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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 1. 10. S. 600-606

Taufe

„Jesus … wurde … getauft … Und sogleich, als er von dem Wasser herausgestiegen war, sah er … den Geist wie eine Taube auf ihn herabschweben. Und eine Stimme kam aus den Himmeln: ‚Du bist mein Sohn, der geliebte; dich habe ich anerkannt.‘“ — Mark. 1:9-11, NW.

1. (a) Welcher Schritt folgt dem Schritt der Hingabe an Gott? (b) Durch was wurde der Hingabeakt Jesu symbolisiert, und wann empfing Jesus den heiligen Geist?

NACHDEM sich jemand in seinem eigenen Sinn und Herzen dem allmächtigen Gott hingegeben hat, um ihm zu dienen: wie vervollständigt und vollzieht er darauf diesen Akt der Hingabe? Ein weiterer Schritt ist notwendig; er muß es öffentlich vor anderen bekennen oder bekanntmachen, indem er sich im Wasser taufen läßt. Es ist interessant, festzustellen, daß Christus Jesus das Muster für diesen rechten Brauch gab. „Nachdem Jesus getauft worden war, stieg er sogleich aus dem Wasser heraus; und siehe! die Himmel wurden aufgetan, und er sah Gottes Geist wie eine Taube auf ihn herabkommen. Siehe! Da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: ‚Dies ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.‘“ (Matth. 3:16, 17, NW) Aus diesen Worten entnehmen wir, daß der Akt der Hingabe Christi Jesu durch die Taufe öffentlich symbolisiert wurde. Nachdem Jesus aus dem Wasser herausgestiegen war, kam Jehovas Geist über ihn, und damals brachte Jehova Gott vor den Ohren Johannes des Täufers sein Wohlgefallen an der Handlungsweise seines Sohnes zum Ausdruck.

2. (a) Welchen Sinn hat das Wort „Taufe“ in Übereinstimmung mit dem griechischen Wort, das in der Bibel dafür gebraucht worden ist? (b) Wie sollte die Taufe vor sich gehen?

2 Das Wort „Taufe“ (griechisch ba̱ptisma) bedeutet eintauchen, versenken. Es nimmt keineswegs auf ein bloßes Besprengen Bezug. Man beachte auch, daß Jesus den Schritt aus eigenem freien Willen tat, als er sich Johannes dem Täufer zur Verfügung stellte, um sich untertauchen zu lassen. Er stellte sich Johannes völlig zur Verfügung, damit er ihn rücklings ins Wasser tauche, ja ihn darin untertauche. Die Art und Weise, wie Jesus vollständig untergetaucht oder im Wasser des Jordans verborgen wurde, ist ein treffendes Bild dafür, wie er seinem früheren irdischen Lebenslauf gegenüber sozusagen starb. Daß er darauf aus dem Wasser emporgehoben wurde, zeigt an, wie er wieder zum Leben zurückkam, um von dieser Zeit an Jehovas Willen zu tun. Wie passend ist also die Wassertaufe ein öffentliches Zeichen oder Symbol für den persönlichen Akt der Hingabe! Niemand stand Johannes bei, als er Jesus taufte, denn es wird kein anderer erwähnt, der bei diesem Akt des Untertauchens anwesend gewesen wäre. Gewiß ist auch dies ein Musterbild dafür, wie die Taufe eines Nachfolgers Christi richtigerweise vor sich gehen sollte, nämlich, daß nur eine Person den Täufling rücklings ins Wasser tauchen und ihn darauf, nach dem vollständigen Untertauchen, wieder emporheben soll.

3. Wen ermächtigte Jesus, die Taufe zu vollziehen?

3 Wichtig ist ferner, daß Jesus zu einem dem allmächtigen Gott hingegebenen Diener ging, um sich taufen zu lassen. So wie sich Jesus für seine Taufe zu einem gottergebenen Diener begab, so wies er auch seine elf treuen Jünger an, andere zu taufen. Man erinnere sich an die Begebenheit, als Jesus sich in Galiläa dem Berge näherte, wo er ein Treffen mit seinen Jüngern vereinbart hatte. Dort sprach er zu ihnen die packenden Worte: „Mir ist alle Autorität gegeben im Himmel und auf Erden. Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen, indem ihr sie tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ Diese Worte richtete Jesus nicht an die Priester, Sadduzäer oder Pharisäer, sondern nur an seine Jünger, seine loyalen Gesandten. Ferner bemerken wir, daß er zu ihnen sagte, sie sollten Menschen zu Jüngern machen. Das bedeutete, daß sie andere unterweisen und sie zuerst belehren sollten, und gestützt darauf, sollten diese später getauft werden, und zwar von denselben Gott hingegebenen Dienern des Allmächtigen. Damals hörten sie die Wahrheit nur durch Jehovas Zeugen und nahmen sie an. Heute besteht eine ähnliche Sachlage. Die Leute hören die Wahrheit und empfangen darüber nur von Personen Unterweisung, die wahre Zeugen und Gott hingegebene Diener des Allmächtigen sind; und die Taufe sollte von Personen vollzogen werden, die ebenfalls schon getauft sind. — Matth. 28:18-20, NW.

