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  • „Steh ab vom Zorn“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
w76 15. 3. S. 163-164

„Steh ab vom Zorn“

ES IST nicht leicht, seinen Zorn zu bezähmen, wenn Unrecht geschieht oder die Gesetzlosen gedeihen. Doch gerade dann gelten die Worte der Bibel: „Steh ab vom Zorn und laß den Grimm; erhitze dich nicht, nur um übelzutun“ (Ps. 37:8).

Es ist nur vernünftig, ‘vom Zorn abzustehen’. Denn Zorn kann eine sehr gefährliche Gefühlsregung sein. Wenn jemand seinem Zorn Luft macht, steigt sein Blutdruck, sein Puls schlägt schneller, und seine Atemtätigkeit nimmt zu. Ist der Zorn verraucht, so normalisiert sich gewöhnlich wieder alles. Aber wiederholte Zornausbrüche wirken sich offenbar nachteilig auf den Körper aus. Andererseits kann es sein, daß jemand zornig wird, aber seine Wut in sich hineinfrißt. Äußerlich mag er zwar sehr ruhig erscheinen, doch in seinem Innern ist er aufgewühlt. In einem solchen Fall können sich körperliche Leiden einstellen, und dennoch mag der Betreffende es sich nicht eingestehen, daß seine Krankheit auf seine gestörten Gefühle zurückzuführen ist. Zorn kann eine ganze Reihe von Krankheiten wie Kreislaufstörungen, Atembeschwerden, Hautkrankheiten, Zahnleiden, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen verursachen oder verschlimmern.

Zorn kann nicht nur physische Störungen hervorrufen, sondern auch in geistiger Hinsicht Schaden verursachen, indem er bewirkt, daß jemand Gottes Gesetz übertritt. Auf diese Gefahr macht die Bibel mit den Worten aufmerksam: „Wer schnell ist zum Zorn, wird Torheit begehen“ (Spr. 14:17). „Wie eine erbrochene Stadt ohne Mauer ist der Mann, der seinen Geist nicht im Zaum hält“ (Spr. 25:28). Im Altertum war eine Stadt, in deren Mauer eine Bresche geschlagen war, schutzlos und den eindringenden feindlichen Heeren ausgeliefert. Ebenso setzt sich ein zorniger Mensch der Gefahr aus, daß falsche Gedanken bei ihm aufkommen, die ihn zu törichten Handlungen verleiten.

Wie gefährlich Zorn sein kann, beweist der Fall Kains. Als es sich zeigte, daß Gottes Gunst nicht auf ihm, sondern auf seinem Bruder Abel ruhte, wurde Kain zornig. Trotz der göttlichen Warnung gab Kain falschen Gedanken nach und ermordete seinen Bruder (1. Mose 4:4-8).

WIE MAN SEINEN ZORN BEZÄHMEN KANN

Bestimmt möchte niemand von uns Kain gleichen, weder in seiner Einstellung noch in seinem Handeln. Deshalb sollten wir uns bemühen, unseren Zorn zu zügeln. Das bedeutet nicht einfach, seine Gefühle nach außen hin unter Kontrolle zu haben. Die Beherrschung des Zorns beginnt damit, daß man fähig ist, vernünftig zu reagieren — ohne sich äußerlich oder innerlich ungebührend zu erregen —, wenn man vor einer ungünstigen Situation steht.

Nehmen wir an, jemand wird getadelt, weil er etwas unterlassen oder falsch gemacht hat. Wenn er sich von seinem Stolz beeinflussen läßt, mag er darüber sehr ärgerlich werden. So war es bei Asa, dem König von Juda. Als ihn der Prophet Chanani zurechtwies, weil er einen Mangel an Glauben gezeigt hatte, wurde Asa sehr zornig. Er setzte Chanani in das „Stockhaus“ und fing auch an, andere seiner Untertanen zu bedrücken (2. Chron. 16:7-10). Statt seinem Zorn Luft zu machen, hätte Asa die Situation vernünftig betrachten sollen. Er hätte daran denken sollen, daß Chanani nicht von sich aus sprach, sondern als Bote Jehovas. Für Asa wäre es an der Zeit gewesen, seinen Fehler zuzugeben und echte Reue zum Ausdruck zu bringen. Demut hätte Asa helfen können, seinen Zorn in Schach zu halten. Auch wir müssen daher Demut üben, wenn wir den biblischen Rat beachten wollen, ‘vom Zorn abzustehen’.

