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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 8. S. 470-477

Schritt halten durch Anpassung an theokratische Erfordernisse

„Ich gebiete dir, das Gebot auf makellose und untadelige Weise bis zum Kundwerden unseres Herrn Jesus Christus zu beobachten.“ — 1. Tim. 6:13, 14, NW.

1. Welch große Verantwortung fiel den gesalbten Zeugen Jehovas und auch solchen zu, die nach dem Jahre 1914 Christen zu sein bekannten?

MIT der Aufrichtung des Königreiches Jehovas im Jahre 1914 fiel den gesalbten Zeugen Gottes, Jehovas, und allen, die sich zum Christentum bekannten, eine große Verantwortung zu. Würden sie sich nun aufmachen und diese gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich auf der ganzen bewohnten Erde allen Nationen zu einem Zeugnis predigen, oder würde ihr Glaube versagen, wodurch sie zusammen mit der alten Welt in deren hoffnungslose Vergessenheit sänken? Glaube und Vertrauen in Jehova und in sein Wort waren ein Erfordernis, dem sie entsprechen mußten, ehe Gott sie als seine Zeugen gebrauchen konnte. Daher stellte Jesus die Frage: „Wird der Sohn des Menschen bei seiner Ankunft wirklich auf der Erde diesen Glauben finden?“ Auf das Jahr 1918 zurückblickend, in dem Jehova zu seinem Tempel kam, können wir Gott aufrichtig Dank sagen, daß er „diesen Glauben“ auf der Erde fand, den Glauben Abrahams. Er fand Männer und Frauen, die ihm als dem allmächtigen Gott Jehova völlig ergeben waren, ‚alle Dinge‘ dieser Welt aufgaben und bis in den Tod ihr Leben nicht liebten. — Luk. 18:8; Matth. 19:27; 24:14; Off. 12:11, NW.

2, 3. (a) Warum und wie wurde der gesalbte Überrest von Jehova gebraucht? (b) Welche Worte Jesajas begannen sich zu erfüllen?

2 Jene Jahre von 1914 bis 1918 waren Jahre der Prüfung. Der Feind hatte ihre irdische, sichtbare Organisation in beträchtlichem Umfang zertrümmert, konnte aber ihre Liebe und Ergebenheit Gott gegenüber nicht zunichte machen. Ihr Glaube an ihn blieb unvergänglich. Mit diesen Ergebenen begann Jehova eine neue irdische Organisation aufzubauen, eine Neue-Welt-Gesellschaft unter dem aufgerichteten Königreich Gottes. Diese Treuen als Gesamtheit gesehen setzte Jesus ‚über all seinen Besitz‘. Sogleich fühlten sie die Dringlichkeit ihrer Verantwortung für das ihnen Anvertraute. Und da sie von irgendwelchen Banden frei waren, die sie an das mystische Babylon gekettet hätten, konnten sie sofort an das vor ihnen liegende Werk herantreten, um ihren Auftrag zu erfüllen und die gute Botschaft des Königreiches Jehovas bis zu den Enden der Erde zu verkündigen. Da Gottes Geist auf ihnen ruhte und viel Arbeit zu tun war, erstand der gesalbte Überrest wieder zum Leben, und eine glänzende, von Gott gesegnete Zukunft lag vor ihm, da er den Kern der Neuen-Welt-Gesellschaft bildete. — Matth. 24:45-47, NW; Hes. 37:1-14; Off. 11:11.

3 Die folgenden Worte der Prophezeiung Jesajas begannen sich zu erfüllen: „Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt Jehova auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und Nationen wandeln zu deinem Lichte hin, und Könige zu dem Glanze deines Aufgangs. Erhebe ringsum deine Augen und sieh! sie alle versammeln sich, kommen zu dir: deine Söhne kommen von ferne, und deine Töchter werden auf den Armen herbeigetragen. — Dann wirst du es sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden; denn des Meeres Fülle wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen.“ „Und gebeugt werden zu dir kommen die Kinder deiner Bedrücker, und alle deine Schmäher werden niederfallen zu den Sohlen deiner Füße; und sie werden dich nennen: Stadt Jehovas, Zion des Heiligen Israels.“ Nach dem Jahre 1919, und besonders seit 1935, begannen sich große Mengen Menschen aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen zur Neuen-Welt-Gesellschaft zu scharen, um theokratische Unterweisung entgegenzunehmen. Gottes Universalorganisation wurde als „Stadt Jehovas, Zion des Heiligen Israels“ bekannt. — Jes. 60:1-5, 14; Off. 7:9; Micha 4:1-5.

