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  • Unser Leben nach Gottes Vorsatz ausrichten und überleben
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 1. 2. S. 81-87

Unser Leben nach Gottes Vorsatz ausrichten und überleben

„Er hat uns gerettet und uns mit einer heiligen Berufung berufen, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und unverdienter Güte“ (2. Tim. 1:9).

1. Welcher einladende Ruf ergeht nun an die Menschheit und wieso ist das Leben derer, die ihm gefolgt sind, sinnvoll geworden?

DER Menschheit winkt jetzt — auch wenn es auf den ersten Blick zu schön erscheint, um wahr zu sein — eine glückliche Zukunft, für die jemand sorgen wird, der dazu unbedingt imstande ist. Trotz der marktschreierischen Propaganda, die für die verschiedensten Dinge betrieben wird, haben Personen, die über ein gutes Gehör verfügen, einen einladenden Ruf vernommen und sind ihm gefolgt. Nun sind sie weit glücklicher als zuvor. Ihr Leben ist dadurch sinn- und zweckvoll geworden. Weil sie die Erfüllung ihrer herrlichen Hoffnung erleben möchten, haben sie jetzt einen wirklichen Grund, zu leben und zu überleben. Das Leben erscheint ihnen nicht mehr eintönig, ziellos, so, als würde es lediglich in einer „Sackgasse“ enden. Sie leben für das gerechte neue System der Dinge, das jetzt vor der Tür steht.

2. Um was für einen Ruf handelt es sich, und warum führt die Befolgung dieses Rufes nicht zur Enttäuschung?

2 Viele Personen glauben, sie seien zu diesem oder jenem berufen. Doch mit dem erwähnten Ruf oder dieser Berufung ist es anders. Es handelt sich dabei nicht um einen starken inneren Impuls, der einen Menschen zu einer bestimmten Lebensführung antreibt. Es ist kein starker religiöser Impuls, verbunden mit der Überzeugung, man sei von Gott für eine Aufgabe bestimmt, man sei z. B. dazu bestimmt, Geistlicher einer Religionsgemeinschaft zu werden. Es ist kein innerer Drang, den man nicht beschreiben kann oder den der eine Mensch hat, viele andere aber nicht. Der Ruf oder die Einladung, die heute an die Menschen ergeht, ist keineswegs etwas Undefinierbares oder Sentimentales, sondern sie ist klar formuliert, und man weiß, daß es einem freisteht, sie anzunehmen. Dabei geht es nicht um die Aussicht auf eine eventuelle Zukunft, die günstige Gelegenheiten bietet. Nein, diese Einladung stammt von einer zuverlässigen Autoritätsperson. Das, wozu man eingeladen wird, ist somit kein Phantasiegebilde, sondern etwas, was ganz bestimmt realisiert werden wird. Wenn wir diesem wunderbaren Ruf Folge leisten, werden wir nicht enttäuscht werden.

3. Wovon ist eine Einladung gewöhnlich ein Ausdruck, und inwiefern trifft das auf den zu, der den heutigen Ruf ergehen läßt?

3 Was macht diesen Ruf oder diese Einladung zu etwas Besonderem? In den meisten Fällen ist eine Einladung ein Ausdruck von Freigebigkeit oder Wohlwollen. Sie bezweckt etwas Gutes. So ist es auch mit der besonderen Einladung, die so viele Menschen, die ein gutes Wahrnehmungsvermögen haben, heute dankbar annehmen. Bei der großherzigen Person, deren Einladung sie angenommen haben, handelt es sich um denjenigen, der vor langer Zeit auf der Erde ein Paradies anlegte, in dem die Menschen ewig hätten leben können. Das war, als der Mensch auf der Erde ins Dasein kam. War das nicht eine gutgemeinte Tat von ihm? Es war eine Tat, die man von ihm erwarten darf, denn es handelt sich bei ihm um niemand anders als um Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Er hat den Menschen geschaffen und dafür gesorgt, daß auf der Erde alles, was der Mensch benötigt, in vollkommener Weise vorhanden ist. Dadurch hat Gott dem Menschen nicht nur unverdiente Güte erwiesen, sondern er hat damit auch einen bestimmten Zweck verfolgt, d. h. einen bestimmten Vorsatz gefaßt. Das war ein guter Vorsatz.

