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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 15. 10. S. 627-633

Der Glaubenskampf der Friedfertigen

1. Weshalb ist Jehovas Volk trotz Bedrückung glücklich?

SATAN weiß, daß er nur noch eine kurze Frist hat, und ist entschlossen, das Predigtwerk zum Stillstand zu bringen. Ebenso wie Christus geschmäht und verfolgt und schließlich getötet wurde, können gläubige Menschen heute Verfolgung erwarten, da sie wissen, daß sie diesbezüglich nicht in günstigerer Lage sind als ihr Meister. (Joh. 15:20) Aber Jehovas Zeugen sind unverzagt, und dies trotz Verbote und Gefangennahme, trotz Beschlagnahme der biblischen Literatur und trotz gesetzlicher Hindernisse, die dem Predigtwerk in vielen Ländern in den Weg gestellt werden, denn sie erkennen diese als fühlbare Anzeichen des Kampfes, der gegen den Überrest der Nachfolger Christi geführt wird. In der Tat, sie sind trotz alledem glücklich, wie Jesus es vorausgesehen hat. „Glücklich sind die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, da das Königreich der Himmel ihnen gehört. Glücklich seid ihr, wenn die Leute euch um meinetwillen schmähen und euch verfolgen und lügnerisch allerlei Böses wider euch reden. Freut euch und springt vor Freude, da euer Lohn in den Himmeln groß ist; denn auf diese Weise verfolgten sie vor euch die Propheten.“ (Matth. 5:10-12, NW) So schreitet denn mit Gottes Segen das Predigtwerk trotz all dem, was seine Gegner tun können, um es zum Stillstand zu bringen, voran.

2. Welchem Wege sollte der Christ folgen, wenn durch die Wahrheit eine Familie zersplittert wird?

2 Für viele spielt sich der größte Kampf um das treue Verharren in Jehovas Dienst direkt daheim ab. (Micha 7:6) Jesus veranschaulichte dies, indem er sagte, daß ‚zwei zusammen auf dem Felde arbeiten werden; einer werde genommen und der andere gelassen. Zwei Frauen werden an dem Mühlstein mahlen, eine werde genommen und die andere gelassen.‘ (Matth. 24:40, 41) Selbst Personen, die eng zusammenarbeiten, Glieder derselben Familie, mögen wegen der Wahrheit auseinanderkommen. Einer der Angehörigen wird auf dem Wege zum Leben „mitgenommen“, weil er seine Lauterkeit und Treue trotz des Widerstandes bewahrt, den ihm andere, die ihm sehr nahestehen, entgegenbringen mögen.

3. Warum ist es so gefährlich, sich in die Sorgen dieser Welt zu verwickeln?

3 Für andere ist das größte Hindernis gegen die Teilnahme am Königreichsdienst der Materialismus. Sie lassen sich durch die Aussicht auf mehr Lohn und eine bessere Stellung locken, bis sie nur noch sehr wenig Zeit für sich selbst und für Jehovas Dienst übrig haben. Sie vergessen, den Rat Jesu anzuwenden, daß sie in ihrem Leben die Königreichsinteressen an ‚die erste Stelle setzen sollen‘, wobei ihnen verheißen ist, daß ihnen die anderen, zum Leben notwendigen Dinge hinzugefügt werden. In Lukas 14:16 wird berichtet, daß Jesus in einem Gleichnis von einem Mann redete, der seine Freunde zu einem großen Festmahl einlud. Alle brachten sie Ausreden vor. Einer hatte eben etwas Land gekauft, ein anderer Vieh, und wieder ein anderer hatte gerade geheiratet. Gleichwie in den Tagen Noahs aßen und tranken sie; sie heirateten und wurden verheiratet und kümmerten sich nicht genügend um Gott und seinen Dienst, so daß sie sich der wirklich wichtigen Dinge angenommen hätten. Wie aus dem Gleichnis Jesu hervorgeht, verpaßten diese Freunde ein reiches Festmahl. Ähnlich könnten wir heute ein reiches geistiges Fest mit wunderbaren Vorrechten des Dienstes für Gott und die Gemeinschaft mit denen verpassen, die den gleichen kostbaren Glauben haben, wenn wir andere Dinge in unserem Leben voranstellten. Es ist stets nötig, eine klare Vision der neuen Welt zu behalten und sie nicht trüben zu lassen durch Träume von Gold, das sich nur als das Gold eines Toren erweisen mag. (Luk. 21:34-36) Die glücklichsten Menschen, die heute leben, sind jene, die dauernden Reichtum erlangen, indem sie den geistigen Schätzen den ersten Platz einräumen.