4. Weshalb ist es notwendig, daß sich die Sanftmütigen Jehovas Anforderungen anpassen, und was sind einige dieser Erfordernisse?

4 Jetzt, da diese Sanftmütigen zur theokratischen Organisation Jehovas gekommen sind, ist es nur richtig, daß sie sich seinen Anforderungen anpassen, denn nur so werden sie mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten können. Zu den ersten Erfordernissen gehört die Notwendigkeit, die theokratische Organisation anzuerkennen, nämlich daß Jehova seine Herde durch die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ mit geistiger Speise zur rechten Zeit versieht. Auch das Studium und die Gemeinschaft sind Erfordernisse, denen zu entsprechen Freude bringt. Sie sind ein Mittel, um mit dem stets zunehmenden Licht des Verständnisses, das durch die Neue-Welt-Organisation ausstrahlt, Schritt zu halten. Die Notwendigkeit, mit Gewohnheiten und Bestrebungen der alten Welt aufzuräumen, muß erkannt werden. Zank und Streit, Rassen- und Religionshaß, nationale Traditionen, Stolz und Konkurrenzsucht sowie zahllose andere trennende Theorien und Bräuche, die der alten Welt eigen sind, müssen als Dinge betrachtet werden, die man freudig beiseiteschiebt, als etwas, das zum vergehenden System der Dinge gehört. Alle Formen weltlicher Selbstsucht: Eifersucht, Neid, egoistische Bestrebungen, religiöse, sektiererische Kriege, gegenseitige Verfolgung, alle Äußerungen des Geistes des vergehenden Systems und seines Gottes Satans, müssen dieser alten Welt überlassen werden. Es gibt im neuen System der Dinge für sie keinen Platz. Und insofern, als wir uns diesen theokratischen Anforderungen anpassen, werden wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten können. — Jak. 3:13-18; 4:1-4; Matth. 24:45, 46, NW.

SELBSTBEHERRSCHUNG ÜBEN

5. Wie hilft uns Selbstbeherrschung, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt zu halten?

5 Der neuen Welt entgegenzugehen, erfordert Selbstbeherrschung. Nachdem Mose viele Jahre lang fleißig und treu als Diener Jehovas gedient hatte, konnte er nicht in das verheißene Land eingehen, weil er einmal die Selbstbeherrschung verloren hatte. Er ließ sich zum Zorn hinreißen und verfehlte, in einem solchen Augenblick maßlosen Zorns Jehova in den Augen des Volkes zu heiligen. Dies kostete ihm das Vorrecht, in das Verheißene Land einzugehen. Jene, die heute nach dem gegenbildlichen Verheißenen Lande unterwegs sind, müssen sich davor hüten, die Beherrschung zu verlieren. Selbstbeherrschung ist ein Maßhalten und eine Selbstzucht in allen Dingen. Paulus riet den Philippern: „Laßt eure Verständigkeit allen Menschen kund werden.“ Da wir die Gewohnheiten der alten Welt aufgeben und uns die Gewohnheiten der neuen aneignen, möchten wir uns als solche erweisen, die in allen Dingen einem vernünftigen Laufe folgen. Der Rat des Weisen lautet: „Sei nicht allzu gerecht, und erzeige dich nicht übermäßig weise: warum willst du dich verderben? Sei nicht allzu gesetzlos, und sei nicht töricht; warum willst du sterben, ehe deine Zeit da ist?“ Dies bedeutet Selbstbeherrschung, ein Wissen darum, wann man beginnen und wann man aufhören muß. Nicht einseitig zu werden, nicht nach einer Seite hinzuneigen, sondern in allen Dingen ausgeglichen zu sein, ist ein wichtiger Zug im Schritthalten mit der Neuen-Welt-Gesellschaft. — Phil. 4:5, NW; Pred. 7:16, 17.

