Treuen Hirten zum ewigen Leben folgen
1. Wie und warum muß man Glauben beweisen, um die Gabe des Lebens zu empfangen?
DIE Verwirklichung des Vorhabens Jehovas, allen gehorsamen Menschen Freiheit und ewiges Leben auf der Erde zu geben, ist bereits im Gange. Sie wird durch die bevorstehende Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge und den Beginn der tausendjährigen Friedensherrschaft Christi, die unmittelbar danach folgt, noch in unserer Generation ihren Höhepunkt erreichen. Ohne Anstrengung wird jedoch niemand von uns Leben erlangen. Das heißt nicht, daß wir allein durch Werke gerettet würden. Jakobus schrieb in seinem Brief an die Christenversammlung des ersten Jahrhunderts: „Der Glaube [ist], wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot. Ja, wie der Leib ohne Odem tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“ (Jak. 2:17, 26) Das bedeutet, daß wir unseren Glauben durch unsere Handlungsweise, durch das, was wir tun, beweisen müssen. Es bedeutet, daß wir den gerechten Anforderungen des Königs Jesus Christus entsprechen müssen.
2. Welcher Feldzug ist nun im Gange, und wofür ist sein Erfolg ein Beweis?
2 Durch seine sichtbare theokratische Organisation auf der Erde läßt Jehova nun einen Feldzug zur biblischen Belehrung durchführen, um alle ihm gut gesinnten Menschen zu finden und sie zu veranlassen, ihr Leben umzugestalten, um es mit seiner gerechten, von seinem König ausgeübten Herrschaft in Einklang zu bringen. Der Erfolg dieses Feldzuges, der sich in steigenden Zahlen und in geistigem Wachstum zeigt, ist ein Beweis dafür, daß die gegenwärtigen trostlosen und beunruhigenden Verhältnisse mit diesem alten System zu Ende gehen werden und bald die Gerechtigkeit der Herrschaft Christi die Erde bedecken wird. Wo wirst du stehen, wenn es soweit ist?
3. Wie müssen wir fortgesetzt handeln, wenn wir Jehovas sichtbare Organisation anerkennen?
3 Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König Jesus Christus vertritt, herauszufinden. Das ist zur Bewahrung des Lebens unerläßlich. Wenn du sie dann herausgefunden hast, solltest du sie in jeder Hinsicht akzeptieren. Wir können nicht einerseits behaupten, wir liebten Gott, und andererseits Gottes Wort und seinen Mitteilungskanal ablehnen. Wir können nicht die Lehren der Apostel annehmen, es aber ablehnen, andere zu belehren. Wir können uns nicht am Predigtdienst von Haus zu Haus beteiligen, Gottes sittliche Forderungen für das tägliche Leben jedoch außer acht lassen. Wir können nicht einerseits ein mustergültiges Leben führen, andererseits aber der Streitfrage, die nun bald entschieden werden soll, gleichgültig gegenüberstehen. Wir können nicht das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge predigen, gleichzeitig aber versuchen, alles in Anspruch zu nehmen, was diese Welt an Sicherheit und materiellen Vorteilen bietet. Jehovas sichtbare Organisation ruht auf der sicheren Grundlage der zwölf „Apostel des Lammes“, bei der Jesus Christus selbst der Grundeckstein ist. (Offb. 21:14, 19, 20; Eph. 2:20-22) Wenn wir uns daher der sichtbaren theokratischen Organisation unterstellen, müssen wir auch in jeder Hinsicht vollständig mit ihren apostolischen Richtlinien und Anordnungen übereinstimmen.
EINHEIT DURCH UNTERORDNUNG
4. Warum braucht man nicht zu fürchten, man büße seine Individualität oder seine Freiheit ein, wenn man sich der Leitung der Organisation Jehovas unterordnet?
