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  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1969
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1969
w69 15. 10. S. 623-630

Opfer, die Gott annehmbar sind

1. Was empfand Jehova, wenn ihm seine Diener in alter Zeit Opfer darbrachten?

IN ALTER Zeit hatte Gott Wohlgefallen an den Opfern, die seine Diener ihm in rechter Weise darbrachten. Nach der Vernichtung der Bösen in der Sintflut baute Noah Jehova einen Altar und brachte ihm darauf Brandopfer dar. Wir lesen darüber: „Und Jehova begann einen beruhigenden Wohlgeruch zu riechen.“ (1. Mose 8:21, NW) Dieses Opfer war ihm offenbar sehr wohlgefällig. So war es auch mit den Opfern, die ihm sein Volk im Lande Israel darbrachte, sofern es dabei seine Vorschriften beachtete.

2. Wurden alle Opfer von Gott günstig aufgenommen? Begründe deine Antwort.

2 Andererseits läßt uns aber der Bibelbericht darüber nicht im Zweifel, daß Jehova nicht alle Opfer günstig aufnahm. Als Saul, Israels erster König, dem Wort Jehovas in Verbindung mit den Amalekitern nicht gehorchte, sondern Agag, ihren König, und das Beste von ihrem Klein- und Rindvieh unter dem Vorwand verschonte, diese Tiere hätten ein vorzügliches Opfer ergeben, sagte Samuel: „Hat Jehova Lust an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest.“ — 1. Sam. 15:21-23.

3. Wie betrachtete Jehova die Opfer, die ihm in den Tagen Maleachis dargebracht wurden?

3 Nach der Rückkehr der Israeliten aus der Babylonischen Gefangenschaft, nämlich in den Tagen Maleachis, stellte Gott fest, daß sich sowohl das Volk als auch die Priester wegen der Opfer, die sie auf dem Altar in seinem Tempel darbrachten, schuldig machten. Als die Priester fragten: „Womit haben wir dich verunreinigt?“, antwortete Gott: „Damit daß ihr saget: Der Tisch Jehovas ist verächtlich. Und wenn ihr Blindes darbringet, um es zu opfern, so ist es nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringet, so ist es nichts Böses. Bringe es doch deinem Landpfleger dar: wird er dich wohlgefällig annehmen, oder Rücksicht auf dich nehmen?“ (Mal. 1:7, 8) Jehova zögerte nicht, wenn es galt, Dinge in Verbindung mit seinem Tempel und seinem Altar richtigzustellen. Heuchelei und Unehrlichkeit in Verbindung mit den Opfern, die ihm dargebracht wurden, duldete er nicht.

4. Was helfen uns die Worte in Micha 6:6-8 im Hinblick auf Jehova und das Darbringen von Opfern erkennen?

4 Jehova gab deutlich zu verstehen, was er von seinem Volk verlangte. Die Tiere mußten nicht nur die besten sein, sondern mußten auch aus einem guten Beweggrund, der einem reinen Herzen entsprang, geopfert werden. In Micha 6:6-8 lesen wir: „‚Womit soll ich vor Jehova treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern? Wird Jehova Wohlgefallen haben an Tausenden von Widdern, an Zehntausenden von Strömen Öls? Soll ich meinen Erstgeborenen geben für meine Übertretung, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele?‘ Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jehova von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“ Jehova war also offensichtlich an dem Geist, der der Darbringung eines Opfers zugrunde lag, interessiert.

5. (a) Ist Jehova immer noch an Opfern interessiert, und wieso wissen wir das? (b) Schließen die Opfer heute nur die Predigt- und Lehrtätigkeit ein, oder was noch?

