In dem Namen Jehovas wandeln
1. Welche Erfüllung von Micha, Kapitel 4, kann jetzt erkannt werden?
DIE Zeit, in der immer mehr Menschen den Weg Jehovas kennenlernen und ihm zu folgen beginnen, ist nun da. Das ist vor langer Zeit von den Propheten Jesaja und Micha unter Inspiration vorausgesagt worden. Das 4. Kapitel von Micha beginnt mit den Worten: „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm hinströmen; und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas und zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden.“ (Micha 4:1,2) Dieser Text spricht gerade von der Zeit, in der wir nun leben, vom „Ende der Tage“. Seit dem Jahre 1914 hat Jehovas König, Christus Jesus, den Thron in den Himmeln eingenommen und inmitten seiner Feinde zu herrschen begonnen. Eines der Anzeichen seiner Gegenwart ist die Tatsache, daß diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt wird. Demzufolge wenden sich rechtgesinnte Menschen aller Nationen der wahren Gottesanbetung zu, lernen den Weg Jehovas kennen und wandeln auf seinen Pfaden. Allein im Dienstjahr 1958 wurden 62 666 Personen zur Symbolisierung ihrer Hingabe an Jehova getauft. Obwohl die religiösen Führer alles, was in ihrer Macht stand, versucht haben, um zu verhindern, daß die Menschen zum Wege Jehovas hinströmen, und obwohl sie sogar eine Staatsaktion gefordert haben, um das Werk zu verbieten, wie in Äthiopien und in der Dominikanischen Republik, hat das nichts genützt. Wenn die Menschen guten Willens den Weg Jehovas wirklich kennenlernen und auf seinem Pfade wandeln, sagen sie entschlossen: „Wir aber werden wandeln im Namen Jehovas, unseres Gottes, immer und ewiglich.“ — Micha 4:5.
2. (a) Welche Einladung ergeht heute? (b) Weshalb ist Jehovas Volk ein glückliches Volk?
2 Daß Jehova sein Volk segnet, ist offensichtlich. Statt zu lernen, nach der Weise der alten Welt vorzugehen und gegen ihre Brüder in anderen Ländern weiterhin Krieg zu führen, schmieden die Glieder dieses Volkes ihre Schwerter zu Pflugmessern um und lassen die friedevolle Einladung ergehen: „Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas.“ Das ist eine Einladung zur Teilnahme an der wahren Gottesanbetung. Micha erklärt, daß Personen, die Jehova dienen, nicht schüchtern oder furchtsam sind; in der Tat: „Niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet.“ So haben denn Jehovas Diener in jedem Lande auf der ganzen Erde kompromißlos Stellung für die wahre Anbetung genommen, und dies ungeachtet des Widerstandes, dem sie begegnen. Selbst bis in den Tod treten sie standhaft für die reine Anbetung ein. Von neuem hebt das Zeugnis der Schrift die Tatsache hervor, daß der Weg Jehovas nicht irgendein Weg ist, sondern er ist der rechte Weg, dem Jehova selbst die Richtung gibt. Während die Menschen der verschiedenen Nationen bis Harmagedon weithin in dem Namen ihres Gottes, des Gottes dieser alten Welt, wandeln werden, verstehen jene, die dem Wege Jehovas entsprechend handeln, daß der persönliche Name Gottes, der Name, den er als seinen eignen Namen ausgewählt hat, anerkannt und geehrt werden muß. Kein Wunder, daß Jehovas Zeugen ein glückliches Volk sind. Daß sie diesem Wege folgen, führt zu geistigem Wohlergehen, indem ein jeder unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum sitzt.
3, 4. Von welcher Bedeutung ist die Kenntnis des Namens Gottes? Und was zu tun, sollten wir uns bemühen?
3 Viele Menschen haben diesen erhabenen Namen bisher noch nicht bemerkt. Sie sind verwirrt und glauben auf Grund ihrer Vorstellung von einem dreieinigen Gott, des Vaters Name sei Jesus. Aber Jesus selbst sagte im Gebet zu Jehova Gott: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgetan, die du mir aus der Welt gegeben hast … Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun.“ (Joh. 17:6, 26, NW) Wir können nicht hoffen, in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas zu handeln, wenn wir nicht vorerst wissen, wer er ist, und wenn wir nicht seinen Namen und dessen Bedeutung für uns kennen. Das erfahren wir durch ein sorgfältiges Studium seines Wortes.