4, 5. Wie zeigt Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus, daß bei dem Ruf, den Gott ergehen läßt, Vorsatz und unverdiente Güte zusammenwirken?

4 Ein Verkündiger guter Dinge, der im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung lebte, lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß bei dem, was Gott tut, Vorsatz und unverdiente Güte zusammenwirken, um einen vorzüglichen Zweck zu erreichen. Dieser Verkündiger guter Dinge war Paulus, der an Timotheus, seinen Mitarbeiter, mit dem er eng befreundet war, zwei Briefe schrieb. Diese Briefe des Paulus sind uns erhalten geblieben, und sie sind ziemlich weit hinten in der Bibel zu finden. Den zweiten Brief an Timotheus schrieb Paulus, kurz nachdem das Römische Reich unter Kaiser Nero begonnen hatte, die Christen zu verfolgen. Paulus befand sich um des wahren christlichen Glaubens willen als Gefangener in Rom. Aber er machte weder Gott noch Jesus Christus, den Sohn Gottes und Gründer des wahren Christentums, für seine Lage verantwortlich. Paulus schämte sich nicht, weil er im Gefängnis war, sondern schrieb:

5 „Daher schäme dich des Zeugnisses über unseren Herrn nicht noch meiner, eines Gefangenen um seinetwillen, sondern nimm teil am Erleiden von Ungemach für die gute Botschaft gemäß der Kraft Gottes. Er hat uns gerettet und uns mit einer heiligen Berufung berufen, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und unverdienter Güte“ (2. Tim. 1:8, 9).

6, 7. Wurde Paulus in Form eines starken inneren Impulses zu seiner Lebensführung und zur Erfüllung seiner Aufgabe berufen?

6 Mit diesen Worten gibt der Apostel Paulus zu, daß er nicht aufgrund eigener verdienstlicher Werke mit einer heiligen Berufung berufen wurde, sondern aufgrund des ‘Vorsatzes und der unverdienten Güte’ Gottes. Dasselbe traf auch auf Timotheus zu. Der Ruf, den Gott an Paulus und Timotheus ergehen ließ, erfolgte nicht in Form eines starken inneren Impulses, der sie zu ihrer Lebensführung oder zur Erfüllung ihrer Aufgabe angetrieben hätte. Paulus wurde von dem auferstandenen Jesus Christus, der ihm auf dem Weg nach Damaskus (Syrien) erschien und ihm sagte, daß er in Damaskus erfahren werde, was er tun solle, persönlich berufen. Nachdem Paulus in Damaskus als Christ getauft worden war, begann er das Werk zu tun, zu dem er berufen und beauftragt worden war (Apg. 9:1-30; 22:1-16). Bei einer Verhandlung vor einem römischen Gericht in Cäsarea legte Paulus vor König Herodes Agrippa folgendes Zeugnis ab:

7 „Infolgedessen, König Agrippa, wurde ich dem himmlischen Anblick nicht ungehorsam, sondern brachte denen in Damaskus zuerst und denen in Jerusalem und im ganzen Land Judäa und den Nationen die Botschaft, daß sie bereuen und zu Gott umkehren sollten, indem sie Werke verrichten, die der Reue entsprechen“ (Apg. 26:12-20).

