Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w68 1. 11. S. 666-671
  • Warum sich Christen vor einem zügellosen Wandel hüten

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Warum sich Christen vor einem zügellosen Wandel hüten
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • WAS VERSTEHT MAN UNTER EINEM „ZÜGELLOSEN WANDEL“?
  • WARUM VERKEHRT?
  • ZÜGELLOSER WANDEL IST TÖRICHT
  • WIE MAN SICH VOR EINEM ZÜGELLOSEN WANDEL HÜTEN KANN
  • DIE JUGEND BESONDERS GEFÄHRDET
  • Zügellosigkeit
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2006
  • Beobachte dich, denn du wirst beobachtet!
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1973
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
w68 1. 11. S. 666-671

Warum sich Christen vor einem zügellosen Wandel hüten

WENN man das Rechte tun will, darf man nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Man kann die Dinge nicht einfach so nehmen, wie sie sind. Alles andere als das! Genau das Gegenteil ist der Fall. Wer das Rechte tun möchte, muß sich gewissenhaft anstrengen, muß wachsam, entschlossen, fest, ausdauernd und vor allem grundsatztreu sein. Man muß anerkennen, daß Gott das Recht hat, zu sagen, was man tun und was man nicht tun sollte, und dann muß man sich gewissenhaft anstrengen, sich dem Willen Gottes anzupassen. Dazu gehört Willenskraft, Zurückhaltung und Selbstbeherrschung. So zu handeln ist nicht nur recht, sondern auch weise, denn Gottes Wort sagt: „Halte fest an der Unterweisung, laß sie nicht los, bewahre sie, denn sie ist dein Leben.“ — Spr. 4:13.

Selbst unsere ersten Eltern mußten, wenn sie das Rechte tun wollten, Zurückhaltung und Selbstbeherrschung üben. Über die verbotene Frucht hatte Gott das folgende Gebot, das auch Eva gegenüber der Schlange erwähnte, erlassen: „Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, auf daß ihr nicht sterbet.“ Willenskraft war erforderlich, um diesem Gebot nachzukommen. Aber die verbotene Frucht wurde für Eva zu einer echten Versuchung, denn die Schlange hatte zu ihr gesagt, sie würde durch das Essen der Frucht so weise wie Gott selbst werden und sie würde nicht daran sterben; außerdem sah Eva, daß die Frucht „gut zur Speise“ und „eine Lust für die Augen“ war. Und gerade hierin hatte sie ihre Prüfung zu bestehen: Würde sie gegenüber dem, was begehrenswert erschien und wovon sie wußte, daß es Jehova Gott verboten hatte, Selbstbeherrschung und Zurückhaltung an den Tag legen? Würde sie Gott Glauben schenken, der gesagt hatte, das Essen der Frucht würde zum Tode führen, oder würde sie dem Teufel Glauben schenken, der sagte, Gott enthalte ihr etwas Gutes vor? — 1. Mose 3:1-6.

Wenn schon von unseren ersten Eltern Willenskraft und Selbstbeherrschung gefordert wurden, um angesichts der Versuchung das Rechte zu tun, obwohl sie vollkommen waren, um wieviel mehr müssen wir heute Willenskraft und Selbstbeherrschung üben, da wir so weit von unseren einst vollkommenen Eltern entfernt sind! Das trifft besonders deshalb zu, weil sie uns sittliche Schwäche, eine Neigung zu Selbstsucht und Bosheit, als Erbteil hinterlassen haben.

Jehova Gott selbst bemerkte gleich nach der Flut der Tage Noahs: „Das Gebilde des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an.“ Ja, es ist so, wie sich Jehova gegenüber seinem Propheten Jeremia äußerte: „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen?“ Für Christen sind die Schwierigkeiten noch größer, weil sie ganz umgeben sind von einer Welt, in der „die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Schaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, vorherrschend sind. — 1. Mose 8:21, Fußnote; Jer. 17:9; 1. Joh. 2:16.