Mitunter mag uns jemand etwas antun oder etwas sagen, was völlig ungerechtfertigt ist. Wir sind vielleicht darüber sehr empört. Was sollten wir tun? Es wäre gut, wenn wir die Beweggründe des Betreffenden berücksichtigten.

Wollte er uns bewußt zornig stimmen? Wenn ja, so würden wir nur seinen Wünschen entsprechen, wenn wir uns zu einem Zornausbruch hinreißen ließen. Weit besser wäre es, scharfe Bemerkungen oder gefühllose Handlungen, die uns herausfordern sollen, einfach zu ignorieren. In einem solchen Fall würde Jesu Rat zutreffen: „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“ (Matth. 5:39). Ein Schlag auf die Wange erfolgt nicht in der Absicht, jemand zu verletzen, sondern ihn zu beleidigen oder zu einem Kampf herauszufordern. Würde der Betreffende auf dieselbe Weise zurückzahlen, so würde er die Situation nur noch verschlimmern.

Was aber, wenn das, was uns beunruhigt, nicht in der Absicht gesagt oder getan wurde, uns zu ärgern? Dann sollten wir vernünftig überlegen. Machen wir vielleicht aus einer Kleinigkeit eine Streitfrage? Wäre es nicht liebevoller, dieses geringfügige Vergehen einfach zuzudecken?

Andererseits haben wir vielleicht wirklich Grund, erzürnt zu sein. Sollte uns die Liebe aber nicht dazu bewegen, dem Betreffenden zu helfen, künftig einen solchen Fehler zu vermeiden? Christen wird geraten: „Seid erzürnt, und doch sündigt nicht; laßt die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen, und gebt dem Teufel nicht Raum“ (Eph. 4:26, 27). Wenn wir vor allem darauf bedacht sind, der Person, die uns gegenüber verkehrt gehandelt hat, zu helfen, ihre Schwäche zu überwinden, werden wir gegen sie keinen Groll hegen und uns nicht übermäßig empören. Wir werden dem Teufel nicht Raum geben, so daß er unsere gereizte Stimmung nutzen könnte, um uns dazu anzustacheln, uns zu rächen.

Selbstverständlich gibt es Dinge, gegen die wir sehr wenig tun können. In diesem unvollkommenen System geschehen viele Ungerechtigkeiten. Wenn wir uns über alles aufregen wollten — vielleicht so sehr, daß wir unserer Gesundheit schadeten —, wäre bestimmt niemandem gedient. Statt dessen können wir auf die biblisch begründete Zusicherung vertrauen, daß Jehova Gott durch sein Königreich aller Ungerechtigkeit und Bedrückung ein Ende machen wird (Dan. 2:44). Bis dahin können wir uns darauf verlassen, daß er uns stützt, so daß wir jede Prüfung, in die wir geraten mögen, ertragen können (Jak. 1:2-5).

Wenn wir etwas, was uns ärgert, nüchtern betrachten, können wir eher die Selbstbeherrschung bewahren. Auch ist es gut, den Umgang mit Personen, die leicht in Zorn geraten, zu meiden. Die Bibel gibt den Rat: „Habe keine Gemeinschaft mit irgendeinem dem Zorn Ergebenen; und mit einem Mann, der Wutanfälle hat, sollst du dich nicht einlassen, damit du nicht mit seinen Pfaden vertraut werdest und du gewißlich eine Schlinge für deine Seele holest“ (Spr. 22:24, 25).

Andererseits wird die Gemeinschaft mit Personen, die gelassen und gleichmütig sind, gewiß einen wohltuenden Einfluß auf uns haben. Solche Personen stacheln nicht durch scharfe Bemerkungen andere dazu an, zornig zu werden. Von ihrer Milde geht eine gewaltige Kraft aus, die einen heftigen Wortstreit beenden oder starken Widerstand überwinden kann. In ihrem Falle treffen folgende Worte der Bibel zu: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab“ (Spr. 15:1). „Ein wütender Mann erregt Streit, aber einer, der langsam ist zum Zorn, beschwichtigt Gezänk“ (Spr. 15:18). „Eine milde Zunge selbst kann einen Knochen zerbrechen“ (Spr. 25:15).

Ja, es gibt gewichtige Gründe, ‘vom Zorn abzustehen’. Es wirkt sich sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht auf uns vorteilhaft aus. Bemühen wir uns daher, anderen keinen Anlaß zu geben, zornig zu werden, und achten wir auf unseren Umgang, pflegen wir Demut, und behalten wir eine vernünftige, ausgeglichene Ansicht über das, was unsere Mitmenschen tun oder sagen mögen.

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