4 Fürchte nicht, du büßtest durch deine Unterordnung deine Individualität oder Freiheit ein. Die Glieder der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts unterordneten sich bereitwillig der Leitung der Organisation, die durch die leitende Körperschaft ausgeübt wurde. Selbst die Apostel Petrus und Paulus taten dies. Wenn sich irgendwelche Streitfragen erhoben, wurden sie zur Entscheidung den zwölf Aposteln und den einflußreichen älteren Männern vorgelegt, die in der Versammlung zu Jerusalem dienten. Das geschah zum Beispiel um das Jahr 49 u. Z. Paulus und Barnabas hatten auf einer Missionsreise durch die römischen Provinzen Kleinasiens unbeschnittene Heiden zum Christentum bekehrt und getauft. Als dies in ihrer Heimatversammlung, in Antiochien (Syrien), bekannt wurde, erhoben gewisse Männer aus Judäa Einspruch. Sie sagten: „Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Moses beschneiden laßt, könnt ihr nicht gerettet werden.“ (Apg. 15:1) Als die Angelegenheit trotz einer längeren Auseinandersetzung nicht geregelt werden konnte, pochte Paulus nicht auf seine Rechte als Apostel, sondern unterbreitete das Problem der leitenden Körperschaft in Jerusalem. Dort wurde die Streitfrage nach gebührender Erwägung unter der Leitung des heiligen Geistes Gottes entschieden. Die Mitteilung über den Beschluß ging der Versammlung in Antiochien durch einen Brief zu, der ihr von einer Abordnung überbracht wurde, die die leitende Körperschaft vertrat. Dadurch wurden alle Zweifel und jede Unstimmigkeit in der Versammlung beseitigt. — Apg. 15:2-31.
5. (a) Wie wirkte sich dies auf die frühchristliche Versammlung aus? (b) Wie wird die Einheit in der Organisation heute bewahrt?
5 Das entschiedene Vorgehen des Paulus und der leitenden Körperschaft bewirkte, daß die Versammlung gefestigt und wieder geeint wurde sowie an Zahl zunahm. Als später Paulus und seine Reisegefährten „durch die Städte reisten, überbrachten sie denen, die dort waren, die zu beachtenden Verordnungen, welche von den Aposteln und älteren Männern, die sich in Jerusalem befanden, beschlossen worden waren. Die Versammlungen wurden daher tatsächlich im Glauben weiterhin befestigt und nahmen von Tag zu Tag an Zahl zu.“ (Apg. 16:4, 5) Auf diese Weise dient auch heute die leitende Körperschaft der Christenversammlung der ganzen Organisation. Die Lösung örtlicher Probleme wird weit und breit bekanntgemacht, damit die Einheit und Harmonie der ganzen Organisation bewahrt bleibe.
6. Wer unterstützt die leitende Körperschaft beim Erfüllen ihrer Aufgaben, und wie dienen die Betreffenden?
6 Die leitende Körperschaft sorgt jedoch nicht allein dafür, daß sich die Vorkehrungen Jehovas zum Segen des einzelnen und zum Schutz und zur Bewahrung der Einheit der Versammlungen auswirken. Jesaja sagte voraus: „Und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.“ (Jes. 32:1) Der Ausdruck Fürst hat in diesem Fall keinen politischen Sinn, denn die als „Fürsten“ (hebräisch: sarim) bezeichneten Männer sind nicht an dem gegenwärtigen bösen System der Dinge beteiligt, das nun bald vernichtet wird. Gemäß der Bedeutung des hebräischen Wortes sollen die in Jesajas Prophezeiung erwähnten Männer in der theokratischen Organisation als Oberste über Gruppen von tausend, hundert, fünfzig oder sogar nur zehn dienen. Der König Jesus Christus hat deshalb Männer, die zur Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ gehören, und sogar Männer, die zur „großen Volksmenge“ gehören und die die Hoffnung haben, auf der Erde zu leben, als Verantwortliche für ganze Versammlungen, für Verkündigergruppen oder für Dienstgruppen von sogar nur zehn Personen mit entsprechenden Aufgaben betraut. Dadurch sind diese Männer „Hirten“ im Sinne von Jeremia 23:4 geworden. — Offb. 7:9-12.
