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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 1. 1. S. 17-22

Das lebendige Wort

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als irgendein zweischneidiges Schwert und dringt durch bis zur Scheidung der Seele und des Geistes, der Gelenke und ihres Markes und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen.“ — Heb. 4:12, NW.

1. Was ist die Bibel?

JEHOVAS Wort, was ist es denn? „Die Bibel“, wirst du richtigerweise sagen. Was ist die Bibel? Sie ist eine Sammlung von Büchern, die die inspirierte, aufgezeichnete Offenbarung Gottes bilden. Sie ist ein großartiges religiöses Dokument. Der bloße Besitz der Bibel, ob von Hand geschrieben oder mit der Presse gedruckt, hat ihren Besitzern aus verschiedenen Gründen eine gewisse Befriedigung verschafft. Liegt aber die ganze Bedeutung des Wortes Gottes darin, daß es ein Buch ist, woraus die sich widersprechenden Religionen wegen der darin vorkommenden markigen Aussprüche und treffenden Ausdrücke gewisse Texte zitieren? Nein, dank ihrem Urheber liegt mehr darin als nur dieses.

2. Was treibt die Menschen zum Handeln?

2 Seitdem Menschen auf Erden lebten, hat man ihren Sinn beständig bombardiert, um ihn zu erobern. Jetzt wie in keinem früheren Zeitalter hat eine Flut von Propaganda Herz und Sinn der Menschen bestürmt mit dem Zwecke, ihre Handlungsweise zu bestimmen. Was veranlaßt die Menschen hierzu? Gedanken! Gedanken sind in ihrem Sinn und führen sie zu diesem oder jenem Lauf. Die Menschen sind keine Automaten, noch handeln sie bloß instinktmäßig. Der Mensch hat einen Sinn und ein Herz, wo Verstand und Beweggründe wohnen. Hier können Ideen eingepflanzt werden, und das Ziel der Alten-Welt-Propaganda ist, sich des Sinns aller Menschen zu bemächtigen und sie alle zwangsweise in die Kampflinie einzureihen, die dem von Christus Jesus regierten Reiche Gottes Jehovas entgegen ist. — Spr. 23:7.

3. Was kann über das Wort des Teufels gesagt werden?

3 Der dämonische Quell unreiner Lehren ist der Drache, der Teufel. Durch seine tierische Organisation wirkt er auf die selbstsüchtigen Sinne und Herzen der falsch prophezeienden Herrscher und Führer des Volkes ein und durch sie auf den Sinn der Menschen der Welt im allgemeinen. Prophetisch heißt es in der Offenbarung: „Ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, hervorgehen aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des wilden Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten. Es sind in der Tat Äußerungen, inspiriert durch Dämonen, und sie vollbringen Zeichen, und sie gehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zusammenzubringen zu dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen.“ (Off. 16:13, 14, NW) Diese Äußerung oder dieses Wort des Drachen in seinen vielen Formen appelliert an die Selbstsucht, an das, was den eigennützigen Interessen der Menschen zu dienen scheint, und veranlaßt sie, diese Dinge den Grundsätzen der Gerechtigkeit voranzustellen und sie zu mißachten. — Joh. 3:20.

4. Beschreibe und veranschauliche das Verhältnis der Wörter zu den Gedanken.

4 In diesem ganzen Kampf um den Sinn der Menschen sind offensichtlich Worte die Hauptwerkzeuge, um Gedanken zu übermitteln. Wörter sind Zeichen für geistige Bilder und Eindrücke. Sie werden gebraucht, um einer vernunftbegabten Person von einer anderen vernunftbegabten Person Gedanken zu übermitteln. Wegen der Verbindung, welche Wörter mit den Gedanken haben, die sie vertreten, sind sie von Bedeutung. Ohne diese Verbindung von Gedanken, die von allen, welche es betrifft, angenommen und verstanden werden, ist ein Wort nur ein unverständlicher Ton oder ein bedeutungslos geschriebenes Symbol. Dies geht klar aus der Tatsache hervor, daß ein Wort eine Bedeutung hat für eine Person, die die besondere Sprache, zu der es gehört, versteht, für eine andere Person aber, die mit dieser Sprache nicht vertraut ist, keinen Sinn hat. Selbst in unserer eigenen Sprache werden wir, welches auch immer unser Bildungsgrad sein mag, ohne Zweifel oft nach dem Sinn eines Wortes fragen, das uns neu ist. Die Erklärung mag uns in vielen anderen Wörtern gegeben werden, mit denen wir den anerkannten Sinn verbinden, und so kommen wir zu einem Verständnis des Sinns des neuen Wortes. Damit soll gezeigt werden, daß Worte Gedanken vermitteln. Gedanken sind das, was die Menschen zum Handeln veranlaßt.

