sein?

19 Da die Belastungen zunehmen und es immer schwieriger wird, mit unseren eigenen Problemen fertig zu werden, könnten wir leicht gegenüber der Notlage anderer abstumpfen und uns ausschließlich mit uns selbst beschäftigen. Auch die Christen im ersten Jahrhundert waren „von Gott gelehrt, einander zu lieben“, doch einige mußten ermuntert werden, es „in noch vollerem Maße zu tun“ (1. Thess. 4:9, 10). Sollten wir uns also nicht aufrichtig fragen, wie wir zu unseren christlichen Brüdern und Schwestern, die sich in ungünstigen Verhältnissen befinden, eingestellt sind und wie wir ihnen gegenüber handeln? Eine Liebe, wie Jesus sie hatte, würde von uns verlangen, daß wir unser Leben für unseren Bruder opfern. Wenn wir aber bereit sind, unser Leben für unseren Bruder niederzulegen, sollten wir dann nicht noch mehr bereit sein, unser „Brot“ mit ihm zu teilen, wenn wir ‘ihn Not leiden sehen’? (1. Joh. 3:17).

20 Wenn wir unsere schriftgemäßen Verpflichtungen erfüllen, sind wir alle sehr beschäftigt. Oft wünschen wir uns, anderen mehr Hilfe leisten zu können. Wenn wir aber bereitwillig unser möglichstes tun, dürfen wir davon überzeugt sein, daß Jehova dies schätzt, da er unsere Grenzen kennt. „Laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind“ (Gal. 6:10).

ALLE ARBEITEN ZUSAMMEN, UM IN DRANGSALEN AUSZUHARREN

21. (a) Was können alleinstehende Eltern tun, um mit den Belastungen der heutigen Zeit fertig zu werden? (b) Wie können andere Glieder der Versammlung ihnen helfen, und von welcher Bedeutung ist diese Hilfe?

21 Zusammenfassend kann somit gesagt werden, daß alleinstehende Eltern ausharren können, indem sie 1. ständig auf Jehova vertrauen und die Hoffnung auf ewiges Leben vor Augen haben, durch das Gott das Begehren aller befriedigen wird (Ps. 37:3, 4); 2. indem sie durch das Studium der Bibel und ein inniges Gebetsleben ein enges Verhältnis zu Gott aufrechterhalten und 3. indem sie nützliche Arbeit verrichten, wie zum Beispiel das Königreich verkündigen, ihren Haushalt führen und ihre Kinder erziehen. Opferbereite Liebe wird alle Glieder der Versammlung bewegen, sich der Notwendigkeit bewußt zu sein, alleinstehenden Eltern, die sich in Not befinden, zu helfen. Wie? Indem sie „Mitgefühl“ haben und sich für ihre Kinder interessieren und ihnen geistig und materiell beistehen, um nur etwas von dem Guten zu erwähnen, das man für sie tun kann. Welchen Wert hat diese Hilfe? Eine alleinstehende Mutter sagte: „Ich habe so viel Unerfreuliches erlebt, daß ich es lieber vergesse. Doch eines möchte ich sagen: Ohne die Hilfe liebevoller und treuer Brüder und Schwestern hätte ich es nie geschafft.“

22. Was wird die Folge sein, wenn man sich um bedürftige Witwen und vaterlose Kinder kümmert?

22 Ja, wer sich aufrichtig um Einelternfamilien kümmert, ‘in ihrer Drangsal nach ihnen sieht’, wird erleben, daß sie treu ausharren (Jak. 1:27). Darüber hinaus strahlt er auch die Persönlichkeit unseres liebevollen himmlischen Vaters wider, der „dem vaterlosen Knaben und der Witwe hilft“ (Ps. 146:9).

[Bild auf Seite 22]

Reife Christinnen können sowohl durch liebevolles Zureden als auch in materieller Hinsicht helfen.

[Bild auf Seite 23]

Einzeleltern, die sich gewisse Fertigkeiten aneignen, können Geld sparen.

[Bild auf Seite 24]

Hast du Einelternfamilien schon einmal zum Essen eingeladen, um sie besser kennenzulernen?

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