8. Welche Rolle spielte der Apostel Paulus in Verbindung mit der Berufung des Timotheus?

8 Auch die Berufung oder Einladung des Timotheus erfolgte nicht in Form eines inneren Dranges, begleitet von der Überzeugung, von Gott zu einer Aufgabe bestimmt zu sein. Sie hatte nichts mit Sentimentalität zu tun, sondern Timotheus hörte den Apostel Paulus, als dieser in der Versammlung in Lystra predigte, nahm die Königreichsbotschaft an und ließ sich als Christ taufen (Apg. 14:6-23). Der Apostel Paulus bestätigte die christliche Berufung des Timotheus, indem er ihm die Hände auflegte und ihm eine geistige Gabe mitteilte. In seinem letzten Brief an Timotheus schrieb er deshalb: „Gerade aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, die Gabe Gottes, die durch das Auflegen meiner Hände in dir ist, wie ein Feuer anzufachen“ (2. Tim. 1:6). Da Timotheus als getaufter Christ dem Ruf folgte, war der Weg für ihn offen, ein treuer Missionsgefährte des Apostels Paulus zu werden. Dadurch, daß Paulus und Timotheus den Geist Gottes, verbunden mit den Gaben, durch die er sich kundtat, empfingen, wußten sie, daß sie aufgrund des Vorsatzes und der unverdienten Güte Gottes von Gott berufen worden waren.

9, 10. (a) Was erhielt das Leben des Paulus durch seine Überzeugung, von Gott berufen worden zu sein? (b) Worauf hielt Paulus den Blick gerichtet, und einem Teilnehmer an welchem Sportspiel glich er dadurch?

9 Wenn jemand mit Sicherheit weiß, daß er von Gott berufen oder eingeladen worden ist, erhält sein Leben Sinn und Zweck. Paulus wies auf diese Tatsache hin, als er in seinem zweiten Brief an Timotheus schrieb: „Du aber bist meiner Lehre genau gefolgt, meinem Lebenswandel [meiner Lebensführung, Die Gute Nachricht], meinem Vorsatz, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meinem Ausharren“ (2. Tim. 3:10). Weil Paulus einen Vorsatz oder ein Lebensziel hatte, zeigte er Ausharren und Langmut und hielt an einer bestimmten Lebensführung fest. Er hielt den Blick auf das ihm von Gott gesteckte Ziel gerichtet. Er hatte ein „Sichtziel“ oder eine „Zielscheibe für das Auge“. Das ist die Bedeutung des japanischen und des koreanischen Wortes für „Vorsatz“ (japanisch: moku teki; koreanisch: mok jok). Er verglich sich mit einem Teilnehmer an einem Wettlauf, der den Blick unverwandt auf das Ziel gerichtet hält, wo dem Sieger der Preis überreicht werden soll. Deshalb schrieb er über sich:

10 „Ich jage ihm aber nach, um irgendwie das zu ergreifen, wofür auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich betrachte mich selbst noch nicht so, als ob ich es ergriffen habe; doch da ist e i n e s diesbezüglich: Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus“ (Phil. 3:12-14).

11. (a) Wonach richtete daher Paulus sein Leben aus? (b) Für wie wertvoll hielt Paulus den Preis, der ihm in Aussicht stand?

11 Gemäß diesen Worten des Apostels Paulus war es Gott, der ihn durch Christus Jesus berufen hatte, und das zu einem bestimmten Zweck. Paulus war Gott für diese unverdiente Güte dankbar und richtete sein Leben nach dem Vorsatz Gottes aus. Paulus sah deutlich, welchen Weg er einschlagen mußte, denn Gott hatte ihm ein Ziel gesteckt. Würde es ihm gelingen, dieses Ziel zu erreichen, so würde er von Gott einen Preis empfangen. Paulus verachtete diesen Preis nicht, denn wenn er das getan hätte, hätte er die unverdiente Güte Gottes zurückgewiesen. Es war ein wunderbarer Preis, ein Preis, der verriet, daß Gott außerordentlich freigebig und großherzig ist. Dieser Preis war das Beste, das Schönste, was Gott Geschöpfen geben konnte, nämlich mit Jesus Christus, dem verherrlichten Sohn Gottes, das himmlische Königreich zu ererben (Phil. 3:7-11; 2:9-11). Es ist daher nicht verwunderlich, daß Paulus alle Vorteile auf der Erde, die für ihn ein eigennütziger Gewinn gewesen wären, als eine Menge Kehricht betrachtete. Er hielt den Blick auf den Preis gerichtet.