DEN GLAUBEN NACHAHMEN, NICHT DIE MENSCHEN
7. (a) Warum werden diese „Hirten“ „Diener“ genannt? (b) Wozu sind sie in den Augen Jehovas verpflichtet, und was wird daher von den „Schafen“ erwartet?
7 Die auf diese Weise eingesetzten Männer werden nicht „Fürsten“, „Hirten“ oder „Pastoren“, sondern allgemein einfach „Diener“ genannt. Das unterstreicht ihr Verhältnis zur Organisation und zu denen, die ihrer Obhut anvertraut sind. Jesus ließ seine Apostel diese Stellung deutlich erkennen. „Jesus rief sie zu sich und sprach: ,Ihr wißt, daß die Herrscher der Nationen den Herrn über sie spielen und die Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch ist es nicht so, sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.‘“ (Matth. 20:25-27) Da ein Sklave oder Diener den Bedürfnissen eines Herrn oder Arbeitgebers dient, werden die als „Diener“ bezeichneten Männer in verantwortlichen Stellungen nicht bedient, sondern sie dienen bereitwillig denjenigen in der Versammlung, die ihres Beistandes bedürfen. Sie ahmen in dieser Hinsicht Jesus nach, der sagte: „Der Sohn des Menschen [ist] nicht gekommen ..., um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“ (Matth. 20:28) Abgesehen davon, daß sich diese Diener vor den ihrer Obhut anvertrauten „Schafen“ verantworten müssen, sind sie in Jehovas Augen auch verpflichtet, für ihr Wohl zu sorgen. Es ist daher nur vernünftig anzunehmen, daß Jehova von den „Schafen“ erwartet, daß sie sich den Hirten bereitwillig unterordnen. „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun können, denn das wäre euch zum Schaden.“ — Hebr. 13:17.
8. In welcher Hinsicht folgen die „Schafe“ den „Hirten“?
8 Wenn du dich Jehovas sichtbarer Organisation, für die diese Diener amten, unterordnest, wird von dir nicht verlangt oder erwartet, daß du Menschen nachfolgst. Im Gegenteil, Paulus gab den Rat: „Gedenkt derer, die unter euch die Führung übernehmen, die das Wort Gottes zu euch geredet haben und während ihr den Ausgang ihres Wandels betrachtet, ahmt ihren Glauben nach.“ (Hebr. 13:7) Der Glaube dieser Männer sollte nachgeahmt und ihre Handlungsweise beachtet werden.
9. Wem und wie müssen sich die „Hirten“ selbst unterordnen?
9 Obwohl diese Männer selbst verantwortungsvolle, leitende Stellungen bekleiden, anerkennen sie den über ihnen stehenden „treuen und verständigen Sklaven“ und unterordnen sich ihm. Bereitwillig befolgen sie die Ermahnung des Apostels Petrus, der zu den ersten Gliedern dieser Klasse gehörte. Er sagte: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe.“ (1. Petr. 5:6) Sie handeln anstelle des „treuen und verständigen Sklaven“. Sie sind sich deshalb der schweren Verantwortung bewußt, mit der sie als Vertreter der himmlischen Königreichsregierung betraut worden sind, und bitten Jehova ständig um seine Leitung und um seinen Geist, damit sie die ihnen übertragene Aufgabe „nach Recht“, das heißt in Harmonie mit der Gerechtigkeit der Regierung Jesu Christi, erfüllen können und weder im Interesse persönlicher Vorteile noch aus Ehrsucht davon abweichen. (Apg. 8:4-17) Beweisen die Tatsachen, daß sich der neuzeitliche „treue und verständige Sklave“ in den gegenwärtigen letzten Tagen in diesem Sinne um Jehovas „Schafe“ gekümmert hat? Ein kurzer Rückblick mag uns überzeugen.
DER NEUZEITLICHE ELIA BEREITET DEN WEG
10. (a) Wer war Elia? (b) Was sagte Maleachi über Elia voraus, und wen schattete Elia vor?