4. (a) Von wem erhielt der äthiopische Kämmerer ein Verständnis des Wortes Gottes? (b) Wie symbolisierte er seinen Akt der Hingabe?

4 Zu unserer weiteren Wegleitung wird ein interessanter Bericht über Philippus und den äthiopischen Kämmerer gegeben. „Philippus aber tat seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift, verkündigte er ihm das Evangelium [die gute Botschaft] von Jesus. Als sie aber auf dem Wege fortzogen, kamen sie an ein gewisses Wasser. Und der Kämmerer spricht: ‚Siehe, da ist Wasser [ein Wasserteich, NW]; was hindert mich, getauft zu werden?‘ Und er hieß den Wagen halten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als der Kämmerer; und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn [Jehovas] den Philippus.“ Hieraus sehen wir, daß der treue Diener des allmächtigen Gottes Anweisungen erteilte, und als der Täufling die gute Botschaft empfangen hatte, wünschte auch er, ein Diener Gottes zu sein und untergetaucht zu werden. Das war ein Kennzeichen der öffentlichen Anerkennung dafür, daß er sich Jehova Gott zum Dienste hingegeben hatte. — Apg. 8:35-39.

5. Von wem erhielt Saulus von Tarsus Anweisungen? Und was folgte darauf?

5 Als Saulus von Tarsus angewiesen wurde, nach Damaskus zu gehen, erlangte er sein Augenlicht erst wieder und wurde mit dem heiligen Geist erfüllt, als Ananias, Jehovas Diener, an den Ort gesandt wurde, wo Saulus weilte, und dann Saulus Anweisungen erteilte. Die Bibel berichtet darüber folgendes: „Und sogleich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen, stand auf und ließ sich taufen, und er nahm Speise zu sich und wurde gestärkt.“ Es war notwendig, daß er mit den Jüngern oder Zeugen Jehovas Fühlung nahm, und dann vollzog zweifellos Ananias, ein wahrer Diener Gottes, an ihm die Taufe. — Apg. 9:18, 19, NW.

6. Wer allein erhielt die Genehmigung, in den Tagen der frühen Christenversammlung zu lehren und zu taufen? Und welche Parallele dazu erkennen wir heute?

6 Ein weiterer, überaus wichtiger Punkt ist der, daß Jehova nicht dem ganzen Volke gebot, alle Nationen zu Jüngern zu machen und sie zu taufen, sondern vor 1900 Jahren sprach Jesus diese Worte nur zu seinen Mitzeugen oder Söhnen Gottes, Jehovas. Erst wenn einzelne Personen zu ihnen kamen, Unterweisung empfingen und dann getauft wurden, wurden sie mit heiligem Geist erfüllt, entweder gerade vor der tatsächlichen Wassertaufe oder nicht lange danach. Dieselben Verhältnisse bestehen heute. Nur durch den Mitteilungskanal, den Jehova heute benutzt, erlangt jemand eine genaue Erkenntnis der Wahrheit. Auch geziemt es sich, daß nur Personen, die Jehova in Ergebenheit dienen, andere Belehrte taufen, die sich Gott hingeben, um ihm zu dienen.

7. (a) Warum ist eine Besprengung keine richtige Taufe? (b) Weshalb ist die Taufe, die in irgendeinem der Religionssysteme der Christenheit vollzogen wird, bei Jehova nicht annehmbar?

