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  • Welchen Gott vertrittst du als Zeuge?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 1. 5. S. 264-271

Welchen Gott vertrittst du als Zeuge?

„Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott.“ — Jes. 43:12.

1. (a) Was sollte ein echter Gott tun können? (b) Wie denkt der Atheist über Gott, wie das eine Meldung der Associated Press bestätigt?

EIN Gott, der wirklich ein Gott ist, sollte beweisen können, daß er ein Gott ist. Er sollte mindestens zwei oder drei Zeugen stellen können, die bestätigen, daß er ein Gott oder gar der einzige ist, den es gibt. Der Atheist schaudert bei dem Gedanken an einen Gott und erklärt stolz: „Ich vertrete keinen Gott als Zeuge!“ In der New York Times vom 7. Mai 1962 erschien unter dem Datum vom 6. Mai eine Meldung der Associated Press folgenden Inhalts: „Der sowjetische Astronaut Major German S. Titow bekannte sich heute zum Atheismus. Er sagte, er habe während seiner siebzehn Umkreisungen des Erdballs ‚weder Gott noch Engel‘ gesehen. ‚Bei unserem ersten Raumflug, den Jurij Gagarin unternahm, hat uns kein Gott geholfen, die Rakete zu bauen‘, erklärte er weiter. ‚Die Rakete wurde von unseren Leuten konstruiert. Ich glaube nicht an Gott. Ich glaube an den Menschen, an seine Kraft, seine Möglichkeiten und seinen Verstand.‘ Major Titow äußerte sich über seinen materialistischen Glauben, nachdem er und seine Frau an einer knapp zwei Stunden dauernden Besichtigung des wissenschaftlichen Sektors der USA auf der Weltausstellung in Seattle teilgenommen hatten.“

2, 3. (a) Wie stand es um den Glauben an Gott in alter Zeit? (b) Was wird uns über die Götter der Hindu-Philosophie gesagt?

2 Der heutige Atheist, ob er nun Kommunist sei oder einer anderen politischen Ideologie anhänge, denkt, der Glaube an einen unsichtbaren Gott passe nicht mehr in unser Atom- und Raumfahrtzeitalter. In alter Zeit gehörte der Glaube an e i n e n oder mehrere Götter zum täglichen Leben der Menschen im allgemeinen. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind Götter sogar ausgetauscht worden. Ein vielgelesener Schriftsteller des siebenten Jahrhunderts v. Chr. sagt: „Hat ein Volk Götter getauscht, die doch keine Götter sind?“ (Jer. 2:11, Zunz) „Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast? mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda.“ (Jer. 2:28) Im ersten Jahrhundert n. Chr. lebte ein berühmter Römer namens Petronius Arbiter, ein Meister der Kunst feinsten Lebensgenusses, der am Hofe Kaiser Neros hoch angesehen war. Im 17. Kapitel seines Werkes „Saturae“ nimmt Petronius auf die römische Staatsreligion Bezug und sagt: „In unserem Land wimmelt es derart von Gottheiten, daß es leichter ist, einen Gott zu finden als einen Menschen.“ Bekanntlich wurde auch der römische Kaiser als Gott angeredet.

3 Mit Recht sagte daher ein anderer Schriftsteller, der ebenfalls im ersten Jahrhundert n. Chr. lebte, dessen Schriften aber heute viel gelesen werden: „Es [gibt] auch solche ..., die ‚Götter‘ genannt werden, sei es im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele ‚Götter‘ und viele ‚Herren‘ gibt.“ (1. Kor. 8:5, NW) Seither haben sich die Menschen noch viele weitere Götter gemacht. Die Encyclopedia Americana (Ausgabe 1929, Band 14, Seite 196b) sagt über die Entwicklung der Hindu-Philosophie in Indien:

Demzufolge wurde ein ganzes Pantheon von Göttern geschaffen. Man ließ seiner Vorstellungskraft freien Lauf. Es wimmelte am Firmament von Göttern und Göttinnen, von denen aber nur wenige in dem Sinne als Gottheit betrachtet wurden, daß man sie anbetete. Neue Welten wurden erschaffen, und Indra wurde zum Herrscher der 330 000 000 Gottheiten erkoren. Die Dreieinigkeit des Hinduismus entstand mit Brahma, dem Schöpfer, Wischnu, dem Erhalter, und Schiwa, dem Zerstörer.