4. Was ist nötig, um Gottes Anerkennung zu erlangen und Königreichsfrüchte hervorzubringen?

4 Andere sind stolz und gehen deshalb des Glückes verlustig, das wahre Kinder Gottes erleben. Sie haben das Empfinden, sie könnten ihren Glauben niemals vor anderen vertreten. Aber Jehova verlangt von uns nie etwas, das wir nicht tun können. Ein jeder kann reden. Wir tun es jeden Tag. Paulus erinnert uns daran, daß wir mit dem Munde ein Bekenntnis ablegen sollten, das uns zur Rettung gereicht. Indem wir freimütig von der Wahrheit reden und die Schrift Menschen guten Willens erklären, führen wir sie auf den Pfad zum Leben. Wenn wir wahre Liebe zu Gott und unseren Brüdern haben, werden wir dieses friedsame Werk zu tun wünschen.

5. Warum müssen die Gesandten des Friedens Glauben haben, und wie bewahrt man einen starken Glauben?

5 Damit wir in unserem Dienst für Gott trotz Opposition weiterhin glücklich sein mögen, ist Glaube erforderlich. Der Glaube wird dadurch gestärkt, daß wir Gottes Wort hören und darüber nachsinnen. Ein jeder kann noch mehr Glauben brauchen. Das traf selbst auf Petrus zu. Auf Jesu Einladung hin versuchte er, auf dem Wasser zu wandeln, und einen Augenblick lang erlaubte ihm dies sein Glaube, aber dann verlor er das Vertrauen und sank. Wir wünschen nie, rückwärts zu gehen und im Unglauben der alten Welt zu versinken, indem wir uns den Spöttern anschließen, die sagen: „Wo ist diese seine verheißene Gegenwart?“ Haltet am Glauben und an der Erkenntnis des Wortes Gottes fest. Selbst wenn der Glaube nur so klein wäre wie ein Senfkorn, wird er sich für unsere Bedürfnisse als genügend erweisen. Damit aber der Glaube lebendig bleibe, muß er geübt werden. Diese Lebendigkeit verleihen wir ihm, indem wir am Königreichsdienst teilnehmen. Wir tun ihn durch unser Vertrauen und durch die Liebe zu unseren Brüdern kund. Obwohl wir in Matthäus 24:12 daran erinnert werden, daß die Liebe der meisten erkalte, wird doch die gute Botschaft vom Königreich weiterhin gepredigt. Wird sich dein Glaube als groß und stark genug erweisen, damit du einen Anteil an dieser Verkündigung haben kannst und im Dienste treu bleibst bis zu der Zeit, da Jehova sagt: „Es ist genug“?

6. Welches Ziel verfolgt Jehovas Volk in seinem Predigtdienst?

6 Lediglich einen Gottesdienst zu besuchen und zu sagen: „Ich habe Glauben“, genügt nicht. Es muß der wahre Glaube sein. Jesus erklärte, daß ‚nicht alle, die sagen: Meister, Meister, in das Königreich eingehen‘ werden. (Matth. 7:21) Wir müssen eine genaue Erkenntnis besitzen und dann auch ihr entsprechend leben. Wenn wir sodann den christlichen Dienst vollführen, können wir diejenigen befreien helfen, die in religiöser Knechtschaft gehalten werden, indem wir sie von religiösem Irrtum frei machen. Satan hat ein großes Bollwerk der Verführung aufgerichtet, um seine Gefangenen festzuhalten. Alles, was wir als Gegenmittel haben, ist das Wasser der Wahrheit, und dies genügt, wenn es von einem geschickten Arbeiter richtig gelenkt und wenn ihm durch Gottes Geist Kraft und Antrieb verliehen wird. Wie selbst ein kleiner Bach sich in den Felsengrund eingraben und ihn aushöhlen kann, bis eine große Schlucht entsteht, so öffnen die Wahrheiten der Schrift den Menschen guten Willens den Weg zum Leben. Das ist das glückliche Teil der heute lebenden Christen, die als Gesandte des Friedens die Königreichsbotschaft bekanntmachen.

