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  • Geburtstagsfeier — Wie ist sie entstanden?
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Erwachet! 1982
g82 22. 3. S. 12-15

Geburtstagsfeier — Wie ist sie entstanden?

EIN bekannter Mann feierte vor kurzem seinen 70. Geburtstag — allerdings bezeichnete er ihn nicht als solchen. „Es ist der 31. Jahrestag meines 39. Geburtstages“, witzelte er.

Nicht jeder denkt so über Geburtstage. Hänschen kann den großen Tag mit Kuchen, Kerzen und Geschenken kaum erwarten. Seine Mutter hingegen will vielleicht gar nicht an ihr Alter erinnert werden.

Manche lehnen es sogar aus Gewissensgründen ab, ihren Geburtstag zu feiern. Erscheint das nicht eigenartig? Nun, wenn du ein Glied der frühen christlichen Kirche gewesen wärst, hättest du es auch abgelehnt, deinen Geburtstag zu feiern.

„Das Feiern des Jahrestages der Geburt, obwohl üblich unter den alten Völkern, wurde ursprünglich von den Christen mißbilligt“, bemerkt William S. Walsh in seinem Buch Curiosities of Popular Customs. Der Historiker Walsh zitiert dann aus einschlägigen Schriften der ersten Christen: „Origenes schreibt in seinen Homilien zu Leviticus xii 2, daß ,von keiner der heiligen Personen, die in den Schriften erwähnt werden, gesagt [wird] ..., sie habe an ihrem Geburtstag ein Fest gefeiert oder ein großes Essen veranstaltet. Nur Sünder feiern den Tag, an dem sie in diese Welt hineingeboren worden sind.‘“

Woher hatten die ersten Christen ihre Abneigung gegen Geburtstage? Teilweise von den Juden. „In der Bibel wird kein Fall einer jüdischen Geburtstagsfeier erwähnt“, wird in M’Clintock and Strong’s Cyclopædia festgestellt. Es heißt weiter: „Tatsächlich haben wenigstens die späteren Juden Geburtstagsfeiern als Bestandteil des Götzendienstes betrachtet.“

Geburtstage und Astrologie

Natürlich hatten die ersten Christen ihre Gründe, keine Geburtstage zu feiern. Damals bestanden zwischen Geburtstagen und der heidnischen Religion enge Beziehungen, die heute nicht mehr so auffällig sind. „Der Brauch, des Tages der Geburt zu gedenken, ist ... seinem Wesen nach ... mit gewissen primitiven religiösen Elementen verbunden“, kommentiert die Encyclopædia of Religion and Ethics. Mit welchen Elementen?

Zum Beispiel mit Spiritismus. „Die Griechen glaubten, jeder habe einen Schutzgeist oder Dämon, der seiner Geburt beigewohnt habe und sein Leben überwache. Es bestand eine mystische Beziehung zwischen diesem Geist und dem Gott, an dessen Geburtstag der Betreffende geboren wurde. Auch die Römer hatten diese Vorstellung. Sie bezeichneten den Geist als Genius. Diese Idee blieb der menschlichen Vorstellungswelt erhalten und spiegelt sich im Glauben an den Schutzengel ... und den Schutzheiligen wider“ (The Lore of Birthdays, Ralph und Adelin Linton).

Ein anderer Grund, warum die ersten Christen Geburtstagsfeiern mieden, war die Verbindung zur Astrologie. „Die Aufzeichnungen über Geburtstage waren im Altertum wichtig, weil man das Geburtsdatum zum Stellen eines Horoskopes brauchte“, sagen die Lintons. Die ersten Christen sahen eine Verbindung zwischen der Astrologie und den östlichen Religionen, dem römischen Stoizismus und der verdrehten Denkweise der Gnostiker. Die Christen wollten nichts damit zu tun haben.

Wandel in der Einstellung der Kirche

Schließlich änderte sich die Meinung der nominellen Kirche. Warum? Weil sich die allgemeine Einstellung der Kirche gegenüber der römischen Welt änderte, als unter Kaiser Konstantin die Verfolgung aufhörte. Das nominelle Christentum, das bereits stark vom apostolischen abgewichen war, wurde zur Staatsreligion. Was geschah nun mit der früheren Feindseligkeit gegen alles Heidnische?

„Als die Kirche dem Sturm der Verfolgung entkam und in den Sonnenschein kaiserlicher Gunst tauchte“, schrieb der Geistliche Henry J. Vandyke im 19. Jahrhundert, „stieg sie von der niedrigeren Vorstellung von einer Kirche, die aus der Welt gerettet war, zu der erhabeneren Vorstellung von einer Welt auf, die durch den Dienst der Kirche gerettet werden sollte.“

Was war das Ergebnis einer solch unbiblischen Denkweise? „Dadurch, daß sie ihr Herz der menschlichen Natur der Religion öffnete, begann sie sich der menschlichen Natur Jesu zu nähern und mit eifrigem Interesse nach dem Tag seiner Geburt zu forschen, um ihn zu heiligen.“ Wenn Jesu Geburtstag gefeiert werden konnte, wie stand es dann mit anderen Geburtstagen? William Walsh stellt die Verbindung her, indem er sagt: „Mit der Feier der Geburt Christi kehrte die Feier der Geburt gewöhnlicher Sterblicher zurück.“

Ist es heute noch von Belang?