5 Obwohl seit der Aufhebung des Gesetzesbundes keine Tieropfer mehr dargebracht werden müssen, ist Gott immer noch an Opfern interessiert. Er hat heute noch das gleiche Interesse an der rechten Art von Opfern wie damals. Das geht aus den Worten des Apostels Paulus in Hebräer 13:15 deutlich hervor: „Durch ihn [Christus] laßt uns Gott stets ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben.“ Gott ein Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen schließt unter anderem ein, daß man die gute Botschaft vom Königreich in der rechten Weise verkündigt. Aber nicht nur durch das Predigen und Lehren der Wahrheit — an das Paulus in diesem Zusammenhang dachte — bringt ein Christ Gott Opfer dar, sondern noch auf andere Weise. Ja, da er sich Gott hingegeben hat, sollte sein ganzes Leben ein Leben der Opferbereitschaft sein. Das lassen die Worte des Petrus erkennen: „Zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Vorbild hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt.“ (1. Petr. 2:21) Daß ein Gott hingegebener und getaufter Christ im allgemeinen einen annehmbaren Wandel führen muß, erfahren wir aus den weiteren Worten des Petrus: „Führt euren Wandel vortrefflich unter den Nationen, damit sie in dem, worin sie wider euch als von Übeltätern reden, zufolge eurer vortrefflichen Werke, von denen sie Augenzeugen sind, Gott verherrlichen am Tage seiner Besichtigung.“ (1. Petr. 2:12) Der Apostel Paulus betonte dies ebenfalls mit den Worten: „Daher bitte ich euch inständig, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen, das ist ein heiliger Dienst mit der Kraft eurer Vernunft.“ Und um deutlich zu verstehen zu geben, daß dieser Weg nichts mit dem Weg zu tun hat, den die Menschen in dem gegenwärtigen alten und bösen System der Dinge gehen, fügte er noch hinzu: „Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr euch selbst vergewissern könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Röm. 12:1, 2) Ja, statt an Tieropfern findet Jehova heute Gefallen an den Opfern, die seine Diener auf der Erde zur Förderung der reinen Anbetung darbringen, und zu diesen Opfern gehört ihre ganze Lebensweise. Gott hat seinem Volk heute ebenso deutlich zu verstehen gegeben, was er von ihm verlangt, wie damals den Israeliten.

6. Was hat Jehova für sein Volk außerdem noch getan was zeigt, daß es seine Gunst genießt?

6 Hat Gott für sein Volk in diesen „letzten Tagen“ außerdem noch etwas getan, was diesem die Gewißheit gibt, daß es in seiner Gunst steht? Jawohl. Er hat im Jahre 1919 den gesalbten Überrest seiner geistigen Israeliten aus der Gefangenschaft Groß-Babylons befreit und in seinen Dienst gestellt. Als die Einsammlung des gesalbten Überrests seines Volkes um das Jahr 1935 offensichtlich beendet war, betraute er ihn mit der Einsammlung derer, die die große Volksmenge bilden und sich ebenfalls an dem großen Einsammlungswerk beteiligen sollten. Heute gibt es auf der ganzen Erde bereits über 1 100 000 solche schafähnlichen Menschen, die in über 25 000 Versammlungen aufmerksam und liebevoll gehütet werden. Gott versorgt sie mit kräftiger geistiger Speise zur rechten Zeit, und sie nehmen an geistiger Kraft ständig zu. Dieser „e i n e n Herde“ hat er eine gewaltige Aufgabe übertragen. Sie muß die „gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis predigen, bevor das Ende kommt. (Matth. 24:14) Die begünstigte Stellung, die diese Menschen einnehmen, und die Einrichtung, die Gott zu ihrem Schutz geschaffen hat, werden in Jesaja 32:1, 2 (Fußnote) mit folgenden Worten beschrieben: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen. Und jeder von ihnen wird sein wie ein Bergungsort vor dem Winde und ein Schutz vor dem Regensturm, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem Lande.“ Die Angehörigen des Volkes Jehovas wissen, wo sie stehen, und sie sind glücklich und zufrieden.

7. Was könnten wir uns, angesichts der Tatsache, daß Gott seinem Volk auf solch verschiedene Weise seine Gunst erwiesen hat, fragen?

7 Warum sollten wir uns trotzdem Gedanken darüber machen, was für Opfer Gott annehmbar sind? Wie bereits erwähnt, wissen wir heute genau, was Gott von uns verlangt. Er hat auch gezeigt, daß er seine Organisation anerkennt. Sollten wir daher nicht davon überzeugt sein, daß Gott unsere Hingabe angenommen hat und an unserer Tätigkeit Wohlgefallen findet? Was sollten wir noch tun?