Nach dem Ergänzungsband 1963 der Americana, Seite 321, hat Indien heute 439 235 082 Einwohner, von denen 84,99 Prozent Hindus sind. Demnach käme e i n Gott auf etwa je eineinhalb Hindu.

4. Was wissen wir über Götter, die in Japan, Rußland und der Christenheit verehrt wurden oder noch verehrt werden?

4 Gestützt auf die religiöse Lehre, daß die japanische Dynastie in ununterbrochener Linie von Jimmu, dem Urenkel der Sonnengöttin Amaterasu, abstamme, der den japanischen Thron 660 v. Chr. gegründet habe, galt der japanische Kaiser bis zum Jahre 1946 als göttlich. Es war nur vernünftig, daß Kaiser Hirohito am 31. Dezember 1945 offen erklärte, kein Gott zu sein. Erst mit dem Tod des russischen Diktators Stalin, im Jahre 1953, wurde der Stalin-Kult in der kommunistischen Welt teilweise ausgemerzt. Und wie ist es mit der Christenheit? Sie verehrt ihre heilige Dreieinigkeit, Vater, Sohn und Heiligen Geist. Was aber noch?

5, 6. (a) Als was betrachtet man nach einem katholischen Wörterbuch den Papst? (b) Welche weiteren Äußerungen über diesen Kirchenführer werden angeführt?

5 In dem maßgeblichen kirchlichen Wörterbuch von Lucius Ferraris, einem Kanonisten des Franziskanerordens aus dem 18. Jahrhundert,a wird über das Wort papa folgendes gesagt:

„Der Papst ist von solcher Würde und Erhabenheit, daß er nicht ein einfacher Mensch, sondern gleichsam Gott und der Stellvertreter Gottes ist ... Darum ist der Papst mit einer dreifachen Krone zum König des Himmels, der Erde und der Hölle gekrönt ... Der Papst ist gleichsam Gott auf Erden, der einzige Fürst der Gläubigen Christi, der größte König aller Könige, die Fülle der Macht besitzend; welchem die Herrschaft des irdischen und himmlischen Königreiches ist ... Der Papst ist von so großer Autorität und Macht, daß er das göttliche Gesetz abändern, erklären und auslegen kann ... Der Papst kann manchmal das göttliche Gesetz aufheben, indem er dasselbe beschränkt, erläutert“ usw.

6 Papst Nikolaus I. (858—867), der „wegen seines gewaltigen Beitrages zur Festigung des römischen Papsttums als weltliche und höchste Macht über jede andere Macht“ den Beinamen „der Große“ erhielt,b sagte folgendes: „Kaiser Konstantin verlieh dem Papste die Bezeichnung Gott, der deshalb, weil er Gott ist, von keinem Menschen gerichtet werden kann.“ Papst Innozenz III. (1198 bis 1216) sagte: „Der Papst steht an Stelle des wahren Gottes.“ Das katholische Kirchenrecht bezeichnet in seinen Erläuterungen den Papst als „unseren Herrn und Gott“. Nicht umsonst wird bei der Einsetzung eines neuen Papstes während der als Adoration (Anbetung, Huldigung) bezeichneten Zeremonie das sogenannte Te Deum („Dich, Gott, loben wir“) gesungen.c

EINE HERAUSFORDERUNG AN DIE „GÖTTER“

7. Wozu werden wir also aufgefordert, und welche Fragen müssen daher beantwortet werden?

7 Heute wird jeder Gläubige, der behauptet, einen Gott zu verehren, aufgefordert, für seinen Gott Zeugnis abzulegen. Ja sogar die Götter, das heißt alle, die „Götter“ genannt und als solche verehrt werden, werden aufgefordert, ihre Zeugen zu stellen, um den Beweis zu erbringen, daß sie Götter (oder gar der allein wahre und lebendige Gott) sind. Darum wird heute jeder Gläubige vor die herausfordernde Frage gestellt: Welchen Gott vertrittst du als Zeuge? Was kannst du als Zeuge aussagen, und wie kannst du beweisen, daß dein Gott, das heißt das, was du als Gegenstand deiner Anbetung bezeichnest, wirklich vorhanden ist, daß es ein wahrer, lebendiger, geschichtlich nachweisbarer, aktiver Gott ist, der verdient, angebetet zu werden? Was weißt du über deinen Gott? Kannst du wenigstens dir selbst einigermaßen befriedigend beweisen, daß er der alleinige Gott oder sonst ein Gott ist? Oder schämst du dich, ein Zeuge deines Gottes zu sein?