10 Seit dem Jahre 1919 u. Z. sind im Hinblick auf theokratisches Handeln große Fortschritte erzielt worden. Das wurde durch das prophetische Drama, das sich in Verbindung mit dem Dienst Elias und Elisas im alten Israel abspielte, anschaulich dargestellt. Maleachi sagte voraus: „Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jehovas kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, auf daß ich nicht komme und das Land mit dem Banne schlage.“ (Mal. 4:5, 6) Der ursprüngliche Elia war ein bekannter Zeuge Jehovas, der im 10. Jahrhundert v. u. Z., fünfhundert Jahre bevor Maleachi seine Prophezeiung äußerte, gelebt hatte. Diese Worte über das Kommen eines Elias erfüllten sich im kleinen, als Johannes der Täufer kam; doch der von Maleachi prophezeite Elia sollte in unseren kritischen Tagen, unmittelbar vor und während der Zeit des Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge, auftreten. Der Prophezeiung getreu, ist der „treue und verständige Sklave“ in unseren Tagen aufgetreten, um das vorhergesagte Eliawerk durchzuführen.
11. Welcher Wechsel trat in organisatorischer Hinsicht in der Christenversammlung ein, als Jesus auf den Thron erhoben worden war, und welche Parallele hierzu finden wir beim alten Israel?
11 Damit begann eine Zeit, in der Jehovas gerechte Anforderungen innerhalb der neuzeitlichen Versammlung stärker betont wurden. Diese Zeit könnte mit der Zeit kurz nach dem Einzug der Israeliten im Verheißenen Land verglichen werden. Obwohl die Israeliten als Nation unter einem theokratischen Gesetz vereint waren und obwohl Richter über sie herrschten, ‘tat ein jeder, was recht war in seinen Augen’. Warum bestand damals diese lose Organisation? Der Bericht sagt: „In jenen Tagen war kein König in Israel.“ (Ri. 21:25) So war es auch in den ersten Tagen der neuzeitlichen theokratischen Organisation. Mit der Rückkehr der Christenversammlung zu den Lehren der Apostel tat Jehovas gerechte Verwaltung einen unverkennbaren Schritt nach vorn. Bevor Jesus Christus, der König, im Jahre 1914 u. Z. auf den Thron erhoben wurde, hatte die Organisation eine lose Verwaltung. Jede „Ekklesia“ oder Versammlung wurde von „Ältesten“ und „Diakonen“ geleitet, die jeweils gewählt wurden. Doch im Jahre 1914 erhob Jehova Jesus Christus, seinen König, auf den Thron, und 1919 war die Zeit gekommen, da sich die Prophezeiung Jeremias erfüllen sollte: „Und ich werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe, und ich werde sie auf ihre Triften zurückbringen, daß sie fruchtbar seien und sich mehren. Und ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken, noch vermißt werden, spricht Jehova.“ — Jer. 23:3, 4.
12. (a) Welche Schritte wurden während des Eliawerkes nach und nach unternommen, um die theokratische Ordnung wiederherzustellen? (b) Welche Gewißheit gab dies den „Schafen“?
12 Diese segensreichen Auswirkungen der theokratischen Verwaltung waren jedoch nicht alle auf einmal zu verspüren. Im Jahre 1932 wurden die „Wahlältesten“ in den Versammlungen durch einen ernannten „Dienstleiter“ ersetzt, der von einer auf demokratische Weise gewählten Gruppe reifer Glieder der Versammlung unterstützt wurde. Erst im Jahre 1938 kam der endgültige Wechsel zur streng theokratischen Ordnung. In jenem Jahr zeigte Der Wachtturm anhand der Bibel, daß die leitende Körperschaft des „treuen und verständigen Sklaven“, die von Jesus Christus vom Tempel Jehovas aus gelenkt wird, befugt ist, Diener in den Versammlungen einzusetzen.a Dieser wichtige Schritt zur Wiederherstellung der theokratischen Ordnung gab den „Schafen“ Jehovas die Gewißheit, daß sie nie mehr durch skrupellose „Hirten“ in verschiedene, voneinander unabhängige „Herden“ aufgeteilt würden. Die Hirten, die Jehova durch Jeremia verheißen hatte, sollten Männer sein, die mit den Worten Jesu übereinstimmen: „Sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“ — Joh. 10:16.