6. Was zu empfehlen sollte jedes Glied der Neuen-Welt-Gesellschaft imstande sein?

6 Allen, die der neuen Welt entgegengehen, und besonders den Dienern, fällt die Aufgabe zu, das richtige Beispiel zu geben. Jeder Diener sollte sich so benehmen, daß er seinen Lauf anderen empfehlen kann. Jeder sollte das sagen können, was der Apostel sagte: „Werdet meine Nachahmer, wie auch ich Christi“. Was für ein Beispiel gab dieser Apostel? Hier folgt, was er unter Inspiration von sich selbst sagte: „Ich rufe euch am heutigen Tage zu Zeugen auf, daß ich rein bin vom Blute aller Menschen; denn ich habe nicht damit zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes zu verkündigen … Darum bleibt wach und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang, Nacht und Tag nicht aufhörte, einen jeden unter Tränen zu ermahnen. Und nun befehle ich euch Gott an und dem Wort seiner unverdienten Güte, das euch aufzuerbauen und euch das Erbe unter allen Geheiligten zu geben vermag.“ — 1. Kor. 11:1; Apg. 20:26-32, NW.

7. Warum kann der Diener nicht zulassen, daß seine Gewohnheiten außer Rand und Band geraten, besonders was seine Eß- und Trinkgewohnheiten betrifft?

7 Diener der neuen Welt müssen das vorzügliche Beispiel des Apostels Paulus nachahmen, damit auch sie für die vielen Zehntausende, die Jahr für Jahr zur Neuen-Welt-Gesellschaft kommen, Beispiele zum Guten seien. Diese Neuen, die dieses vorzügliche Beispiel ihres Wandels sehen, werden sich getrieben fühlen, die Diener nachzuahmen, und werden so Schritt halten mit der Neuen-Welt-Gesellschaft. Deshalb erklärte Paulus mit Nachdruck: „Der Aufseher sollte deshalb untadelig sein, Mann einer Frau, in seinen Gewohnheiten maßhaltend, gesunden Sinnes.“ Der Diener kann es sich nicht leisten, daß er über seine Gewohnheiten die Herrschaft verliert. Die Herde Gottes blickt in bezug auf rechte Führerschaft zu ihm auf. Gewisse Gewohnheiten können sehr leicht ins Maßlose gehen, wenn nicht Selbstbeherrschung geübt wird. Dies trifft besonders auf Eß- und Trinkgewohnheiten zu. Wir werden unterrichtet, daß weder Fresser noch Trinker das Königreich Gottes ererben werden. Wer sich überißt, offenbart einen Mangel an Urteilsvermögen. Er lähmt dadurch seine Energie und macht sich geistig schlaff und schläfrig. Über das Maß zu trinken, bewirkt den Verlust der Selbstbeherrschung. Einem Trunkenbold fehlt das Gleichgewicht, die Würde und Achtbarkeit. Könnte ein Trinker die theokratische Organisation mit reinem Gewissen vertreten? Unmöglich! Trunkenheit verhindert den Fortschritt und entehrt die Versammlung Gottes und seines Christus. Sie geziemt bestimmt jenen nicht, die mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten. Daher gibt Paulus den Aufsehern den Rat, „in Gewohnheiten maßhaltend … kein Trunkenbold, kein Schläger, sondern vernünftig“ zu sein. Und an christliche Frauen ergeht der Rat: ‚Seid ernsthaft, nicht verleumderisch, in Gewohnheiten maßhaltend, treu in allen Dingen.‘ Und zum Hause Gottes sagt er: „Ob ihr eßt oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zum Ruhme Gottes.“ — 1. Tim. 3:2, 3, 11; 1. Kor. 9:25; 10:31, NW.