5. Worin liegt die Kraft der Worte und der Gedanken?

5 Wörter haben ihre Kraft in dem, was sie darstellen, und Gedanken haben ihre Kraft in dem, was sie im Sinn und Handeln der Menschen bewirken. In dem Maße, wie die vielen Millionen Bücher, die die Menschen geschrieben haben, wahrheitsgetreuen Aufschluß vermitteln, der den Sinn auferbaut, sind sie segensreich. In dem Maße, wie menschliche Schriften das Denken und Handeln der Menschen beeinflussen, sind sie machtvoll. In dem Maße, wie ein geschriebener oder gesprochener oder sonstwie ausgedrückter Gedanke dem Menschensinn Bosheit und Gottlosigkeit vermittelt und ihn zu einem Lauf der Verletzung der gerechten Grundsätze Gottes führt, ist er teuflisch und wirkt gegen die besten Interessen der Menschen und zur Entehrung des Namens Jehovas. — Joh. 8:42-47.

6. Woraus ergibt sich der Streit um den Sinn der Menschen?

6 Offensichtlich gibt es nicht in erster Linie Streitfragen wegen bloßer Tatsachen als solcher, sondern der äußerst wichtige Streit um den Sinn der Menschen ergibt sich in bezug auf Lehren, die des Menschen Verhältnis zu Gott berühren. An Umfang steht Gottes Wort, die Bibel, in großem Gegensatz zum veröffentlichten Wort des Menschen. Gemäß Berichten enthält die Kongreßbibliothek [USA] allein sieben Millionen Bände, was uns daran erinnert, daß „des vielen Büchermachens kein Ende“ ist, „und viel Studieren ist Ermüdung des Leibes“. (Pred. 12:12) Die „kleine“ Bibel enthält eine Fülle von Hinweisen auf Tatsachen, die allgemein bekannt sind, wie zum Beispiel die vielen Hinweise auf die Naturschönheiten der Schöpfung.

7. Wie betrachten die Menschen im allgemeinen biblische Grundsätze des Verhaltens?

7 Nicht nur diese anerkannten Tatsachenberichte sind in der Schrift enthalten, sondern es sind darin auch Grundsätze des Verhaltens zu finden. Im allgemeinen werden die Menschen damit übereinstimmen, daß diese Grundsätze gut sind, und sie sind froh, daß viele solche Grundsätze in die Gesetze der Nationen aufgenommen wurden. Zum Beispiel verurteilt die Bibel Lüge, Diebstahl und Mord. In Anerkennung guter Grundsätze verbieten auch die Gesetze des Landes diese Dinge und sehen für Übertretung unter gewissen Umständen Strafen vor. Indes ist die Annahme gerechter Grundsätze des Wortes Gottes für die Menschen schwieriger gewesen als die Annahme biblischer Tatsachen, die allen bekannt sind. Viele Leute sagen mit ihren Lippen und in ihren Schriften, daß biblische Grundsätze des Verhaltens gut seien, und doch wird gerade diesen Grundsätzen von solchen Leuten tatsächlich selten konsequent und beharrlich nachgelebt. Werden sie aber nicht angewandt, so sind diese Grundsätze nicht lebendig.

8. Welcher machtvolle dritte Faktor ist außer den allgemein angenommenen Tatsachenberichten und den Grundsätzen des Benehmens in der Bibel enthalten?

8 Das Wort Gottes erwähnt nicht nur allgemeine Tatsachen und gute Grundsätze, es enthält auch Weissagung. Obwohl Weissagung, deren Deutung und Erfüllung in den Händen Gottes Jehovas liegt, eines der erstaunlichsten, kräftigsten Merkmale der Bibel ist, ist biblische Weissagung für die Welt im allgemeinen vollständig tot. Sowohl die sogenannt christliche wie die nichtchristliche Welt sind ihr gegenüber wie tot, unempfänglich. Allgemein ausgedrückt, werden die biblischen Prophezeiungen weder verstanden noch geglaubt; man traut ihnen nicht, und sie werden außer acht gelassen.