AUSDEHNUNG UND HEILIGUNG IN DER ELISAPERIODE
13. Warum war die Wiederherstellung der theokratischen Ordnung zeitgemäß?
13 Dadurch wurde die Christenversammlung gestärkt und gegen die ihr noch bevorstehenden schweren Zeiten gewappnet. Diese Hirten, die Jehova in der Versammlung erweckte und die auf theokratische Weise eingesetzt wurden, sollten „wie ein Bergungsort vor dem Winde und ein Schutz vor dem Regensturm“ sein. Gottes sichtbare Organisation sollte nicht nur eine Zeit schwerer, durch Verfolgung hervorgerufener Prüfungen durchmachen, sondern durch die Verwirklichung des bevorstehenden intensiven Erziehungsprogramms sollte sie auch ‘fruchtbar werden und sich mehren’.
14. Wann und mit welcher Tätigkeit begann das Elisawerk?
14 Im Jahre 1942 kam der Wechsel. Mitten im Zweiten Weltkrieg ging das Eliawerk zu Ende, als der zweite Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society durch den dritten Präsidenten abgelöst wurde. Es hatte seinen Zweck zur Ehre Jehovas erfüllt. Es war so gelenkt worden, daß dadurch mit dem ‘Zerteilen des Wassers’ des symbolischen Jordan begonnen wurde, das heißt mit der Scheidung der symbolischen Wasser der Völker, wodurch die „anderen Schafe“ oder die „große Volksmenge“ zur Rechten des regierenden Königs, Jesu Christi, versammelt wurde. (2. Kö. 2:8; Matth. 25:31-46) Als die Elisaklasse den „Mantel des Elia“ — den göttlichen Auftrag, den Elia tatkräftig ausgeführt hatte — begeistert aufnahm, begann eine Zeit, in der sich das Werk in unvergleichlichem Maße ausdehnte. Die Jahre, die seit 1942 vergangen sind, sprechen für sich selbst, was die Werke betrifft, die die gesalbte Elisaklasse, unterstützt von der ständig zunehmenden „großen Volksmenge“, vollbracht hat. — Offb. 7:9-17.
15, 16. Welche Fortschritte von weittragender Bedeutung wurden auf dem Gebiet der theokratischen Tätigkeit von der Elisaklasse gemacht, was durch die Wunder Elisas veranschaulicht worden war?
15 Den vielen Wundern entsprechend, die der ursprüngliche Elisa gewirkt hatte (es waren sechzehn im Vergleich zu den acht, die Elia gewirkt hatte), traf die neuzeitliche Elisaklasse sogleich Vorkehrungen zur Ausbildung besserer Prediger der guten Botschaft vom Königreich, damit sich die Prophezeiung in Matthäus 24:14 erfüllen konnte. Am 1. Februar 1943 wurde die Wachtturm-Bibelschule Gilead gegründet, in der Missionare und Sondervertreter der Watch Tower Society ausgebildet werden sollten, die in der ganzen Welt dienen sollten. In jenem Jahr (1943) begann auch in den Versammlungen der Zeugen Jehovas ein neues Schulungsprogramm: die Theokratische Predigtdienstschule. Zunächst konnten sich nur männliche Teilnehmer an diesem Schulkurs beteiligen, doch seit dem Jahre 1958 können sich auch die Frauen in den Versammlungen einschreiben lassen, um daran teilzunehmen.