4 Jehovas Volk ist eifrig bemüht, von Jehova zu lernen und sein Vorhaben zu verstehen. Es denkt an die Worte in Jesaja 55:8: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht Jehova. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Diese Gedanken sind erfrischend, stärkend und auferbauend. Sie sind wie Regen oder Schnee, der vom Himmel auf die verschmachtete Erde fällt. Wenn diese Wasser die Erde befeuchten, knospen die Bäume und tragen Frucht, denn alles, was von Jehova herrührt, ist fruchtbar und produktiv. Wenn wir die Dinge dem Wege Jehovas entsprechend tun sollen, müssen wir ihn auch hierin nachahmen, indem wir nicht bloß Hörer, sondern auch produktive Täter des Wortes sind. Somit ist es unser Wunsch, die Wasser der Wahrheit, die wir empfangen, so zu gebrauchen, daß wir Königreichsfrüchte hervorbringen, indem wir die gute Botschaft anderen mitteilen. Es genügt nicht, nur gerade genug Wasser in sich aufzunehmen, um sich vor dem Schlaffwerden und dem geistigen Tode zu bewahren, indem man die Zusammenkünfte der Versammlung nur gelegentlich besucht und sich auch nicht darauf vorbereitet. Wir sollten, zur Ehre Jehovas, regelmäßig und ohne Fehl von dem geistigen Wasser genießen. Ein Landwirt ist bereit, viele Stunden zu arbeiten, um den Boden zu bebauen, damit er eine reiche Ernte erhalte. Ebenso müssen wir eifrig studieren, um befähigt zu werden, auch andere zu lehren und so produktive Prediger der guten Botschaft zu werden. Während es harte Arbeit erfordert, wenn man im Verständnis Fortschritte machen will, hat doch die Belehrung oder der Quell derselben keine Grenzen. Jehovas Wege sind unerforschlich. In Römer 11:33 (NW) heißt es: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege!“
5. Wo finden wir den Quell, von dem geistige Belehrung kommt?
5 Um den vollen Segen dieser Erkenntnis zu erlangen, müssen wir zu ihrer Quelle gehen oder den Kanal suchen, durch den die Wasser der Wahrheit fließen. Wir können nicht einfach warten und denken, dieses Wasser werde uns dann schon zufließen. Niemand in einer Wüste ist so töricht, zu warten, bis ihm Wasser zuströmt, sondern eifrig sucht er die nächste Oase, weil er weiß, daß sie für ihn Leben bedeutet. Auch sollten wir nicht denken, Jehova werde von seinem Wege abweichen, um sich uns anzupassen oder um dem Glauben unserer Eltern zu entsprechen. Statt dessen müssen wir unseren Schöpfer und seinen Willen, uns betreffend, zu erkennen suchen. Wenn wir also die dürren Weiden der Christenheit um uns sehen und bemerken, wie sehr es ihrer Bevölkerung an wahrer Erkenntnis mangelt, können wir die Notwendigkeit erkennen, uns dahin zu wenden, wo wir einen Strom erquickenden Wassers des Lebens finden können, der durch den von Gott bestimmten Kanal vom Throne Gottes und des Lammes herfließt. Wir finden, daß Jehovas Wort uns auf dem Wege führt, den wir, entsprechend seinem Willen, gehen sollen. In Psalm 23:2 (NW) lesen wir: „Er führt mich zu gut bewässerten Ruhestätten.“ Wenn Jehova selbst uns auf seinem Wege führt, sollten wir ihn da zurückweisen? Wir würden nie daran denken, eine von Gott kommende Einladung abzulehnen, und doch läuft es auf das hinaus, wenn wir die Einladung unserer Brüder, die im Königreichssaal stattfindenden Zusammenkünfte zu besuchen, ablehnen. Dort finden wir Ruhe vor den Problemen der alten Welt und können mit anderen zusammen von der Fülle der Wasser der Wahrheit genießen. Dort finden wir eine Stätte der Ruhe und Erquickung für unsere Seelen.
6. In welcher Weise ist erkennbar, daß Jehovas Weg heute schon und auch in Zukunft ein Weg ist, auf dem Gemeinschaft gepflegt werden soll?
