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„Wer hat den Sinn Jehovas erkannt“?Der Wachtturm 1984 | 1. September
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Isaak, voll wirksam. Zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten nichtjüdischen, unbeschnittenen Gläubigen, der römische Hauptmann Kornelius und seine Angehörigen und gläubigen Freunde, vom Apostel Petrus bekehrt, und nachdem sie von Jehovas Geist gezeugt und damit gesalbt worden waren, wurden sie getauft (Apostelgeschichte, Kapitel 10). So wurden die „Zweige“ eines wilden Ölbaumes in den geistigen Ölbaum eingepfropft, dessen lebengebende „Wurzel“ Jehova Gott ist.
12. (a) Was geschah, wenn ausgebrochene „Zweige“ bereuten? Veranschauliche es. (b) Wofür war das ein Beispiel? (c) Was für eine Reaktion ähnlich der des Paulus sollte eine solche Offenbarung des „Sinnes“ Jehovas bei uns auslösen?
12 Doch wenn natürliche Juden, „Zweige“, die „ausgebrochen“ wurden, sich wie Aquila und Priscilla die Sache überlegten und bereuten, wurden sie sozusagen wieder in das geistige Vorrecht „eingepfropft“, das die jüdische Nation aufgrund ihres Unglaubens gegenüber Jesus Christus, dem größeren Isaak, verloren hatte (Apostelgeschichte 18:1-4, 26; Römer 16:3; 1. Korinther 16:19). Das war ein Beispiel für die liebende Güte Jehovas, des größeren Abraham. Diese bewundernswerte Großzügigkeit seitens Jehovas gegenüber den fleischlichen Juden, die er um ihrer Vorfahren willen immer noch liebte, bewog den Apostel zu dem Ausruf: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes!“ Regt uns diese Offenbarung des „Sinnes“ Jehovas nicht ebenfalls zu einer tiefempfundenen Dankbarkeit an?
Gott mit ganzem Herzen und mit ganzem Sinn lieben
13, 14. (a) Wie sorgte Gott für das „Gesetz“, und zu welchem Zweck? (b) Was sagte Jesus über dieses Gesetz, und von welchem „Herzen“ sprach er in Verbindung damit? (c) Welche zwei Gebote zitierte Jesus, und warum sollten wir sie halten?
13 Jehova Gott schloß durch den Propheten Moses als Mittler einen Bund mit dem Volk Israel, dem natürlichen Samen des Patriarchen Abraham. Das war im Jahre 1513 v. u. Z. in der Wildnis der Sinaihalbinsel, und zwar am Berg Sinai. Dort gab er den Israeliten sein Gesetz. In bezug auf dieses Gesetz schrieb der Apostel Paulus: „Folglich ist das ‚Gesetz‘ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten“ (Galater 3:24). Nun, was sagte Christus Jesus über das durch Moses gegebene Gesetz? Als man ihn fragte, welches „das größte Gebot“ im Gesetz sei, antwortete er: „‚Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen [griechisch: kardía] und mit deiner ganzen Seele [psychēʹ] und mit deinem ganzen Sinn [diánoia].‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängt das ganze ‚Gesetz‘ und die ‚Propheten‘“ (Matthäus 22:35-40). Hier wird das Herz in Verbindung mit dem Sinn erwähnt, was zeigt, daß es sich um das „Herz“ in bildlichem Sinne handeln muß.
14 Jesus zitierte aus 5. Mose 6:5: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen [hebräisch: leváv] und deiner ganzen Seele [néphesch] und deiner ganzen Tatkraft.“ Und in 3. Mose 19:18 ist zu lesen: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin Jehova.“ Jesus bezeichnete also diese beiden Gebote als das größte und das zweitgrößte Gebot des mosaischen Gesetzes. Wir stehen heute zwar nicht unter dem mosaischen Gesetz, doch jene grundlegenden Forderungen sind nicht veraltet, und wir sollten ihnen daher nachkommen.
15. (a) Was veranlaßt das buchstäbliche Herz zu arbeiten, und was ist seine Funktion? (b) In welchem Verhältnis steht das buchstäbliche Herz zum Gehirn und zum Sinn?
15 Wir wissen, daß das buchstäbliche Herz vom „Geist des Lebens“ angetrieben wird (Offenbarung 11:11; 1. Mose 7:22). Diese Lebenskraft veranlaßt das Herz, das Blut in alle Teile des menschlichen Körpers zu pumpen, auch in das Gehirn. Jehova Gott sagte: „Die Seele [néphesch] von jeder Art Fleisch ist sein Blut durch die Seele darin. Demzufolge sprach ich zu den Söhnen Israels: ‚Ihr sollt nicht das Blut von irgendeiner Art Fleisch essen, weil die Seele von jeder Art Fleisch sein Blut ist‘“ (3. Mose 17:14). Damit der ganze Körper leben kann, muß das buchstäbliche Herz das lebenerhaltende Blut in alle Körperteile pumpen, sei es, daß der Blutkreislauf durch das von Gott stammende natürliche Herz aufrechterhalten wird oder durch ein Herz, das aus dem Körper eines anderen transplantiert worden ist, oder durch ein gefühlloses, nichtfleischliches, mechanisches Herz. Auf diese Weise gelangt das Blut zum Gehirn, dessen Denkfähigkeit dadurch angeregt wird, so daß der Sinn funktioniert. Das zeigt deutlich, daß das buchstäbliche Herz das Gehirn ernährt, indem es ihm Blut zuführt, das die aktive Lebenskraft, den „Geist des Lebens“, enthält. Ungeachtet dessen, ob man bei Bewußtsein ist oder nicht, pumpt das Herz ständig Blut zum Gehirn und in alle anderen Körperteile.