9. Was ist das Wichtigste an der Bibel?

9 Gottes Wort enthält noch mehr als nur das eben Beschriebene. Das Wichtigste in der Bibel ist ihre Offenbarung des wahren Gottes. Sie enthält seine vielen Titel und kennzeichnet ihn durch seinen Namen JEHOVA. Biblische Tatsachen, Grundsätze und Prophezeiungen haben alle ihren wahren Wert darin, daß sie auf den lebendigen Gott hinweisen. — Jer. 10:10.

10. Auf welche Weise wird der unendliche Sinn Gottes Jehovas dem Menschen geoffenbart?

10 Weil die Bibel das Wort des lebendigen Gottes ist, lebt sie und hat Macht. Sie steht in der Welt als Bollwerk wider die Flut schädlicher Propaganda da und ist allein eine sichere Wegleitung für Herz und Sinn der Menschen. Sie enthält eine Offenbarung der Gedanken Gottes Jehovas, des Schöpfers, und ist sein Mittel, wodurch dem Sinn der Menschen Gedanken aus Gottes unendlichem Sinn übermittelt werden. Sie besteht aus Worten, die die Worte Gottes Jehovas sind, und sie steht uns in irgendwelcher Sprache, die wir sprechen mögen, zur Verfügung, da sie für uns aus den Ursprachen der ersten Bibelaufzeichnungen übersetzt worden ist. Diese Worte stehen für die Gedanken, welche Gottes Gedanken sind. Ebenso gewiß als der große Wortgeber der lebendige Gott ist, ebenso gewiß ist sein inspiriertes Wort der Wahrheit das lebendige Wort.

11. Was ist machtvoller, das Wort Gottes oder das Wort und die Gewalt der Menschen?

11 Es ist sprichwörtlich, daß die Feder mächtiger sei als das Schwert. Dies ist eine Anerkennung der Tatsache, daß Gedanken, die dem Sinn der Menschen vermittelt werden, mächtiger sind als nur Körperkraft. (Heb. 11:34) Nicht nur ist Gottes Wort machtvoller als physische Kraft und Gewalt, sondern es ist mächtiger als die geschriebenen oder gesprochenen Worte all der Propagandamittel dieser ungöttlichen alten Welt. Es ist lebendig. Die alte Welt liegt im Sterben, und ihre Worte bringen Tod. Allgemein bekannt ist auch das Sprichwort: „Taten reden lauter als Worte.“ Dieser Spruch erkennt die Tatsache an, daß es möglich ist, etwas zu sagen und etwas anderes zu tun. Was jemand schließlich tut, offenbart, was in seinem Herzen ist, auch wenn seine Worte etwas Vortäuschen mögen. — Matth. 23:3.

12. Veranschauliche, wie schöne Aussprüche nachgesagt werden können, ohne daß man ihnen nachlebt.

12 „Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen. Es ist Zeit für Jehova zu handeln: sie haben dein Gesetz gebrochen [aufgehoben, Al]. Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold; darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad [falschen Weg, Lu] hasse ich. Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele.“ (Ps. 119:125-129) Die schönen, ja wunderbaren Worte dieser Stelle können nachgesagt werden, ohne daß der Sprechende oder Hörende sie tatsächlich glaubt. Jemand kann zu Gott sagen: ‚Ich bin dein Knecht‘ und kann doch davon abstehen, Jehova zu dienen. Er kann um Verständnis bitten, dabei aber das Studium des Wortes Gottes meiden, aus welchem allein Verständnis kommen kann. Jemand mag bekennen, er liebe Gottes Gebote mehr als Gold, und kann doch Gottes Gebote außer acht lassen, indem er sie in der Bibel zwar liest, ihnen aber nicht gehorcht, ja statt dessen seine Zeit und Kraft auf den Erwerb von Gold verwendet. Wenn Gottes Vorschriften in allen Dingen wirklich als recht und zum Halten als wertvoll und richtig erachtet werden, so wird der Diener Jehovas, der in irgendeiner Sache zu einem Verständnis des Rates Jehovas gelangt ist, diesem Rate folgen und wird tatsächlich und buchstäblich Falschheiten meiden, weil er sie haßt, und wird in seinem tiefsten Innern seine Wonne daran haben, die wunderbaren Zeugnisse Gottes zu bewahren.