8. (a) Warum ist es sinnlos, einen falschen Gott zu verehren und anzubeten? (b) Durch welche zwei Mittel sollte es möglich sein zu beweisen, wer der wahre Gott ist?

8 Jeder vernünftige Mensch wird zugeben, daß es sinnlos wäre, einen falschen Gott zu verehren und anzubeten. Die Anbetung eines Gottes, der überhaupt nicht existiert, könnte dem Gläubigen keinen bleibenden Nutzen einbringen. Einen solchen Gott verehren hieße sich selbst betrügen oder sich von anderen betrügen lassen und hätte nur Enttäuschung zur Folge. Statt uns vom Gefühl leiten zu lassen und uns schwärmerischen religiösen Gedanken hinzugeben, sollten wir in religiösen Fragen ebenso vernünftig sein wie in weltlichen Angelegenheiten. Es wäre nicht gut, sich den Tatsachen über einen Gott, der wirklich existiert, einen Gott, der wahrhaftig, lebendig und mächtig ist, zu verschließen. Wir sollten wissen wollen, ob die Götter, die wir oder andere verehren, falsche Götter sind. Sollte unter den unzähligen Göttern, die heute verehrt werden, auch der allein wahre und lebendige Gott sein, so sollten wir die Beweise dafür haben wollen und sie dann gründlich prüfen. Durch seine eigenen Aussagen und die Aussagen seiner Zeugen auf der Erde sollte der wahre Gott vor dem Gericht des Universums beweisen können, daß er der Gott oder das göttliche Wesen ist, das würdig ist, von jedermann angebetet zu werden.

9. Warum bietet die Gegenwart dem wahren Gott die beste Gelegenheit, seine Gottheit zu beweisen?

9 Die Gegenwart bietet dem wahren Gott die vortrefflichste Gelegenheit, seine Gottheit zu beweisen. Die Menschheit befindet sich heute trotz ihrer wissenschaftlichen Fortschritte in einem sehr bedauernswerten Zustand, denn sie ist nicht nur physisch und geistig krank und leidet zufolge der Bevölkerungsexplosion nicht nur immer mehr Hunger, sondern wird auch immer mehr von politischen Unruhen, Rassenkrawallen und religiösen Auseinandersetzungen erschüttert, ja treibt möglicherweise sogar einem dritten Weltkrieg entgegen — und das im Atom- und Raumfahrtzeitalter! Menschenmacht und menschlicher Erfindungsgeist werden der Weltlage nicht Herr werden. Es erfordert den Eingriff einer intelligenten übermenschlichen Macht. Daher sollten heute die Gläubigen wie nie zuvor zu ihren Göttern aufblicken. Wenn der Prophet Jeremia, der vor 2600 Jahren lebte, heute unter uns wäre, würde er an die bedrängten Menschen erneut die herausfordernde Frage richten: „Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast? mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden.“ — Jer. 2:28.

10. Welche Fragen erheben sich in bezug auf die vielen angeblichen Götter?

10 Nein, an Göttern fehlt es nicht, wenn man die allgemein anerkannten Religionen alle in Betracht zieht. Was können diese Götter aber einzeln oder als Gesamtheit gegen die sich immer mehr zuspitzende Weltlage tun? Haben sie eine Erklärung dafür? Können sie vorhersagen oder prophezeien, wohin das alles führt? Welche Zukunft sagen sie der Menschheit voraus? Können sie irgendwelche Taten aus der Vergangenheit anführen, die beweisen, daß sie imstande sind, ihre Prophezeiungen zu erfüllen, damit wir glauben können, daß sie wahrhaftig und vertrauenswürdig sind und ihre Verheißungen erfüllen können? Mögen sie voraussagen, was geschehen wird, und es dann kommen lassen, oder dann sollen sie zugeben, daß sie falsche Götter sind, deren Verehrung nicht zum Guten gereicht!

