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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 1. 9. S. 13-15

Joels Vorhersagen über Jehovas Rache und Liebe

„DANACH soll es geschehen, daß ich meinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen werde, und eure Söhne und eure Töchter werden gewißlich prophezeien. Was eure alten Männer betrifft, Träume werden sie träumen. Was eure jungen Männer betrifft, Visionen werden sie sehen. Und sogar auf die Knechte und auf die Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen“ (Joel 2:28, 29).

Diese beiden Verse sind zweifellos der bekannteste Teil der Prophezeiung Joels, da Petrus sie am Pfingsttag zitierte (Apg. 2:14-18). Doch das Buch Joel hat noch viel mehr zu sagen, obwohl diese Prophezeiung nur aus drei Kapiteln mit insgesamt 73 Versen besteht. Das Buch spricht auch von einer verheerenden Heuschreckenplage, auf die eine Hungersnot folgt, von einer Zeit der Reue und der Wiederherstellung und von der Vollstreckung der Rache Jehovas an den Nationen. In unserer Bibel erscheint Joel als der zweite der sogenannten Kleinen Propheten, die gewiß nicht ihrer Bedeutung nach als klein zu bezeichnen sind, sondern wegen der Länge ihres Buches.

Bei der Betrachtung der Prophezeiung Joels wird der biblische Grundsatz deutlich, daß die Botschaft das Wichtige ist, nicht die Person, die benutzt wird, um sie auszurichten. So ist über Joel, den Schreiber des Buches, nichts weiter bekannt, als daß er der Sohn Pethuels war. Die Bedeutung biblischer Namen ist oft sehr bezeichnend, und das trifft auch auf den Namen Joels und seines Vaters zu. „Pethuel“ bedeutet „Gott befreit“, und „Joel“ bedeutet „Jehova ist Gott“.

Aus dem Buch an sich geht hervor, daß Joel höchstwahrscheinlich zum Zweistämmereich Juda gehörte. Das wird dadurch angedeutet, daß in der Prophezeiung Juda und Jerusalem sowie der Tempeldienst in Jerusalem hervorgehoben werden.

Wann wurde diese Prophezeiung aufgezeichnet? Das läßt sich nicht eindeutig sagen. Mehrere Gelehrte nennen Daten zwischen dem 10. und dem 2. Jahrhundert v. u. Z. Gewichtige Anzeichen deuten auf die Zeit um 820 v. u. Z. hin. Dieses Datum scheint dadurch bestätigt zu werden, daß Israels frühe Feinde — Tyrus, Sidon, Philistäa, Edom und Ägypten — erwähnt werden, nicht aber spätere Feinde wie Assyrien und Babylon. Es wird auch durch den Platz angedeutet, den das Buch im hebräischen Kanon einnimmt.

Joels Stil spricht ebenfalls für den früheren Zeitpunkt. Viele halten seinen Stil für so elegant, daß sie seine Prophezeiung mit einem hochglanzpolierten Diamanten vergleichen. Ja, diese Prophezeiung ist von einer derartigen literarischen Qualität, daß einige Gelehrte sie den Schriften aller späteren Propheten voranstellen. Joels Aufzeichnungen sind sehr poetisch und weisen verschiedene Rhythmen auf. Der Prophet hatte auch eine Vorliebe für Vergleiche und bildliche Ausdrücke.

Die Glaubwürdigkeit der Prophezeiung Joels wurde von den Israeliten nie in Frage gestellt. Das Buch nahm schon früh einen ehrenhaften Platz in ihrem Kanon ein. Seine Echtheit wird nicht nur durch die Zitate bestätigt, die der Apostel Petrus und der Apostel Paulus daraus anführten, sondern auch durch die Erfüllung der Prophezeiungen über Tyrus, Philistäa und Edom (Apg. 2:14-18; Röm. 10:13).

