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Hungersnot in AfrikaErwachet! 1974 | 22. Juni
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Kann derartigen Hungersnöten ein Ende bereitet werden?
Für die nächste Zeit sind weitere Lieferungen von Hilfsgütern geplant worden. Schätzungen sprechen davon, daß in diesem Jahr 600 000 Tonnen Nahrungsmittel für die Sahel-Zone bereitgestellt werden müssen. Doch selbst wenn der Regen in wenigen Monaten wieder einsetzt, wird es noch viele Jahre dauern, bis der Schaden wiedergutgemacht ist. Kühe, die durch den Hunger ausgemergelt sind, können keine Kälber mehr tragen. Menschen sind von ihrem Grund und Boden vertrieben worden und sehen sich jetzt einer völlig neuen Lebensweise in den Städten gegenüber.
Wie steht es mit den langfristigen Plänen? Kann man den Hunger aus Afrika für immer verbannen? Die meisten Regierungsbeamten werden zugeben, wenn sie wirklich ehrlich sind, daß die Aussichten dafür gering sind.
Es stimmt, daß manche davon reden, die Flüsse zu stauen, die dann in Jahren der Trockenheit das Land mit Wasser versorgen. Aber genau dadurch werden neue Brutstätten für Mücken geschaffen, die in dieser Gegend die gefürchtete „Flußblindheit“ hervorrufen. Tausende, die davon jetzt schon befallen sind, können keine Landarbeit mehr verrichten; dadurch gibt es nur noch mehr wirtschaftliche Probleme.
Andere Experten sprechen davon, daß „Bildung“ die Nahrungsprobleme Afrikas lösen könne. Für viele Afrikaner jedoch ist „Bildung“ nichts anderes als ein Versuch, ihnen die westliche Lebensart aufzuzwingen. Joseph Ki-Zerbo aus Obervolta argumentiert, daß die Afrikaner dadurch in Wirklichkeit von anderen abhängig gemacht werden. Er schreibt in Ceres, einer Veröffentlichung der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft:
„In Afrika, wo riesige Landgebiete Jahr für Jahr brachliegen, weil es an Maschinen und an der nötigen Ausbildung fehlt, und darauf warten, zu wertvollem Ackerland gemacht zu werden, war die Bevölkerung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Lage, sich selbst zu ernähren, wenn auch nur mittelmäßig. Doch jetzt wird sie immer abhängiger von amerikanischer Hirse, sowjetischem Reis und europäischem Mehl und Grieß, um am Leben zu bleiben. Die unterentwickelten Länder kriechen immer weiter unter den gedeckten Tisch der reichen Völker.“
Nein, die Menschen dieser Welt haben keine wirkliche Lösung für die Hungersnot in Afrika. Doch Gott, der die Erde erschaffen und sie mit der Fähigkeit versehen hat, Nahrung zu produzieren, hat die Lösung. Die Nahrungsprobleme der leidenden Bevölkerung Afrikas und die der Menschen in den anderen Teilen der Welt werden nur durch das Königreich Gottes dauerhaft gelöst werden.
Jesus Christus sagte voraus, daß es während „des Abschlusses des Systems der Dinge“ neben anderen schwerwiegenden Problemen auch Nahrungsmittelknappheit geben werde (Matth. 24:3, 7, 8). Die Tatsache, daß trotz weltweiter Ernährungsorganisationen, guter Absichten der Menschen und neuester Technologie derartige Zustände weiterhin vorherrschen, zeigt deutlich, daß wir heute die Erfüllung dieser Prophezeiung erleben.
Die Bibel sagt ebenfalls voraus, daß Gottes Königreich der selbstsüchtigen Vorherrschaft des Menschen auf der Erde ein Ende bereiten und dafür sorgen werde, daß die Erde zu einem Paradies gemacht werde, wo es für alle Bewohner reichlich zu essen gebe. Auch dies wird sich bald erfüllen (Matth. 6:9, 10; Ps. 67:6, 7; 72:16).
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Staub trübt das SonnenlichtErwachet! 1974 | 22. Juni
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Staub trübt das Sonnenlicht
◆ Durch die Trockenheit in großen Teilen Afrikas wurden riesige Staubwolken aufgewirbelt und quer über den Atlantischen Ozean in den karibischen Raum getrieben. Wissenschaftler im karibischen Raum beobachteten den Staub aus Afrika viele Jahre lang, ohne daß sie größere Änderungen in der Konzentration festgestellt hätten. Jetzt ist jedoch ein Anstieg zu beobachten. Die Zeitschrift Science News vom 19. Januar 1974 berichtete: „Innerhalb eines einzigen Jahres, von 1972 bis 1973, stieg die Menge des afrikanischen Sommerstaubs sprunghaft um 60 Prozent an (gemessen auf Barbados), womit der Wert jetzt dreimal so hoch ist wie im Jahre 1968, vor der Dürre, ... die Staubkonzentration ist jetzt so groß geworden, daß sogar das Sonnenlicht selbst getrübt wird, was Auswirkungen auf die Luftreinheit, aber auch auf das Wetter selbst haben kann.“ Der Staub aus Afrika „hat in den tropischen Breiten bis zu 15 Prozent der Sonnenenergie von der Oberfläche des Atlantiks abgehalten“.
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