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  • Reizt du andere zum Zorn?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 1. 9. S. 515-516

Reizt du andere zum Zorn?

BESTIMMT hast auch du schon beobachtet, wie jemand in gereizter Stimmung etwas getan oder gesagt hat, was er hätte unterlassen sollen. Vielleicht hat es dem Betreffenden hinterher sogar leid getan, und er hat sich entschuldigt. Ziemlich sicher hast du schon selbst einmal im Zorn unbedacht gehandelt und gesehen, welchen Schaden eine solche Handlung anrichten kann.

In der Bibel finden wir hierfür ein auffallendes Beispiel. Es handelt sich dabei um Moses, der sich auf dem Weg in das Verheißene Land von den Israeliten zum Zorn reizen ließ. Das unzufriedene Volk hatte von ihm Wasser verlangt. Darauf hatte Gott zu ihm gesagt, er solle zu einem bestimmten Felsen reden und es werde Wasser aus ihm hervorgehen. Moses sagte aber in seinem Zorn zum Volk: „Höret doch, ihr Widerspenstigen! werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?“ (4. Mose 20:10) Das war ein Fehler. In seiner gereizten Stimmung sagte er: „Werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?“ Dadurch beraubte er Gott seiner Ehre. Gott sagte deshalb zu ihm: „Ihr [habt] mir nicht geglaubt ..., mich vor den Augen der Kinder Israel zu heiligen.“ — 4. Mose 20:12.

Warum sündigte Moses mit seinen Lippen? Warum handelte er unbedacht? Einige mögen schnell bereit sein, Moses die Schuld zu geben und zu sagen, er habe einfach die Beherrschung verloren. War aber Moses ein streitsüchtiger Mensch, der sich schlecht beherrschen konnte? Im Gegenteil! Das inspirierte Wort Gottes, die Bibel, berichtet uns über ihn: „Der Mann Moses war bei weitem der sanftmütigste aller Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens lebten.“ (4. Mose 12:3, NW) Nein, Moses war kein unbesonnener Mann. Die Ungerechtigkeit anderer veranlaßte ihn bei jener Gelegenheit, unbedacht zu handeln. Er war durch das rebellische Verhalten des Volkes zum Zorn gereizt worden.

Das bestätigt auch der Bericht in Psalm 106:32, 33, der wie folgt lautet: „Und sie [die Israeliten] erzürnten ihn an dem Wasser von Meriba, und es erging Mose übel ihretwegen; denn sie reizten seinen Geist, so daß er unbedacht redete mit seinen Lippen.“ Ja, sie waren daran schuld, daß er zornig wurde.

Gelegentlich reizten die Israeliten sogar Gott zum Zorn! „Und es geschah, als das Volk sich beklagte, daß es übel war in den Ohren Jehovas; und als Jehova es hörte, da erglühte sein Zorn.“ (4. Mose 11:1) In 5. Mose 32:21 (AB) lesen wir: „Mit Nichtgöttern haben sie mich gereizt, mich erzürnt mit ihren törichten Götzen.“ Ja, Gott selbst wurde zum Zorn gereizt. Warum? Wegen der schlechten Handlungsweise der Israeliten. Natürlich beherrschte er seinen Zorn vollkommen, was Moses eben nicht tat.

All das zeigt, daß es nicht recht ist, jemanden zum Zorn zu reizen. Er mag sich reizen lassen und in diesem Zustand dann unbedacht reden oder handeln, weil er sich nicht so beherrschen kann wie Jehova. Er handelt zwar verkehrt. Warum aber? Weil ihn jemand gereizt hat! Weil jemand etwas gesagt oder getan hat, was sein Blut in Wallung brachte. Somit ist der, der den Zornausbruch heraufbeschwor, keineswegs unschuldig. Hätte er den Betreffenden nicht gereizt, so wäre dieser nicht so zornig geworden, daß er unbedacht gehandelt hätte. Es ist wie bei Moses. Er, der „bei weitem der sanftmütigste aller Menschen [war], die auf der Fläche des Erdbodens lebten“, hätte bestimmt nicht die Beherrschung verloren, wenn ihn die Israeliten nicht so sehr gereizt hätten.

Wir sollten also nicht nur daran denken, daß jemand, der sich ungebührend zum Zorn reizen läßt, keine christliche Liebe bekundet, sondern auch daran, daß der, der einen anderen zum Zorn reizt, einen schweren Fehler begeht. Die christliche Liebe läßt sich im täglichen Leben „nicht zum Zorne reizen“. (1. Kor. 13:5, Albrecht) Sie reizt aber auch andere nicht zum Zorn. Wer seinen Nächsten unnötigerweise reizt, bekundet eigentlich Haß: „Haß erregt Zwietracht.“ (Spr. 10:12) Personen in verantwortlichen Stellungen müssen manchmal einen Rat oder einen Verweis erteilen, der, obwohl liebevoll gegeben, Zorn heraufbeschwören kann. Das hat aber mit dem unnötigen Reizen zum Zorn, dem man im täglichen Leben oft begegnet, nichts zu tun.

Wer mit anderen stets in unfreundlichem Ton spricht, sie immer nur kritisiert und ihnen nie vergibt, ihre menschlichen Fehler und Schwächen nicht berücksichtigt und sie stets von der verkehrten Seite anfaßt, reizt sie mit der Zeit zum Zorn. Er kann dann kaum etwas Gutes erwarten, denn er handelt gegen die Natur des Menschen, der sich nicht gern unnötigerweise zum Zorn reizen läßt. Womit können unbesonnene Worte verglichen werden? Die Bibel antwortet: „Da ist einer, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen.“ (Spr. 12:18) Wie wirkt sich das aus? „Ein kränkendes Wort erregt den Zorn.“ (Spr. 15:1) Reizt du andere, dann sei nicht überrascht, wenn sie zornig werden.

Es ist somit unchristlich, andere durch seine Worte oder seine Handlungsweise unnötig zum Zorn zu reizen. Es verstößt gegen den bedeutenden Grundsatz oder das große Gebot, auf das Jesus hinwies, als er sagte: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matth. 22:39) Man könnte dadurch seinen Nächsten veranlassen, einen Fehler zu begehen, wie die Israeliten Moses an den Wassern von Meriba zu einer falschen Handlungsweise veranlaßten. Und wie denkt Gott über Personen, die das tun? Sein Wort sagt: „Wer Aufrichtige irreführt auf bösem Weg, wird selbst in seine Grube fallen.“ — Spr. 28:10.

Ein weiser Mensch reizt andere nicht zum Zorn, sondern „heilt“ sie durch seine Worte und Taten. „Die Zunge der Weisen ist Heilung.“ (Spr. 12:18) Der Weise weiß, daß herausfordernde Worte und Taten andere zum Zorn reizen können, und vermeidet es deshalb, Dinge zu sagen oder zu tun, die diese Wirkung haben könnten. Er ist bemüht, sich zu beherrschen, damit er seinem Nächsten nicht wehtut, sondern ihm hilft. Bevor er etwas tut, was andere zum Zorn reizen könnte, fragt er sich: „Wie würde ich reagieren, wenn man das zu mir sagte oder mir gegenüber so handelte?“

Ahme den Weisen nach! Bemühe dich zu vermeiden, andere zum Zorn zu reizen. Handle nach dem Grundsatz, den Jesus niederlegte, als er sagte: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun.“ — Matth. 7:12, NW.

Honigseim sind freundliche Worte, süß für die Seele und gesund für den Leib. — Spr. 16:24, Me.

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