6 Vielleicht sagst du, du könntest den Versammlungen nicht beiwohnen, weil es dir zuviel Mühe kostet, sie zu besuchen. Dich aber mit anderen vom wahren Glauben zu versammeln gehört ebenfalls dazu, dem Wege Jehovas zu entsprechen. In der neuen Welt werden wir uns nach Jehovas Anweisung miteinander versammeln. Wenn wir jetzt nicht damit behelligt werden möchten, sollten wir nicht erwarten, zu denen zu gehören, deren Name und deren Same fortbestehen werden, damit er sich der Versammlungssegnungen nach Harmagedon erfreue. „Und es wird geschehen: von Neumond zu Neumond und von Sabbat zu Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht Jehova.“ (Jes. 66:23) Dann werden alle in der reinen Anbetung vereint und nicht mehr durch Sektengeist entzweit sein, denn alles Fleisch miteinander wird Jehova ehren. Wenn wir hoffen, zu den Glaubensmenschen zu gehören, die sich dann versammeln werden, müssen wir das zeigen, indem wir uns schon heute regelmäßig mit dem Volke Jehovas versammeln, weil hier sein Geist ausgegossen wird, damit seine Diener bei der Betrachtung seines Wortes und ihres Verhältnisses zu ihm gesegnet werden. In der Erkenntnis, daß Jehovas Weg ein Weg ist, auf dem Gemeinschaft gepflegt werden muß, wird der Leser herzlich eingeladen, sich mit Jehovas Zeugen regelmäßig zum Bibelstudium im Königreichssaal des Ortes zu versammeln.
7. Warum ist die weltliche Einstellung, nicht über Religion sprechen zu wollen, nicht richtig?
7 Da wir unsere Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft und das Verständnis der Wahrheit, mit dem wir gesegnet worden sind, schätzen, sollten wir sehr bemüht sein, diese Dinge auch anderen mitzuteilen. Dann wird sich unsere Liebe zu Jehova in unserer Liebe zum Nächsten widerspiegeln, indem wir diesen ermuntern, die Wahrheit kennenzulernen. Verhalte dich nicht wie die alte Welt, wenn sich Gelegenheit bietet, über die Religion zu sprechen, indem du den Mund verschließt oder es ablehnst, darüber zu diskutieren. Das sind Dinge, die mit himmlischer Weisheit und Leben zu tun haben. Jesus selbst sprach frei heraus, wenn man auf die Religion und die Heilige Schrift zu sprechen kam, und alle aufrichtigen Menschen sollten dasselbe tiefe Interesse an solchen Dingen haben, ob sie nun zuerst damit einiggehen oder nicht. Die Worte: „Kommt denn und laßt uns miteinander rechten“, haben eine zeitgemäße Anwendung für jene, die über Jehovas Weg mehr kennenlernen möchten (Jes. 1:18) Wenn wir uns schämen, von Jehova zu sprechen, wird er sich auch unser schämen. Wenn wir lauwarm sind, werden wir verworfen werden. Statt dessen sollten wir einen aufrichtigen Wunsch bekunden, dem Wege Jehovas eifrig zu folgen, indem wir ihn kennenlernen, mit Freimut und Unerschrockenheit darüber reden und Täter des Wortes werden.
8. (a) Ist irgend jemand vom Dienste Jehovas ausgenommen? (b) Weshalb sollten wir uns nicht davor fürchten, am Predigtdienst teilzunehmen?
8 Du magst alt und krank sein. Aber das sind auch andere, die sich am Predigtdienste beteiligen, indem sie ihre Mitmenschen besuchen, um über die gute Botschaft zu sprechen, die Bibel mit ihnen zu studieren und ihre Zeit und Kraft der Aufgabe zu widmen, Jehova zu ehren. Solange eine Person lebt, hat sie ein gewisses Maß Gesundheit und Kraft, das zu Lobpreisung ihres Schöpfers gebraucht werden kann. Selbst die ältesten von uns können dem Wege Jehovas folgen; denn Jesus hat uns versichert, daß sein Joch leicht ist. Jehovas Kraft wird uns genügen, damit wir seinen Dienst unter allen Umständen durchführen können. In Jesaja 35:3, 4 heißt es: „Stärket die schlaffen Hände und befestiget die wankenden Kniee! Saget zu denen, welche zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht!“ Auch Jugendliche können in den verschiedenen Dingen gemäß dem Wege Jehovas handeln und Jehova zu preisen lernen. Salomo kannte die Weisheit eines solchen Laufes und drückte sich darüber wie folgt aus: „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jünglingszeit.“ (Pred. 12:1, NW) Jesus wußte, wie notwendig es ist, den Dienst für Jehova frühzeitig zu beginnen. Daher stellte er die Frage: „Habt ihr nie gelesen: ‚Aus dem Munde von kleinen Kindern und Säuglingen hast du dir Lobpreis bereitet‘?“ Ob wir daher jung oder alt, seit langem oder erst seit kurzem in der Wahrheit sind, können wir doch daran teilnehmen, die Vorsätze unseres Schöpfers bekanntzumachen. Mit unserem Nächsten über die Wahrheit zu sprechen ist weit wichtiger, als über den Gartenzaun hinüber vom Wetter zu sprechen oder das neuste Geschwätzthema aufzugreifen. Laßt uns von denen sein, die zu ihren Nächsten über die Wahrheit reden und so zeigen, daß wir unter diejenigen gezählt werden möchten, die in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas handeln. — Matth. 21:16, NW; Sach. 8:16.