Ein zügelloser Wandel ist das Gegenteil von Zurückhaltung und Selbstbeherrschung. Woran denken wir, wenn wir den Ausdruck „zügelloser Wandel“ hören? Warum hüten sich Christen davor? Der Apostel Paulus zählt den „zügellosen Wandel“ zu den „Werken des Fleisches“, die einen Christen von dem ewigen Leben in oder unter Gottes Königreich ausschließen würden. — Gal. 5:19-21.

WAS VERSTEHT MAN UNTER EINEM „ZÜGELLOSEN WANDEL“?

Der Ausdruck „zügelloser Wandel“ erscheint in der Bibel (in der Neuen-Welt-Übersetzung) etwa vierzigmal, davon etwa dreißigmal in den Hebräischen Schriften und etwa zehnmal in den Christlichen Griechischen Schriften. Das hebräische Wort, das mit dem Ausdruck „zügelloser Wandel“ oder „Zügellosigkeit“ übersetzt worden ist, lautet zimmáh, und es hat in erster Linie die Bedeutung von „bösen Gedanken oder Plänen“. In der Elberfelder Bibel wird es häufig mit „Schandtat“ wiedergegeben, unter anderem auch durch den Ausdruck „böse Anschläge“. In den ganzen Hebräischen Schriften wird das Wort in Verbindung gebracht mit Unmoral körperlicher Art, wie Prostitution, Ehebruch und Hurerei, aber auch mit geistiger Untreue. — 3. Mose 18:17; 20:14; Ri. 20:6; Jes. 32:7; Hes. 23:21-49.

In den Christlichen Griechischen Schriften sind die Ausdrücke „zügelloser Wandel“ oder „Zügellosigkeit“ eine Übersetzung des griechischen Wortes asélgeia, dessen Herkunft unbekannt ist. Gelehrte des Koiné-Griechischen äußern sich über dieses Wort wie folgt: „Aselgeia bezeichnet Unmäßigkeit, Ausschweifung, Zügellosigkeit, Unanständigkeit, Geilheit ... die grundlegende Bedeutung ist ‚schamloses Verhalten‘.“ (An Expository Dictionary of New Testament Words — W. E. Vine) „Zügellosigkeit, meist auf körperlichem Gebiet: ... in erweitertem Sinne auch seelisch ... Für das NT kommt nur die ältere, sinnliche Bedeutung in Frage: Üppigkeit, Schwelgerei Mk 7, 22. Ihr verfällt der von Gott losgelöste Mensch mit Notwendigkeit; sie ist bezeichnend für Sodom und Gomorrha.“ (Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament — Kittel) Die Neue-Welt-Übersetzung gibt daher dieses Wort passenderweise mit den Ausdrücken „zügelloser Wandel“ oder „Zügellosigkeit“ wieder.

Dieses Wort asélgeia wird gleich dem entsprechenden hebräischen Wort wiederholt gebraucht, um grobe sexuelle Unmoral zu bezeichnen. Paulus bezieht sich auf Heiden, die in seinen Tagen lebten, und sagt über sie: „Da sie jedes sittliche Gefühl verloren haben, haben sie sich einem zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu treiben.“ Der Apostel Petrus sagt, daß einige, bevor sie Christen wurden, „in Zügellosigkeiten dahinlebten, in Lüsten, übermäßigem Weingenuß“. Und dann schrieb der Jünger Judas von gottlosen Menschen, die „die unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit verkehren“. — Eph. 4:19; 1. Petr. 4:3; Jud. 4.

Der Ausdruck „zügelloser Wandel“ schließt zwar Ehebruch, Hurerei und Sodomie ein, ist jedoch in seiner Anwendung nicht auf solche verderbten Handlungen beschränkt. Das wird uns klar, wenn wir beachten, daß christliche Bibelschreiber, wie zum Beispiel Markus, von Jesus Christus berichten, daß dieser, als er von den Dingen sprach, die aus dem Herzen hervorgehen, Ehebrüche, Hurereien und einen ‘zügellosen Wandel’ erwähnte. In gleicher Weise spricht der Apostel Paulus von „unerlaubtem Geschlechtsverkehr und zügellosem Wandel“, von ‘Hurerei und ... zügellosem Wandel’. — Mark. 7:22; Röm. 13:13; 2. Kor. 12:21.