PLAGE UND HUNGERSNOT

Joels Prophezeiung läßt sich in drei Teile gliedern. Der 1. Teil (1:1 bis 2:11) enthält eine zweifache Beschreibung einer Heuschreckenplage. Die erste Beschreibung zieht einen Vergleich mit vier Arten Heuschrecken, die Zähne und Kinnbacken wie Löwen haben. Joels Bericht darüber wird folgendermaßen kommentiert: „Die schreckliche Verheerung, die eine Heuschreckenplage für das landwirtschaftliche, wirtschaftliche und religiöse Leben eines Volkes mit sich bringt, wird mit fast wissenschaftlicher Genauigkeit geschildert, wie viele bezeugen, die eine solche Plage bereits erlebt haben.“

Wie uns Joel berichtet, wird alles aufgefressen, der Boden wird verheert, die Landwirte sind besorgt, und die Winzer heulen. Selbst die Haustiere seufzen, und die Rinder sind in Verwirrung. Kein Wunder, daß die Priester und die Diener im Hause Jehovas aufgefordert werden, zu heulen, die Nacht in Sacktuch zu verbringen, eine Zeit des Fastens zu heiligen und ‘zu Jehova um Hilfe zu schreien’! (Joel 1:14).

Die zweite Beschreibung der Heuschreckenplage beginnt mit dem Befehl, einen Ruf zur Alarmbereitschaft ergehen zu lassen: „Stoßt ins Horn in Zion, und erhebt ein Kriegsgeschrei auf meinem heiligen Berge.“ Dann folgt die Schilderung: „Wie starke Männer laufen sie. Wie Kriegsmänner ersteigen sie eine Mauer. ... Sie stoßen einander nicht. Wie ein körperlich tauglicher Mann in seinem Lauf gehen sie unablässig; und sollten einige auch unter den Geschossen fallen, brechen die anderen den Lauf nicht ab. In die Stadt stürmen sie. Auf die Mauer rennen sie. Die Häuser ersteigen sie. Durch die Fenster gehen sie hinein wie der Dieb“ (Joel 2:1, 7-9).

An der hochsymbolischen Sprache Joels ist zu erkennen, daß wir seine Worte nicht als einen Bericht über ein Ereignis in der Vergangenheit, sondern als eine Prophezeiung aufzufassen haben. Worauf bezieht sich diese Prophezeiung? Die Tatsachen deuten darauf hin, daß sie sich durch die eifrige Zeugnistätigkeit erfüllt, die Jehovas Zeugen seit Anfang der 1920er Jahre durchführen. Jehovas Zeugen haben sich für die Christenheit als eine Plage erwiesen und sind wie ein gut geordnetes Heer vorgegangen.a

REUE UND WIEDERHERSTELLUNG

Der 2. Teil der Prophezeiung Joels handelt von Reue und der darauf folgenden Wiederherstellung. In Joel 2:12-14 lesen wir: „Kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen. Und zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider; und kehrt um zu Jehova, eurem Gott, denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte ... Wer ist da, der weiß, ob er sich umwenden und tatsächlich Bedauern empfinden und danach Segen zurücklassen wird, ein Getreideopfer und ein Trankopfer für Jehova, euren Gott?“

Dieser Teil der Prophezeiung scheint sich auch besonders in der Neuzeit erfüllt zu haben, und zwar in bemerkenswerter Weise während des Ersten Weltkriegs, als Gottes Diener unreine Lippen hatten und Jehova über sie erzürnt war. Damals bereute Jehovas Volk und flehte zu Gott, was in Joel 2:17 mit den Worten gezeigt wird: „Laß es dir doch leid sein, o Jehova, um dein Volk, und gib dein Erbteil nicht der Schmach hin, so daß Nationen über sie herrschen. Warum sollte man unter den Völkern sprechen: ,Wo ist ihr Gott?‘?“ (Vergleiche Jesaja 12:1; 6:5.)

Die Voraussagen in Joel 2:21-27 und 3:18-21 handeln von den Früchten der Reue und verheißen eine Wiederherstellung. Nach den schrecklichen Erfahrungen in den Jahren des Ersten Weltkriegs ist Jehovas Volk tatsächlich geistig wiederhergestellt und in einen paradiesischen Zustand versetzt worden. (Siehe Jesaja 35.)