7 Es könnte nun sein, daß jemand sagt, er sei schon früher in einer Kirche getauft worden, und er mag denken, dies sei auch so etwas wie eine Hingabe an Gott gewesen. Die Frage entsteht aber: Welchen Lehren oder Grundsätzen war er ergeben? Hätte er, wenn er als ein Kleinkind oder in einem anderen Alter mit einigen Tropfen Wasser besprengt worden war, sich damals Jehova selbst hingeben können? Nein, denn das Besprengen ist nicht die biblisch richtige Art einer Taufe. Wenn sich aber jemand in einem der vielen nominellen Religionssysteme untertauchen ließ, kann ein so Getaufter diese Taufe heute als vor Gott annehmbar betrachten? Nein! Denn seit dem Jahre 1918 stehen diese Religionssysteme im Gericht. Auch sind deren Anhängern gottentehrende Glaubensbekenntnisse und menschliche Überlieferungen gelehrt worden, die das Wort Gottes, Jehovas, vollständig zunichte machen. In der Tat, wer sich in einem der vielen Kirchensysteme hat taufen lassen, hatte sich bloß den von Menschen aufgestellten Riten dieses besonderen Religionssystems unterzogen. Zum Beispiel glauben die meisten Sekten der Christenheit an die Lehre von der „gesegneten Dreieinigkeit“, die die biblische Lehre von Jehovas ewiger Oberherrschaft verneint und der Tatsache widerspricht, daß sein Sohn, der seinem Vater an Rang nicht gleich ist, ihm im Gehorsam stets untergeordnet bleibt. Ferner glauben sie an die Lehre von der Unsterblichkeit der Menschenseele, die der Bibellehre in bezug auf die Art, wie Jehova Gott die Menschen erschaffen hat, widerspricht. Heute erkennen die meisten Systeme der Christenheit die Herrscher dieses Systems der Dinge als die höheren Mächte an, denen sie untertan sein müßten. In welchem Gegensatz steht dies doch zu der Ermahnung, die an wahre Christen ergeht, dem inthronisierten König Jehovas, Christus Jesus, untertan zu sein und in liebender Weise der geeinten, reinen Organisation Respekt darzubringen, deren sich Jehova heute erdenweit zur Verkündigung der guten Botschaft seines aufgerichteten Königreiches bedient! Also ist der Schritt der Hingabe sowie die Wassertaufe dem wahren Gott annehmbar und völlig in Übereinstimmung mit den Bedingungen, die Jehova an uns stellt und die in seinem Wort, der Bibel, aufgezeichnet sind; und jeder lernbereite Mensch wird eifrig bemüht sein, sich solchen gerechten Anforderungen anzupassen.

8. Was bedeutet es, im Namen des Vaters getauft zu werden?

8 Man rufe sich die Worte in Erinnerung: „Indem ihr sie tauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ Wer etwas lernen will oder belehrt werden möchte, muß notwendigerweise die Stellung des Vaters kennen. Der Name „Vater“ weist auf Elternschaft, auf Vorrang, hin. Er bezeichnet die Überlegenheit und rechtmäßige Souveränität des wahren Gottes, Jehovas, und ist auch eine Bezeichnung für die vollständige, höchste Autorität Jehovas. Der Lernende oder Jünger muß diese einzigartige Stellung und Macht ernennen und schätzen. Auch sollte er richtigerweise wissen und anerkennen, daß das Universum heute vor einer großen Auseinandersetzung um die Weltherrschaft steht und daß Jehova diese Streitfrage mit Erfolg erledigen wird.

9. Was bedeutet es, im Namen des Sohnes getauft zu werden?

9 Der Jünger, der sich im Namen des Sohnes taufen läßt, erkennt offensichtlich sowohl die hohe Autorität als auch die Stellung des Sohnes an, die Jehova seinem Sohne gegeben hat. Auch der Erlösungswert des Sohnes als des Erlösers bußfertiger gehorsamer Menschen muß dem Jünger bekannt sein. Er muß den Sohn als Jehovas gesalbten, regierenden König der neuen Welt respektieren und ihn außerdem als Ewigvater einer großen Menge Menschen guten Willens anerkennen, die durch ihn Leben auf Erden erhalten werden.

10. Was bedeutet es, im Namen des heiligen Geistes getauft zu werden?

10 Der Lernende erkennt ferner, daß der heilige Geist nicht die dritte Person einer „Dreieinigkeit“, sondern in Wahrheit die wirksame Kraft Jehovas ist. Diese Kraft verleiht lernbereiten Menschen ein Verständnis des Willens und Vorhabens Gottes. Dieselbe Kraft inspirierte Gottes Propheten vor alter Zeit, sein heiliges Wort aufzuzeichnen. Es ist diese Kraft, durch die Christen nach der Auferstehung Christi, nämlich von Pfingsten an bis in unsere Zeit hinein, geleitet worden sind. Dieselbe göttliche Kraft leitet Gottes theokratische Organisation heute in der Welt. Ebenfalls diese Kraft unterstützt und treibt die Gott hingegebenen Diener in dieser Zeit zur Tätigkeit, und dieser wirksamen Kraft unterwerfen sie sich.