GOTTES VORSATZ, NACH DEM MAN SICH JETZT AUSRICHTEN SOLLTE

12, 13. (a) Wonach haben in den vergangenen neunzehnhundert Jahren Personen, die ebenso dachten wie Paulus ihr Leben ausgerichtet? (b) Was haben in jüngerer Zeit Hunderttausend von Menschen Gottes Vorsatz gemäß zu ihrem Ziel gemacht?

12 In den vergangenen neunzehnhundert Jahren haben Personen, die ebenso dachten wie der Apostel Paulus und Timotheus, ihr Leben gemäß der Berufung Gottes zu einer himmlischen Hoffnung ausgerichtet — der Berufung, mit dem hocherhöhten Jesus Christus an einem himmlischen Königreich, durch das die Menschheit gesegnet werden wird, teilzuhaben. Sie haben die ermahnenden und ermunternden Worte des Apostels Paulus beherzigt: „Damit ihr weiterhin des Gottes würdig wandeln möget, der euch zu seinem Königreich und zu seiner Herrlichkeit beruft“ (1. Thess. 2:11, 12).

13 Aber Gott hat nicht nur in bezug auf die Königreichsklasse, sondern auch in bezug auf die Menschen, die unter diesem himmlischen Königreich glücklich leben werden, einen Vorsatz. Ist es nicht beruhigend, zu wissen, daß Gott bei seinen Vorsätzen auch die Menschheit im allgemeinen berücksichtigt hat? Gott hat der Menschheit etwas Großartiges in Aussicht gestellt, etwas, was sie unter dem Königreich Jesu Christi, des geliebten Sohnes Gottes, empfangen wird. Darauf lenkt er die Aufmerksamkeit ganz besonders. Es ist ein Ziel geworden, das Hunderttausende von dankbaren Personen jetzt mit Gottes Hilfe zu erreichen suchen. Für sie gleicht es einem Preis, der ihnen winkt, einer gütigen Einladung, zu kommen und teilzuhaben.

14. (a) Wie kommt der herzliche Ton dieser Einladung in Offenbarung 22:17 zum Ausdruck? (b) Was ist mit dem Leben gemeint, das den Menschen durch diese Einladung in Aussicht gestellt wird?

14 Der herzliche Ton der Einladung kommt in den Worten, die in Offenbarung 22:17 zu finden sind, deutlich zum Ausdruck: „Und der Geist und die Braut sagen fortwährend: ,Komm!‘ Und jeder, der es hört, sage: ,Komm!‘ Und jeder, den dürstet, komme; jeder, der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei.“ Mit dem hier erwähnten Leben ist nicht das unangenehme Leben gemeint, das wir jetzt wegen der Weltverhältnisse und wegen unserer angeborenen Veranlagung leben müssen. Damit ist ein Leben auf der Erde gemeint, wie es noch keine von Menschen geschaffene Regierung dem Volk ermöglicht hat, ein Leben, das nur das Königreich Gottes unter Jesus Christus, dem Sohn Gottes, seinen Untertanen zu bieten vermag. Es ist ein Leben, wie es die Menschen gemäß dem Vorsatz Gottes hätten führen sollen, den er faßte, als er den ersten Mann und die erste Frau inmitten der Pracht und Schönheit des Paradieses, Garten Eden genannt, erschuf.

15, 16. (a) Wieso erwies sich das irdische Paradies nur als eine vorübergehende Wohnstätte für Adam und Eva? (b) Sagte Gott, als er ihnen seinen Vorsatz bekanntgab, irgend etwas über eine himmlische Wohnstätte zu ihnen, oder was sagte er?

15 Als der liebevolle Schöpfer im Garten Eden den ersten Mann und die erste Frau erschuf, hatte er nicht die Absicht, ihnen das Paradies nur vorübergehend als Wohnstätte zu überlassen, als eine Art „Liebeslaube“, in der sie eine Zeitlang, bevor sie Kinder hätten, wohnen könnten. Jenes Paradies auf der Erde erwies sich deshalb als eine vorübergehende Wohnstätte für sie, weil sie aufhörten, ein Leben zu führen, das nach dem liebevollen Vorsatz Gottes ausgerichtet war.