11. (a) Gibt es einen Gott, der das Recht hat, alle anderen Götter herauszufordern, und warum hat er das Recht? (b) Hat er viele Anhänger auf der Erde?

11 Diese Herausforderung schleudert e i n Gott nun allen anderen, die Götter genannt und als Götter verehrt werden, ins Gesicht. Hat er das Recht, alle anderen herauszufordern? Jawohl, denn er hat die heutige Weltlage bereits im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung und sogar schon früher vorhergesagt. Er hat auch erklärt, was sie bedeutet und wodurch sie verursacht wird, ja selbst den Ausgang, den sie nehmen wird, und die wunderbare Zukunft, die der Menschheit danach bevorsteht, hat er vorhergesagt. Von allen, die heute als Götter angebetet werden, ist er der einzige, der das getan hat. Seine Herausforderung erregt bei den Anbetern der vielen sogenannten Götter natürlich Entrüstung und Feindseligkeit. Er ist heute deshalb, gleichwie in der Vergangenheit, der Gott einer verfolgten Minderheit oder einer kleinen Gruppe, verglichen mit den vielen Gläubigen in der Welt. Diese Minderheit sind nicht etwa die Juden, von denen es heute auf der ganzen Erde nur 12 792 800 gibt. Es ist eine noch viel kleinere Gruppe, deren Glieder den Namen ihres Gottes tragen. Sie haben den Glauben der wahren, auserwählten Diener Gottes, die vor 1900 Jahren oder im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung lebten, übernommen und werden nach denselben Namen genannt wie ihre Vorläufer.

12, 13. Wie tröstet dieser Gott seine Anbeter, und welches ist sein Name?

12 Bevor der Gott dieser verfolgten Minderheit den Göttern der anderen religiösen Gruppen seine Herausforderung ins Gesicht schleudert, spricht er durch seinen Propheten Jesaja prophetisch zu seinen Anbetern und tröstet sie. Bei dieser Gelegenheit enthüllt er ihnen auch seinen Namen. Wir lesen in Jesaja 43:1-4 (Fußnote):

13 „Und nun, so spricht Jehova, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin Jehova, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Retter; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Äthiopien und Seba an deiner Statt. Weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen, und ich dich lieb habe, so werde ich Menschen hingeben an deiner Statt und Völkerschaften anstatt deines Lebens.“

14. Auf wen bezog sich Jesaja 43:1-4 zunächst, und warum?

14 Diese Worte Jehovas Gottes beziehen sich nicht auf die heutige Republik Israel, die 1948 im sogenannten Heiligen Land gegründet wurde, obwohl die Israelis von dem hebräischen Patriarchen Jakob abstammen, der vor 3700 Jahren lebte. In den Tagen des Propheten Jesaja galten sie zwar buchstäblich den natürlichen Nachkommen Jakobs und erfüllten sich auch an ihnen im darauffolgenden, das heißt im sechsten Jahrhundert v. Chr. Wie? Nun, indem ein Überrest dieser natürlichen Israeliten oder Nachkommen Jakobs aus der langjährigen Gefangenschaft in Babylon befreit wurde. Jehova, ihr Gott, erlöste sie, und zwar auf eine Weise, daß Ägypten, Äthiopien und Seba unter dem neuen von Kores dem Großen gegründeten Persischen Reich die politischen Nachwirkungen zu verspüren bekamen. Dann führte Jehova, ihr Retter, die treuen Übriggebliebenen seines Volkes sicher in ihre Heimat, nach Palästina, zurück, obwohl er sie gleichsam durch Feuer und Wasser, das heißt durch Flüsse und die sengende Hitze der Wüste führen mußte.

15. (a) Auf welchen Wechsel, der sich zu seinen Lebzeiten vollzog, wies Jesus hin, und wie zeigte sich dieser Wechsel besonders anschaulich? (b) Auf wen bezogen sich Jesajas prophetische Worte nach diesem Geschehen, und warum?