8. Was für ein Leben zu führen sollte sich der Christ bemühen?

8 Wenn der christliche Zeuge sich den Anforderungen Gottes anpaßt, so erlaubt ihm dies, ein ausgeglichenes und glückliches Leben zu führen. Es bringt Befriedigung. Und ‚Gottergebenheit ist ein Mittel zum Gewinn. Sicherlich ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, diese Gottergebenheit zusammen mit Genügsamkeit am Eigenen.‘ Sie hilft dem Christen verstehen, daß er nur ein einzelner ist unter einer großen Schar von Lobpreisern, die Gottes Ruhm widerstrahlen, und daß sein Benehmen die ganze christliche Organisation widerspiegelt, indem es entweder den Fortschritt mit der Neuen-Welt-Gesellschaft fördert oder ihn beeinträchtigt. — 1. Tim. 6:5, 6, NW.

9. Wie können wir unsere Gewohnheiten in Schach halten?

9 Gute Gewohnheiten heranzubilden ist in einer unvollkommenen Welt keine leichte Sache, weil Gewohnheiten sich nicht von selbst entwickeln. Gute Gewohnheiten müssen durch harte Arbeit wohlüberlegt gepflegt werden. Und meistens sind gute Gewohnheiten die Früchte des Geistes Gottes, das Ergebnis der fleißigen Anwendung seines Wortes. Schlechte oder unrichtige Gewohnheiten werden uns unweigerlich aus dem Gleichschritt mit der Neuen-Welt-Gesellschaft bringen und uns von ihr wegtreiben. So kontrolliere deine Gewohnheiten und deine Fortschritte. Frage dich: Hätte sich Jesus so benommen wie ich? Wie hätte er diese Sache, die Selbstbeherrschung erfordert, gehandhabt? Ahme sein Beispiel nach. Wenn du im Begriffe stehst, einen zweifelhaften Lauf einzuschlagen, so frage dich: Wird dieser Lauf meine Wertschätzung für den Schöpfer bereichern oder verderben? Was geschieht, wenn ich zuließe, daß sich die Dinge bis zum vollsten Ausmaße entwickelten? Wird das, was herauskommt, theokratisch, vernünftig und von praktischem Werte sein? Oder wird es mein geistiges Wohl beeinträchtigen? Man behalte die Worte des Apostels Paulus im Sinn: „Untersucht beständig, ob ihr im Glauben seid.“ Untersucht beständig, um festzustellen, ob ihr im Schritt seid mit der Neuen-Welt-Gesellschaft, indem ihr eure geistige Einstellung, euren Hang, euren Wandel und eure Fortschritte prüft. Sucht an Reife zuzunehmen, nicht nur in horizontaler Richtung, nämlich mit den Jahren, da man in der Wahrheit ist, vorwärtsschreitend, sondern auch aufwärts, in vertikaler Richtung, nämlich im Geistlichgesinntsein, in der Wertschätzung, der Liebe und im Verständnis. „Prüft euch selbst fortwährend.“ — 2. Kor. 13:5, NW.

GEHORSAM GEGENÜBER THEOKRATISCHER VERTRETUNG

10, 11. Wie sollten die Methoden und Grundsätze der neuen Welt und der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ angesehen werden?