16 Je mehr sich das Werk ausdehnte, desto mehr Versammlungen mußten gegründet werden und desto mehr Diener waren nötig, die das Predigen der guten Botschaft vom Königreich überwachten. Zur Verbesserung ihres Dienstes wurde im Jahre 1959 etwas Neues eingeführt: die Königreichsdienstschule, deren vierwöchiger Studienkurs für alle Aufseher, die dazu eingeladen wurden, unentgeltlich war. Im darauffolgenden Jahr wurde diese Schule in den verschiedenen Ländern eingeführt, und das trug dazu bei, daß die Leitung der Versammlungen in der ganzen Welt verbessert wurde. — 1. Tim. 3:1-7; Tit. 1:5-9.
17. Wieso entwickelte sich das Elisawerk zu einem großen geistigen Heilungswerk?
17 Wie damals Elisa den verstorbenen Sohn der Sunamitin, die ihn gastfreundlich aufgenommen hatte, auferweckte, so wurden auch durch das neuzeitliche Elisawerk unzählige, die geistig tot waren, zu geistigem Leben erweckt. (2. Kö. 4:17-37) Hunderttausende, die wegen ihrer Sünden gleichsam tot waren und unter Gottes Vernichtungsurteil standen, sind zu einem glücklichen Leben im Dienste Jehovas erweckt worden und haben die herrliche Aussicht erhalten, nach der Vernichtung des gegenwärtigen Systems in der Schlacht von Harmagedon unter dem Königreich ewig zu leben. Dieses Einsammlungswerk ist seit dem Jahre 1942 noch intensiver durchgeführt worden. Gemäß unvollständigen Berichten predigten in jenem kritischen Jahr des Zweiten Weltkrieges über 106 000 Personen die gute Botschaft. Dank der liebevollen Leitung des regierenden Königs und den unermüdlichen Anstrengungen seines „treuen und verständigen Sklaven“, der „großen Volksmenge“ und der eingesetzten „Hirten“ hat die Zunahme weiter angehalten, so daß sich 1967, also fünfundzwanzig Jahre später, 1 150 000 Personen am Verkündigen der Königreichsbotschaft beteiligten.
CHRISTLICHE MASSSTÄBE FÜR DEN WANDEL
18, 19. Inwiefern sind die Maßstäbe für den christlichen Wandel strenger geworden?
18 Je strenger theokratisch die Organisation wurde, desto mehr wurde auch darauf geachtet, daß ihre Glieder den biblischen Anforderungen für den Wandel entsprachen. Die christlichen Maßstäbe sind vom neuzeitlichen „treuen und verständigen Sklaven“ stets anerkannt worden, und ihre Beachtung ist der Versammlung zu allen Zeiten als etwas für Christen Notwendiges vor Augen geführt worden. Schon im Jahre 1904 schrieb der erste Präsident der Watch Tower Society in seinem Buch Die Neue Schöpfung, wie gemäß der Bibel gegen Übeltäter vorgegangen werden sollte, nämlich daß die Versammlung „sich von ihm zurückziehen, die brüderlichen Beziehungen zu ihm abbrechen“, sollte.b Diese strenge Art von Ausschluß oder Gemeinschaftsentzug wurde in den Versammlungen jedoch selten angewandt. Erst im Jahre 1952 wurden die Versammlungen angewiesen, diese Maßnahme zu ergreifen.c Von da an konnten die einzelnen Christen ihren Wandel nicht mehr als eine rein persönliche Sache betrachten. Paulus schrieb in Verbindung mit einem Gemeinschaftsentzug, der in der Versammlung des ersten Jahrhunderts vorgenommen werden mußte, an die Korinther Versammlung: „Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert?“ (1. Kor. 5:1-6) Personen, die an den Gewohnheiten der Nationen festhielten, durften nicht mehr in die Versammlung aufgenommen werden, und diejenigen, die wieder zu diesen Gewohnheiten zurückkehrten, durften nicht darin bleiben.
19 Daraus können wir ersehen, daß die neuzeitliche theokratische Organisation der Hirten der Herde Gottes nur im Interesse des Königreiches handelt und nur auf das Wohl der „Schafe“ Gottes bedacht ist. Diese Hirten „wachen beständig über eure Seelen“, denn sie wissen, daß sie „Rechenschaft ablegen werden“. Wenn sie sich ihrer Verpflichtungen gegenüber dem Königreich richtig entledigen wollen, müssen sie dafür sorgen, daß keiner „vermißt“ wird. Das setzt voraus, daß sie die „Schafe“ lehren: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und ... [Gottes] Gerechtigkeit zu suchen.“ — Matth. 6:33.