13. Nenne die wichtigen Dinge, die dem Wort Jehovas Kraft verleihen.

13 Gottes Worte sind machtvoll, lebendig und wirksam, erstens, weil sie vom Schöpfer des Universums, von Jehova Gott, dem Allmächtigen, kommen und gestützt werden von seiner Kraft und Allmacht und richtig sind, zweitens, weil sie den Diener Gottes, sofern sie in ein gutes Herz und einen ehrlichen Sinn aufgenommen werden, zu der richtigen Handlungsweise veranlassen, die ihn zu dauerndem Leben und zur Lobpreisung des Gottes führen, dessen Geboten gehorcht wird, wodurch deren Erlaß sich als gerechtfertigt erweist. Die Tatsache kann nicht zu stark hervorgehoben werden, daß Worte Gedanken ausdrücken. Gottes Gedanken müssen in unseren Sinn aufgenommen werden, und damit sie machtvoll werden, müssen sie auf unser Denken und unseren Lebenslauf einwirken. Darin liegt ihre Kraft. Daß Einzelpersonen oder Nationen aber einfach ein Buch, die Bibel genannt, besitzen, ohne die Dinge anzuwenden, die Gott in diesem Buche hat darlegen lassen, gereicht ihren Besitzern nicht zum Segen. Das Ergebnis der Befolgung des Wortes Gottes ist die Anbetung Jehovas und deshalb Leben für seine Anbeter. Der einfache Glaube an die Heilige Schrift, der gegründet ist auf ein Verständnis und eine Wertschätzung dafür und auf Liebe zu Gott und Geradheit, dies ist das große Erfordernis des Wortes Gottes.

14. Lege in eigenen Worten die Gegensätze dar, wie sie in Psalm 1:1-6 beschrieben sind.

14 Es besteht ein Gegensatz zwischen zwei allgemeinen Denk- und Handlungsweisen, wie sie folgendermaßen schon im ersten Psalm beschrieben werden: „Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, und nicht steht auf dem Wege der Sünder, und nicht sitzt auf dem Sitze der Spötter.“ Dies bedeutet, daß ungeachtet des Ausmaßes, in welchem böser Rat, sündige Bräuche und Mißachtung Gottes und seines Wortes dem von Jehova gesegneten Menschen zur Kenntnis kommen, er diese Dinge meidet. „[Der] seine Lust hat am Gesetz Jehovas und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!“ In Sinnbildersprache, die aber bestimmt den richtigen Gedanken vermittelt, wird von einem solchen folgendes gesagt: „Und er wird sein wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt.“ (Fußn.) Böse Ratgeber, die Religionisten inbegriffen, die dir beharrlich raten, Gottes Wort nicht mit Jehovas Zeugen zu studieren, sind nicht fruchtbare Bäume, die gedeihen. Nein, „nicht so die Gesetzlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind dahintreibt. Darum werden die Gesetzlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn Jehova kennt den Weg der Gerechten; aber der Gesetzlosen Weg wird vergehen“. — Ps. 1:1-6.

MACHT

15. (a) Welche Macht hat das Wort Gottes in unserem Leben? Gib an, von welcher Bedeutung es ist, „den Sinn davon zu erfassen“.

15 Welche Macht hat Gottes Wort in unserem Leben? Für den einzelnen hängt dies beträchtlich davon ab, ob er den Sinn davon erfasse oder nicht. Dies wird von Jesus öfter gezeigt, der bei einer Gelegenheit auf jemanden hinwies, „der das Wort hört und den Sinn davon erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundert-, jener sechzig-, der andere dreißigfältig“. (Matth. 13:23, NW) Was bedeutet es, den Sinn des Wortes Gottes zu erfassen? Jesus zeigt dies in einem entsprechenden Bericht deutlich: „Das auf dem rechten Erdboden sind jene, die das Wort, nachdem sie es mit einem rechten und guten Herzen gehört haben, behalten und Frucht tragen mit Ausharren.“ (Luk. 8:15, NW) Den Sinn des Wortes Gottes zu erfassen, bedeutet, es mit gutem Wahrnehmungsvermögen und Wertschätzung zu hören, seine Bedeutung und Wichtigkeit, seinen Zweck und sein Ziel zu verstehen, und zu erkennen, daß es vernünftig und faßbar ist und daß ein Text übereinstimmt mit allem anderen aus Gottes Wort und im Einklang ist mit Jehovas Gerechtigkeit. Dazu ist ein rechtes, gutes Herz erforderlich, und ein solches Herz wird das Wort bewahren. Durch die Tatsache, daß eine Person Frucht trägt und im Dienste Jehovas zu seiner Lobpreisung verharrt, wird kund, daß die Macht des lebendigen Wortes Gottes in ihrem Herzen wohnt. „Darum, fasset die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles gründlich getan habt, standzuhalten vermöget.“ — Eph. 6:13, NW.