10 Neuherzukommende müssen es lernen, mit den Grundsätzen und Richtlinien der Neuen-Welt-Gesellschaft übereinzustimmen und in Harmonie mit ihnen zu handeln, damit alles reibungslos vor sich gehe, zum Wohl und Segen aller, die sich in der Organisation befinden und zum Ruhme Gottes, des Vaters. Bisweilen fällt es einigen unserer neuen Gefährten ziemlich schwer, diesen Wechsel vorzunehmen. Sie sind geneigt, ein wenig rebellisch oder unlenksam zu sein. Um aber wirklich zu einem Teil der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden, ist es unbedingt nötig, daß der richtige Respekt vor der theokratischen Einrichtung und Ordnung geoffenbart werde. Eine demütige, gehorsame Geistesverfassung ist erforderlich. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Einstellung und die Neigungen der alten Welt unser Denken und Tun beeinflussen, wenn wir einmal in die Neue-Welt-Organisation hineingekommen sind. Wir haben die alte Welt hinter uns gelassen — warum sie also nicht für alle Zeit zurücklassen? Warum ihre Taktiken und Methoden in die Einrichtung der neuen Welt hineinzuschleppen suchen? Ihre Taktiken haben der alten Welt nicht genützt. Werden sie denn für die neue von irgendwelchem Werte sein? Nur indem wir uns gewissenhaft anstrengen, unseren Sinn umzugestalten, nur indem wir uns weigern, uns nach diesem System der Dinge formen zu lassen, werden wir fähig sein, den guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes für uns zu prüfen. — Röm. 12:2, NW.

11 Da dem „treuen und verständigen Sklaven“ alle Güter des Meisters anvertraut worden sind, laßt uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der ‚treue Sklave‘ tut, zu unserem Guten gereicht. Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott. Die richtige Geisteshaltung gegenüber der Leitung des Sklaven gehört mit zu den Dingen, durch die wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten.

12. Warum ist es gefährlich, dem Wege der „Freidenker“ zu folgen?

12 Die aufkommende Generation hat die Neigung, die Individualität — das „freie Denken“, wie sie es nennt — zu preisen. Der „Freidenker“ äußert ein persönliches Verlangen nach Unabhängigkeit. Er widersteht dem „Gebundensein“ an irgendeine feste Regel oder Vorschrift. Er möchte die Dinge auf seine eigene Art tun, die ihm stets besser zu sein scheint. Die Unterwerfung unter die theokratische Autorität oder Vertretung fällt ihm schwer. Er fühlt sich eingeengt und durch Anweisungen nach allen Seiten hin eingeschränkt. Alle, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, sind nach seiner Meinung — außer ihm — aus dem Schritt gekommen. Er scheint immer einen besseren Weg zu kennen, wie die Dinge getan werden sollten. Er ist in seinem Handeln durch Stolz und Einbildung aufgeblasen. Wenn er nicht sorgfältig darauf bedacht ist, seinen Eigensinn, seinen Dünkel zu korrigieren, wird ihn sein Stolz zu einem schimpflichen Sturze führen. Es ist besser, immer den schriftgemäßen Weg, die theokratische Anordnung anzuerkennen, durch die wir zur Wahrheit geführt wurden, und sich ihr anzupassen, als ihrer Leitung zu widerstehen, einfach nur weil man bisweilen nicht verstehen mag, warum gewisse Dinge gerade so getan werden, wie es geschieht. „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade. Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen.“ „Hochmut kommt vor dem Verderben, und hoffärtiger Sinn vor dem Fall. Besser demütig sein mit Gebeugten, als Beute teilen mit Stolzen.“ (ZB) Mögen diese Worte genügen. — Spr. 3:5-7; 16:18, 19.

13. Wie zeigt die Schrift die Notwendigkeit für Gehorsam und Respekt vor theokratischer Vertretung?

13 Gehorsam gegenüber der theokratischen Vertretung und Achtung davor ist in Jehovas Organisation ein Erfordernis. „Mögen die Älteren, die in rechter Weise den Vorsitz führen, doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten bezüglich Rede und Lehre.“ (1. Tim. 5:17, NW) Jehova ist für die Organisation seiner Geschöpfe verantwortlich. Er überträgt ihnen Macht und Autorität und gibt Anweisung, welche Ehre ihnen gezollt werden sollte. „Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel.“ Die irdischen Aufseher vertreten Jehova in ihrem Gebiet, gleichwie es himmlische tun. „Seid einander untertan in der Furcht vor Christus. Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn … In der Tat, wie die Versammlung dem Christus untertan ist, so laßt es auch die Frauen in jeder Beziehung ihren Männern gegenüber sein … Die Frau sollte vor ihrem Manne tiefen Respekt haben.“ Dies zeigt die Notwendigkeit, daß innerhalb der christlichen Versammlung Ordnung herrsche und Respekt vor jemandem, dem Autorität übertragen worden ist. — 1. Kor. 12:18; Eph. 5:21-33, NW.