All das geschah vor vielen Jahrhunderten. Warum sollte es sich auf Geburtstagsfeiern von heute auswirken? Nun, wenn die Christen des ersten Jahrhunderts weder ihren eigenen Geburtstag noch den Geburtstag Jesu feierten, warum sollten dann echte Christen von heute nicht ihrem Beispiel folgen?

„Aber ist dies nicht extrem, ja sogar fanatisch?“ mag jemand einwenden. „Was soll denn an einer Geburtstagsparty verkehrt sein? Heutzutage ist weder Spiritismus noch Astrologie damit verbunden.“

Interessanterweise trägt vieles von dem, was heute bei Geburtstagsfeiern für selbstverständlich genommen wird, die Prägung alter religiöser Riten. „Die Verwendung brennender Kerzen auf dem Kuchen begann bei den Griechen“, sagen die Lintons. „Philochorus [ein griechischer Historiker des Altertums] berichtet, daß am sechsten Tage jedes Monats, dem Geburtstag der Artemis, der Göttin des Mondes und der Jagd [und der Fruchtbarkeit], auf den Tempelaltären dieser Göttin Honigkuchen gestellt wurden, die rund wie der Mond waren und mit brennenden Kerzen geschmückt wurden.“

Was bedeuten die Kerzen? „Geburtstagskerzen haben gemäß dem Volksglauben besondere magische Kräfte in bezug auf die Erfüllung von Wünschen ... Brennende Kerzen und Opferfeuer haben, seit der Mensch zum erstenmal für seine Götter Altäre aufgestellt hat, eine besondere mystische Bedeutung. Die Geburtstagskerzen sind somit eine Huldigung an das Geburtstagskind und bringen Glück“, wird in dem besagten Werk ausgeführt.

Wie steht es mit dem traditionellen Glückwunsch „Alles Gute zum Geburtstag“? In dem Buch The Lore of Birthdays heißt es: „Geburtstagsgrüße und Glückwünsche sind untrennbar mit diesem Tag verbunden. ... ursprünglich wurzelte diese Idee im Magischen. Zaubersprüche zum Guten oder zum Bösen sind das Hauptinstrument der Zauberei. Am Geburtstag ist man für Zaubersprüche empfänglich, da zu dieser Zeit die persönlichen Geister anwesend sind. ... Geburtstagsgrüße haben eine stärkere Macht zum Guten oder zum Bösen, weil man an diesem Tag der Geisterwelt näher ist“ (Seite 20).

Bedeutet das, daß Christen nichts mit jeglichem Brauch zu tun haben sollten, der in falschen religiösen Riten wurzeln könnte? Nein. Sehr viele weitverbreitete Bräuche mögen einen solchen Ursprung haben. Doch wenn Merkmale eines Brauches, die bis zum heutigen Tage erhalten geblieben sind, biblischen Grundsätzen widersprechen, dann weigern sich wahre Christen aus Gewissensgründen, daran teilzunehmen.

Selbstverherrlichung

Die Lintons bemerken, daß Geburtstage anders sind als allgemeine Feiertage, weil „all die Geschenke und Glückwünsche für einen selbst gedacht sind. Die Geburtstagstorte mit buntem Zuckerguß, die im Kerzenlicht erstrahlt, ist eine persönliche Widmung. Andere Feiertage erheben das Herz, aber Geburtstage schmeicheln dem Ego.“

Ist es gut für Christen, an Feiern teilzunehmen, die „dem Ego“ schmeicheln? Als Jesus zu den stolzen Pharisäern sprach, sagte er warnend: „Wer irgend sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Mat. 23:12). Einem übermäßigen Schmeicheln des Egos könnte eine Demütigung durch Gottes Hand folgen. „Laßt uns nicht ichsüchtig werden“, riet der Apostel Paulus (Gal. 5:26).

„Aber warum sollte man eine so kleine Sache wie Geburtstagsfeiern kritisieren?“ mag jemand einwenden. Christen glauben, daß der biblische Grundsatz „Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu“ hier Anwendung findet (Luk. 16:10).

Obwohl eine Geburtstagsparty eine „kleine Sache“ sein mag, wird ein bedeutender Grundsatz berührt. Die Kirche des vierten Jahrhunderts begann Geburtstagsfeiern erst gutzuheißen, nachdem sie einen wesentlichen Gesinnungswandel vollzogen hatte. Wie wir auf Seite 13 bemerkten, sprach Vandyke von dem biblischen Grundsatz, daß die christliche Kirche „kein Teil der Welt“ ist, als einer „niedrigeren Vorstellung“. Aber Christen, deren Glaube auf der Bibel gründet, können eine solche Denkweise nicht gutheißen.

