-
Die Art und Weise, wie der Meister lehrteDer Wachtturm 1960 | 15. Juni
-
-
Königreich der Himmel hineingelangen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ Einfach zu behaupten, man sei ein Christ, und sich nicht auf Übeltaten einzulassen, genügt nicht. Statt eine lange Liste von Dingen aufzustellen, die seine Jünger nicht tun sollten, spornte Jesus sie an, den Willen Gottes zu tun. Er drang besonders auf positives Handeln, statt auf negative Frömmigkeit, öfter verurteilte er die Menschen dafür, daß sie verfehlt hatten, Gutes zu tun, als dafür, daß sie Schlechtes getan hatten. Zum Beispiel denke man an den Priester und den Leviten, die auf der anderen Seite der Straße vorübergingen und ein Opfer von Räubern hilflos liegenließen, ferner an jene, die er mit Böcken verglich, weil sie den Brüdern des Königs nicht Gutes getan hatten, und an den Reichen, der für den armen Lazarus nichts tat. Jesus warnte seine Jünger vor falschen Wegen und legte Nachdruck auf Gottes Wege. Er war für die christlichen Lehrer ein Vorbild, dem sie folgen konnten. — Matth. 7:17, 18, 21.
21. Welche Wirkung löste seine Predigt bei seinen Hörern aus, und wodurch werden die biblischen Vorfälle beleuchtet, in denen er eine Rolle spielte?
21 „Als Jesus diese Reden beendet hatte, erstaunten die Volksmengen sehr über die Art, wie er lehrte; denn er lehrte sie wie einer, der Autorität hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ Wie lehrten denn die Schriftgelehrten? Wer waren sie? Welche anderen religiösen Gruppen gab es in Palästina, als Jesus dort lehrte? Etwas über die religiöse Situation zu wissen, die in Palästina zur Zeit, da Jesus predigte, herrschte, wird uns eine Hilfe sein, viele Vorfälle, die in der Bibel aufgezeichnet sind, besser zu verstehen. (Matth. 7:28, 29) Auch werden wir besser verstehen, weshalb die Mengen der Zuhörer erstaunt waren über die so ganz andere Lehrmethode Jesu, des Meisters.
-
-
Das Verhalten religiöser Kreise, als der Meister predigteDer Wachtturm 1960 | 15. Juni
-
-
Das Verhalten religiöser Kreise, als der Meister predigte
1. Was glaubten die Essener, und wie verhielten sie sich?
AUSSER Johannes dem Täufer, der eifrig tätig war, beeinflußte eine Anzahl jüdischer Gruppen das Verhalten religiöser Kreise in Palästina zu der Zeit, als Jesus seinen Dienst antrat. Eine dieser Gruppen waren die Essener, die in den inspirierten Schriften der Apostel und Jünger Jesu nicht erwähnt werden. Diese glaubten, Gottergebenheit verlange von ihnen, daß sie den Leib kasteiten, fasteten und ein Leben der Entsagung führten, und daher erblickten sie in allem, was dem Fleisch Freude bereitete, etwas Verächtliches. Sie sonderten sich in kleinen Gemeinschaften ab. Die Essener waren keine große religiöse Bewegung, mit der Jesus, als er predigte, rechnen mußte, wiewohl sie kürzlich, zufolge der aufgefundenen Manuskripte der biblischen Bücher, der Schriftrollen vom Toten Meer, besser bekanntwurden.
2. Woran waren die Zeloten interessiert, und bei welcher Gelegenheit scheint ihr Einfluß vorhanden gewesen zu sein?
2 Dann gab es die Gruppe der Zeloten oder Nationalisten. Diese wünschten, daß ein Jude als Anführer in einem Aufstand gegen Rom aufstehe und das Joch Roms zerbreche, das ihnen aufgebürdet worden war. Galiläa war eine Brutstätte der Aufwiegelei. Dort war Jesus aufgewachsen. Einer der Jünger Jesu wurde „der Eiferer“ oder „Zelotes“ genannt, und es mag sein, daß er ein Mitglied der Zeloten-Partei gewesen war; doch benutzte er die Gelegenheit, als Jesus fünftausend Männer durch ein Wunder gespeist hatte, nicht etwa dazu, einen nationalistischen Geist, den Geist der Selbstregierung, zu entfachen. „Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und
-