9. Werden einige sterben, ohne die Gelegenheit gehabt zu haben, die Wahrheit kennenzulernen? Was kann diesbezüglich getan werden?
9 Denkt daran: Micha sagte, daß die Menschen, die im Namen Jehovas wandeln, sagen würden: „Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas und zum Hause des Gottes Jakobs!“ Jehovas Zeugen sind die einzigen, die diese Einladung emsig weitergeben, die die Speere und Schwerter des fleischlichen Kampfes fallenlassen, um dieses friedevolle, lebengebende Werk unter den Nationen zu tun. Die Sache drängt; denn so wie Jesus es sagte, ist „der Acker die Welt“. (Matth. 13:38, NW) Als ein aktiver Prediger der Wahrheit gab er das rechte Beispiel. Für jene sprechend, die diesem Beispiel folgen möchten, sagte Paulus: „Mit dem Munde legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab … Denn ‚jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird errettet werden‘. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt?“ (Röm. 10:10-14, NW) Bedeutet dies, daß unser Leben von dem Orte abhängt, wo wir zufällig wohnen, daß unser Geburtsort für unseren Glauben bestimmend und daß das Erlangen von Leben von diesem abhängig ist? Ganz und gar nicht. All das soll nur die Notwendigkeit hervorheben, an dem weltweiten Werk der Kundmachung dieser lebengebenden Botschaft teilzunehmen. Niemand, der Liebe zur Wahrheit und Gerechtigkeit hat, wird die Gelegenheit, die Wahrheit zu hören und anzunehmen, verpassen wollen. Statt den Fehler bei Gott zu suchen, wollen wir uns aufs äußerste anstrengen, anderen behilflich zu sein, die Wahrheit kennenzulernen. Vielleicht können wir dort dienen, wo der Bedarf an Königreichsverkündigern groß ist.
10. Wie wird das Sichtungswerk durchgeführt, und was wird der Ausgang sein?
10 Durch das heutige Predigtwerk wird ein Werk des Sichtens und Scheidens unter den Nationen durchgeführt, in welchem mittels lebengebender Unterweisung die Personen gezeichnet werden, die sich der Segnungen der neuen Welt erfreuen sollen. Dieses Sichtungswerk geschieht so, „wie Getreide in einem Siebe geschüttelt wird; und nicht ein Körnchen wird zur Erde fallen“. (Amos 9:9) Jehova kennt die Seinen und wird sie bewahren. Der schließliche Ausgang dieses großes Werkes ist aus der Vision zu ersehen, die dem Johannes gegeben wurde: „Und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen stand vor dem Throne und vor dem Lamme, gekleidet in weiße Gewänder, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen beständig mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.‘“ Somit erkennen diese Menschen guten Willens aus allen Nationen Jehova und die Vorkehrung zum Leben, die er durch Jesus Christus getroffen hat, und dies, ehe in Harmagedon die übrigen, die den Tod verdienen, niedergestreckt werden. — Off. 7:9, 10, NW; Apg. 4:12.
11, 12. Wie widerspiegelt der Königreichsdienst die Tatsache, daß Jehova die Aufsicht darüber führt?