Ein zügelloser Wandel ist somit ein Verhalten, das nicht nach rechten Grundsätzen ausgerichtet ist, es ist keinen Einschränkungen unterworfen, unbeherrscht. Tatsächlich wird das Wort „zügellos“ unter anderem wie folgt definiert: „frei von sittlicher Zurückhaltung, lax im Hinblick auf Grundsätze und Verhalten; Mangel an Zurückhaltung oder Selbstbeherrschung: eine lose Zunge“. — American College Dictionary.

WARUM VERKEHRT?

Warum ist jede Form eines zügellosen Wandels verkehrt? Es gibt nicht nur einen Grund. Ein solches Verhalten ist vor allem deshalb verkehrt, weil damit ein Spiel mit Dingen oder ein Verlangen nach Dingen, die Gottes Gesetz verbietet, verbunden ist. Es verrät Respektlosigkeit gegenüber Jehova Gott, dem großen Gesetzgeber, und gegenüber seinen Geboten. Es wäre somit eine Art Rebellion. Solche Handlungen mögen jemandes Nerven kitzeln, mögen vergnüglich und reizvoll sein, aber in Wirklichkeit macht er sich ein Vergnügen daraus, Dinge, die verboten sind, zu erwarten oder bei diesen zu verweilen. In diesem Zusammenhang könnte man erneut auf die verbotene Frucht im Garten Eden zurückkommen. Adam und Eva war es nicht nur verboten, von der buchstäblichen Frucht eines bestimmten Baumes zu essen, sondern das Gebot lautete auch, wie Eva sagte: „[Ihr sollt] sie nicht anrühren.“ Warum? Weil das Berühren der Frucht der erste Schritt war, der zum Essen der Frucht führte. Sie zu berühren bedeutete auch, den Wunsch nach etwas Verbotenem zu hegen, und so war schon das Berühren an sich böse. Wenn man nach etwas Verbotenem verlangt, rebelliert man in Wirklichkeit gegen Gott.

Ähnlich verhält es sich mit zügellosem Wandel. Wer ihm Raum gibt, geht so weit, daß er sich der verbotenen Frucht gerade noch erfreuen kann, ohne sie tatsächlich zu essen, zum Beispiel, wenn er sich unberechtigte Freiheiten mit einer Person erlaubt, mit der er nicht verheiratet ist. Aber auch wenn er die Tat nicht vollendet, so stellen diese Handlungen doch eine Rebellion gegen Jehova Gott dar, weil er nach etwas verlangt, was Gott Personen, die nicht miteinander verheiratet sind, verboten hat. Somit ist jede Form eines zügellosen Wandels verkehrt, weil man damit dem Verlangen nach Dingen, die verboten sind, mehr oder weniger Raum gibt. Man erkennt daraus, daß Ehrlichkeit, Lauterkeit sittliche Geradheit oder Tugend dabei eine Rolle spielen. Wer einem zügellosen Wandel Raum gibt, gehorcht bestimmt nicht dem ersten großen Gebot, Jehova Gott mit ganzem Herzen, seinem ganzen Sinn, seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft zu lieben, denn Gott zu lieben bedeutet, seine Gebote zu beachten. — 1. Kor. 6:9, 10; Gal. 5:19-21; Matth. 22:36-40; 1. Joh. 5:3.

Ein zügelloser Wandel ist auch verkehrt, weil dadurch das zweite große Gebot, den Nächsten wie sich selbst zu lieben, verletzt wird. Mit den Gefühlen einer ledigen Person zu spielen kann großen Schaden anrichten; mit den Gefühlen einer verheirateten Person zu spielen bedeutet, auf das Eigentum eines anderen überzugreifen. In jedem Fall offenbart ein solches Verhalten einen Mangel an grundsatztreuer Liebe. Verheirateten wird geraten, Wasser aus ihrer eigenen Zisterne zu trinken, und Christen werden gewarnt, sich in dieser Hinsicht nicht gegenseitig zu betrügen. — Spr. 5:15-20; 1. Thess. 4:3-8.