7. Beschreibe den Unterschied zwischen dem fleischlichen und dem geistigen Kriegszug.

7 Paulus erklärte die Art unseres christlichen Dienstes und verglich ihn mit Kriegsdienst. Er schrieb: „Obwohl wir im Fleische wandeln, kämpfen wir nicht gemäß dem, was wir im Fleische sind. Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern durch Gott mächtig, um starke Verschanzungen niederzureißen. Denn wir stoßen Vernunftschlüsse um und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und führen jeden Gedanken unter den Gehorsam gegenüber dem Christus gefangen.“ (2. Kor. 10:3-5, NW) Warum vergleicht Paulus diese Tätigkeit mit Kriegsdienst, wenn Christen doch ein glückliches, friedfertiges Volk sein sollen, wie Jesus es anzeigte? Offenbar spricht er hier nicht von den Kriegen der Nationen, sondern zeigt, daß Gott die christlichen Diener in ihrem geistigen Kriegsdienst unterstützt, indem sie gegen Tradition, Weltweisheit und Dämonenlehren kämpfen, die sich gegen das Wort Gottes richten. Der von Satan, dem Gott dieser Welt, kommende Widerstand, bei dem alle weltlichen Streitmächte unter seinem Kommando mitwirken, macht diesen Kampf zu einem Kampf bis aufs äußerste, aber für Personen, die den Glauben bewahren, auch zu einem gesegneten Kampf.

8. Weshalb ist es nötig, einem Lauf der Neutralität zu folgen?

8 Jehovas Zeugen müssen den von Christus vertretenen Standpunkt bewahren, wonach sie zwar in der Welt, aber kein Teil von ihr sind. Sie erkennen, wie notwendig es ist, strikte Neutralität gegenüber den politischen Angelegenheiten der Welt zu bewahren, um den Menschen aller Nationen als christliche Diener Jehovas richtig dienen zu können. Da sie wahre Friedensstifter sind, ist ihr Glaube nicht durch Nationalismus, Rassenvorurteil oder Politik geteilt, sondern sie wirken unter der obersten Leitung Jehovas und seines königlichen Sohnes Christus Jesus in allen Teilen der Welt vereint zusammen. Da sie die Ermahnung der Schrift befolgen, können sie nicht der Führung der falschen Religion folgen, die mit der Welt Freundschaft pflegt. Jehovas Volk hat in der weiten Welt eine wirklich Neue-Welt-Gesellschaft aufgebaut, die aus Menschen aller Rassen besteht. Diese Menschen hingen früher verschiedenen Glaubensbekenntnissen an, vertrauen aber heute gemeinsam auf die unveränderliche Verheißung Jehovas, daß er unter Christus eine Friedensherrschaft für die Welt aufrichtet. Sie erkennen, daß sie sich nur dadurch, daß sie ihre Treue bewahren und am Kampfe teilnehmen, um diese Botschaft der Wahrheit dem Volke zu predigen, der wunderbaren Segnungen des Lebens in der nahe bevorstehenden gerechten neuen Welt erfreuen können.

DIE WAHRHEIT HOCHHALTEN

9. Wie haben Jehovas Zeugen den Angriffen widerstanden, die die falsche Wissenschaft auf Gottes Wort macht?

9 Jehovas Zeugen haben die biblischen Wahrheiten an vielen Fronten hochgehalten. Autoritäten, die sich einst gedrungen fühlten, die Bibel zu widerlegen, sind nun gezwungen, sie zu unterstützen. Als man noch dachte, die Erde sei flach, hatte die Heilige Schrift schon vom „Kreise“ oder „Rund der Erde“ gesprochen. (Jes. 40:22, Elb u. Me) Lange bevor die Ärzte den menschlichen Blutkreislauf verstanden, hatte die Bibel ihn treffend beschrieben. Tausende von Jahren vor der Entdeckung der Mendelschen Vererbungsregel hatte Jehovas Wort auf ihre praktische Anwendung im Falle des Hirten Jakob angespielt. (1. Mose 30:37 bis 31:12) Auch heute, während die Menschen immer noch an der Evolutionstheorie festhalten, stützen die Tatsachen die unwandelbare Wahrheit des Schöpfungsberichtes, wonach Jehova die Pflanzen und Tierarten (Spezies) alle nach ihrer Art erschaffen hatte. Die inspirierte biblische Aufzeichnung erkannte Gefahren zufolge von ansteckenden und durch Tiere verschleppten Krankheiten, wie die Trichinose, Tularämie und andere, an, lange bevor die moderne Wissenschaft einen Begriff von den Bakterien hatte. Selbst Mathematiker sind gezwungen, zuzugeben, daß Mose unmöglich die genaue Ordnung der Schöpfung, so wie sie in der Schrift angeführt wird und wie die Wissenschaft sie nun bestätigt, einfach nur erraten haben könnte. So hat es sich gezeigt, daß die Bibel durch viele Gebiete der modernen Wissenschaft gestützt wird. Statt Teile der Bibel als legendenhaft oder uninspiriert zu verspotten, haben Jehovas Zeugen dafür gekämpft, sie vor Menschen guten Willens zu rechtfertigen, und haben sich dazu der neuesten wissenschaftlichen Beweise bedient.