15 Im ersten Jahrhundert wies Jehovas großer Prophet, Jesus Christus, aber darauf hin, daß Jehova die natürlichen Nachkommen Jakobs, die Israeliten, deren Gott er bis dahin gewesen war, verwerfe, weil sie ihm nicht gehorcht und seine Propheten verworfen hätten. Diese Verwerfung der natürlichen Israeliten zeigte sich besonders anschaulich, als er im Jahre 70 Jerusalem, ihre heilige Stadt, zerstören und die Überlebenden über die ganze Erde zerstreuen ließ. Jesus Christus gab aber auch deutlich zu verstehen, daß sich die prophetischen Worte Jesajas nun auf seine treuen Nachfolger bezögen und sich an ihnen in einem höheren, vollständigeren und geistigen Sinn erfüllten. Diesen Gedanken brachte Jesus zum Beispiel zum Ausdruck, als er zu den untreuen, ungehorsamen Israeliten oder Juden sagte: „Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt.“ (Matth. 21:43, NW) Diese neue Nation, der das Königreich Gottes gegeben wird, besteht aus den treuen, Gott hingegebenen Nachfolgern Jesu Christi. Sie bringen die Früchte dieses Reiches hervor, indem sie ein gottgefälliges Leben führen und weltweit die gute Botschaft von Gottes Königreich und seinen Segnungen für alle Familien der Erde predigen.

16. Wer hat wen gemacht, wenn wir das Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk betrachten, und was beweist das?

16 Mit dieser neuen Nation, der Jehova Gott das Königreich Gottes gibt, damit sie mit Jesus Christus zum Segen der auf der Erde übrigbleibenden Menschen herrsche, verhält es sich so wie mit dem damaligen Volk Israel (oder Jakob), bevor es von Jehova Gott verworfen wurde. Die Glieder dieser neuen Nation haben Jehova nicht selbst zu ihrem Gott gemacht, sondern er hat sie zu einer geistigen Nation, einem geistigen Israel (oder Jakob) gemacht. Sie haben nicht ihn — auch keine phantasievollen Abbilder von ihm — geschaffen, sondern er hat sie gebildet und sie zu einer geistigen Nation unter Jesus Christus, dem König der Könige, gemacht. Folglich ist Jehova kein falscher Gott, der von Menschen gemacht worden wäre, sondern als Gott und Schöpfer hat er sie gemacht.

SIE MÜSSEN WIEDER GESAMMELT WERDEN

17. Warum mußten die Gläubigen, die den wahren Gott anbeteten, wieder gesammelt werden? Wodurch wurde dieses Werk jedoch unterbrochen?

17 Nach dem Tod Jesu Christi und seiner zwölf Apostel wurden seine treuen Nachfolger durch die Verfolgung und die religiösen Bedrücker zerstreut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich ein treuer Überrest Gott hingegebener, getaufter Nachfolger Christi, die auf der ganzen Erde verstreut waren, zusammenzuschließen. Doch dann brach 1914 der Erste Weltkrieg aus, und die Geistlichkeit der Christenheit nützte die leidenschaftlichen patriotischen und nationalen Gefühle, die Kriegsziele und die verschiedenen Notverordnungen aus, um diese Christen, die Jehova als den allein wahren und lebendigen Gott anbeteten, zu unterdrücken und zu zerstreuen, ja, wenn möglich, vollständig auszurotten. Jahrtausende vorher hatte ihr Gott aber verheißen, er werde seine Anbeter wieder sammeln und sie in besonderer Weise zu seiner Ehre gebrauchen. Nach demselben Kapitel des Buches Jesaja sagte er weiter:

18. Hatte dieser wahre Gott etwas davon gesagt, daß er seine zerstreuten Anbeter wieder sammeln würde?

18 „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fernher und meine Töchter vom Ende der Erde, einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist, und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, gemacht habe!“ — Jes. 43:5-7.