16. (a) Was ist gemäß der Bibel das sinnbildliche Herz? (b) Was erfordert es von uns, Jehova mit „ganzem Herzen“ zu lieben? (c) Wie können wir zeigen, daß wir ihn mit unserem ganzen „Sinn“ lieben?
16 Betrachten wir aber nicht nur das aus lebenden Zellen bestehende buchstäbliche Herz. In der Bibel steht das Herz auch für den Sitz der Beweggründe und der Gefühle. Dabei handelt es sich um das sinnbildliche Herz, das eigentlich unser innerstes Ich bedeutet. In 1. Petrus 3:4 wird es als „die verborgene Person des Herzens“ (Neue-Welt-Übersetzung), der „verborgene i n n e r e Mensch“ (Bruns) oder „der im Herzen (=tief innerlich) verborgene Mensch“ (Menge) bezeichnet. Mit „ganzem Herzen“ müssen wir also Jehova Gott lieben. Es wird uns auch geboten, Jehova Gott mit unserer ganzen Seele zu lieben, mit unserem ganzen Sein. Das erfordert von uns, daß wir den einen lebendigen und wahren Gott, den Allmächtigen, mit unserer ganzen Tatkraft lieben und unsere ganze Energie aufwenden, um in der heutigen Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ den geoffenbarten Willen Gottes zu tun und sein Werk völlig auszuführen (Matthäus 24:3). Außerdem sollten wir den Gott der Bibel mit unserem ganzen „Sinn“, unserer ganzen Denkfähigkeit, lieben (Markus 12:29-31).
17. (a) Welche Zusicherung haben wir, wenn wir Jehova mit unserem ganzen Herzen und unserem ganzen Sinn lieben? (b) Wie wirkt sich der Friede Gottes gemäß Philipper 4:7 auf unser Herz und unseren Sinn aus?
17 Es versteht sich von selbst, daß Jehova Gott unsere Gebete dann gern erhören wird, wenn wir unsere Liebe zu ihm mit unserem ganzen Herzen und unserem ganzen Sinn zum Ausdruck bringen. Diese Zusicherung wird uns vor Kummer und Sorgen bewahren. Wir werden uns eines Friedens erfreuen, den die heutige unruhige Welt nicht besitzt und nicht verstehen kann. Warum? Weil, wie der Apostel Paulus den geliebten Christen im alten Philippi (Griechenland) versicherte, „der Friede Gottes, der alles Denken [griechisch: nun] übertrifft, ... euer Herz [kardías] und eure Denkkraft [noēʹmata; „Sinn“, Elberfelder Bibel; Rösch] durch Christus Jesus behüten“ wird (Philipper 4:7). So wird in unserem sinnbildlichen Herzen nicht voreilig ein falscher Beweggrund aufkommen und keine seelische Unruhe entstehen, und unsere Denkkraft oder unser Sinn wird nicht verwirrt sein oder irregeleitet werden. Der Christ wird seinen Lauf im Einklang mit der von Gott inspirierten Bibel und mit der Hilfe Christi Jesu, des Führers, fortsetzen.
Kannst du die folgenden Fragen beantworten?
◻ Was ist mit dem „Sinn“ Jehovas gemeint?
◻ Wie gebrauchte Paulus den theokratischen Ölbaum, um den „Sinn“ Jehovas zu veranschaulichen?
◻ Was ist das sinnbildliche „Herz“?
◻ Welche Rolle spielen das „Herz“ und der „Sinn“, wenn wir Gott lieben?
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Sich nach dem heute geoffenbarten „Sinn“ Jehovas ausrichtenDer Wachtturm 1984 | 1. September
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Sich nach dem heute geoffenbarten „Sinn“ Jehovas ausrichten
1. Welche Nation löste das fleischliche Israel ab, und in welchen Bund wurde sie aufgenommen?
DER Sohn Gottes hat den Propheten Moses abgelöst, den Mittler des Gesetzesbundes, des Bundes, der zwischen Gott und dem fleischlichen Israel geschlossen wurde. Jesus Christus ist der ernannte Mittler des vorhergesagten neuen Bundes Jehovas geworden. Dieser Bund wurde mit der Nation geschlossen, die das fleischliche Israel ablöste und ein geistiges Israel ist, „das Israel Gottes“ (Galater 6:16). Die Zehn Gebote und alle anderen damit zusammenhängenden Gesetze des Bundes, der durch den unvollkommenen Menschen Moses vermittelt worden war, wurden schriftlich festgehalten, aber nicht auf das Herz und in den Sinn der beschnittenen fleischlichen Juden oder Israeliten geschrieben. Jehova Gott, der diesen Mangel in bezug auf das mosaische Gesetz erkannte, sagte durch den Propheten Jeremia die Schließung eines neuen Bundes voraus, was in Jeremia 31:31-34 aufgezeichnet worden ist.
2. (a) Wie wurde Jesus zum Mittler des neuen Bundes? (b) Wann wurde dieser Bund wirksam?
2 Jesus Christus besiegelte diesen verheißenen „neuen Bund“ mit seinem eigenen Blut, als er außerhalb von Jerusalem an gebrochenem Herzen am Marterpfahl starb. In der Nacht zuvor, als er im Gehorsam gegenüber dem
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