11. (a) Wann kann eine Taufe ungültig sein? (b) Weshalb war die erste Taufe der Epheser in alter Zeit nicht gültig?

11 Irgendeine andere Taufe als die richtige, die von einer Gott hingegebenen Person vollzogen wird, wäre ungültig. Sie wäre auch ungültig, wenn der Täufling zu der Zeit, da er sich Gott hingibt, nicht das richtige Verständnis dafür hätte. Dies wird uns durch die Begebenheit vor Augen geführt, als Paulus nach Ephesus ging und dort gewisse Lernende vorfand. Er stellte ihnen die Frage: „‚Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?‘ Sie sagten zu ihm: ‚Nun, wir haben nie gehört, daß es einen heiligen Geist gibt.‘ Und er sprach: ‚In was seid ihr denn getauft worden?‘ Sie sprachen: ‚In die Taufe des Johannes.‘ Paulus sagte: ‚Johannes taufte mit der Taufe der Bereuenden, indem er dem Volke sagte, daß sie an den glauben sollten, der nach ihm käme, das heißt an Jesus.‘ Als sie dies hörten, ließen sie sich im Namen des Herrn Jesus taufen. Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der heilige Geist auf sie, und sie begannen … zu prophezeien.“ Das führt uns vor Augen, daß jemand selbst nicht durch die Taufe des Johannes den heiligen Geist empfing, was die Wichtigkeit und Notwendigkeit zeigt, im Namen dessen getauft zu werden, der nach Johannes kam, also im Namen Jesu. Als Beispiel zeigt dies, daß Personen, die nach Pfingsten des Jahres 33 in die Taufe des Johannes getauft wurden, notwendigerweise die Taufe wiederholen mußten, damit sie den heiligen Geist empfangen konnten. — Apg. 19:1-7, NW.

DIE TAUFE DES JOHANNES

12. (a) Welchem Zweck diente die Taufe des Johannes? Und das Gesetz? (b) Wie und worauf konnte die Taufe des Johannes die Israeliten vorbereiten?

12 Jemand mag fragen: Diente die Taufe denn nicht dazu, Sünden zu erlassen? Die Taufe des Johannes diente eben nicht dazu, Sünden zu erlassen, sondern um Reue zum Ausdruck zu bringen, wegen Sünden, die man gegen den alten Bund, den Gesetzesbund, begangen hatte. In Markus 1:4, 5 (NW) lesen wir: „Johannes der Täufer trat in der Wüste auf und predigte die Taufe für jene, die bereuten, zur Vergebung der Sünden … und sie wurden im Jordanflusse von ihm getauft, indem sie offen ihre Sünden bekannten.“ Die Juden waren ein Bundesvolk gewesen und hatten gegen den Gesetzesbund gesündigt. Die Taufe des Johannes bot ihnen eine Gelegenheit, diese Sünden zu bereuen und anzuerkennen, daß sie sich gegen den Gesetzesbund, gegen das Verhältnis, in dem sie zu Jehova standen, vergangen hatten. Darauf konnten sie den richtigen Weg einschlagen, der sie zum Messias führte. Auf andere Weise hatten sie den Messias nicht anerkannt. In der Tat, das war gerade der Zweck des Gesetzes, wie Paulus es erklärt: „Warum denn das ‚Gesetz‘? Es wurde hinzugefügt, um Übertretungen offenbar zu machen, bis der Same käme, dem die Verheißung gemacht worden war, und es wurde durch Engel übermittelt, durch die Hand eines Mittlers. Ist denn das ‚Gesetz‘ gegen die Verheißungen Gottes? Durchaus nicht! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, welches hätte Leben geben können, so käme die Gerechtigkeit tatsächlich mittels Gesetz. Aber die Schrift hat alles zusammen unter die Sünde gestellt, damit die Verheißung, die aus Glauben an Jesus Christus kommt, denen gegeben werde, die Glauben üben. Doch bevor dieser Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt, zusammen in Obhut genommen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Folglich ist ‚das Gesetz‘ unser Erzieher geworden, der uns zu Christus hinführte, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden mögen. Jetzt aber, da dieser Glaube gekommen ist, stehen wir nicht länger unter einem Erzieher.“ (Gal. 3:19, 21-25, NW) Damit die Juden das Gesetz verstanden und davor Ehrfurcht hatten, mußten sie zugeben, daß sie Sünder und Gesetzesübertreter waren. Sünde gegen den Bund erforderte, daß Blut vergossen wurde. „Fast alle Dinge werden gemäß dem ‚Gesetz‘ mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.“ Offenkundig verschaffte also die Taufe des Johannes keine solche Reinigung. Doch diente die Taufe des Johannes dem Zweck, den Israeliten eine Stellung der Demut und Lernbereitschaft vor dem Gesetz zu geben, und auf diese Weise wurden sie darauf vorbereitet, den Messias anzuerkennen. Das Gesetz wurde den Israeliten gegeben, damit es sie zur Annahme Jesu als des Erlösers führe, weil auf keine andere Weise Sünden erlassen werden konnten. — Heb. 9:22, NW.