20, 21. Wie können wir in schwierigen Situationen die richtige Unterwürfigkeit beweisen?
20 Wenn du alles von diesem theokratischen Gesichtspunkt aus betrachtest, wirst du stets mit der Organisation Schritt halten können, du wirst ihr nie vorauseilen noch gefährlich weit zurückbleiben. Du wirst kritischen Situationen begegnen. Laß dich nicht von ihnen überwältigen. Harre auf Jehova, und vertraue auf ihn. (Ps. 37:34; 27:14) Du magst sogar gelegentlich getadelt werden müssen. Nimm einen solchen Tadel nicht übel, du würdest sonst beweisen, daß du dich zu wichtig nimmst und den Zweck des Tadels nicht erkannt hast. Du solltest dir aber auch nicht einreden, die Organisation könne dich nicht gebrauchen, und gleich entmutigt sein, wenn du auf einen Fehler aufmerksam gemacht wirst. Denke vielmehr an die Worte: „Mein Sohn, achte die Zucht von Jehova nicht gering, noch ermatte, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst; denn wen Jehova liebt, den nimmt er in Zucht; ja er geißelt einen jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ — Hebr. 12:5, 6.
21 Vielleicht gehörst du aber zu denen, die sehr schnell vorankommen. Dann hüte dich davor, übergewissenhaft zu werden, denn das könnte dir zum Fallstrick werden. Denke nicht, andere in der Versammlung seien langsam und rückständig. Du könntest sonst sogar über die Organisation ungeduldig werden. Nimm dir statt dessen ein Beispiel an Moses, der Jehova anflehte, er möge doch seine theokratische Vorbildnation am Leben erhalten, als einige in der Organisation treulos geworden waren und gegen Jehova gesündigt und dadurch seinen Zorn über die ganze Versammlung heraufbeschworen hatten. (2. Mose 32:1-14) Du solltest auch nicht erwarten, daß dir ständig gesagt wird, wie du die dir übertragenen theokratischen Aufgaben erfüllen solltest. Sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, und suche Mittel und Wege, um die Königreichsinteressen in Harmonie mit dem jeweiligen Programm, das der „treue und verständige Sklave“ aufgestellt hat, zu fördern.
22. Warum sollten wir also treu zu Jehovas sichtbarer Organisation halten?
22 Die Bibel spornt uns in jeder Hinsicht dazu an, die theokratische Organisation nicht aus den Augen zu verlieren, sie in jeder Hinsicht anzuerkennen und treu zu ihr zu halten. Das Tempo, mit dem die theokratische Tätigkeit durchgeführt wird, nimmt weiter zu. Was Jehova von seinen treuen Dienern auf der Erde vor Harmagedon noch alles getan haben möchte, wird er zu seiner Zeit offenbaren. Nur wer sich eng an seine sichtbare theokratische Organisation hält, wird es erfahren. Nachdem du nun Gottes sichtbare Organisation und seine gerechten Anforderungen, die er durch seinen Kanal bekanntgemacht hat, kennengelernt hast, solltest du dich nie mehr von dieser Organisation abwenden. Folge den treuen Hirten Jehovas, damit „ebenso wie die Sünde als König mit dem Tode geherrscht hat, so auch die unverdiente Güte als König herrsche durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn“. — Röm. 5:21.
[Fußnoten]
a Siehe Der Wachtturm vom 15. Juni 1938, Seiten 179 bis 189; 1. Juli 1938, Seiten 195—204; 15. Juli 1938, Seiten 211—220.
b Siehe Schriftstudien, Band VI, „Ordnung und Disziplin in der Neuen Schöpfung“, Seiten 263—330.
c Siehe Der Wachtturm vom 1. Mai 1952, Seiten 131—141.