11 So wie Gott kein Gott der Verwirrung, sondern ein Gott ist, der auf systematische Ordnung und universelle Herrschaft hält, handeln heute jene, die sich auf der ganzen Erde an Jehovas Predigtwerk beteiligen, nicht einfach so, wie es ihnen gefällt, nach Lust oder Laune, oder aufs Geratewohl. Statt dessen stützen sie sich bei ihrer Tätigkeit auf das wirksame, systematische Predigtdienstmuster, das ihnen Jesus im Verlauf seines irdischen Lebens gegeben hat. Das erfordert, daß sie von Haus zu Haus und von Stadt zu Stadt bei den Leuten vorsprechen, damit alle die Gelegenheit erhalten, die Wahrheit zu hören und anzunehmen. Die grundlegenden Wahrheiten der Bibel, die zur Rettung unbedingt notwendig sind, werden durch Predigten an den Türschwellen dargelegt und durch Predigten, die man bei Rückbesuchen hält, noch eingehender erklärt und schließlich, bei den Heimbibelstudien, die bei Interessierten durchgeführt werden, gründlich betrachtet. — Apg. 20:20.
12 Dieselbe systematisch Ordnung, die im ganzen Universum beobachtet werden kann, widerspiegelt sich im Königreichsdienst der Diener Jehovas in der ganzen Welt. Keine Anstrengungen werden verschleudert. Ihre Tätigkeit wird durch dieselbe Macht und denselben Geist Jehovas geleitet, von dem die himmlische Schöpfung geleitet und beherrscht wird. Um dies zu veranschaulichen, sei darauf hingewiesen, daß nach der Aussage der Astronomen der Schweif eines Kometen aus so kleinen Materieteilchen besteht, daß schon der Strahlendruck des Sonnenlichts genügt, den Schweif vom Kometenkern fortzutreiben, wenn sich dieser der Sonne nähert. Selbst wenn dieser Schweif sich über einem Raum von etwa anderthalb Millionen Kilometern erstrecken mag, könnten doch alle Teilchen, aus denen er besteht, in einem gewöhnlichen Reisekoffer Platz finden. In Jehovas irdischer Einrichtung werden Gottes Diener durch die leitende Kraft seines Wortes und Geistes in die Stellung hineingebracht, in der sie seinen Willen erfüllen können. Auch wenn es scheinen mag, daß sie an Zahl gering und unbedeutend sind, strahlen sie doch das Licht der Wahrheit für alle aus, die danach ausblicken. Unter Jehovas Dienern finden wir nicht einen, der anders an Gott glaubt und ihm anders dient als ein anderer Diener Jehovas, ebensowenig, wie wir einen Kometen mit 258 Schweifen finden, die den verschiedenen Denominationen entsprächen. Alle Glieder des Volkes Jehovas erfreuen sich der Eintracht und Harmonie. Sie sind eins geworden im Verständnis der Wahrheit und im Vorhaben mit Christus, ihrem himmlischen Haupt und Führer.
13. Welche Änderungen sind notwendig, um Jehova zu gefallen?
13 Wenn wir uns nach Gottes Vorkehrungen richten, so mag das in unserer Lebensweise einen vollständigen Wechsel bedeuten, doch ist uns dies möglich. Jehova verlangt von uns nicht etwas, das wir nicht tun können. In Psalm 25:8, 9 (NW) lesen wir: „Darum unterweist er Sünder in dem Wege. Er wird veranlassen, daß die Sanftmütigen nach [seiner] richterlichen Entscheidung wandeln, und er wird die Sanftmütigen seinen Weg lehren.“ Wenn diese Sanftmütigen, selbst wenn es die schlimmsten Sünder wären, die Wahrheit hören, so ändern sie sich. Zum erstenmal beginnen sie zu verstehen, wie Jehova handelt. Törichte Philosophien und überlieferte religiöse Glaubensansichten werden durch die logische, vernünftige Wahrheit ersetzt. Zwischen ihnen besteht ein Unterschied wie zwischen Nacht und Tag. Während Finsternis die Menschen der Welt umhüllt, so daß sie weiterhin in Unwissenheit über die neue, nun so nahegekommene Welt tasten, läßt Jehova das Licht der Wahrheit leuchten, so daß die Sanftmütigen, die Gott und ihren Nächsten aufrichtig lieben, seinem Wege folgen können. Solchen gibt Paulus die Anweisung: „Ihr sollt die alte Persönlichkeit ablegen, die eurem früheren Wandel entsprach … und sollt die neue Persönlichkeit anziehen, die gemäß Gottes Willen in wahrhafter Gerechtigkeit und liebender Güte geschaffen wurde … redet (die) Wahrheit, ein jeder von euch mit seinem Nächsten … Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr hart … Kein verderbtes Wort komme aus eurem Munde hervor … Auch betrübt nicht Gottes heiligen Geist.“ — Eph. 4:22-30, NW.