10, 11. Führe die Eigenschaften des Schöpfers an und zeige, inwiefern die Wahrheit mit ihnen übereinstimmt.

10 Auf dem religiösen Kampfplatz erkennen Jehovas Zeugen Jehova als einen Gott der Liebe, Gerechtigkeit, Macht und Weisheit an. Als ein Gott der Liebe tut er aus der Bibel kund, daß die Fegefeuer- und die Höllenlehre, durch die der Schöpfer als ein Scheusal, statt als ein liebender Vater dargestellt wird, mit den Bibelberichten unvereinbar sind. Ein Text, der vielen bekannt ist, sagt einfach: „Der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod; aber die Gabe, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.“ (Röm. 6:23, NW) Eine sorgfältige Erforschung der Schrift enthüllt, daß Gott den Menschen nie mit einer qualvollen ewigen Strafe drohte, sondern statt dessen erklären ließ, daß das Entschlafen zu ewigem Tode das Ende der willentlich Bösen sein werde. — Jer. 51:39.

11 Bestimmt ist der Glaube, daß Gott gezwungen sein werde, die Erde wegen der Rebellion des Menschen durch Feuer zu zerstören, nicht im Einklang mit dem biblischen Begriff eines Gottes der Weisheit. Ferner zeigt die Heilige Schrift, daß Jehovas Vorhaben unveränderlich ist. Die Verwirklichung seiner ursprünglichen Absicht, Menschen in Frieden und Glück auf einer schönen Erde leben zu lassen, wie sie im Garten Eden veranschaulicht wurde, wird in der neuen Welt der Gerechtigkeit zu einem großartigen Höhepunkt kommen. In Prediger 1:4 wird deutlich gezeigt, daß die Erde ewig bleiben wird. Während also das System der gegenwärtigen Welt verschwinden wird, so wie das ihm vorausgegangene System zur Zeit der Flut verschwand, werden doch gläubige Menschen durch die Schlacht hindurchleben und die Freude haben, die vollständige Erfüllung des Vorhabens Gottes mit der Erde zu erleben, wie es vom großen Gott der Weisheit vor langem vorausgesehen worden ist.

12. Wie erkennen wir Jehovas Gerechtigkeit und Macht an?

12 Jehovas Gerechtigkeit zeigt sich in der Vorkehrung, die er getroffen hat, damit Menschen von allen Arten das Leben als freie Gabe durch Glauben erlangen können. Sie erhalten es nicht wegen der Gebete, die zu bezahlen jemand in der Lage sein mag, während andere dies nicht zu tun vermögen. Derselbe Mittler und Fürsprecher, Christus Jesus, der auch unser Erlöser ist, kann von allen angerufen werden, die Jehova mit Geist und Wahrheit anzubeten begehren. Während viele Menschen durch den Gesichtspunkt, den sie einnehmen, die Macht Gottes leugnen, erkennen Jehovas Zeugen die unbegrenzte Macht des Schöpfers des Universums an. Statt zu sagen, daß das Königreich, wenn es je kommt, erst in Tausenden von Jahren komme, erkennen Jehovas Zeugen an, daß Gott eine Zeit für das endgültige Ende des gegenwärtigen Systems festgesetzt hat und daß dieses Ende durch seine Macht kommen wird. Sie setzen ihr Vertrauen in die Worte Jesu, des Wortführers Jehovas, die besagen, daß ‚dieses Geschlecht [diese Generation, Pfäfflin] nicht vergehen wird, bis alles dieses geschehen ist‘. (Matth. 24:34) So erweisen sich Jehovas Zeugen durch Wort und Lehre und die Früchte, die sie hervorbringen, als Kämpfer für die Wahrheit und als wahre Kinder Gottes.