ZÜGELLOSER WANDEL IST TÖRICHT

In Sprüche 10:23 heißt es: „Dem Toren ist es wie ein Spiel, Schandtat zu verüben.“ Warum ist es eine Torheit, Schandtaten oder Zügellosigkeiten als eine Art Sport oder Spiel oder als „Spaß“ zu betrachten? Weil man sich nicht darein verwickeln lassen kann, ohne sich selbst auf diese oder jene Weise zu schaden, und sich selbst zu schaden ist eine Torheit. Durch Zügellosigkeiten schadet man sich selbst in dreierlei Hinsicht: Man verschlechtert sein Verhältnis zum Schöpfer, verursacht Reibungen zwischen sich und anderen Menschen und schadet sogar direkt der eigenen Person.

Sich einem zügellosen Wandel hinzugeben bedeutet, dem Schöpfer, Jehova Gott, zu mißfallen. Es besteht immer die Gefahr, daß ein solches Verhalten in blinde Leidenschaft ausartet, daß man jede Besonnenheit verliert, die warnenden Signale mißachtet und schließlich für einen Augenblick des Wahnsinns ein Leben in Schande in Kauf nimmt. So ist berichtet worden, daß im vergangenen Jahr nahezu einem Prozent der Zeugen in den Vereinigten Staaten die Gemeinschaft entzogen werden mußte, den meisten wegen Unsittlichkeit. Diese Schritte wurden unternommen, um Jehovas Organisation rein zu erhalten, um sie als sicheren Ort zu bewahren, zu dem gerechtigkeitsliebende Menschen eingeladen werden können. In der Tat, ein zügelloser Wandel führte zum Ausschluß aus Jehovas Organisation bei denen, die in sich ein Verlangen nach unrechten Dingen aufkommen ließen.

Töricht ist ein zügelloser Wandel auch deshalb, weil er Reibungen zwischen Ehepartnern verursachen kann. Flirts sind als „ehezerrüttendes Spiel“ bezeichnet worden. Schon allein die Tatsache, daß damit Eifersucht erweckt und eine Ehe zerstört werden kann, beweist, daß es sich dabei nicht um ein harmloses Spiel handelt. Wenn verheiratete Personen mit anderen flirten, handeln sie töricht und falsch; sie vermischen sozusagen den vorzüglichen ehelichen „Wein“ mit Wasser. Je treuer zwei Ehepartner zueinanderstehen, um so größer werden ihre eigenen Freuden sein. Nicht nur das, auch das Band der Ehe wird befestigt werden, und auch die moralische Unterstützung wird größer, die einer dem anderen geben kann, wenn dies am dringendsten benötigt wird, zum Beispiel wenn einer der Partner einen ernsten Fehler begeht oder wenn das Unglück in Form plötzlicher Krankheit, durch einen Unfall, durch Arbeitslosigkeit usw. zuschlägt. Solche Ehepaare sparen gewissermaßen für schlechte Zeiten, aber flirtende oder schäkernde Partner verschwenden ihr Kapital, und es kann sein, daß sie in Zeiten des Drucks ohne die notwendige moralische Unterstützung sind.

Und schließlich ist ein zügelloser Wandel auch deshalb töricht, weil man sich dadurch selbst Schaden zufügt. Sich einem zügellosen Wandel hinzugeben führt zu einem Verlust der Selbstachtung und läßt die Neigung aufkommen, auch in anderen Angelegenheiten sorglos zu sein, und verdirbt dadurch die geistige Gesinnung. Ein zügelloser Wandel bleibt auch nicht ohne schädliche Folgen auf Geist und Körper, obwohl sich die Ärzte noch immer darüber streiten, in welchem Ausmaß dies zutrifft. Zu den Krankheiten, die verschiedentlich auf einen zügellosen Wandel zurückgeführt worden sind, gehören Geisteskrankheiten, Geschwülste und Prostataleiden. Bestimmt handelt derjenige, der sich einem zügellosen Wandel hingibt, töricht, wie die Bibel sagt. Er unterbricht sein Verhältnis zu seinem Schöpfer, schwächt die Bande, die ihn mit seinem Ehepartner verbinden, und schadet dem eigenen Geist und Körper.