16. Zeige, welch gewaltige Kraft zum Schutz und zur Offensive vom lebendigen Wort ausgeübt wird.

16 Das 6. Kapitel des Epheserbriefes, in welchem symbolisch auf Gottes Vorkehrung als eine Waffenrüstung hingewiesen wird, zeigt, daß Gottes Wort im christlichen Kriegszuge sowohl Macht hat zum Schutze wie zur Offensive. (Eph. 6:17) Der Apostel Paulus erklärte dieselbe Wahrheit wie folgt: „Die Nacht ist weit vorgerückt; der Tag hat sich genaht. Laßt uns daher die Werke ablegen, die zur Finsternis gehören, und laßt uns die Waffen des Lichtes anziehen.“ (Röm. 13:12, NW) Zweifellos entnahmen die Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften diese Darstellung des Wortes Gottes als wichtige Kriegsrüstung den Schriften der hebräischen Propheten Gottes; denn in Jesaja lesen wir: „Und er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den Helm des Heils auf sein Haupt, und er zog Rachegewänder an als Kleidung und hüllte sich in Eifer wie in einen Mantel.“ (Jes. 59:17) Der Prophet erklärte ferner: „Und er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, hat mich versteckt in dem Schatten seiner Hand; und er machte mich zu einem geglätteten Pfeile, hat mich verborgen in seinem Köcher.“ (Jes. 49:2) Der geistige und daher lebenswichtige Schutz der Wahrheit zeigt sich ferner in der Erneuerung, welche die geistige Einstellung des Christen dadurch erfährt: „Und formet euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet umgewandelt, indem ihr euren Sinn neu gestaltet, damit ihr euch selbst überzeugen möget, was der gute und annehmbare und vollständige Wille Gottes ist.“ (Röm. 12:2, NW) Dies ist eine gewaltige Kraft, die Jehovas Wort im Leben seines Volkes ausübt.

17. Worin liegt die Kraft zur Auferbauung der Christen?

17 Paulus erklärte jenen, unter welchen das Königreich Gottes zu predigen er hingegangen war, er werde sie verlassen, und sie würden ihn nicht wieder sehen. Er warnte sie vor sinnbildlichen Wölfen, die in die christliche Herde eindringen und Worte lehren würden, die der ihnen vom Apostel Paulus gebrachten Wahrheit, wodurch sie so reich gesegnet worden waren, widerspreche. Paulus sagte: „Ich weiß, daß nach meinem Weggang tyrannische Wölfe in eure Mitte eindringen und die Herde unzart behandeln werden, und aus euch selbst werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her. Darum bleibet wach und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufhörte, einen jeden mit Tränen zu ermahnen. Und nun befehle ich euch Gott und dem Worte seiner unverdienten Güte, welches Wort euch auferbauen und euch das Erbe unter allen Geheiligten geben kann.“ (Apg. 20:29-32, NW) Paulus zeigt hier die Macht des Wortes Gottes, die christliche Versammlung aufzuerbauen. Nichts anderes kann dies sonst tun und kann ihr das Erbe bringen, das durch Reife und Treue erlangt wird.

18. Was hat in unserem Leben die Kraft, zu kennzeichnen?

18 Ferner hat das Wort Gottes, das durch seine Diener wiederholt zum Ausdruck gebracht wird, die Kraft, sie als Anbeter Jehovas zu kennzeichnen. Eine gegenteilige Kennzeichnung ist auch in den Worten jener enthalten, die im Widerspruch zur Schrift reden. Der große Lehrer benutzte ein sehr offensichtliches Bild, um diesen Punkt zu erläutern, indem er sprach: „Es gibt keinen edlen Baum, der faule Frucht bringt; wiederum gibt es keinen faulen Baum, der edle Frucht bringt. Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Zum Beispiel sammelt man nicht Feigen von Dornen, noch schneidet man Trauben von einem Dornbusch. Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen Schatze Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.“ — Luk. 6:43-45, NW.