13. Welche Grundlage für den Weltfrieden hat die falsche Religion geschaffen?

13 Andererseits hat die falsche Religion das wahre Wort Gottes nicht gepredigt, noch hat sie die Früchte hervorgebracht, die hervorzubringen den Dienern Gottes geziehmt. So hat eine Zeitschrift in den Vereinigten Staaten die Frage aufgeworfen: „Ist die religiöse Hochkonjunktur ein geistiger Bankrott?“ Auch wenn die Zahl der Kirchenbesucher anschwillt, hat der Andrang zur Religion doch die Zunahme der Verbrechen und der Unsittlichkeit nicht verringert. Dies zeigt, daß der Glaube vieler Menschen ein oberflächlicher Glaube ist und daß die Religionssysteme der Welt heute nicht das Herz und den Sinn der Menschen erreicht haben. Und was noch schlimmer ist — man hat das Volk Überlieferungen statt der Wahrheit gelehrt, die sie doch antreiben würde, in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu leben. Eine Generation religiöser Analphabeten ist aufgewachsen. Oft holen Kirchgänger ein Gebetbuch oder einen Katechismus statt einer Bibel herbei, in der Annahme, diese seien dasselbe. Kein Wunder, wenn die Kirchen verfehlt haben, im Kampf um eine bessere, um eine friedsame Welt die Lage zu bessern. Sie haben nicht auf die feste Grundlage des Wortes Gottes gebaut.

14. Was für Warnungen vor religiösen Betrügern finden wir in der Schrift?

14 Der Apostel Paulus sprach in 2. Korinther 11:13-15 von den falschen religiösen Führern und sprach die Warnung aus, daß sie, obwohl sie behaupten, Diener der Gerechtigkeit zu sein, doch ein Ende gemäß ihren Werken nehmen würden. Die Prophezeiung in Sacharja 13:4-6 zeigt, daß Gott sich derer nicht bedienen kann, die das Volk durch falsche Anbetung irreführen. Zur Zeit des Endes, wenn die Menschen das Ausmaß der religiösen Täuschung erkennen, werden sie sich gegen ihre falschen Lehrer wenden, so daß sich diese Kleriker die Kleider abreißen und behaupten werden, sie seien von den Tagen ihrer Jugend an Landwirte gewesen. Diese Schrifttexte sollten jene zur Wachsamkeit veranlassen, die in gleichgültiger Weise glauben, daß irgendeine Religion recht sei, wenn sie nur an Gott glaubten, und daß die Religionen früher oder später allen Menschen den Weltfrieden brächten. Jehova hat niemals falsche Anbetung geduldet, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart, auch wenn man im Namen Christi gepredigt hat. Die gespaltenen religiösen Gruppen unserer Tage werden durch den zerbröckelnden Ton in den Füßen des Standbildes dargestellt, das Satans Organisation veranschaulicht. Diese wird zu Staub zerfallen, damit der Weg frei wird für die Felsgrundlage der friedvollen neuen Himmel Jehovas und einer neuen Erde der Gerechtigkeit.

15. (a) Wie kann die Wahrheit gutgesinnten Menschen wirkungsvoll dargeboten werden? (b) Wie sind Boten Jehovas in der Vergangenheit und in der Gegenwart aufgenommen worden?