8. Was sollten Christen stets tun, und warum?

8 Obwohl Jehova bewiesen hat, daß ihm sein Volk wohlgefällig ist, und obwohl er es segnet und seiner Tätigkeit Gelingen schenkt, sollten Christen sich selbst und ihr Werk immer wieder prüfen, um festzustellen, ob sie sich noch in dieser begünstigten Stellung befinden und daher Gott annehmbare Opfer darbringen. Paulus schrieb an Christen, die in der Wahrheit damals bereits fest gegründet waren, folgende warnenden Worte: „Nehmt euch in acht, Brüder, daß sich nicht in einem von euch jemals ein böses Herz des Unglaubens entwickelt, indem er sich von dem lebendigen Gott zurückzieht; sondern ermahnt einander weiterhin jeden Tag, solange es ‚Heute‘ heißen mag, damit keiner von euch durch die trügerische Macht der Sünde verhärtet werde.“ — Hebr. 3:12.

9. Was sagen andere Bibelschreiber über die Notwendigkeit einer Selbstprüfung?

9 Demnach kann sich in uns ein Herz des Unglaubens entwickeln, ohne daß wir es merken. Wir müssen deshalb wachsam bleiben. Jeremia sagte: „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen?“ (Jer. 17:9) Deswegen gibt uns Paulus den Rat: „Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid, bewährt euch immer wieder.“ (2. Kor. 13:5) Ferner sagte er: „Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle.“ (1. Kor. 10:12) Ja, wir müssen uns ständig prüfen.

WIR MÜSSEN DIE WAHRHEIT KENNEN

10. Was hilft uns unter anderem, uns zu prüfen, und was hilft uns, Gott Opfer darzubringen, die ihm annehmbar sind?

10 Wie kann man diese Prüfung vornehmen? Wir müssen vor allem mit der Wahrheit Schritt halten. Da Jehova liebevoll dafür gesorgt hat, daß wir die Wahrheit heute erfahren können, und da er ständig neue Wahrheiten offenbart, sollten wir ihm unsere Wertschätzung dafür beweisen, indem wir die Wahrheit studieren und uns bemühen, sie kennenzulernen. Auf wissenschaftlichem und technischem Gebiet werden, wie berichtet wird, zur Zeit so viele Kenntnisse gesammelt, daß es schwierig ist, sie alle festzuhalten. Mit der Wahrheit verhält es sich ähnlich. Wir haben viel zu lernen, und es steht uns nur noch eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Wie können wir aber wissen, was Gott jetzt von uns besonders fordert, wenn wir nicht daran interessiert sind, mit der Wahrheit Schritt zu halten?

11. Warum ist es so notwendig, die Wahrheit zu kennen?

11 Wir sollten nicht nur unsertwegen über eine genaue und zeitgemäße Erkenntnis verfügen, sondern auch, weil wir andere belehren müssen. Ein Lehrer muß seinen Lehrstoff kennen. Wenn wir die Wahrheit richtig erfaßt und verstanden haben, dann können die Interessierten sie erkennen, wenn wir sie ihnen darlegen. So war es bei Jesus Christus und seinen Zuhörern. In Matthäus 7:28, 29 heißt es: „Als nun Jesus diese Reden beendet hatte, waren die Volksmengen über seine Art zu lehren betroffen: denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ Wir sollten nicht denken, daß die Leute nur wegen der kraftvollen Sprache und der eindrucksvollen Erscheinung Jesu betroffen waren. Diese Dinge trugen zweifellos dazu bei. Was aber weit überzeugender wirkte, war das, was er sagte. Die Art der Darlegung ist wichtig, doch weit wichtiger ist der Stoff oder das, worüber man spricht. So war es auch beim Apostel Paulus. Er beeindruckte die Menschen offenbar weder durch seine persönliche Erscheinung noch durch seine Vortragsweise, sondern durch das, was er sagte, und er überzeugte viele so weit, daß sie das Christentum annahmen.

12, 13. Wie könnte man den Wert und die Wichtigkeit einer genauen und umfassenden Erkenntnis veranschaulichen?