19. Erkläre, welche weitere Macht ohnegleichen dem Worte Gottes innewohnt.

19 Von diesem lebendigen Wort Gottes, das Macht ausübt, wird gesagt, es sei schärfer als irgendein zweischneidiges Schwert und durchsteche selbst bis zum Scheiden von Seele und Geist und sei imstande, das zu beurteilen, was im Herzen des Menschen vorgeht. (Heb. 4:12, NW) Kein anderes bestehendes Wort kann dies bewirken. Kein anderes als das lebendige Wort Gottes hat die Macht, so zu beurteilen und zu richten. Jesus sprach das Wort seines himmlischen Vaters und sagte: „Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, hat jemand, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage.“ (Joh. 12:48, NW) Der Apostel Paulus blickte dem großen „letzten Tag“ des Gerichts entgegen, an dem wir nun leben, und der Versammlung in Korinth direkten Rat erteilend, sprach er auch prophetisch, wenn er sagte: „So richtet nichts vor der fälligen Zeit, bis der Herr kommt, der sowohl die verborgenen Dinge der Finsternis ans Licht bringen als auch die Ratschläge der Herzen kundmachen wird, und dann wird einem jeden sein Lob zukommen von Gott.“ — 1. Kor. 4:5, NW.

20. Gib eine Erklärung über die „Scheidung von Seele und Geist“.

20 In Verbindung mit dieser Macht des Richtens, die Gottes Wort hat, erinnern wir uns, daß es ‚durchdringt bis zur Scheidung von Seele und Geist‘. (Heb. 4:12) Die Seele und der Geist sind nicht dasselbe. Das lebende Geschöpf ist die Seele, sein Geist aber ist seine Triebkraft. Er treibt es an. Ein Mensch kann einen guten oder einen schlechten Geist haben. Bisweilen sagen wir: „Ich kann nicht persönlich dort sein, werde aber im Geiste dort sein“, und dies ist ein richtiger Ausdruck, der gemäß der Schrift gerechtfertigt ist. Zum Beispiel sagte Paulus zu den Kolossern: „Denn obwohl ich dem Fleische nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch und freue mich und sehe eure gute Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus.“ (Kol. 2:5, NW) Gottes Wort ist im Leben seines Volkes so erforschend und durchdringend, daß es unterscheidet und auch jeden instand setzt, zu unterscheiden zwischen dem, was er tatsächlich tut und was auch von anderen Personen gesehen werden kann, und dem Geiste, in welchem er es tut, das heißt seinem Beweggrund, seiner Triebkraft. Eine Selbstprüfung im Lichte des Wortes Gottes befähigt uns, festzustellen, ob wir das, was wir tun, aus Liebe zu Gott tun.

21. Warum und wie müssen wir Jehova dienen, und was befähigt uns dazu?

21 Jehovas Wort ist so machtvoll, daß es uns befähigt, Gott beharrlich, konsequent und treulich zu dienen und Jahr für Jahr auszuharren, in der Wahrheit Fortschritte zu machen, Freude und Glück zu bewahren und dies ungeachtet, was irgendein anderes Geschöpf tut oder zu tun scheint, ob es in der Organisation des Volkes Gottes oder außerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft sei. Wir müssen Jehova Gott auf Grund unseres persönlichen Verhältnisses zu ihm dienen und müssen unser eigenes Leben in richtiger Übereinstimmung mit Gottes Wort leben und andere Menschen ihr Leben leben lassen, da sie vor Gott die Verantwortung für ihre Handlungsweise selbst tragen. (Gal. 6:5) Wir können andere Menschen zum Narren halten. Die Menschen können uns zum Narren halten. Wenn wir es nicht geschehen lassen, daß Gottes Wort uns durchdringt und durchforscht und zwischen unserer Seele und unserem Geiste unterscheidet, können wir einer Selbsttäuschung zum Opfer fallen; wir ändern aber damit Gottes Wort nicht noch sein Gericht noch Jehova selbst noch Christus Jesus, seinen eingesetzten Richter. Da Gottes Wort die sicheren Gerichte Jehovas darlegt, hat es die Macht, zu brennen und zu brechen, wie er sagt: „Ist mein Wort nicht also — wie Feuer, spricht Jehova, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?“ (Jer. 23:29) Wir dürfen uns nie von seinem herrlichen Dienste zurückziehen.

Wie liebe ich dein Gesetz! es ist mein Sinnen den ganzen Tag. Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir. … Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füße zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre. — Ps. 119:97-101.

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