16 Gott hatte nie vor, sie nach einer gewissen Zeit, in der er sie auf der Erde erproben und prüfen würde, zu sich in den Himmel zu nehmen. Sie hätten ohne Himmel vollkommen glücklich und zufrieden sein können. Auch hätte Gott, um vollkommen glücklich und zufrieden zu sein, sie nicht zu sich in den Himmel nehmen müssen. Als Gott ihnen sagte, was er mit ihnen vorhatte, erwähnte er mit keinem Wort eine himmlische Wohnstätte, sondern sagte: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“ (1. Mose 1:28).

17. (a) Wieviel Zeit räumte Gott für die Erfüllung dieser beglückenden Aufgabe ein? (b) Welche Ursache haben die Zustände, die jetzt, sechstausend Jahre nach der Erschaffung des Menschen, auf der Erde herrschen?

17 Aus der Bibel geht hervor, daß Gott für die Erfüllung dieser beglückenden Aufgabe siebentausend Jahre einräumte. Bis heute sind ungefähr sechstausend Jahre seit der Erschaffung des Menschen verflossen, doch von unserer Erde kann man nicht sagen, sie sei ein einziges Paradies. Die Zahl der Erdbevölkerung beträgt jetzt beinahe vier Milliarden, aber die zahllosen Friedhöfe, die es überall gibt, bezeugen, daß die große Mehrheit der Nachkommen Adams und Evas gestorben ist und daß alle Menschen, die heute leben, ebenfalls zum Tode verurteilt sind. Bis heute sind die Vögel des Himmels, die Landtiere und die Fische des Meeres den Menschen unterworfen, aber diese Tiere sind in einem gefährlichen Maße dezimiert worden; es gibt sogar Tierarten, die fast ausgerottet worden sind. Der Erdboden, auf dem wir stehen, ist verschmutzt worden, aber nicht nur durch den Müll der Städte und der Industrie, sondern — und das ist am schlimmsten von allem — auch durch das Blut, das vergossen worden ist, sei es durch einzelne Mörder, sei es in Kriegen, die aus religiösen, rassischen, wirtschaftlichen oder politischen Gründen geführt worden sind. Warum ist das alles geschehen? Weil die Menschen offensichtlich nicht in Übereinstimmung mit dem Vorsatz Gottes gehandelt haben.

18. Wie scheint es um Gottes ursprünglichen Vorsatz bestellt zu sein, und welche Frage drängt sich uns auf?

18 Die Verwirklichung des ursprünglichen Vorsatzes, den Gott in Verbindung mit dem Menschen und mit dessen irdischer Wohnstätte gefaßt hat, scheint unmöglich oder wenigstens stark gefährdet zu sein. Wenn wir bedenken, wie wenig von der eingeräumten Zeit noch verbleibt, drängt sich uns die Frage auf: Hat Gott seinen ursprünglichen liebevollen Vorsatz, den er in Verbindung mit der Menschheit gefaßt hat, fallenlassen? Hat er ihn als hoffnungslosen Fall aufgegeben?

19. Was sagte Gott gemäß Jesaja 55:10, 11 darüber, ob sein Vorsatz scheitern wird?

19 Alles, was sich Gott, der Allmächtige, vorgenommen hat, führt er auch aus. An seinen Vorsätzen ändert sich nichts, es mag noch soviel Zeit bis zu ihrer Verwirklichung verstreichen. Er vergißt seine erklärten Vorsätze nicht. Er hält stets Wort. Im Garten Eden, als er die vollkommenen Menschen, Adam und Eva, segnete, gab er sein Wort, und fast dreitausenddreihundert Jahre später ließ er durch Jesaja, seinen Propheten, sagen: „Denn so, wie der strömende Regen und der Schnee von den Himmeln herabkommt und nicht an jenen Ort zurückkehrt, es sei denn, er habe tatsächlich die Erde satt getränkt und sie Ertrag hervorbringen und sprossen lassen und dem Sämann tatsächlich Samen gegeben und Brot dem Essenden, so wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Munde hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewißlich das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jes. 55:10, 11).