12 Die Wichtigkeit guter Kenntnisse läßt sich in Verbindung mit der Sorgfalt veranschaulichen, mit der viele Menschen mit dem Geld umgehen. Sie lassen sich nicht gern betrügen, wenn sie etwas kaufen, sondern möchten für ihr Geld ein Qualitätsprodukt zu einem möglichst günstigen Preis haben. Darum ziehen sie einen Fachmann zu Rate, bevor sie sich endgültig entscheiden. Wenn er dank einer guten Ausbildung und dank seiner Erfahrung auf dem betreffenden Gebiet wirklich bewandert ist, so sind seine Kenntnisse sehr wertvoll. Das ist besonders der Fall, wenn er ein guter Freund ist und man ihm deshalb wirklich vertrauen kann. Im allgemeinen ist eine solche Informationsquelle durch nichts zu ersetzen.

13 Wenn es um unsere Gesundheit geht, ist es genauso. Wir möchten wissen, wie es um uns steht. Wir wollen die Wahrheit hören und zwar so, daß wir sie verstehen, denn nur dann können wir uns einer Behandlung unterziehen, die uns helfen wird. Wir sprechen deshalb mit jemandem, der auf diesem Gebiet maßgebend ist, der etwas weiß und dem wir vertrauen können.

14. Warum ist dies in Verbindung mit der Wahrheit noch wichtiger?

14 Noch weit wichtiger ist dies in Verbindung mit der Wahrheit des Wortes Gottes. Es gibt heute immer noch Menschen in der Welt, die ewig leben möchten. Da wir die Wahrheit kennen und die Fragen dieser Menschen beantworten und ihnen einfach und deutlich sagen können, was Gott bereits getan hat und was er noch tun wird, können wir sie überzeugen. Es gibt auch heute Menschen, die über die Art und Weise, wie gutunterrichtete Christen lehren, staunen; sie erkennen das, was ihnen gesagt wird, als die Wahrheit und nehmen es an. Um andere lehren und überzeugen zu können, müssen wir studieren und uns Kenntnisse aneignen. Wer sich eifrig bemüht, aus diesem selbstlosen Grund Erkenntnis zu erwerben, kann davon überzeugt sein, daß Gott ihm durch seinen Geist beisteht und daß seine Opfer, die er durch seine öffentlichen Erklärungen darbringt, Gott annehmbar sind.

15. (a) Bis wohin sollte die Erkenntnis bei einem Menschen dringen? (b) Wie wirkt es sich aus, wenn die Wahrheit das Herz eines Menschen erfaßt?

15 Beim Erwerben einer Erkenntnis der Wahrheit sollte man darauf achten, wohin sie gelangt. Sie sollte nicht nur in den Kopf, sondern auch ins Herz gelangen. Warum gibt es Personen, die eine gute Erkenntnis der Wahrheit haben, aber keinen Eifer im Predigtdienst beweisen, während andere mit geringeren geistigen Fähigkeiten und einer geringeren Erkenntnis der tieferen Wahrheiten sich eifrig am Dienst beteiligen und bestrebt sind, mit anderen über das, was sie gelernt haben, zu sprechen? Bestimmt spielen dabei verschiedene Dinge eine Rolle, die wir nicht ergründen können, aber ohne Zweifel hängt es weitgehend davon ab, daß der Betreffende die Wahrheit mit dem Herzen erfaßt hat. Was er gelernt hat, hat die richtige Wirkung auf ihn ausgeübt. Es ist in sein Herz gedrungen, und darum will er damit Gutes tun, er will es auf die bestmögliche Weise anwenden. Das ist sehr wichtig, wenn wir uns Jehovas Gunst erhalten und ihm Opfer darbringen möchten, die ihm annehmbar sind.

16. (a) Wie empfinden Jehova und Jesus den Menschen gegenüber? (b) Warum sollten wir uns an ihnen ein Beispiel nehmen?