WIE MAN SICH VOR EINEM ZÜGELLOSEN WANDEL HÜTEN KANN

Wie können wir uns vor einem zügellosen Wandel hüten? Vor allem, indem wir so darüber denken, wie Gott darüber denkt. Wir müssen uns ständig im klaren darüber sein, daß, ungeachtet, wie vergnüglich, aufregend oder aufwühlend ein zügelloser Wandel auch für das Gefühl sein mag, ein solches Verhalten doch falsch, schlecht, verderbt ist. Und wie sollten wir gemäß dem Worte Gottes gegenüber dem, was böse ist, eingestellt sein? „Die ihr Jehova liebet, hasset das Böse!“ — Ps. 97:10.

Wir müssen nicht nur das lieben, was recht, rein und gut ist, sondern wir müssen auch das Böse tatsächlich hassen, wenn wir uns davor bewahren wollen. Wie zeigen wir, daß wir das Böse hassen? Vor allem dadurch, daß wir es aus unserem Sinn verbannen, indem wir unsere Gedanken nicht bei einem bösen Verlangen verweilen lassen. Das bedeutet, daß wir Sinn und Herz behüten, wie uns gesagt wird: „Behüte dein Herz, mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.“ Ja, Jesus zeigte klar, daß das Herz der Ausgangspunkt eines zügellosen Wandels werden kann: „Das, was aus einem Menschen hinausgeht, ist es, was einen Menschen verunreinigt; denn ... aus dem Herzen der Menschen ... gehen schädliche Überlegungen hervor: Hurereien, ... Ehebrüche, ... ein zügelloser Wandel.“ — Spr. 4:23; Mark. 7:20-23.

Eine praktische Hilfe in unserem Kampf gegen einen zügellosen Wandel ist der entsprechende Ersatz. Anstatt unsere Gedanken auf sinnliche Dinge gerichtet zu halten, sollten wir über das nachdenken, was ‘wahr, von ernsthaftem Interesse, gerecht, keusch, liebenswert, tugendhaft und lobenswert’ ist. (Phil. 4:8) Ja, „formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge“, das auf sinnliche Vergnügungen bedacht ist, „sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt“. (Röm. 12:2) Das bedeutet, „die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen“, wie „Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste“, abzustreifen und dem Gebot nachzukommen: „Kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis neugestaltet wird nach dem Bilde dessen, der sie geschaffen hat.“ — Kol. 3:5, 9, 10.

Ersetze schlechte Gesellschaft, die nützliche Gewohnheiten verdirbt, durch einen Umgang mit Christen, der gute Gewohnheiten fördert. (1. Kor. 15:33) Setze an die Stelle schmutziger Geschichten oder Späße reinen, gesunden Humor. (Eph. 5:3, 4) Anstatt Film- und Fernsehprogramme mit Sexszenen anzusehen, sieh dir solche an, die vernünftig und erzieherisch sind. Wenn es sie nicht gibt, dann geht es auch ohne sie. Es ist besser, sich überhaupt nichts anzusehen, als solche anzusehen, die niederreißen und demoralisierend wirken. Fast zweitausend Jahre lang sind Christen ohne diese modernen Formen der Unterhaltung ausgekommen. Solche Unterhaltungen sind für Zufriedenheit, Glück und Herzensfrieden nicht unentbehrlich. Es ist viel besser, einige christliche Freunde zu Hause zu besuchen, als durch entsprechende Film- und Fernsehprogramme mit Hurern, Ehebrechern, Mördern und Perversen Umgang zu haben!