Aufgrund der Worte des Apostels Petrus (Apg. 2:14-18) kann kein Zweifel darüber bestehen, daß sich Joel 2:28, 29 am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. erfüllte. Es scheint aber, daß diese Prophezeiung noch eine weitere Erfüllung während der „letzten Tage“ des gesamten satanischen Systems der Dinge hat (2. Tim. 3:1). In der Neuzeit wurde besonders in den Jahren 1919 und 1922 Jehovas Geist ausgegossen, und zwar in Verbindung mit den beiden Kongressen, die von Jehovas ergebenem Volk in Cedar Point (Ohio, USA) veranstaltet wurden.

URTEILSVOLLSTRECKUNG

Wir kommen nun zum 3. Teil, der vom Gericht und von der Urteilsvollstreckung handelt (Joel 3:2-16, 19). In diesem Teil erfahren wir, warum Jehova über die Nationen erzürnt ist. Der Grund besteht in der Art und Weise, wie sie seine Diener behandelt haben. Sie zerstreuten sie unter die Nationen und machten sie zu Sklaven. Sie beraubten den Tempel Jehovas seines Goldes, seines Silbers und anderer begehrenswerter Dinge und brachten all dies in ihre eigenen Tempel. Sie taten den Söhnen Judas Gewalt an und vergossen unschuldiges Blut. Beachten wir, daß Jehova Gott diese grausame Behandlung so betrachtete, als sei sie ihm widerfahren, wie auch Jesus Christus Saulus von Tarsus erklärte, er habe ihn verfolgt, als er Jesu Nachfolger verfolgte (Apg. 9:5).

Nachdem Jehova die Nationen zur Rechenschaft gezogen hat, befiehlt er seinem Volk, seinen Tag der Rache anzukündigen und unter den Nationen auszurufen: „Heiligt Krieg! Weckt die starken Männer auf!“ Darauf folgt das Gegenteil von dem, was in Jesaja 2:2-4 und Micha 4:1-3 zu lesen ist, nämlich der Aufruf: „Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen. Was den Schwachen betrifft, er spreche: ,Ich bin ein starker Mann.‘“ Sie werden aufgefordert, sich in die Tiefebene Josaphat zu begeben (dieser Name bedeutet „Jehova ist Richter“) (Joel 3:9-12).

Es folgt die Schilderung der Rache Jehovas an den Nationen. Die Sichel wird angelegt, um die verderbten Nationen zu ernten; sie sollen in die Weinkelter geworfen werden, die dadurch überfließt. Für dieses Vorgehen wird passenderweise zum Abschluß der Prophezeiung folgender überaus wichtige Grund genannt: „Ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, euer Gott, der ich auf Zion, meinem heiligen Berge, weile“ (Joel 3:17). Diese Prophezeiung gleicht dem, was in der Offenbarung über Harmagedon gesagt wird (Offb. 16:14-16; 19:15-21).

Das Buch Joel verherrlicht die Souveränität Jehovas, was daran zu erkennen ist, daß er über die ‘Trunkenbolde Judas’ (die Christenheit) die Heuschreckenplage sendet, die Nationen zu einem Krieg herausfordert und in der „Tiefebene Josaphat“ das Urteil an ihnen vollstreckt. In dieser Prophezeiung wird auch Jehovas große Barmherzigkeit hervorgehoben, denn wir lesen in Joel 2:13: „Kehrt um zu Jehova, eurem Gott, denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte, und er wird gewißlich Bedauern empfinden wegen des Unglücks.“ Außerdem enthält das Buch den Befehl an Jehovas Volk, die Warnung vor seinem bevorstehenden Tag der Rache zu verkünden, indem es unter den Nationen ausruft: „Heiligt Krieg!“ Wir können froh sein, an dem Tag zu leben, an dem sich Jehova setzt, „um alle Nationen ringsum zu richten“ (Joel 3:9-12).

[Fußnote]

a Einzelheiten siehe Wachtturm vom 15. Oktober 1979, S. 16—18.

[Bilder auf Seite 13]

„Wie Kriegsmänner ersteigen sie eine Mauer. ... Die Häuser ersteigen sie.“ Wie erfüllt sich das?

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