14-16. (a) Wie wird der Respekt vor theokratischer Vertretung in Zacharias’ Fall veranschaulicht? (b) im Falle des Apostels Paulus vor dem Hohenpriester Ananias? (c) im Falle Davids und des Königs Saul? (d) des Erzengels Michael und des Teufels?

14 Als Gabriel Zacharias unterrichtete, daß er einen Sohn erhalten werde, glaubte Zacharias dem Engel nicht. Er bekundete einen Mangel an Respekt durch Unglauben. Daher sagte der Engel zu ihm: „Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um zu dir zu reden und dir die gute Botschaft von diesen Dingen zu verkündigen. Doch siehe! du wirst stumm sein und nicht sprechen können bis zu dem Tage, an dem diese Dinge geschehen werden, weil du meinen Worten nicht glaubtest. Dessenungeachtet werden sie zu ihrer bestimmten Zeit in Erfüllung gehen.“ Gabriel war Jehovas Vertreter. Seine Worte durften nicht in Frage gezogen werden. Mißachtung gegenüber dieser Autorität brachte schwere Strafe von Gott. — Luk. 1:19, 20, NW.

15 Als Ananias befahl, Paulus auf den Mund zu schlagen, sagte Paulus zu ihm: „Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand. Sitzt du da, um mich nach dem Gesetz zu richten, und befiehlst gleichzeitig, das Gesetz übertretend, mich zu schlagen?“ Die daneben Stehenden sagten: „Den Hohenpriester Gottes schmähst du?“ Darauf entschuldigte sich Paulus mit den Worten: „Brüder, ich wußte nicht, daß es der Hohepriester war. Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst von einem Herrscher deines Volkes nicht verletzend sprechen.‘“ Bei anderen Gelegenheiten vor Königen und Herrschern dieser Welt war Paulus stets sehr sorgfältig, die gebührende Achtung an den Tag zu legen. Wieviel mehr sollten wir denen mit Achtung begegnen, denen Jehova Autorität überträgt! — Apg. 23:1-5, NW.

16 König Saul bedrohte Davids Leben bei vielen Gelegenheiten. Als es aber in Davids Reichweite gewesen wäre, Saul das Leben zu nehmen, sagte er: „Wer streckte seine Hand gegen den Gesalbten Jehovas aus und bliebe schuldlos?“ David bekundete Gottesfurcht und tiefen Respekt vor den von Gott Eingesetzten, indem er sich weigerte, Hand an Saul zu legen. (1. Sam. 26:9; Ps. 105:14, 15) Judas stellt das Benehmen von Personen, wie der Männer von Sodom und Gomorra, der Städte ihrer Umgebung, und dasjenige Michaels gegenüber. Von den Bösen sagte er: „Diese Menschen geben sich auch Träumen hin, beflecken das Fleisch und mißachten die Herrschaft und reden lästernd über Herrliche. Als dagegen Michael, der Erzengel, mit dem Teufel einen Wortwechsel hatte und sich mit ihm wegen des Leibes Moses auseinandersetzte, wagte er es nicht, über ihn ein Urteil in Schmähworten zu fällen, sondern sprach: ‚Jehova schelte dich!‘ Doch diese Menschen lästern alles, was sie gar nicht kennen; aber alle Dinge verstehen sie von Natur wie die vernunftlosen Tiere; in diesen Dingen fahren sie fort, sich selbst zu verderben.“ Petrus erhob gegen Respektlose und Gesetzlose eine ähnliche Anklage: „Verwegen, eigenwillig, erzittern sie nicht vor Herrlichen, sondern sprechen Schmähworte, während Engel, obwohl sie an Stärke und Macht größer sind, keine Anklage in Schmähworten gegen sie Vorbringen, und zwar aus Respekt vor Jehova. Aber diese Menschen, vernunftlosen Tieren gleichend, die von Natur zum Fang und zur Vernichtung geboren sind, werden auf Grund von Dingen, die sie nicht kennen und worüber sie lästern, auch in ihrem eigenen verderbten Laufe Vernichtung erleiden, indem sie sich als Lohn für Unrechttun selbst Unrecht zufügen.“ — Judas 8-11; 2. Pet. 2:6-13, NW.