JESU TAUFE

13. (a) Warum diente die Taufe Jesu nicht dazu, Sünden zu erlassen? (b) Was bewirkte die Taufe Jesu, und was bedeutete sie?

13 Wohl stimmt es, daß Jesus sich als das Lösegeld für die Vergebung von Sünden dahingab, doch behalte man im Sinn, daß ihm durch seine Taufe nicht Sünden erlassen worden waren, denn er hatte keine Sünden begangen. Petrus erklärte: „Er beging keine Sünde.“ (1. Pet. 2:22, NW) Jesus war schuldlos, unbefleckt und von Sündern völlig getrennt. Warum wurde er denn getauft? Tatsächlich fragte ihn Johannes: „Warum kommst du zu mir?“ Als Antwort erwiderte ihm Jesus: ‚Laß es diesmal so sein.‘ Nein, die Taufe Jesu diente nicht dem Zweck, Sünden wegzuwaschen, noch gab er den Christen die Taufe als Beispiel, dem sie folgen sollten, damit ihnen Sünden vergeben würden. Seine Taufe kennzeichnete eine vollständige und absolute Hingabe an Gott. Das Gesetz Moses konnte kein Leben verleihen. Daher kam Jesus, um das Gesetz zu erfüllen, damit die Menschen wieder leben könnten, denn durch seine Loskaufsvorkehrung konnte der Grund für den neuen Bund gelegt werden, den Gott mit Christen schloß. Jesus enthüllte nachdrücklich, daß er, was sein vergangenes Leben betraf, starb, als er im Wasser begraben wurde, und daß er auch wieder lebendig wurde, als er aus dem Wasser emporgehoben worden war, um Jehovas Willen zu tun. — Matth. 3:14, 15, NW.

14. (a) Wann ist ein Nachfolger Christi für die Taufe bereit? (b) Warum sollte man es vermeiden, die Taufe aufzuschieben, nachdem man sich Gott hingegeben hat?

14 Dasselbe gilt mit Bezug auf Christen, die durch die Taufe einen ähnlichen Brauch pflegen. Wenn sich demzufolge ein Lernender Jehova hingibt, um fortan seinen Willen zu tun, ist er für die Taufe bereit. Natürlich muß es eine Entscheidung sein, die von ganzem Herzen und ohne Rückhalt gemacht wird. Dies bedeutet, daß die Taufe ein sehr ernster Anlaß ist, in Wahrheit jedoch kein trauriger. Es sollte der Sache ernsthafte Beachtung gezollt werden. Man kann sich nicht taufen lassen, nur weil andere es tun. Der Ernst der Sache geht aus Prediger 5:4, 5 hervor, wo gezeigt wird, daß man nicht verfehlen darf, ein Gelübde zu erfüllen, das man Gott abgelegt hat. Eine Person, die die Wichtigkeit erkennt, ein Gott gegebenes Gelübde zu erfüllen, mag sagen: ‚Vielleicht sollte ich diesmal noch davon abstehen. Die Sache wird sich möglicherweise doch nicht so auswirken, wie ich es mir denke, und wenn ich verfehle, in der Durchführung dieses Hingabegelübdes meinen Teil zu tun, so könnte es meinen Tod bedeuten.‘ Das stimmt, denn Personen, die ein Gelübde brechen, ‚verdienen den Tod‘. (Röm. 1:32, PB) Man sollte jedoch die Tatsache nie aus dem Auge verlieren, daß, wenn jemand, der eine Gelegenheit gehabt hat, die Wahrheit zu erkennen und Erkenntnis darüber zu erlangen, was es bedeutet, sein Leben Jehova hinzugeben, sich dann Gott hinzugeben verfehlt, dies für ihn ebenfalls den Tod bedeuten würde. Hat jemand diesen Punkt erreicht, so besitzt er eine gewisse Erkenntnis und ist für das Maß des Verständnisses, das er hat, verantwortlich.