Nirgendwo gibt die Bibel der Kirche das Recht, Jesu Feststellung zurückzuweisen, daß „ihr ... kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe“ (Joh. 15:19). Woher nimmt die Kirche das Recht, Jesu Worte als eine „niedrigere Vorstellung“ abzulehnen und einer selbstverkündeten „erhabeneren Vorstellung“ zu folgen, nämlich daß die Kirche Teil der Welt werden sollte, um sie zu retten?

Jakobus sagt es in seinem Brief ganz deutlich: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar“ (Jak. 4:4). Vermitteln diese Worte den Eindruck, die Kirche könne die Welt retten, indem sie ein Teil davon werde und ihre Rituale übernehme?

Etwas Besseres

Obwohl die Geburt eines Kindes ein freudiges Ereignis ist, bringt die Bibel sie mit folgender interessanten Bemerkung in Verbindung: „Ein Name ist besser als gutes Öl und der Tag des Todes als der Tag, da man geboren wird“ (Pred. 7:1). Wie ist das zu verstehen?

Wir alle haben bei der Geburt die Unvollkommenheit und Sünde unserer Vorfahren, Adam und Eva, ererbt. Wir sind außerhalb des Bereiches der Gunst Gottes geboren worden, und das mit der Aussicht auf ein kurzes, mühseliges Leben, das mit dem Tod endet (Hiob 14:1-4; Röm. 5:12).

Obwohl wir alle sozusagen unter Gottes Zorn auf die Welt gekommen sind, ist die Lage nicht hoffnungslos. Der Bibelschreiber Johannes drückte das wie folgt aus: „Wer Glauben an den Sohn ausübt, hat ewiges Leben; wer dem Sohne nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Joh. 3:36).

Somit ist das unvollkommene Leben, das wir von Geburt haben, von Gottes Standpunkt aus eigentlich überhaupt kein Leben. Deshalb ist ein guter „Name“ bei Gott so wichtig! Wenn jemand sein Leben dazu verwendet hat, sich einen solchen „Namen“ zu erwerben, dann kann man am Ende eines so wertvollen Lebens wirklich sagen, daß „der Tag des Todes [besser ist] als der Tag, da man geboren wird“. Eine solche Person hat die sichere Hoffnung, wieder zum Leben auferweckt zu werden (Jes. 26:19). Wäre es nicht besser, ein gutes Verhältnis zu Gott zu suchen und zu bewahren, als Geburtstag zu feiern? Schließlich sind wir von seinem Standpunkt aus gesehen lediglich „ein Dunst, der für eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet“ (Jak. 4:14).

„Sie feiern nicht ...“

Als ein Zeuge Jehovas vor kurzem bei einer Familie vorsprach, wurde ihm gesagt, daß in der Nachbarwohnung Zeugen wohnten. Woher wußte die Familie, daß es Zeugen waren? Eines der Kinder antwortete sofort: „Sie feiern nicht!“

„Es stimmt, daß Jehovas Zeugen keine Geburtstage feiern oder Feiertage begehen“, bestätigte der Zeuge, „aber hast du gewußt, daß wir zu anderen Zeiten gesellig beisammen sind und Spaß haben?“

Die Augen des Jungen wurden größer. „Wirklich?“ fragte er.

Die Weigerung der Zeugen, Geburtstage zu feiern, wurzelt in dem aufrichtigen Wunsch, Gott wohlzugefallen. Sie können nicht anders, als darauf hinzuweisen — wie das Christen bereits seit der Zeit des Origenes tun —, daß in der Bibel nur die Geburtstagsfeier des ägyptischen Pharao und des Herodes Antipas, eines römischen Herrschers, erwähnt wird. Keiner von beiden war ein Diener Gottes. Es ist auch bemerkenswert, daß beide Feiern mit einer Hinrichtung verbunden waren (1. Mo. 40:20-22; Mat. 14:6-11).

Doch Jehovas Zeugen erfreuen sich des Lebens. Dann und wann gönnen sie sich gemeinsam etwas Entspannung. Sie erfreuen sich gemeinsam der Aussicht auf ewiges Leben unter Gottes Königreich (Mat. 6:9, 10; Offb. 21:3, 4). Sie glauben, daß die Zeit kommt, in der die Kinder nicht mehr in eine Welt voller Herzeleid und Gram hineingeboren werden. Dann wird jeder, der zur Welt kommt, zuversichtlich einem Leben entgegenblicken können, das so lang ist, daß das Zählen von Geburtstagen bedeutungslos wird. Bis dahin werden die Zeugen durch ihre tiefe Liebe zum Leben und auch durch ihre Liebe zu Gott angespornt, ihm selbst in „kleinen Dingen“ zu gefallen, wie zum Beispiel in ihrer Einstellung zu Feiern, die immer noch die Grundzüge der falschen Religion tragen.

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