17, 18. Was für ernste Folgen der Bekundung von Mißachtung gegenüber Autoritäten werden im Falle des Ananias und seiner Frau Sapphira, ferner Korahs, Mirjams und Aarons beleuchtet?

17 Der treue Knecht wird sorgfältig bemüht sein, einer Autorität gegenüber zu allen Zeiten den gebührenden Respekt zu bekunden, da er versteht, daß diese Vertreter im Namen Jehovas sprechen. Als Ananias und Sapphira Petrus anlogen, sagte ihnen der Apostel: „Du hast falsch gehandelt, nicht gegenüber Menschen, sondern gegenüber Gott.“ Sie bezahlten ihren Mangel an Respekt vor Jehova und seinem Vertreter mit dem Leben. Korah rebellierte gegen die Führerschaft Moses und Aarons, aber Mose zeigte, daß Korahs Respektlosigkeit mehr einschloß als dies. Mose sagte: „Daran werdet ihr erkennen, daß Jehova mich gesandt hat, um alle diese Taten zu vollbringen, daß es nicht aus meinem eigenen Herzen kommt: Wenn diese Leute so sterben, wie alle Menschen sterben, und wenn sie mit der Strafe, die alle Menschen trifft, bestraft werden, so hat Jehova mich nicht gesandt. Wenn aber etwas geschaffen wird, das Jehova schafft, und der Erdboden seinen Mund auftun und sie und alles, was ihnen gehört, verschlingen muß, und sie lebendig in den Scheol hinabgehen müssen, dann werdet ihr gewiß erkennen, daß diese Männer Jehova gegenüber respektlos gehandelt haben.“ Durch ihr rebellisches Benehmen sündigten Korah und seine Genossen „wider ihre eigenen Seelen“. Solche Menschen widerstehen nicht Menschen, sondern Gott. — Apg. 5:1-6; 4. Mose 16:1-38; Apg. 5:38, 39, NW.

18 Die ernsten Folgen des Bekundens von Respektlosigkeit werden ebenfalls durch den Fall Mirjams und Aarons beleuchtet, die Mose als den von Jehova erwählten Wortführer geringachteten: „Hat Jehova nur durch Mose allein geredet“? so fragten sie. „Hat er nicht auch durch uns geredet“? Wegen ihres untheokratischen Benehmens wurde Mirjam mit dem Aussatz geschlagen. Nur wegen ihrer reuigen Haltung und weil Mose für sie eintrat, wurde sie gereinigt. Doch geht ohne Zweifel aus den an Mose gerichteten Worten Jehovas hervor, daß ihm Mirjams Benehmen mißfiel: „Sollte ihr Vater ihr direkt ins Gesicht speien, würde sie nicht sieben Tage gedemütigt sein? Laß sie sieben Tage außerhalb des Lagers Quarantäne halten, und danach möge sie wieder darin aufgenommen werden.“ Sowohl Brüder wie Schwestern sollten sich dies zu Herzen nehmen und sich davor warnen lassen, daß Schmähreden oder respektlose Worte über eine Autorität, über Jehovas Vertreter, Sünde sind, die so ernst angesehen wird, daß jemand deswegen entfernt, „außerhalb des Lagers“ gestellt, also aus der theokratischen Organisation hinausgetan wird. Man wisse, daß es „etwas Furchtbares ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ — 4. Mose 12:1-15; Heb. 10:31, NW.