15, 16. (a) Was sollte eine Person vor ihrer Taufe tun? (b) Unter welchen Umständen wäre eine Taufe ungültig? (c) Unter welchen Umständen sollte man richtigerweise ein zweites Mal getauft werden?

15 Offensichtlich muß jemand vor der Taufe sein Leben in einem gewissen Maße umwandeln. In dem Falle, da er einen unmoralischen Lebenswandel geführt oder an Bräuchen teilgenommen hat, die gemäß Gottes Maßstäben unrein sind, muß er sich reinigen. Wenn eine Person schon getauft worden ist, sich aber auf ihrem Lebenswege nicht richtig gereinigt hat und weiterhin in Unsittlichkeit lebt oder Gottes Gesetz sonstwie verletzt, so bedeutet die Taufe nicht die Vervollständigung und den Vollzug des Aktes der Hingabe an Jehova, um seinen Willen zu tun. Eine solche vorgebliche Hingabe nähme Jehova nicht an. Ein unreines Opfer ist dem allmächtigen Gott nicht annehmbar, und wir sollen uns Gott darbieten, um seinen reinen Willen zu tun.

16 Findet sich eine Person in diesem Zustande vor, so wäre es notwendig, daß sie zuerst ihr Leben einer Reinigung unterzöge, sich dann Gott wahrhaft hingäbe und sich nochmals taufen ließe. Wenn eine unreine Person auch getauft worden wäre, wäre ihr Hingabeakt von Jehova nicht angenommen worden. Wenn sie sich reinigt, sollte sie von neuem getauft werden, denn erst unter solchen Umständen ist ihr Hingabeakt Gott, dem Allmächtigen, annehmbar, und erst dann ist die Wassertaufe gültig.

17. (a) Was kennzeichnen der Akt der Hingabe und die Taufe im Leben eines Menschen? (b) Von welcher Wichtigkeit ist der Tag der Taufe einer Person?

17 Nicht die Zeremonie oder die symbolische Wassertaufe verleiht Leben, sondern vielmehr das, was darauf folgt: der treue Dienst für Gott. Die öffentlich im Wasser erfolgte Taufe kennzeichnet nur den Beginn eines Laufes, den man das ganze Leben hindurch verfolgen muß. In Wirklichkeit kann diese Hingabe nicht enden. Sie muß für immer erfolgen, und zwar indem man im Sinn behält, daß sie von unaufhörlicher Dauer ist. Man kann der Verantwortung, die Gott, der Allmächtige, einem zur Zeit des Hingabeaktes und der Taufe auferlegt, niemals entgehen. Man darf sie weder gleichgültig nehmen noch unachtsam oder ihren Anforderungen gegenüber unzuverlässig sein. Der Tag, an dem man sich Gott hingibt, kennzeichnet den Beginn einer Predigttätigkeit, die fortan der Beruf des Betreffenden geworden ist. Zweifellos hat ein Täufling schon vor seiner Taufe am Zeugnisgeben teilgenommen, doch stand er vor dem Hingabeakt nicht in einem Verhältnis der Hingabe an Jehova, dem sobald als möglich die Taufe folgen soll. In diesem Sinne ist der Tag, da sich jemand taufen läßt, auch der Tag, da er die Geburt zu einem neuen Leben symbolisiert. Er kündet den Beginn eines neuen Lebens an, das er mit anderen Gott hingegebenen Dienern in seiner Neuen-Welt-Gesellschaft jetzt und immerdar teilt. Der Akt der Hingabe und die Taufe kennzeichnen also die Zeit, da jemand der alten Welt abstirbt und dann ohne Abschweifungen für die neue Welt zu leben beginnt. Im Grunde genommen ist dies der Punkt, an dem ein Christ als ein Jehova hingegebener Diener und als Nachfolger Jesu Christi lebendig wird. Die Taufe dient daher sowohl als ein öffentliches Bekenntnis dafür, daß sich jemand Gott hingegeben hat, und auch als eine Ordinationszeremonie. Diesen wichtigen Tauftag sollte man sich merken, um ihn der Versammlung, zu der man gehört, mitzuteilen; man sollte das Datum auch für sich selbst notieren. Es ist der Tag, da man von Jehovas sichtbarer Organisation ordiniert worden ist.