16 Wenn die Wahrheit das Herz eines Menschen erfaßt, wächst sein Interesse an anderen. Wenn du an deinen Mitmenschen interessiert bist, hast du eher die Gewähr, daß deine Opfer Gott annehmbar sind. Vergiß nie, daß Gott an Menschen mehr interessiert ist als an Dingen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb er den Menschen zuletzt, nach der Erschaffung des stofflichen Universums und der Tiere, erschuf. In 1. Mose 1:26 lesen wir, daß Gott sagte: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde.“ Das bedeutete, daß der Mensch gleiche Eigenschaften haben sollte wie Jehova. In Johannes 3:16 heißt es: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ Das besagt, daß Gott Menschen liebt, die sich in einem Zustand befinden, in dem sie erlöst werden können, die aber die „gute Botschaft“ noch nicht kennengelernt und sich ihm noch nicht hingegeben haben. Auch Jesus Christus liebt solche Menschen. In Matthäus 9:36 wird von ihm gesagt: „Als er die Volksmengen sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Viele von denen, die er bemitleidete, bezogen nie Stellung für die Wahrheit und wurden nie seine Nachfolger. Er hatte aber eine natürliche Zuneigung zu ihnen und wollte ihnen helfen.

17. Was sagen andere Bibelschreiber über das Interesse des einzelnen an seinen Mitmenschen, und wie läßt sich dies heute anwenden?

17 Dieses tiefempfundene persönliche Interesse an anderen sollten wir nie verlieren. Es ist eine Eigenschaft, die Gott sehr schätzt. Wenn wir diese göttliche Eigenschaft haben, sind wir nicht nur vom Standpunkt eines Menschenfreundes aus am Leben anderer interessiert, sondern von Gottes Standpunkt aus. Wir haben dann das, was er den Menschen in Aussicht stellt, im Auge, und das sind weit höhere Ziele. Wir dürfen gegen die Probleme, die unsere Brüder oder andere haben mögen, nicht gleichgültig werden und dürfen nicht zulassen, daß unsere Empfindungen für sie abstumpfen. Jesus sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“ (Joh. 13:35) Der Psalmist hatte diese Notwendigkeit erkannt und sagte: „Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften beobachten.“ (Ps. 119:63) Der Apostel Paulus schrieb: „Vergeßt nicht, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, denn solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig.“ (Hebr. 13:16) Der Apostel Petrus hatte die Notwendigkeit, sich anderer, besonders der Brüder, liebevoll anzunehmen, ebenfalls erkannt. Er warnte aber auch davor, es aus einem falschen Beweggrund zu tun, indem er sagte: „Seid gastfreundlich gegeneinander ohne Murren.“ (1. Petr. 4:9) Ja, unser Interesse an unseren Mitmenschen ist etwas, was Gott wohlgefällt.

18. (a) Was hat einigen geholfen Gott jahre- oder jahrzehntelang annehmbar zu dienen? (b) Warum war ihnen dies eine Hilfe? (c) Was ist von denen zu sagen, die dem Weg folgen, der Gott wohlgefällig ist?

18 Damit unsere Opfer Gott stets annehmbar sind, dürfen wir also in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen. Wir müssen beharrlich sein. Möchtest du wissen, was vielen treuen Dienern Gottes geholfen hat, jahre- oder jahrzehntelang im Dienst auszuharren? Sie stellten ihr ganzes Leben in den Dienst Gottes und widmeten sich ausschließlich den Königreichsinteressen. Durch einzelne Taten Tag für Tag Opferbereitschaft zu beweisen ist gut. Noch besser aber ist es, wenn man sich verpflichtet, Jehova seine ganze Zeit zur Verfügung zu stellen, sofern dies seinem Willen entspricht. Es ist in Wirklichkeit sogar viel leichter. Frage einmal einen Vollzeitprediger. Die meisten von ihnen brauchen sich nicht mehr zu fragen, was sie tun sollen. Ihr Leben ist in der Tat ein Leben der Opferbereitschaft, was aber nicht heißt, daß sie sich nicht ständig anstrengen und sich nicht immer wieder an ihren Entschluß erinnern müßten. Sie müssen es tun. Aber der Zeitplan oder das Arbeitsprogramm, an das zu halten sie sich mit voller Überlegung und bereitwillig verpflichtet haben, bringt es mit sich, daß sie nun im voraus genau wissen, was sie zu tun haben. Als Jesaja sagte: „Hier bin ich, sende mich“, erklärte er sich ohne Zweifel bereit, sein ganzes Leben in den Dienst Gottes zu stellen und das zu tun, was er ihm auftrug. Ohne Zweifel war es für ihn danach auch leichter, diesen Weg, der Gott wohlgefällig war, zu gehen.

19. (a) Warum sind die, die die richtige Art von Opfern darbringen, glücklich? (b) Wie wird dies durch das Leben Davids und anderer bestätigt?