14. Wie führt uns heute Jehova durch seine Organisation?
14 Das sind nur einige wenige der Punkte die Paulus erwähnt, doch gilt es für einen jeden von uns, etwas ins Auge zu fassen, wenn wir die Art und Weise, wie wir nach Jehovas Weg leben sollen, kennenlernen. Bei allem, was wir tun, tun wir gut, uns zu fragen: Würde das Gott gefallen? Wenn unser Gewissen durch sein Wort geschult ist, werden wir eine gute Wegleitung haben, der wir folgen können. Doch hat jeder einzelne die Aufgabe, den Lauf zu bestimmen, den er einschlagen will. Gott hat uns den freien Willen gegeben, dem Laufe zu folgen, den wir einschlagen möchten. An uns liegt es, zu entscheiden, ob wir seinen Anweisungen und Direktiven zum Leben folgen wollen. Damit unter seinem Volke in der weiten Welt Einheit herrsche, sammelt es Jehova unter Christus dem Rechten Hirten, zu einer einzigen Herde ein. Durch sein Wort und seine Organisation wird uns der Weg, dem wir folgen sollen, gezeigt, so, als ob eine Stimme sagte: „Und wenn ihr zur Rechten, oder wenn ihr zur Linken abbieget, so werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, wandelt darauf!“ (Jes. 30:21) Die Stimme Jehovas spricht heute durch seine Organisation zu uns, indem er uns zurechtweist und uns in der Gerechtigkeit und im aktiven Predigtdienste Unterweisung zukommen läßt. Mittels seiner theokratischen Organisation wird uns Hilfe geboten, auf dem Pfade zum Leben zu bleiben. Wir müssen ein feines Ohr bewahren, das auf diese Stimme eingestellt ist. Wir hören keine neue oder fremde Lehre, sondern Worte, die mit dem in Übereinstimmung sind, was zu unserer Führung in der Bibel aufgezeichnet wurde. Beachten wir, was Paulus zu den Galatern sagte: „Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als gute Botschaft verkündigen sollten außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündigten: er sei verflucht!“ — Gal. 1:8, NW.
15. Weshalb ist ein fortlaufendes Studium der biblischen Wahrheit so wertvoll?
15 Daher ist es so unbedingt notwendig, daß wir fortwährend prüfen und kontrollieren, ob wir Gottes Wort auch in kleineren Punkten richtig verstehen, damit wir nicht selbst vom Pfade abirren oder als solche erfunden werden, die andere durch ihre Kommentare oder Erklärungen irreführen. Wir mögen die Wahrheit in bezug auf grundlegende Lehren, wie Dreieinigkeit, Hölle, Unsterblichkeit der Seele und andere, erkennen — endet aber unsere Erkenntnis damit? Wie steht es mit besonderen Punkten der Wahrheit? In Römer 2:21 (NW) lesen wir: „Du aber, der du einen anderen belehrst: du belehrst dich selbst nicht?“ Nicht durch Offenbarungen erhalten wir ein Verständnis der Wahrheit, sondern wir müssen uns darum bemühen. Wir müssen studieren und die Heilige Schrift erforschen, da wir wissen, daß das Leben davon abhängt. Um auf Punkte hinzuweisen, die leicht übersehen werden, erinnern wir euch daran, daß ihr vom Königreich manchmal sagt, es werde auf der Erde aufgerichtet. Habt ihr vielleicht vergessen, daß in dem Buche „Gott bleibt wahrhaftig“ auf Seite 148 gesagt wird: „Aus all dem Dargelegten wird offenbar, daß das Königreich kein irdisches, sondern ein himmlisches Reich ist“? Somit wird das Königreich niemals auf der Erde aufgerichtet, als ob es eine irdische Einrichtung wäre, obwohl es seine Herrschaft über die Erde ausdehnen und gläubigen Menschen Segnungen bringen wird. — Joh. 18:36.