18, 19. (a) Wie jung darf jemand sein, damit er getauft werden kann? (b) Gibt es ein begrenztes Höchstalter, in dem jemand getauft werden kann?

18 Oft wird gefragt: In welchem Alter sollte man sich taufen lassen? Das Alter an Jahren ist nicht der ausschlaggebende Faktor. Ungeachtet, ob jemand noch nicht aus der Schule entlassen worden ist oder später — wenn ein Junge oder ein Mädchen über Gottes Wahrheit belehrt und somit mit dem Vorhaben und den Anforderungen Jehovas vertraut gemacht worden ist und Jehova liebt, ja ihm zu dienen wünscht und den Schritt der Hingabe tut, so ist der Betreffende bereit für die Taufe durch Untertauchen. Die richtige Haltung wird in Jesu Worten beschrieben: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote beachten.“ „Wenn ihr meine Gebote beachtet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote des Vaters beachtet habe und in seiner Liebe bleibe.“ — Joh. 14:15; 15:10, NW.

19 Andrerseits mag jemand, der an Jahren vorgerückt ist, denken, er sei zu alt, um sich Gott hinzugeben und sich taufen zu lassen. Auch hier wiederum ist das Alter nicht von Belang. Wenn jemand fest entschlossen ist, nur eines zu tun, nämlich Gottes Gebote zu befolgen, wie sie von Jesus beschrieben worden sind, und wenn er Jehova dienen und ewiges Leben empfangen möchte, dann ist auch dieser Alternde oder Betagte für die Taufe bereit, die ein Symbol seines Hingabeaktes ist, und er sollte sie nicht hinausschieben.

20. Was führt zu wahrem und dauerndem Glück?

20 Wer Leben liebt, möchte es in vollem Maße mit all den Segnungen haben, die nur Jehova verleihen kann. Diese Liebe und diese selbstlose Ergebenheit veranlassen eine solche Person, sich Gott aus freien Stücken zur Verfügung zu stellen, um ihm unablässig nie endenden Dienst darzubringen und so auf diese Weise ein ewig glückliches Dasein zu finden.

DIE FÜR DIE TAUFE PASSENDE ZEIT

21. Zu welchen Zeiten kann man sich taufen lassen?

21 Gelegenheiten zur Taufe gibt es gewöhnlich bei großen Veranstaltungen und Kongressen der Zeugen Jehovas wie auch bei Kreisversammlungen, die zweimal im Jahre stattfinden. Wenn jemand zufällig bei einer dieser regelmäßig stattfindenden Tagungen oder vielleicht wegen Gebrechlichkeit nicht getauft werden kann, so mag eine andere Zeit dafür vorgesehen werden. Ungeachtet der Zeit oder des Ortes sollte ein Jehova hingegebener Diener dazu bestimmt werden, den Akt des Untertauchens zu vollziehen.

22, 23. (a) Was für wichtige Fragen sollten Täuflingen gestellt werden? (b) Welche Antwort zeigt, daß ein Täufling für die Taufe bereit ist?

22 Es ist unerläßlich, daß mit dem Munde eine öffentliche Erklärung des Glaubens gemacht werde. Es werden daher dem Täufling zwei Fragen gestellt: (1) Hast du erkannt, daß du vor Jehova Gott ein Sünder bist und der Rettung bedarfst, und hast du vor ihm anerkannt, daß diese Rettung von ihm, dem Vater, kommt, und zwar durch seinen Sohn, Jesus Christus? (2) Hast du dich auf Grund dieses Glaubens an Gott und an seine Vorkehrung der Rettung Gott rückhaltlos hingegeben, um fortan seinen Willen zu tun, so wie er ihn dir unter der erleuchtenden Kraft des heiligen Geistes durch Jesus Christus und durch die Bibel offenbart?

23 Ein jeder, der diese Fragen mit einem „Ja“ beantworten kann, kann getauft werden und sollte diesen Schritt ohne Zögern oder Aufschub tun.

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