Indem man auf diese Weise für Ersatz sorgt und das Schlechte und Negative durch Gutes und Auferbauendes ersetzt, kann ein geselliges Zusammensein, anstatt jemandes Tugend zu gefährden, ein auferbauender Anlaß sein. Oft ist es übermäßiges Essen und Trinken, was jemand veranlaßt, in seiner Wachsamkeit nachzulassen. Ersetze laute „Jazz“- und Rock-and-Roll-Musik durch gute Musik, was nicht notwendigerweise geistliche oder klassische Musik zu sein braucht. Es gibt eine Fülle guter Unterhaltungsmusik, Volksmusik, leichte klassische und halb volkstümliche Musik. Dasselbe trifft auf das Tanzen zu. Setze an die Stelle von Tänzen, die Leidenschaft erregen, solche, die gesund, lustig und harmlos sind.

DIE JUGEND BESONDERS GEFÄHRDET

Auch wenn es die Jugend nicht erkennen mag, so bleibt doch die Tatsache, daß besonders sie der Versuchung ausgesetzt ist, einem zügellosen Wandel zu verfallen. Warum? Einmal ist die Anziehung zwischen den Geschlechtern und der Geschlechtstrieb wahrscheinlich in der Jugend stärker als in späteren Jahren. Und dann sind Jugendliche weniger erfahren, das heißt unreifer im Hervorbringen der Früchte des Geistes, wie Güte und Selbstbeherrschung. Ein weises Wort der Bibel lautet somit: „Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln? Indem er sich bewahrt nach deinem Worte.“ — Ps. 119:9; Gal. 5:22, 23.

Wegen dieser Tatsachen ist es unweise, wenn Jugendliche, noch bevor sie alt genug sind, um zu heiraten und füreinander zu sorgen, ein „festes Verhältnis“ beginnen. Die moderne Neigung junger Menschen, mit jemandem vom anderen Geschlecht ein festes Verhältnis einzugehen, ist verantwortlich für die große Zunahme der unehelichen Geburten bei Mädchen im Teenageralter, so daß sogar ledige Mädchen mit zwölf Jahren Mütter werden! Typisch ist die folgende Zeitungsüberschrift: „Die meisten unehelichen Geburten in der Gruppe der 16- bis 19jährigen“.

Jugendliche, die den Wunsch haben, den geraden Weg zu gehen und eine glückliche Ehe einzugehen, müssen anerkennen, daß junge Menschen einfach in Gefahr sind, wenn sie mit jemandem vom anderen Geschlecht allein ausgehen. Selbst wenn sie alt genug sind, um zu heiraten, und ein Verhältnis beginnen, das zu einer Eheschließung führen soll, müssen sie auf der Hut sein, um nicht unerlaubten Freiheiten Raum zu geben. Eine frühere Generation war viel weiser. Sie erlaubte den Mädchen nicht, ohne Anstandsbegleitung auszugehen. Als sich die Tochter einer gutsituierten Familie einmal bei ihrer Mutter darüber beklagte, daß ihre Brüder ohne Anstandsbegleitung ausgehen dürften und sie nicht, erwiderte die weltlichweise Mutter: „Aber Kind! Das verstehst du nicht! Jungen können nicht schwanger werden!“ Natürlich ist das nicht der einzige Grund, Besonnenheit an den Tag zu legen, und doch sollte dieser Gedanke abschreckend wirken!

Es besteht kein Zweifel darüber, daß ein zügelloser Wandel schlecht, verderbt und schädlich ist. Ein solches Verhalten richtet sich gegen die vier Haupteigenschaften, mit denen uns Jehova Gott ausgestattet hat. Ein solches Verhalten ist unrecht, weil es den gerechten Gesetzen, die Gott hinsichtlich unserer Fortpflanzungskraft festgelegt hat, zuwiderläuft. Es ist unweise, weil es unsere Verbindungen mit Gott und unserem Ehepartner zerstört. Es ist lieblos, weil andere darunter zu leiden haben. Und es ist ein Mißbrauch unserer Kraft, weil es ein schwächliches Nachgeben, eine Befriedigung selbstsüchtiger Wünsche, darstellt. „Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten; denn wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verwesung ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“ — Gal. 6:7, 8.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen