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  • Hast du ‘aufgehört, dir Schätze auf der Erde aufzuhäufen’?

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  • Hast du ‘aufgehört, dir Schätze auf der Erde aufzuhäufen’?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 15. 12. S. 745-751

Hast du ‘aufgehört, dir Schätze auf der Erde aufzuhäufen’?

„Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen, wo Motte und Rost sie verzehren und wo Diebe einbrechen und stehlen“ (Matth. 6:19).

1. (a) Welches Ziel verfolgen heute die Geschäftsleute? (b) Warum befriedigt die Erfüllung suggerierter Wünsche nicht?

WIR leben heute in einer Welt, in der materieller Wohlstand herrscht. Das Warenangebot ist unendlich groß und reichhaltig. Die Geschäftsleute wissen das, und da sie mehr auf ihren eigenen Profit bedacht sind als darauf, die wichtigsten Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen, geben sie Riesensummen für die Werbung aus. Werbung, Werbung und nochmals Werbung, so lautet ihre Devise. Und was bezwecken sie damit? Sie wollen in dir den Wunsch nach ihren Produkten wecken, um sich an dir zu bereichern. Bist du einmal so weit, daß du nicht mehr nur deine tatsächlichen Bedürfnisse zu befriedigen suchst, sondern auch diese suggerierten Wünsche befriedigen möchtest, gerätst du auf einen endlosen Weg, der den größten Teil deiner Zeit, deiner Kraft, deiner Aufmerksamkeit und deines Interesses beanspruchen wird, der dich aber nicht zur Befriedigung deiner Wünsche führt. Wie wahr sind doch die Worte des weisen Salomo: „Wer nur Silber liebt, wird mit Silber nicht gesättigt werden, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften. Auch das ist Nichtigkeit.“ (Pred. 5:10)!

2, 3. (a) Welchen vorzüglichen Rat gab Jesus im Hinblick auf irdische Schätze? (b) Wieso können sowohl der „Überrest“ als auch die „anderen Schafe“ aus diesem Rat Nutzen ziehen?

2 Jesus Christus, der größere Salomo, wies in der Bergpredigt darauf hin, daß alle, die nach den Segnungen des messianischen Königreiches Gottes strebten, weit bedeutendere Schätze sammeln würden. Wie zeitgemäß ist deshalb der Rat, den er seinen Jüngern gab, als er zu ihnen sagte: „Hört auf, euch Schätze auf der Erde aufzuhäufen, wo Motte und Rost sie verzehren und wo Diebe einbrechen und stehlen. Häuft euch vielmehr Schätze im Himmel auf, wo weder Motte noch Rost sie verzehren und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ (Matth. 6:19, 20)!

3 Welch vorzüglicher Rat für alle, die zum Überrest der gesalbten Jünger des Herrn Jesus Christus gehören und die die Aussicht auf ein „unverwelkliches Erbe“ in den unsichtbaren Himmeln haben! (1. Petr. 1:4; Eph. 1:18). Schließlich müssen sie am Ende ihrer irdischen Laufbahn ALLE ihre materiellen Güter zurücklassen. Sie können sie nicht in den Himmel mitnehmen. Ebenso verhält es sich mit den „anderen Schafen“, die die „große Volksmenge“ bilden und die die Aussicht haben, in der kurz bevorstehenden „großen Drangsal“ am Leben zu bleiben und dann ewig auf einer paradiesischen Erde zu wohnen (Offb. 7:9-14; Matth. 24:21, 22; Ps. 37:29). Jehova Gott hat diesen „anderen Schafen“ nicht verheißen, daß er in der „großen Drangsal“ alle ihre materiellen Güter beschützen werde, damit sie sie danach verwenden könnten.

GESCHICHTLICHE BEISPIELE

4. Mit welchen Worten zeigt Petrus, daß Jehova die Macht hat zu befreien, und was lernen wir aus dem Beispiel Noahs?

4 Niemand von uns wird daran zweifeln wollen, daß Jehova die Macht hat, zu befreien und am Leben zu erhalten. Das hat er in der Vergangenheit bei vielen Gelegenheiten und auf verschiedene Weise bewiesen. Der Apostel Petrus erinnert uns an diese Tatsache, denn er schreibt: „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien“ (2. Petr. 2:9). In diesem Zusammenhang führt er einige markante Fälle an, zum Beispiel die Zeit Noahs, in der sich Jehova ‘nicht davon zurückhielt, eine ehemalige Welt zu strafen, sondern Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit hielt, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte’ (2. Petr. 2:5). Gottes Wort enthält einen genauen und zuverlässigen Bericht darüber, wie Jehova vor über viertausend Jahren den treuen Patriarchen Noah und seine Familie während der Sintflut in der Arche — die Noah auf Gottes Geheiß errichtet hatte — am Leben erhielt (1. Mose 6:14-16). Es wird jedoch nichts davon gesagt, daß Gott das Haus Noahs und seiner Familie verschont hätte. Bestimmt wurde es weggeschwemmt, als alle ‘Quellen der großen Wassertiefe aufgebrochen und die Schleusen der Himmel geöffnet wurden und der Regen sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde ergoß’ (1. Mose 7:11, 12).

5. Inwiefern wird dies auch durch die Befreiung Lots bestätigt?

5 Als nächstes nimmt Petrus auf die Zeit Lots, des Neffen Abrahams, Bezug. Als Gott die verderbten, unmoralischen Städte Sodom und Gomorra durch Feuer vernichtete, „befreite [er] den gerechten Lot, der schwer bedrängt war durch den zügellosen Wandel von Personen, die dem Gesetz trotzten — denn jener Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, während er unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten“ (2. Petr. 2:7, 8). Auch in diesem Fall wird nichts davon berichtet, daß Lot, seine Frau und seine beiden Töchter ihre Habe mitgenommen hätten, als sie flohen. Das wäre gar nicht möglich gewesen, denn der Engel hatte zu Lot gesagt: „Entrinne um deiner Seele willen!“ Lots Frau sehnte sich aber offensichtlich nach den materiellen Dingen, die sie hatte zurücklassen müssen. Sie mißachtete die Anweisung des Engels, nicht hinter sich zu schauen, und wurde deshalb zu einer Salzsäule (1. Mose 19:17, 23-26).

6. Was wurde den Judenchristen in bezug auf Jerusalem geboten?

6 Ebenso mußten im ersten Jahrhundert u. Z. die Judenchristen nach der vorübergehenden Belagerung der heiligen Stadt Jerusalem durch die unter der Führung des römischen Feldherrn Cestius Gallus stehenden römischen Legionen den Rat des Herrn Jesus Christus befolgen. Sie mußten alles, was sie in Jerusalem und Judäa besaßen, zurücklassen und in die Berge außerhalb der Provinz Judäa „fliehen“. Wer sich damals außerhalb dieser Provinz befand, sollte nicht mehr dahin zurückkehren, um etwas von den materiellen Dingen, die er dort besessen hatte, zu holen (Luk. 21:20-24).

7, 8. Welche beiden Männer wurden im Jahre 607 v. u. Z. von Jehova besonders gesegnet, und wie?

7 Wenn wir etwas weiter in die Geschichte zurückgehen, stoßen wir auf eine ähnliche Situation. In Gottes Wort werden zwei Männer mit Namen erwähnt, die im Jahre 607 v. u. Z. lebten und die von Jehova besonders gesegnet wurden, als die heilige Stadt Jerusalem von den babylonischen Heeren zerstört wurde. Einer dieser Männer war ein Äthiopier namens Ebed-Melech. Er war es, der Zedekia, den König von Jerusalem, darum bat, den Propheten Jeremia, der sich in einer Zisterne in Todesgefahr befand, zu retten (Jer. 38:6-13). Jehova wollte Ebed-Melech für diese gute Tat an seinem Diener belohnen. Er sagte deshalb zu ihm: „‚Ich werde bestimmt für dein Entrinnen sorgen, und durch das Schwert wirst du nicht fallen; und deine Seele wird dir gewißlich zur Beute sein, weil du auf mich vertraut hast‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Jer. 39:18).

8 Der andere Mann, den Jehova mit Namen erwähnte, war Baruch, der treue Sekretär des Propheten Jeremia. Baruch hatte das Vorrecht, nach Diktat des Propheten Jeremia zwei Buchrollen zu schreiben, in denen der Untergang Jerusalems angekündigt wurde. Während er die erste Rolle schrieb — die Jojakim später Stück um Stück verbrannte —, klagte er einmal, er sei ermattet. Jehova sagte deshalb warnend zu ihm: „Was dich betrifft, du suchst für dich ständig nach großen Dingen. Suche nicht weiter.“ Wegen seiner Treue sollte er jedoch gemäß der Verheißung Jehovas beschützt und gerettet werden — nicht nur während der schrecklichen Belagerung Jerusalems, sondern auch später, wenn die widerspenstigen, nach Ägypten fliehenden Juden ihn und Jeremia zwingen würden, mit ihnen zu gehen (Jer. 36:4-32; 43:4-7). Beachten wir aber, worin diese Rettung bestehen sollte: „‚Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich will dir deine Seele zur Beute geben an allen Orten, wohin du gehen magst‘“ (Jer. 45:1-5). Sowohl Baruch als auch Ebed-Melech wurde somit nichts anderes verheißen, als daß während der Belagerung und Zerstörung der Stadt Jerusalem ihre „Seele“, ihr nacktes Leben, gerettet würde.

WAS WIR UNS FRAGEN SOLLTEN

9. Was sollten wir uns angesichts der Zeit, in der wir leben, ernstlich fragen?

9 Angesichts dieser vortrefflichen Beispiele und der Tatsache, daß sich heute ‘das Ende aller Dinge genaht hat’ (1. Petr. 4:7), daß wir also in einer viel kritischeren Zeit leben und daß eine viel größere Vernichtung bevorsteht, sollten wir uns ernstlich fragen: „Hätte es einen Sinn, in diesem System der Dinge noch viel Zeit auf eine Spezialausbildung in einem bestimmten Beruf zu verwenden, nur um mehr zu verdienen? Wäre es vernünftig, jetzt noch große Anschaffungen zu machen, um sich ein bequemeres Leben für die Zukunft zu sichern, das heißt Dinge zu kaufen, die man in Wirklichkeit nicht benötigt, die es einem aber ermöglichen würden, in der kurzen vor der ,großen Drangsal‘ noch verbleibenden Zeit etwas komfortabler und luxuriöser zu leben? Sehen wir nicht ganz klar, daß wir uns heute mit etwas viel Wichtigerem und Wertvollerem befassen sollten? Zweifeln wir daran, daß unser großer Erhalter in den kommenden Tagen für uns sorgen wird, wenn wir ihn in unserem Leben allem voranstellen?“ Mit diesen Fragen sollte sich jeder von uns befassen, denn es geht dabei um unser Leben.

10. Warum sollten wir die Worte Jesu aus Lukas 17:26-30 beachten?

10 Da wir in einer Generation leben, in der es vieles gibt, dem wir unsere Zeit, unser Interesse und unsere Aufmerksamkeit widmen könnten, sollten wir die prophetischen Worte Jesu deutlich im Sinn behalten: „Übrigens, so, wie es in den Tagen Noahs geschah, wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein: sie aßen, sie tranken, Männer heirateten, Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tag, da Noah in die Arche hineinging und die Flut kam und sie alle vernichtete. Ebenso wie es in den Tagen Lots geschah: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. An dem Tage aber, da Lot aus Sodom herauskam, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. Ebenso wird es an dem Tage sein, an dem der Sohn des Menschen geoffenbart wird“ (Luk. 17:26-30). Frage dich deshalb: „Wie steht es mit mir? Lasse ich mich von den alltäglichen Dingen völlig beanspruchen? Sind mein ,Schatz‘ und mein Herz vorwiegend bei diesen Dingen?“ (2. Petr. 3:17; Matth. 6:21). Wie gut, daß Jesus Christus seinen Jüngern — zu denen auch wir gehören, die wir am Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge leben — den Rat gegeben hat, sich Schätze im Himmel aufzuhäufen! Die Befolgung dieses Rates wird uns zum Segen sein.

11, 12. (a) Was bedeutet es, ‘sich Schätze im Himmel aufzuhäufen’? (b) Wie ist dies möglich?

11 Du magst aber fragen: „Was bedeutet es, sich Schätze im Himmel aufzuhäufen, und wie kann man dies tun?“ Es bedeutet, in ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott, dem Schöpfer, zu gelangen und dieses Verhältnis aufrechtzuerhalten. Es bedeutet, so zu leben, daß man ‘Gott gegenüber reich ist’ (Luk. 12:21). Der Ruf, den sich jemand wegen seiner „vortrefflichen Werke“ erwirbt, ist mit Schätzen zu vergleichen, die er beim Schöpfer im Himmel hinterlegt und die ihm die Gewähr geben, daß ihm einmal ewigwährende Segnungen zuteil werden, die ihm selbst durch den Tod nicht verlorengehen können (Hebr. 10:24; Jak. 3:13; Joh. 11:25). Dieses Verhältnis erhalten wir dadurch aufrecht, daß wir an unserem Glauben an Jehova Gott festhalten, ihm loyal ergeben bleiben und seinen Willen tun (Röm. 11:20; 2. Kor. 1:24).

12 Jesus sprach immer wieder nachdrücklich von diesen himmlischen Schätzen und gab uns auch das beste Beispiel (1. Petr. 2:21; Hebr. 10:5-10). Nachdem er seinen Jüngern vor Augen geführt hatte, wie sie zu irdischen Schätzen eingestellt sein sollten, sagte er: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden“ (Matth. 6:33). Wenn wir also himmlische Schätze aufhäufen möchten, müssen wir jetzt unbedingt so leben und handeln, daß wir uns bei Jehova, unserem himmlischen Vater, einen Ruf erwerben, der uns seine Anerkennung einbringt (Ps. 5:12; Spr. 12:2; Joh. 6:27).

13, 14. Wer war Zachäus, und welche erstaunliche Änderung trat in seinem Leben ein?

13 Im ersten Jahrhundert u. Z. lebte ein Mann, der dies tat, der seine irdischen Schätze aufgab, um sich den Interessen des messianischen Königreiches zu widmen. Wer war das? Zachäus, ein Obersteuereinnehmer aus der Stadt Jericho, der sehr reich war. Noch heute ist das Gebiet um Jericho, das westlich vom Jordan liegt, sehr fruchtbar und ertragreich. Deshalb waren die Steuereinnahmen dort damals zweifellos sehr hoch. Wie viele der damaligen Steuereinnehmer, so hatte auch Zachäus seinen beachtlichen Reichtum zum Teil durch fragwürdige Methoden, die er in Verbindung mit seiner Stellung anwandte, erworben (Luk. 19:2, 8).

14 Jesus kam im Frühling des Jahres 33 u. Z., kurz bevor er nach Jerusalem ging, d. h. kurz vor seinem Tod, nach Jericho. Zachäus wollte Jesus sehen. Da er aber klein von Gestalt war und nicht über die Volksmenge sehen konnte, lief er voraus und kletterte auf einen Baum, von wo aus er alles überblicken konnte. Wahrscheinlich wurde Jesus dadurch auf Zachäus aufmerksam. Er forderte ihn auf herabzukommen und sagte dann zu ihm, er werde sich, solange er in Jericho sei, bei ihm aufhalten. Darüber ärgerten sich die Bewohner der Stadt, und sie sagten vorwurfsvoll: „Bei einem Mann, der ein Sünder ist, ist er eingekehrt, um Unterkunft zu nehmen“ (Luk. 19:3-7). Das Zusammensein mit Jesus hatte aber eine erstaunliche Wirkung auf Zachäus. Während er Jesus zuhörte, erkannte er offenbar, welche Schätze wirklich von Wert waren, denn er rief aus: „Siehe! Die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen, und was immer ich von jemand durch falsche Anklage erpreßt habe, erstatte ich vierfach.“ Ja, er äußerte den Wunsch, seinen Reichtum zu verteilen und ein treuer Nachfolger des Herrn Jesus Christus zu werden. Welche Freude muß Zachäus empfunden haben, als Jesus zu ihm sagte: „An diesem Tag ist diesem Hause Rettung widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist.“ (Luk. 19:8, 9)!

NEUZEITLICHE BEISPIELE

15. Welches neuzeitliche Beispiel zeigt, wie jemand die himmlischen Schätze in seinem Leben allem voranstellte?

15 Zu unserer Freude stellen wir fest, daß es auch heute Personen gibt, die es für angebracht halten, ihre Aufmerksamkeit den Interessen des Königreiches zu schenken und damit aufzuhören, sich weitere Schätze auf der Erde aufzuhäufen. Da wäre zum Beispiel ein Bruder zu erwähnen, dessen Lebensgeschichte im Wachtturm vom 15. August 1968 erschienen ist. Dieser Bruder war ein erfolgreicher Geschäftsmann. Dank seiner natürlichen Fähigkeiten war er beim Kauf und Verkauf sowie bei der Verwaltung von Gebäuden sehr erfolgreich. Eines Tages traten einige seiner Geschäftsfreunde, die seine Geschäftstüchtigkeit kannten, mit einem anscheinend verlockenden Angebot an ihn heran. Was war das? Ein Projekt, bei dem er in nur einem Jahr 1 000 000 Dollar hätte verdienen können. Er lehnte das Angebot ab. Warum? Weil er sich so lange fast ausschließlich geschäftlich hätte betätigen müssen. Er sagte: „Ich kann meine wunderbaren Vorrechte im Dienste Jehovas nicht aufgeben, und wenn es auch nur für ein Jahr wäre, nein, selbst um ALLES Geld in der Welt nicht. Meinen Brüdern hier in Washington (D. C.) zu dienen ist mir mehr wert, und ich weiß, daß ich dabei Jehovas Segen genieße. Ich würde ohne Zweifel eine Million Dollar verdienen, doch was wäre ich geistig oder sogar körperlich, nachdem ich ein ganzes Jahr lang ein solches Leben geführt hätte?“ Würdest du dich auch so entscheiden, wenn dir ein solch verlockendes Angebot gemacht würde?

16. Aus welchem weiteren Beispiel können wir lernen? Warum?

16 Oder betrachten wir ein Beispiel aus einer etwas früheren Zeit. Es handelt sich dabei um einen Mann aus Allegheny (Pennsylvanien), der in den 1870er Jahren Anfang Zwanzig war. Er führte mit seinem Vater ein Herrenbekleidungsgeschäft mit vielen Filialen und war auf dem besten Weg, Millionär zu werden. Das war, noch bevor sich John D. Rockefeller dem Erdölgeschäft zuwandte, durch das er mehrfacher Millionär wurde. Was tat jedoch der junge Mann aus Allegheny? Er zog es vor, die Bibel zu studieren, um ihre Lehren und ihre Botschaft für die Gegenwart kennenzulernen. Im Jahre 1879 hielt er es für notwendig, eine neue religiöse Zeitschrift (Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence, jetzt The Watchtower [Der Wachtturm]) herauszugeben. Später wurde er der erste Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society. Sein Name war Charles T. Russell. Er verwendete sein ganzes Vermögen für die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich. Ja, sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart liefern uns hervorragende Beispiele, die zeigen, wie Menschen die Königreichsinteressen in ihrem Leben allem voranstellten. Triffst du ebenfalls solch weise Entscheidungen, um dir Schätze im Himmel aufzuhäufen?

17, 18. (a) Wie können wir, noch ehe wir es gewahr werden, unserer geistigen Gesinnung beraubt werden? (b) Welche Handlungsweise Jesu hilft uns, den eigentlichen Wert des Reichtums dieser Welt zu erkennen?

17 Was würdest du tun, wenn dir jemand 10 000 Dollar unter der Bedingung anbieten würde, daß du deinen Glauben an Jehova und das Vorrecht, ihm zu dienen, aufgibst? Würdest du dieses Angebot annehmen? Oder würdest du es annehmen, wenn man dir 100 000 Dollar oder 1 000 000 Dollar anbieten würde? „Kein Gedanke!“ magst du sagen. „Selbst um alles Geld in der Welt würde ich das nicht tun!“ Wäre das nicht die richtige Entscheidung? Doch wie viele haben einen verantwortungsvolleren Posten oder eine zweite Arbeitsstelle angenommen oder machen an den Abenden oder an Wochenenden „einige“ Überstunden, um eine „kleine Nebeneinnahme“ zu haben oder sich etwas anzuschaffen, was sie unbedingt haben möchten! Natürlich hindert sie das daran, die regulären Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen und aus der Gemeinschaft mit den Brüdern Nutzen zu ziehen. Es hält sie auch von der Predigttätigkeit ab und beeinflußt die Wirksamkeit des Geistes Gottes in ihrem Leben. Noch ehe sie es gewahr werden, sind sie ihrer geistigen Gesinnung beraubt worden, ist ihre Liebe zu Jehova und zu seiner Organisation erloschen und haben sie ihre Wertschätzung dafür verloren. Zugegeben, in materieller Hinsicht sind sie reicher geworden, aber in geistiger Hinsicht viel ärmer. Welch hoher Preis für eine „kleine Nebeneinnahme“ oder eine Neuanschaffung, für die sie sogar hart arbeiten mußten!

18 Als der Teufel Jesus auf einen hohen Berg mitnahm und ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit zeigte und zu ihm sagte, das alles würde ihm gegeben werden, wenn er vor ihm niederfalle und ihm einen Akt der Anbetung erweise, sagte Jesus: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: ,Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen‘“ (Matth. 4:8-10). Mögen auch wir den Wert himmlischer Schätze erkennen und uns stets so entscheiden, daß wir dadurch Gott ehren und von ihm anerkannt werden!

DER WERT HIMMLISCHER SCHÄTZE

19. Wieso handeln wir weise, wenn wir das, was Jesus über den Besitz materieller Dinge sagte, beherzigen?

19 Behalten wir die weisen Worte Jesu über den Besitz materieller Dinge stets im Sinn! Jesus sagte, diese Dinge würden verrosten, könnten jederzeit verlorengehen, gestohlen oder zerstört werden. Je mehr man hat, desto größer werden die Sorgen. Sehr oft legt man sich dadurch eine unnötige Last auf. Irdischen Gütern zuviel Aufmerksamkeit zu schenken kann auch zum Verlust des „wirklichen Lebens“ führen (1. Tim. 6:19). Das wird durch einige Beispiele aus dem ersten Jahrhundert bestätigt.

20—22. (a) Welchen Rat gab Jesus einem reichen jungen Vorsteher, und was stellte dieser junge Mann in seinem Leben offensichtlich allem voran? (b) Was geschah mit diesem jungen Vorsteher wahrscheinlich, sofern er bis zum Jahre 70 u. Z. lebte?

20 Als Jesus um das Jahr 33 u. Z. die Provinz Peräa am Ostufer des Jordan durchzog, lief einmal ein reicher junger Vorsteher herbei und fragte: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ (Matth. 19:16). Jesus sagte ihm, was er tun solle. Er riet ihm, sich nicht durch seine irdischen Güter davon abhalten zu lassen, sich einen immerwährenden Schatz im Himmel zu erwerben. Er sagte: „Geh, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach“ (Matth. 19:21). Nach dem Gesetz war der junge Mann verpflichtet, bedürftigen Israeliten zu helfen (3. Mose 25:35; 5. Mose 15:7-11; Jes. 58:6, 7; Hes. 18:5, 7-9). Befolgte er aber den Rat Jesu? Nein! (Matth. 19:22). Wie erging es später diesem jungen Mann? Gelang es ihm, seinen Reichtum weiter zu vermehren? Sofern er noch siebenunddreißig Jahre lebte — also bis zum Jahre 70 u. Z. —, standen ihm einige drastische Veränderungen bevor.

21 Wie erwähnt, lebte er in der Provinz, in die die meisten Judenchristen im Jahre 66 u. Z. flohen, um bei der unmittelbar bevorstehenden Zerstörung Jerusalems nicht ums Leben zu kommen. Die römischen Soldaten brauchten nicht in die Provinz Peräa einzudringen, um dort einen jüdischen Aufstand niederzuschlagen. Doch wie erging es jenem reichen jungen Vorsteher, der mit all seinem Reichtum in dieser Provinz lebte? Er hielt sich gewissenhaft an das Gesetz Mose (Matth. 19:20). Wenn dieser gesetzestreue Jude bis zum Jahre 70 u. Z. lebte, überquerte er damals wahrscheinlich den Jordan, kam in die Provinz Judäa und ging zur Stadt Jerusalem hinauf, um Gott das jährliche Passah zu feiern (5. Mose 16:1, 2).

22 Er wäre dann in der Stadt gewesen und hätte wegen der römischen Legionen, die die heilige Stätte einschlossen, nicht mehr entrinnen können. Ja, er wäre dann bei der Zerstörung Jerusalems entweder umgekommen oder von den römischen Soldaten gefangengenommen und in irgendeinen Teil des Römischen Reiches in die Sklaverei geschickt worden. Er hätte jedenfalls alle seine irdischen Güter zurücklassen müssen, aber nicht um Jesu Christi willen — nicht, weil er ein Nachfolger Christi gewesen wäre. Wie töricht von diesem jungen Mann! Wir ersehen daraus, wie wichtig es für einen jeden von uns ist, Gottes Anerkennung zu gewinnen und ein gutes Verhältnis zu ihm zu haben. Seine Anerkennung und ein gutes Verhältnis zu ihm sind etwas sehr Kostbares, etwas, was uns in alle Ewigkeit erhalten bleibt.

23. Wieso sind die Worte aus Sprüche 23:4, 5 ein weiser Rat?

23 Die Regierungen dieser Welt können nicht dafür garantieren, daß unser materieller Besitz im Laufe der Zeit nicht durch eine Wirtschaftskrise, eine Geldentwertung, eine Währungsreform oder einen Börsenzusammenbruch seinen Wert verliert. Gottes Wort sagt uns gemäß Sprüche 23:4, 5: „Mühe dich nicht, Reichtum zu gewinnen. Laß ab von deinem eigenen Verständnis. Hast du deine Augen darauf hinfliegen lassen, da es doch nichts ist? Denn bestimmt macht er sich Flügel gleich denen eines Adlers und entfliegt den Himmeln zu.“

24. Welches Beispiel zeigt, daß es töricht ist, auf irdische Schätze zu vertrauen?

24 Wie wahr sind doch diese Worte, wenn wir nur an die Wirtschaftskrisen in unserer Generation denken! „In Deutschland waren Ende des Jahres 1923 1 200 400 000 000 Papiermark erforderlich, um das zu kaufen, was zwei Jahre zuvor nur 35 Mark gekostet hatte, und in Ungarn kostete im Jahre 1946 das, was man 1938 für einen Pengö erhalten hatte, 1,4 Quintillionen Pengö (eine Quintillion entspricht 1 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000)“ (Money and Economic Activity von Houghton Mifflin). In Uruguay (Südamerika) stiegen in einem der letzten Jahre die Lebenshaltungskosten um etwa 500 Prozent und in dem benachbarten Chile um 375 Prozent. Die Schätze, die wir uns im Himmel aufhäufen, sind keinen solchen Wertveränderungen unterworfen. Sie verlieren nicht ständig an Wert, bis sie schließlich völlig wertlos sind (Luk. 12:33).

25, 26. (a) Wie sollten wir angesichts der Zeit, in der wir heute leben, handeln? (b) Welche Zukunft steht denen in Aussicht, die sich „Schätze im Himmel“ aufhäufen?

25 Wir tun also gut daran, den Rat des Herrn Jesus Christus zu befolgen und uns nicht auf den Kampf um Geld und Reichtum einzulassen, sondern uns voll und ganz für das dringendste Werk aller Zeiten einzusetzen, das darin besteht, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen und Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen (Matth. 28:19, 20; Apg. 1:8). Denken wir daran, daß irdischer Reichtum uns in der bevorstehenden „großen Drangsal“ niemals am Leben erhalten wird. Es wird so sein, wie wir in Sprüche 11:4 lesen: „Wertvolle Dinge werden am Tage des Zornausbruches von keinem Nutzen sein, aber Gerechtigkeit selbst wird vom Tode befreien.“

26 Wir sollten daher fest entschlossen sein, auf Gott zu vertrauen und sein Königreich und dessen Interessen in unserem Leben allem voranzustellen. Dann werden wir schon heute sowohl in materieller als auch in geistiger Hinsicht unzählige, nicht zu beschreibende Segnungen genießen, und nach Harmagedon werden wir in Gottes neuem System der Dinge ewig leben können. Das ist etwas, was man um alles Geld in der Welt nicht kaufen kann. Möchtest du das auch erleben? Dann denke daran, daß nur diejenigen mit ewigem Leben sowie mit Frieden und Glück in Gottes gerechter neuer Ordnung unter Christi Königreich belohnt werden, die jetzt aufhören, sich Schätze auf der Erde aufzuhäufen (Jes. 9:7; 1. Tim. 6:17-19).

[Bild auf Seite 746]

Als die ersten Christen vor der Zerstörung Jerusalems (70 u. Z.) aus der Stadt flohen, mußten sie alles, was sie besaßen, zurücklassen.

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