19 Opfer, die Gott wohlgefallen, sind in einem gewissen Sinne überhaupt keine Opfer. Warum nicht? Weil der Opfernde dabei Freude empfindet, obwohl er deswegen auf gewisse Dinge verzichten oder gewisse Widerwärtigkeiten auf sich nehmen muß. Schließlich muß man sich bei jedem lohnenden Unternehmen anstrengen. Wir dürfen nicht denken, das Leben des Königs David sei „ein Spaziergang“ gewesen. In seinen ersten Jahren war er mit seinen Soldaten auf dem Schlachtfeld, und darüber hinaus lastete auf ihm ständig die schwere Verantwortung eines Königs. Dennoch blickte er, als er alt geworden war, mit Wohlgefallen und Befriedigung auf sein Leben im Dienste Jehovas zurück. Er dachte nicht nur an sein eigenes gottgefälliges Leben, sondern auch an das Leben anderer Diener Gottes, als er sagte: „Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen nach Brot gehen.“ (Ps. 37:25) Nichts läßt darauf schließen, daß David die Opfer, die er in seinem dem Dienste Gottes gewidmeten Leben gebracht hatte, bedauert hätte. Da er das tat, was recht war, war er glücklich, wie es in den Sprüchen heißt: „Dem Gerechten ist es Freude, Recht zu üben.“ — Spr. 21:15.

20. Welche Menschen sind heute glücklich und zufrieden?

20 So ist es auch heute. Jemand, der sein ganzes Leben im Dienste Gottes verbracht hat, ist zufrieden. Das bestätigen die, die schon zwanzig, dreißig, vierzig oder noch mehr Jahre im Brooklyner Bethel tätig sind. War es immer leicht für sie? Keineswegs. Hier in der Zentrale der Watch Tower Society wird man geprüft, denn man ist nur einer unter etwa tausend, und jeder hat eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen, die nicht immer die leichteste und auch nicht immer die angenehmste ist. Man hat aber hier Gelegenheit, sich den ganzen Tag selbstlos einer Sache zu widmen, die anderen zum größten Nutzen ist. Man wird mit den für das Leben notwendigen Dingen versorgt und kann sich ausschließlich den Königreichsinteressen widmen. Man ist mit reifen Christen zusammen, die wissen, wohin sie ihr Weg führt, und die dies schon viele Jahre wissen. Jemand, der schon seit Jahren in diesem Dienst steht und sich immer noch daran erfreut, sagte: „Selbst wenn es nach Harmagedon keine neue Ordnung gäbe, würde ich es nicht bereuen, Gott hier gedient zu haben, denn allein das Hiersein ist für mich eine hinreichende Belohnung.“ Diese Worte erwecken bestimmt nicht den Eindruck, als ob das Leben für den Betreffenden ein Opfer wäre.

21. Wo findet man nicht die Opfer, die Gott wohlgefallen, und warum nicht?

21 Diese Schlußfolgerung hört sich auch nicht wie die Ansichten einiger Geistlicher der Christenheit an, die jahrelang Theologie studiert haben und auch eine Zeitlang in ihrer Kirche im Amt gewesen sind. Viele von diesen Geistlichen machen heute kein Hehl mehr daraus, daß sie nicht an Gott und seine Bibel glauben. Sie haben ihren Kurs gewechselt und fordern heute zu Protestmärschen und sogar zu Krawallen auf. Sie sind zu dem Schluß gekommen, es genüge nicht, die Menschen nur über die Bibel zu belehren. Sie glauben, wenn den benachteiligten Bevölkerungsschichten geholfen werden soll, dann könnten sie nicht auf Gott warten, sondern müßten selbst etwas unternehmen, ja unter Umständen sogar Gewalt anwenden, obwohl dies von Gott und von dem „Cäsar“ oder der Regierung verurteilt wird. Wir können sicher sein, daß unter ihnen die, die Jehova wohlgefällige Opfer darbringen, nicht zu finden sind.

WOVOR WIR UNS HÜTEN MÜSSEN

22. (a) Wovor muß man sich hüten, wenn man Gott stets annehmbare Opfer darbringen möchte? (b) Führe ein Beispiel an.