16. Wende Sacharja 8:21-23 auf die heute Zeit an.
16 Erkennst du ferner, daß du an der Erfüllung der in Sacharja 8:21-23 aufgezeichneten Prophezeiung teilhaben kannst, die besagt: „Zehn Männer … [werden] ergreifen … den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist“? Wie ist das zu verstehen? Dieser jüdische Mann oder Lobpreiser Jehovas folgt dem Wege Jehovas. Es wird hier nicht auf einen natürlichen Juden nach dem Fleische Bezug genommen, sondern auf einen geistlichen Juden, auf solche, die zum Überrest gehören. (Röm. 2:29) Angelockt werden die zehn Männer guten Willens eigentlich nicht von diesem geistlichen Juden oder den Überrestgliedern selbst, sondern von dem Gott, den diese anbeten, um seinem Wege zu folgen. „Denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ Auch geht es nicht einfach darum, einen Rockzipfel zu ergreifen, indem man die Wahrheit erfaßt und in die Organisation hineinkommt, sondern dies deutet auf eine positive Handlungsweise hin und auch darauf, daß man sich als jemand zu erkennen gibt, der auf der Seite der Lobpreiser Jehovas steht. Denen, die die Wahrheit erfassen, wird Arbeit zu tun gegeben, Arbeit, die in der Schrift als solche von Ackersleuten und Weingärtnern bezeichnet wird, die Anbauarbeit leisten, indem sie, bildlich gesprochen, den Boden umgraben, um den Samen Gottes auszusäen, und Winzerarbeit leisten, damit die Organisation Früchte der Gerechtigkeit hervorbringe. (Jes. 61:5) Das wird in dem Buche Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen auf den Seiten 299 und 300 erklärt.
17. Welche Tätigkeit ist heute Jehova wohlgefällig?
17 Erkennst du, wo in der Erfüllung dieser Prophezeiung dein Platz ist? Menschen von allen Nationen nehmen nun an der wahren Anbetung teil und erhalten Dienstaufgaben. Schreckst du gleich zurück in dem Gedanken: Das kann ich nicht tun? Es bedeutet allerdings Arbeit, harte Arbeit, wie das Bild es zeigt; aber wir sollten den tiefen Wunsch haben, sie zu leisten, weil wir wissen, daß dies der von Jehova für uns bestimmte Weg ist. Daher werden wir nicht davor zurückschrecken, unsere Hände an den Pflug zu legen und den Samen der kennengelernten Wahrheit auszusäen, indem wir bei den Leuten vorsprechen und Predigtdienst tun. Jesus sprach in einem Gleichnis von einem Vater mit zwei Söhnen. Der eine sagte, er werde im Weinberg arbeiten, ging aber niemals hin. Der andere Sohn sagte, er werde die Arbeit nicht tun, tat sie schließlich aber doch. Der Vater liebte den, der die Arbeit tat. (Matth. 21:28-31) Um unserem himmlischen Vater zu gefallen, werden wir einen willigen Geist bekunden und die Arbeit vollführen, die uns anvertraut worden ist. Da wir unser Leben Gott hingegeben haben, ist es an uns, die Königreichsinteressen in unserem Leben in allen Dingen an die erste Stelle zu setzen. Halte dich nicht vom Dienste Jehovas zurück, denn er versagt uns die Segnungen des Lebens sowie der Kenntnis der Wahrheit und des Dienstes für ihn nicht.
18. Auf welche verschiedene Weise können wir die Ortsversammlung unterstützen?
18 Wir können aber nicht die Hoffnung haben, den Predigtdienst aus eigenen Kräften richtig durchzuführen. Als Jesus sagte, diese gute Botschaft werde in der ganzen Welt gepredigt, sah er eine Organisation voraus, die er als die Klasse eines treuen Sklaven bezeichnete, welche die Speise zur rechten Zeit austeilen würde. Um daher alle Dinge gemäß dem Wege Jehovas zu tun, müssen wir in völliger Harmonie mit seiner Organisation sein. Wissend, welch gewaltiges Zeugniswerk durchgeführt werden muß, sollten wir mit der Klasse des treuen Sklaven zusammenarbeiten, damit das Werk rasch vorwärtsgehe. Das tun wir, indem wir unsere Zeit nicht nur so einteilen, daß wir möglichst viele Stunden im Predigtdienste verbringen können, sondern auch in anderen Beziehungen zur Mitwirkung bereit sind. Wenn die Zeit gekommen ist, da eine Versammlung beginnt, werden wir anwesend sein. Wir behalten im Sinn, daß Jehova die von ihm festgelegten Zeiten selbst genau einhält. Somit ahmen wir ihn nach und bekunden dadurch Respekt vor dem theokratischen Tätigkeitsplan, der innerhalb der Ortsversammlung durchgeführt wird. Wenn wir in den Königreichssaal kommen, sollten wir uns nicht sogleich hinsetzen, sondern statt dessen noch ein wenig mit den Brüdern reden, wobei wir uns besonders Mühe geben, auch mit denen zu sprechen, die wir nicht so gut kennen mögen oder die in der Wahrheit vielleicht neu sind. Das ist etwas, das jeder Bruder und jede Schwester tun kann, um so ‚einander zu ermuntern‘. Jehova offenbart sich als ein Gott der Liebe und der Gastfreundschaft. Wir offenbaren also Kenntnis seiner Wege, wenn wir diese Eigenschaften ebenfalls an den Tag legen. Oder wenn uns der Versammlungsdiener eine Aufgabe im Schulungsprogramm zuteilt, damit wir jemandem helfen, im Dienste Fortschritte zu machen, oder damit wir selbst Hilfe entgegennehmen möchten, wollen wir alles tun, was wir tun können, damit diese Anordnung Erfolg habe. Auch dies gehört zu Jehovas Vorkehrung, uns heute durch seine Organisation zur Reife zu bringen. So lesen wir es in Epheser 4:11, 12 (NW): „Er gab … einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk.“