20, 21. (a) Wann stellte Jesus besonders die Hoffnung auf die Wiederherstellung des Paradieses auf Erden in Aussicht? (b) Welcher Tätigkeit blickte Jesus nach seiner Auferstehung entgegen?

20 Mehr als siebenhundert Jahre nachdem Gott diese Erklärung abgegeben hatte, nämlich am Passahtag des Jahres 33 u. Z., sprach Jesus Christus, der Sohn Gottes, von der Wiederherstellung des Paradieses für die Menschen. An diesem Tag, an dem die Sache des Königreiches Gottes verloren schien, weil Jesus von römischen Soldaten an einen Marterpfahl genagelt worden war, brachte ein ebenfalls zum Tode verurteilter Übeltäter, der neben ihm hing, zum Ausdruck, daß er an die Totenauferstehung und an Gottes messianisches Königreich glaubte.

21 Dieser sterbende Übeltäter nahm die gegen Jesus erhobene Anschuldigung, von sich gesagt zu haben, er sei „der König der Juden“, ernst und sagte respektvoll zu Jesus: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ Auch Jesus glaubte fest an die Auferstehung und an das Königreich Gottes, das damals noch in weiter Ferne war, und entgegnete daher dem Übeltäter: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein“ (Luk. 23:39-43). Am dritten Tag danach wurde Jesus Christus als herrliches Geistwesen von den Toten auferweckt, und er blickte der Zeit entgegen, da Gott ihm die Macht des messianischen Königreiches übertragen würde und er zum Wohle des mitfühlenden Übeltäters sowie der übrigen erlösten Menschen das Paradies auf der Erde wiederherstellen könnte (Hebr. 10:12, 13).

22. (a) Wie bestätigt Hebräer 13:8 die erfolgreiche Verwirklichung des Vorsatzes, den Gott in Verbindung mit den Menschen faßte? (b) Womit ist dieser Vorsatz jetzt verknüpft?

22 Jesus Christus bestätigte somit den ursprünglichen Vorsatz, den sein himmlischer Vater, Jehova Gott, in Verbindung mit den Menschen und ihrer irdischen Wohnstätte gefaßt hatte. Unter der Leitung des Geistes Gottes wurde über Jesus folgendes niedergeschrieben: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und immerdar“ (Hebr. 13:8). Er wird also sein Versprechen nicht brechen, obschon er es einem zum Tode verurteilten Übeltäter gegeben hat. Das garantiert, daß Gottes ursprünglicher Vorsatz, den er in bezug auf die Nachkommen Adams und Evas gefaßt hat, erfolgreich verwirklicht werden wird. Aber damit verknüpft ist die Verwirklichung des Vorsatzes, den Gott in Verbindung mit seinem messianischen Königreich unter Jesus Christus, seinem Sohn, gefaßt hat. So verbindet sich der ursprüngliche Vorsatz, den Gott in bezug auf die Menschheit gefaßt hat, harmonisch mit dem Vorsatz, den er in bezug auf das messianische Königreich gefaßt hat.

23. Wer hat die „künftige bewohnte Erde“ ererbt, und wozu fühlt er sich verpflichtet?

23 Jesus Christus, der Sohn Gottes, war der sanftmütigste aller Menschen, die je auf der Erde gelebt haben; er war noch sanftmütiger als der Prophet Moses (4. Mose 12:3). In der Bergpredigt sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde ererben werden“ (Matth. 5:5; Ps. 37:11). In Übereinstimmung mit diesen inspirierten Worten ererbte Jesus Christus, der mildgesinnteste oder sanftmütigste aller Menschen, die Erde. Im Einklang damit wird in dem Brief an die Hebräer (2:5-9) gesagt: „Nicht Engeln hat er die künftige bewohnte Erde unterworfen, von der wir reden. ... doch sehen wir Jesus, den ein wenig unter Engel Erniedrigten, wegen des Erleidens des Todes mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes unverdiente Güte für jedermann den Tod schmecke.“ Als Erbe der Erde fühlt sich der verherrlichte Jesus Christus verpflichtet, aus der Erde das zu machen, was Gott damit vorhatte, nämlich ein Paradies, einen Garten Eden, in dem die Menschen ewig glücklich leben könnten. Er wird sein Erbe in jeder Hinsicht instand setzen.