19. Wie zeigte Jesus, daß er wußte, daß diese Sammlung vor sich gehen würde?

19 Auch Jesus Christus sprach in seiner Prophezeiung über das Ende dieses weltlichen Systems der Dinge von diesem Werk. Er meinte damit nicht die Sammlung der zionistischen Juden in Palästina und die Gründung der Republik Israel, sondern die Sammlung des treuen Überrests seiner ihm hingegebenen Nachfolger. Er sagte: „Die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Und er wird seine Engel mit mächtigem Posaunenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her versammeln, von dem einen äußersten [Ende] der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten [Ende].“ — Matth. 24:3, 29-31, NW.

20. Wie bewies Jehova in Verbindung mit der Sammlung seines Volkes, daß er ein Gott ist, der seine Verheißungen wahrmacht?

20 Jehova sagte somit im achten Jahrhundert v. Chr. durch seinen Propheten Jesaja die Sammlung seiner christlichen Anbeter voraus und bestätigte seine Vorhersage durch die Prophezeiung, die sein Sohn Jesus Christus vor 1900 Jahren äußerte. Erfüllte Jehova Gott diese Prophezeiung? Bewies er, daß er ein Gott ist, dessen Prophezeiungen sich erfüllen? Bewies er, daß er der treue, allmächtige Gott ist, der seine Verheißungen wahrmacht und sein Wort hält? Jawohl! Im Gegensatz zu den Erwartungen der Geistlichkeit der Christenheit und zu ihrem Ärger und Verdruß befreite er den Überrest seiner treuen Anbeter aus der Babylonischen Gefangenschaft, sammelte sie und schloß sie zu einer weltweiten Einheit zusammen, die stärker war und größere Ausmaße annahm als je zuvor. Die führenden Glieder des Überrests, die im Ersten Weltkrieg im Gefängnis waren, wurden sogar auf freien Fuß gesetzt und vollständig rehabilitiert.

21. Was erkannten die Glieder des Überrests in bezug auf Jehova jetzt immer besser, und was verstanden sie nun?

21 Jehova ließ die Glieder des Überrests durch sein geschriebenes Wort, das durch das Licht der erfüllten Prophezeiungen erhellt wurde, die große Bedeutung und den kostbaren Wert seines Namens immer besser erkennen. Sie verstanden nun, daß sie ein Volk für den Namen Jehovas, nicht für den Namen Jesu, waren, wie der christliche Jünger Jakobus es schon damals betonte, als er auf die Prophezeiung Jehovas in Amos 9:11, 12 hinwies. (Apg. 15:13-19)d Je besser sie die Heilige Schrift verstanden, desto klarer erkannten sie, daß es ihre Aufgabe war, als christliche Zeugen Jehovas zu dienen. Jehova hatte sie durch seinen heiligen Geist zu seiner Ehre geschaffen, denn er hatte sie gezeugt, damit sie seine geistigen Kinder seien, und sie mit seinem Geist gesalbt, damit sie predigten und mit Jesus Christus Erben des himmlischen Königreiches würden. Er hatte sie zu einer geistigen Nation gemacht, indem er sie durch den Mittler Jesus Christus zu Teilhabern seines neuen Bundes gemacht hatte. Er hatte sie zu seiner sichtbaren Organisation auf der Erde, zu einer theokratischen Organisation, gemacht. Dadurch, daß er sie im Jahre 1919 nun befreite und sie für weiteren Dienst neuorganisierte, bewies er, daß er für sie ein lebendiger Gott war.

22, 23. (a) Auf welchen Fehler machte sie Jehova aufmerksam? (b) Wie lauteten einige der Beschuldigungen, die gegen sie erhoben wurden, und was mußten sie gewärtigen?