15 Kein Wunder, daß Jesus und die Apostel die falsche Anbetung bloßstellten, wie dies in Matthäus, Kapitel 23, gezeigt wird. Sie waren begierig, den ehrlichgesinnten Menschen ihrer Tage die Augen zu öffnen, damit sie den zum Leben führenden Weg fänden. Jehovas Zeugen wünschen gleicherweise, den Menschen, die die Wahrheit suchen, behilflich zu sein, zu einem klaren Verständnis der Schrift zu gelangen, und nicht, sie zu verletzen. Der Apostel Paulus erklärte, daß hierzu Takt und Liebe angewandt werden müssen. Er schrieb: „Und so wurde ich gegenüber den Juden wie ein Jude, um Juden zu gewinnen … Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin den Menschen aller Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige errette. Aber alles tue ich um der guten Botschaft willen, um mit anderen ein Teilhaber an ihr zu werden.“ (1. Kor. 9:20-23, NW) Obwohl Paulus in seinem Dienste taktvoll war, wurde er verfolgt, weil er sich, was seinen Glauben betraf, nicht, um den Feinden der Wahrheit zu entsprechen, auf Kompromisse einließ. Er schrieb: „In Mühen noch mehr, in Gefängnissen häufiger, in Schlägen bis zum Übermaß, oftmals in Todesgefahren. Von den Juden erhielt ich fünfmal die vierzig Streiche weniger einen, dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe zugebracht; oftmals auf Reisen, in Gefahren durch Flüsse, in Gefahren durch Wegelagerer, in Gefahren durch das eigene Volk.“ (2. Kor. 11:23-26, NW) Ungeachtet dieser Behandlung, war Paulus mildgesinnt. Er vertraute nicht auf fleischliche Waffen und vergalt nicht Böses mit Bösem. Vielmehr freute er sich, als ein Prediger der guten Botschaft zu dienen.

SIEG FÜR DIE FRIEDFERTIGEN

16. Welchem weisen Laufe sollen wir im Leben folgen?

16 Es besteht ein gewaltiger Kontrast zwischen den Kriegen, die die Nationen führen, und dem rechten Kampf des Glaubens. Aus diesem Kampf als Sieger hervorzugehen und die Krone des Lebens zu erlangen liegt im Bereich der Möglichkeit. Gott hält uns diese Hoffnung nicht auf eine Weise vor Augen, als ob ihre Verwirklichung unmöglich wäre, sondern gibt sie uns als etwas, auf das wir zuversichtlich hinwirken sollen. Wir werden das Erhoffte erlangen, wenn wir die richtige geistige Einstellung bewahren, ferner ein mutiges Herz und die feste Entschlossenheit, Jehova auf eine Weise zu dienen, die ihm wohlgefällig ist. Dies bedeutet, daß wir den Königreichsinteressen in unserem Leben den ersten Platz einräumen und Gott in Gerechtigkeit und mit Ausharren dienen. Wir können ihm nicht gefallen, wenn wir zwei Herren zu dienen suchen, indem wir Schätze in der alten Welt aufhäufen und gleichzeitig ein Auge auf die neue Welt richten. (2. Tim. 2:4) Die das tun, rufen: „Herr, Herr!“, bringen aber keine Früchte des Königreiches hervor.

17. (a) Warum wird der Predigtdienst als ein Werk des Hütens beschrieben? (b) Wie erfüllt sich heute Jesaja 2:2-4?

17 Obwohl Jehovas Zeugen von der Geistlichkeit verurteilt und in ihrem Predigtwerk von vielen Nationen gehindert werden, fahren sie fort, am friedsamen Dienste teilzunehmen, den zu vollführen ihnen Jehova durch die Schrift geboten hat. Sie erkennen die gewaltige Arbeit, die im Hüten und Sammeln jener Menschen guten Willens noch getan werden muß, die die Schrift als die „anderen Schafe“ bezeichnet. Diese schafähnlichen Menschen sind zerstreut und durch falsche Anbetung hin- und hergerissen worden. Doch jetzt werden sie unter der Leitung Christi, des Guten Hirten, in die e i n e Herde eingesammelt. Sie werden zu den lauteren Wassern der erquickenden Wahrheit geführt, zu grünen Auen, wo sie reiche geistige Speise finden. Sie lernen die Gefahr des verunreinigten Wassers kennen und erfassen, daß derselbe geistige Quell nicht zugleich bitteres und süßes Wasser spendet. Der Gute Hirte führt seine Herde zu dem Strom von Wasser des Lebens, der vom Throne Jehovas quillt. Unter den treuen Unterhirten auf Erden herrscht Freude über jedes einzelne verlorene oder irregegangene Schaf, das den Rückweg zu diesem lebengebenden Wasser findet. Begierig laden sie andere Menschen ein, sich ihnen beim Genießen der nährenden geistigen Speise anzuschließen, indem sie sagen: „Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas … Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden.“ Menschen aus allen Nationen nehmen nun diese Einladung, sich der friedfertigen Neuen-Welt-Gesellschaft anzuschließen, an und ‚schlagen ihre Schwerter zu Pflugscharen‘, indem sie das konstruktive, geistig aufbauende Werk des Predigens durchführen. Dieses Werk wird direkt durch das Ende des gegenwärtigen Systems hindurch, das unter Satan steht, getan werden, durch das Ende eines Systems, in dem der Krieg als ein „universelles Lebensgesetz“ gilt, und die Personen, die aus diesem Werke Nutzen ziehen, werden sich des Lebens in der friedsamen neuen Welt erfreuen, die Jehova aufrichtet. — Jes. 2:2-4.