ETWAS, WOFÜR ZU ÜBERLEBEN ES SICH LOHNT

24. Wessen Überleben auf Erden steht jetzt in Frage, und warum?

24 Ist das nicht etwas, wofür zu überleben es sich für dankbare Männer und Frauen lohnt? Heute wird fast jeder von selbstischen Bemühungen in Anspruch genommen, die den Zweck haben, sein Leben unter dem jetzigen unbefriedigenden System der Dinge um einige Jahre zu verlängern (Jak. 4:13, 14). Unter den sich verschlimmernden Weltverhältnissen wird das Überleben der Menschen immer schwieriger. Schon jetzt sind die Verhältnisse in der ganzen Welt schlimm genug, doch Personen, die weiter in die Zukunft blicken, sagen noch Schlimmeres voraus. So warnen sie vor der Gefahr einer Welthungersnot. Heute wird angezweifelt, daß überhaupt jemand von der Menschheit überlebt. Eine furchtbare Gefahr bildet der Krieg mit Kernwaffen wie Interkontinentalraketen und anderen Waffen für die Massenvernichtung, von denen jetzt mehr vorrätig sind als erforderlich wären, um die ganze Menschheitsfamilie auszulöschen, von den Tieren gar nicht zu reden.

25, 26. (a) Bereitet die Erde in ihrem gegenwärtigen Zustand dem Schöpfer Ehre, und was sollte man von ihm vernünftigerweise erwarten? (b) Warum hat Gott heute noch mehr Grund einzuschreiten als vor Tausenden von Jahren?

25 Nach dem Vorsatz, den Gott in bezug auf die Menschheit faßte, als er am Anfang ihres Bestehens im Garten Eden über Adam und Eva, die er vollkommen erschaffen hatte, seinen Segen sprach, sollten ganz andere Verhältnisse auf der Erde herrschen als jetzt. Eine Erde in solch traurigem Zustand ist für ihn, den Schöpfer, keine Ehre. Sollte man daher nicht erwarten, daß er einschreitet? Sollte nicht der, den Gott zum Erben der Erde eingesetzt hat, ebenfalls den Wunsch haben, sein Eigentum in einen besseren Zustand zu bringen? Wenn man Gott und Jesus Christus nach dem beurteilt, was sie in der Vergangenheit getan haben, ist es nur vernünftig, zu erwarten, daß sie Schritte unternehmen, um die Lage zu ändern. Vor langer Zeit — nicht in vorgeschichtlicher, sondern in geschichtlicher Zeit — griff Gott bei einer Situation ein, die ähnlich war wie die heutige, nur nicht ganz so schlimm. Diese Situation hatte sich nur 1 656 Jahre nach der Erschaffung des Menschen entwickelt, heute dagegen sind bald sechstausend Jahre seit der Erschaffung des Menschen und dem Sündenfall vergangen.

26 Da das sittliche Niveau der Menschheit allmählich gesunken ist, müssen die Menschen jetzt moralisch verderbter sein, als sie es vor 4 300 Jahren waren. Deshalb hat Gott, der Schöpfer, heute noch mehr Grund einzuschreiten als damals. Die Zeit ist gekommen, da er um seiner Ehre willen eingreifen wird.

[Bild auf Seite 84]

Gottes Vorsatz hinsichtlich der ersten Menschen und ihrer Nachkommen bestand darin, daß sie den Garten Eden über die ganze Erde ausdehnen und sich ewig des Paradieses erfreuen sollten.

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