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  • Die Bergpredigt — Über „Gaben der Barmherzigkeit“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
w78 15. 10. S. 30-31

Die Bergpredigt — Über „Gaben der Barmherzigkeit“

‘Deine Gaben der Barmherzigkeit seien im Verborgenen’

NACH dem Rat darüber, wie man seinen Nächsten behandeln sollte, wies Jesus auf die Art der Anbetung hin, die bei Gott wirklich zählt. Er begann diesen Teil seiner Bergpredigt mit den Worten: „Achtet gut darauf, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Menschen übt, um von ihnen beobachtet zu werden“ (Matth. 6:1a).

In diesem Falle bedeutet „Gerechtigkeit“ ein Verhalten, das mit Gottes Maßstab des Rechts übereinstimmt. (Vergleiche Matthäus 5:6, 20.) Gott möchte, daß die Menschen in allen Lebensbereichen Gerechtigkeit an den Tag legen, handle es sich um das, was jemand tut, wenn er allein ist, oder um sein Verhältnis zu Gott oder zu seinen Mitmenschen. Jesu Worte bedeuten nicht, daß gottgefällige Werke nie vor anderen getan werden sollten, denn dies würde seinem zuvor gegebenen Rat widersprechen, daß seine Zuhörer ‘ihr Licht vor den Menschen leuchten lassen sollten’ (Matth. 5:14-16). Doch sollte man dies nicht tun, „um von ihnen beobachtet zu werden“. Der Betreffende sollte nicht versuchen, ein Schauspiel daraus zu machen, als ob er sich auf einer Theaterbühne befände.

Jesus erklärte allen, die dazu neigten, ihre Vorzüge zur Schau zu stellen: „[Ihr werdet] keinen Lohn bei eurem Vater haben, der in den Himmeln ist“ (Matth. 6:1b). Dieser ‘Lohn vom Himmel’, zu dem ein vertrautes Verhältnis zu Gott und die ewigen Segnungen seiner Königreichsherrschaft zählen, ist nicht für Personen gedacht, die Gott mit dem Beweggrund dienen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Für die Juden im ersten Jahrhundert u. Z. waren die drei hauptsächlichen Möglichkeiten, Gott zu dienen, das Geben von Almosen, das Gebet und das Fasten. Im Hinblick auf die erste Möglichkeit erklärte Jesus: „Wenn du also Gaben der Barmherzigkeit spendest, so posaune nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, damit sie von den Menschen verherrlicht werden“ (Matth. 6:2a).

Mit dem Ausdruck „Gaben der Barmherzigkeit“ sind wohltätige Geschenke zur Unterstützung der Armen gemeint. In den Hebräischen Schriften wurde die Wichtigkeit der Unterstützung bedürftiger Personen häufig betont (Spr. 14:21; 28:27; Jes. 58:6, 7). In späteren Zeiten gab es in jeder jüdischen Gemeinde einen Fonds für die Armen, für den man sammelte und den man jede Woche von den Synagogen aus verteilte. Von jedem Gemeindeglied wurden Beiträge gemäß seiner finanziellen Lage erwartet. Viele beließen es nicht bei dieser Pflicht, sondern unterstützten Bedürftige auch noch durch zusätzliche freiwillige Spenden. Interessanterweise hatten Jesus und seine Apostel einen gemeinsamen Fonds für die Armen (Joh. 12:5-8; 13:29).

Aber Jesus riet seinen Jüngern im Hinblick auf das Almosengeben: „Posaune nicht vor dir her.“ Mit anderen Worten: „Mache dein Almosengeben nicht öffentlich bekannt.“ Das war bei den Pharisäern Brauch, die Jesus als „Heuchler“ bezeichnete, das heißt als Personen, die etwas vorgaben, was sie nicht waren. Was das Bekanntmachen wohltätiger Spenden „in den Synagogen und auf den Straßen“ betrifft, lesen wir in dem Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament:

„Die theatralische Art der pharisäischen Gerechtigkeitsübung ... läßt sich aus der rabbinischen Literatur reichlich belegen. Während die Mittel für die kommunale Armenpflege durch Umlagen aufgebracht wurden, beruhte die darüber hinausgehende Liebestätigkeit auf freiwilligen Gaben. Diese wurden in den Synagogen und bei den auf offener Straße stattfindenden Fastengottesdiensten vor versammelter Gemeinde bekanntgemacht“ (Bd. III, S. 974, 975). „In der Synagoge, bes aber bei Fastengottesdiensten, die bei großer Not auf freien Plätzen der Stadt abgehalten wurden ..., wurden von einzelnen Leuten oft bestimmte Summen als öffentliches Gelöbnis der Armenkasse versprochen. ... Auch wird erzählt, daß Spender von größeren Beträgen bes geehrt wurden, indem sie beim Synagogen-Gottesdienst sich neben den Rabbi setzen durften“ (Bd. VII, S. 85).

Was diese Heuchler betrifft, erklärte Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Sie haben bereits ihren vollen Lohn“ (Matth. 6:2b). Papyri aus dem ersten Jahrhundert u. Z. zeigen, daß das griechische Wort für „sie haben ... vollen“ (apécho) häufig auf Quittungen erschien und den vollen Besitz einer Sache oder eines Geldbetrages anzeigte. G. Adolf Deissmann schreibt in seinem Buch Bible Studies (Bibelstudien), daß Jesu Worte angesichts dessen „die sarkastischere, ironische Bedeutung Sie können die Quittung für ihren Lohn unterschreiben annehmen: Ihr Recht, ihren Lohn zu empfangen, ist verwirklicht, genauso, wie wenn sie eine Quittung dafür gegeben hätten.“ Der Beifall von Menschen und vielleicht einer der ersten Sitze in der Synagoge neben bedeutenden Rabbis war der ganze Lohn, den jene Heuchler erhielten. Gott würde ihnen nichts geben. (Vergleiche Matthäus 23:6.)

„Du aber“, sagte Jesus zu seinen Zuhörern, „wenn du Gaben der Barmherzigkeit spendest, so laß deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut“ (Matth. 6:3). Die rechte und die linke Hand sind sich sehr nahe, weil sie sich beiderseits des Rumpfes befinden und im allgemeinen zusammenarbeiten. Gelegentlich könnte die eine Hand unabhängig von der anderen handeln. ‘Die linke Hand nicht wissen zu lassen, was die rechte tut’, würde daher bedeuten, daß jemand seine wohltätigen Werke nicht bekanntmacht, auch nicht Personen, die ihm so nahe sind wie die linke Hand der rechten.

Wie Jesus sagte, sollte man das Almosengeben nicht prahlerisch bekanntmachen, „damit deine Gaben der Barmherzigkeit im Verborgenen seien; dann wird dein Vater, der im Verborgenen zusieht, dir vergelten“ (Matth. 6:4). Da der Schöpfer im Himmel wohnt und für Menschenaugen unsichtbar ist, bleibt er, soweit es Menschen betrifft, „im Verborgenen“ (Joh. 1:18; 1. Joh. 4:20). Zu „vergelten“ bedeutet für Gott, der „im Verborgenen zusieht“, daß er demütige Anbeter in ein vertrautes Verhältnis zu sich bringt, ihre Sünden vergibt und ihnen ewiges Leben unter vollkommenen Verhältnissen gewährt (Spr. 3:32; Eph. 1:7; Offb. 21:1-5). Das ist der Bewunderung und dem Lob von Mitmenschen bei weitem vorzuziehen.

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