18. Wie geht die Ernte unter den Nationen vor sich?

18 Das Predigtwerk der Neuen-Welt-Gesellschaft wird auch als eine große Ernte beschrieben. Jesus sah voraus, daß Menschen guten Willens „reif“ sein würden, um in dieser Zeit eingesammelt zu werden. Noch weitere Erntearbeiter werden im Vollzeitdienst benötigt, um dieses gewaltige Einsammlungswerk vor Harmagedon durchzuführen. Diese Erntezeit ist eine Zeit großer Freude. Es ist eine Zeit, in der wir die Ergebnisse unserer Mühe und Arbeit und die Auswirkungen des auf dem Werke ruhenden Segens Jehovas sehen und erleben. Die Arbeiten des Hütens und Erntens sind friedsame Beschäftigungen und stellen treffend die Tätigkeit der wahren Friedensstifter von heute dar. Es ist ein aufbauendes Werk, das zu ewigem Leben führt.

19. Wie wird Jehova selbst dauernden Frieden herbeiführen? Beschreibe die Zustände in der neuen Welt.

19 Nur noch kurze Zeit verbleibt jetzt, in der dieses Predigtwerk vollführt werden kann. Wir leben in einer Zwischenzeit der unverdienten Güte Jehovas, in der Zeit zwischen dem Krieg, der im Himmel stattfand, und dem endgültigen Höhepunkt der Drangsal in der Schlacht von Harmagedon. Dann werden durch Gottes Kampfaktion alle Nationen von der Weltorganisation Satans und von all deren Spuren befreit werden, um Raum zu schaffen für die neuen Himmel und für eine neue Erde, die allen gottesfürchtigen Überlebenden Segnungen bringen wird. Diese werden dann die Erde verschönern, werden für ihre Familien und ihre lieben Angehörigen Häuser bauen und werden sich lange des Werkes ihrer Hände erfreuen. Wenn es deine Hoffnung ist, unter der Leitung Jehovas, des ewigen Souveräns, und Christi Jesu, des Friedefürsten, in einer solch friedvollen, glücklichen Zeit zu leben, dann mußt du jetzt das Heilmittel anwenden, das Gott für diese kriegerische, durch Streit zerrissene Welt vorgeschrieben hat, nämlich Gott zu lieben von ganzem Herzen, ganzem Sinn, ganzer Seele und Kraft und deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn du es tust, dann wirst auch du dich des Lebens in der neuen Welt erfreuen, in der die Gerechten blühen und in der Fülle von Frieden sein wird, „solange der Mond besteht“. Dann wird Christus die Herrschaft „von Meer zu Meer und vom Strome bis an die Enden der Erde“ innehaben. Die dann Lebenden werden sanftmütige Menschen sein, Personen, die sich jetzt schon als wahre Friedensstifter erweisen, indem sie die gute Botschaft von Jehovas Reich verkündigen.

20. Welche Hoffnung haben die „Söhne Gottes“?

20 Welchem Wege willst du folgen? Dem Wege, der Menschen als gerade erscheint, indem du auf die Nationen vertraust und auf ihre bewaffneten Mächte, in der Annahme, diese seien die einzige Lösung für die gegenwärtigen Weltprobleme, wobei du der ungewissen oder irreführenden Wegleitung folgst, die die falsche Religion dem Volke gibt? Oder vertraust du auf das Wort Jehovas, das besagt, daß „die Mehrung der Herrschaft und der Friede kein Ende haben“ werden? (Jes. 9:7) Wenn das deine Hoffnung ist, dann wirst auch du zu jenen gezählt werden, von denen Jesus sprach, als er sagte: „Glücklich sind die Friedfertigen, da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden.“

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