22 Etwas, wovor wir uns hüten müssen, ist Unwille. Man könnte in sich das Gefühl aufkommen lassen, es werde zuviel verlangt. Davor ist niemand gefeit. Selbst Moses, „der sanftmütigste aller Menschen“, war nicht davor gefeit. Das Volk Israel war kaum zu seiner Wanderung durch die Wüste aufgebrochen, als es zu murren begann, weil es kein Fleisch hatte. Moses sagte zu Jehova: „Ich allein vermag nicht dieses ganze Volk zu tragen, denn es ist mir zu schwer. Und wenn du also mit mir tust, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht ansehe.“ (4. Mose 11:14, 15) Jehova verlangt nicht zuviel von uns. Wir haben allerdings viel zu tun, aber wenn wir die richtige Ansicht haben, beklagen wir uns nicht. Auch Moses beklagte sich nicht mehr, nachdem ihm geholfen worden war, seine Aufgabe im richtigen Licht zu sehen.

23. (a) Wovor muß man sich ebenfalls hüten, wenn man Gott unablässig annehmbare Opfer darbringen möchte? (b) Führe ein Beispiel an.

23 Wir müssen uns auch vor Eifersucht hüten. Niemand ist davor gefeit. Auch Aaron, der Bruder Mose, und Mirjam, seine Schwester, waren nicht davor gefeit. Sie dachten offenbar, Moses habe zuviel Einfluß und Macht. Sie sagten deshalb zu ihm: „Hat Jehova nur mit Mose allein geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet?“ (4. Mose 12:2) Mirjam wurde von Jehova mit Aussatz geschlagen, und nur aufgrund der Fürsprache Mose wurde sie wieder geheilt. Haben wir das Gefühl, andere hätten mehr Verantwortung und größere Vorrechte als wir? Lassen wir manchmal in uns unbewußt den Wunsch aufkommen, in der Versammlung etwas mehr im Vordergrund zu stehen? Davor sollten wir uns hüten. Wir sollten uns freuen, wenn einer unserer Brüder für ein gutes Werk belohnt wird, ja wir sollten ihn ermuntern, für die reine Anbetung noch mehr zu tun.

24. Welche Opfer sind unangebracht?

24 Wir sollten uns auch vor unangebrachten Opfern hüten. Trägst du dich vielleicht mit dem Gedanken, Überstunden zu machen oder deine Frau arbeiten zu lassen, damit dein Sohn auf eine höhere Schule gehen kann? Das wäre ein „Opfer“. Lohnt es sich aber, ein solches Opfer zu bringen? Sehr oft glauben solche Söhne kaum noch oder überhaupt nicht mehr an Gott, wenn sie das Studium beendet haben, und viele haben auch keinen Respekt mehr vor ihren Eltern, die so schwer gearbeitet haben, um ihnen das Studium zu ermöglichen. Viele Eltern sind deswegen schon bitter enttäuscht worden. Sie haben nicht die richtigen Opfer dargebracht. Eltern dagegen, die vor allem daran interessiert sind, ihre Kinder nach christlichen Maßstäben zu erziehen und ihnen als Christen mit gutem Beispiel voranzugehen, werden später feststellen, daß sie Gott ein wohlgefälliges Opfer dargebracht haben.

25. Was freut uns in bezug auf die Opfer, die wir Jehova darbringen?

25 Es ist gut, in der Zeit zu leben, in der Gott die Opfer dargebracht werden können, die ihm am meisten Freude bereiten. Wir freuen uns, daß ihm diese Opfer nicht routinemäßig oder auf sektiererische Weise dargebracht werden sollen, sondern daß es Opfer der Lobpreisung sein sollen, die ihm denkende und über eine gute Erkenntnis verfügende Christen darbringen. Gott hat deutlich zu verstehen gegeben, was ihm gefällt. Welch ein Vorrecht, zu wissen, welche Opfer ihm annehmbar sind, und ihm solche Opfer darzubringen!

[Bild auf Seite 627]

Wenn die biblische Wahrheit das Herz eines Menschen erfaßt, wächst dessen Interesse an seinen Mitmenschen, und er bemüht sich, durch öffentliche Erklärungen Gott regelmäßig Opfer darzubringen.

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