GOTT UNPARTEIISCH

19. Warum ist es nicht ratsam, auf fehlerhafte Menschen von Fleisch zu blicken?

19 Petrus erklärte, daß Jehova „nicht parteiisch ist, sondern daß ihm der Mensch in jeder Nation, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, annehmbar ist“. Man räume daher mit den Ideen der alten Welt auf, wonach Jehovas Organisation voller „Günstlinge“ wäre. Es gibt darin keine Günstlinge oder Bevorzugte. Wenn du ihn fürchtest und Werke der Gerechtigkeit tust, so bist du der von ihm Begünstigte genauso wie irgendein anderer. In der Versammlung werden Diener wegen ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten des Dienstes ausgewählt. Die Versammlung sollte ihnen den Respekt bekunden, der ihrer Dienstaufgabe zukommt, weil durch dieses Mittel Jehova mit dir handelt und du mit ihm. Schwäche deine theokratischen Beziehungen nicht, indem du über „Fleisch“ strauchelst, das dir persönlich nicht genehm sein mag, denn — wie Paulus sagt —: „Von nun an kennen wir niemand mehr nach dem Fleische. Wenn wir auch Christus nach dem Fleische gekannt haben, kennen wir ihn jetzt bestimmt nicht mehr so. Wenn sich somit jemand in Einheit mit Christus befindet, so ist er eine neue Schöpfung; die alten Dinge sind vergangen, siehe! neue Dinge sind ins Dasein gekommen.“ Wenn wir geneigt sind, auf irgendeinen fehlerhaften Menschen von Fleisch zu blicken, so wird das dazu beitragen, daß unsere Wertschätzung für seine theokratische Stellung, für seine Verantwortung als Jehovas Sklave verringert wird. Wenn wir dieses Prinzip theokratischer Vertretung klar sehen, werden wir nicht auf unseren eigenen Rechten und Interessen bestehen, sondern werden dem weisen Rat der von Jehova Ernannten folgen. Diese sind Jehovas „Gaben an Menschen“. Sie werden uns behilflich sein, unsere Errettung zur Ehre Gottes und zur Rechtfertigung seines großen und heiligen Namens zu bewirken. — Apg. 10:34, 35; 2. Kor. 5:16, 17; Eph. 4:8, NW.

20. Was bedeutet es also, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt zu halten?

20 Mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt zu halten, bedeutet viel für uns. Es bedeutet ein Leben der Hingabe an Gott, der Selbstaufopferung, bedeutet Jehova Gott so völlig und rückhaltlos ergeben zu sein, wie Christus Jesus es war und noch ist. Es bedeutet für uns, uns von den Gewohnheiten der alten Welt zu lösen und uns Jehovas Anforderungen anzupassen. Es bedeutet, den „treuen und verständigen Sklaven“ anzuerkennen und jenen, denen Autorität verliehen ist, den gebührenden Respekt zu zollen. Es bedeutet, ‚uns selbst auf das zu prüfen, was wir wirklich sind‘. Im Grunde genommen bedeutet all dies, daß wir das ‚Gebot auf makellose und untadelige Weise beobachten‘. — 2. Kor. 13:5; 1. Tim. 6:14, NW.

21. Welcher Segen wird uns zuteil, wenn wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten?

21 Wenn wir dies tun, werden wir durch Jehovas unverdiente Güte zur Reife heranwachsen. Wir werden dieses reichen Segens gewahr werden, wenn wir mit seiner Organisation im Schritt bleiben. Wir werden begeistert sein über die theokratische Ausdehnung. Wir werden glühend sein im Geiste durch die Zunahme an Erkenntnis und Verständnis. Wir werden mit Freuden das ernten, was wir gesät haben. Unsere Überzeugung wird stark sein, unser Glaube unerschütterlich, unsere Wertschätzung tief, unsere Freude überströmend in der vollen Zuversicht, daß wir im Schritt sind mit Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft, durch deren Leitung und Führung wir in den letzten Tagen dieser alten Welt nicht nur geistig gut genährt, sondern auch am Leben erhalten werden, um lebend in die neue Welt der Gerechtigkeit einzugehen und für immer darin zu bleiben.

[Bild auf Seite 473]

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