19. Welche Wahl hat jedermann?
19 So wie es schon in der Vergangenheit war, liegt es heute auch an uns, unseren Weg selbst zu wählen. Josua führte dies den Israeliten deutlich vor Augen mit den Worten: „So wählt heute selbst, wem ihr dienen wollt … Ich aber und mein Haus, wir werden Jehova dienen!“ (Jos. 24:15, NW) Wenn jemand die Wahrheit und den Weg kennt, den ihm Jehova vorgezeichnet hat, und ihm trotzdem nicht folgt, so wandelt er nicht mehr auf Jehovas Weg zum Leben, sondern folgt einem Wege, der auf einem toten Geleise endet. So sagt es Jakobus (4:17, NW): „Wer recht zu handeln weiß und es doch nicht tut, für den ist es eine Sünde.“ Gleichwie es nur einen höchsten Gott gibt, „dessen Name Jehova ist“, so gibt es auch nur einen Weg — nicht viele Wege —, den man kennen muß, um Gott zu dienen. Jehova freut sich über den glücklichen, produktiven Lauf derer, die ihm dienen, indem sie Königreichsfrüchte hervorbringen. Entweder nimmt der Boden Regen auf und bringt Vegetation hervor und empfängt von Gott Segen, oder er erweist sich als unproduktiv, indem er bloß Dornen und Disteln trägt und daher nur für die Vernichtung taugt. Was für Boden bist du? Hast du das Wort mit Freuden aufgenommen und im Weinberg gearbeitet und ‚viel Frucht getragen‘? Paulus spornt jeden Gott hingegebenen Christen heute wie folgt an: ‚Werdet nicht träge, sondern seid Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.‘ — Heb. 6:7, 8, 12; Luk. 8:11-15, NW.
20. Was für Segnungen ersprießen uns, wenn wir in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas handeln?
20 Hast du Jehovas Weg einmal kennengelernt, so folge ihm genau. Mache alle Anstrengungen, stets auf diesem Wege zu bleiben, und suche Jahr für Jahr in der Wahrheit Fortschritte zu machen. Jehovas Weg ist für die Menschen aller Nationen, die ihn aufrichtig suchen, deutlich bezeichnet worden. „Und dort wird bestimmt ein Hochweg entstehen, ja ein Weg, und er wird der Weg der Heiligkeit genannt werden. Der Unreine wird nicht darüber ziehen. Und er wird für den sein, der auf dem Wege wandelt, und die Törichten selbst werden nicht darauf wandeln … Und die von Jehova Erlösten werden zurückkehren und bestimmt mit Jubel nach Zion kommen, und Freude wird bis in unabsehbare Zeit über ihrem Haupte sein. Wonne und Freude wird ihnen zuteil werden, und Kummer und Seufzen müssen entfliehen.“ (Jes. 35:8-10, NW) Es ist jetzt an der Zeit, mit der Neuen-Welt-Gesellschaft auf diesen Hochweg, der zum Leben führt, zu gelangen. Es gibt keinen anderen Weg, auf dem wir Jehovas Gunst empfangen können. Wenn wir in allen Dingen gemäß dem Wege Jehovas handeln, werden wir auf dem Wege wandeln, der zu Glück und Leben führt. — Jer. 7:23.