22 Vor dieser Zeit hatten sie nicht so klar und deutlich erkannt, daß Jehova ihr Gott war. Sie waren in dieser Hinsicht geistig blind und taub gewesen wie die Christenheit, die einen sogenannten „dreieinigen Gott“ anbetet, eine Dreiheit, bestehend aus drei Personen, die gleichen Wesens und gleich ewig und in e i n e m Gott vereint sein sollen. Daß sie nur langsam sehen und hören konnten, war zu einem großen Teil dem Einfluß der Christenheit zuzuschreiben, mit der sie so lange verbunden gewesen waren und die sie bedrückt und gefangengehalten hatte. Sie hatten nicht als der „Knecht Jehovas“ gehandelt. Nach dem vorangehenden Kapitel des Buches Jesaja (42:18-25) hatte Jehova sie auf diese Tatsache und die schmerzlichen Folgen, die das für sie haben würde, hingewiesen mit den Worten:

23 „Höret, ihr Tauben! und ihr Blinden, schauet her, um zu sehen! Wer ist blind, als nur mein Knecht? und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Vertraute, und blind wie der Knecht Jehovas? Du hast vieles gesehen, aber du beachtest es nicht; bei offenen Ohren hört er nicht. Jehova gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind in Löchern gefesselt und allesamt in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und kein Erretter ist da, zur Plünderung, und niemand spricht: Gib wieder heraus! Wer unter euch will dieses zu Ohren nehmen, will aufmerken und in Zukunft hören? Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben und Israel den Räubern? Nicht Jehova, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln und hörten nicht auf sein Gesetz. Da hat er [Jehova] die Glut seines Zornes und die Gewalt des Krieges über ihn [Jakob] ausgegossen; und diese hat ihn [Jakob] ringsum angezündet, aber er ist nicht zur Erkenntnis gekommen; und sie hat ihn in Brand gesteckt, aber er nahm es nicht zu Herzen.“

ZEUGENAUFRUF

24. (a) Wie mögen einige die Plünderung des Volkes Jehovas angesehen haben? (b) Was war also notwendig?

24 Da Jehova zuließ, daß sein Volk geplündert und beraubt wurde, weil es seine Augen vor ihm verschlossen, nicht auf ihn gehört und ihm nicht gehorcht hatte, schien es, als ob ihr Gott überhaupt kein Gott oder mindestens ein Schwächling von einem Gott wäre und die Götter ihrer Verfolger, Plünderer und Räuber stärker wären als Jehova. Es war nun an der Zeit, den falschen Eindruck, den Jehova hatte aufkommen lassen, zu beseitigen, zu beweisen, wer der wahre Gott ist, und die falschen Götter zum Schweigen zu bringen. Ein Gericht sollte abgehalten werden. Zeugen sollten geladen werden, und das ganze Universum, vor allem aber die Völker der Erde, sollten der Verhandlung beiwohnen. Jehova rief nicht zu einem Zusammenschluß aller Götter und zu einer Verschmelzung ihrer Anbetung zu einer allumfassenden Religion auf, sondern forderte die von den Nationen verehrten Götter auf, ihre Gottheit zu beweisen.

25, 26. Was tat Jehova dann für sein Volk, und wie sagte er dies voraus?

25 Damit seine ihm ergebenen Diener ihn in diesem universellen Gericht vertreten konnten, öffnete er in geistigem Sinne ihre Augen und Ohren, indem er sie 1919 aus ihrer Gefangenschaft in der organisierten Religion Babylons befreite. In jenem Jahr fand auch die epochemachende erste Hauptversammlung der internationalen christlichen Bibelforscher nach dem Ersten Weltkrieg statt. Da Jehova Gott nun seine freien Vertreter hatte, lud er alle Nationen der Erde vor Gericht. Sein einst blindes und taubes Volk sollte ihnen in der Auseinandersetzung, in der entschieden werden sollte, wer der wahre Gott ist, gegenübertreten.

26 Jehova ließ die Aufforderung, vor diesem in unserem 20. Jahrhundert tagenden Gericht zu erscheinen, schon durch seinen Propheten Jesaja, der vor 2700 Jahren lebte, ergehen, indem er weiter sagte: „Führe heraus das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! Alle Nationen mögen sich miteinander versammeln, und die Völkerschaften zusammenkommen! Wer unter ihnen kann solches verkünden? so mögen sie uns Früheres hören lassen! mögen sie ihre Zeugen stellen und gerechtfertigt werden, daß man es höre und sage: Es ist wahr!“ — Jes. 43:8, 9.

[Fußnoten]

a Lucius Ferraris ist der Autor der sogenannten „Prompta bibliotheca canonica, juridica, moralis, theologica, necnon ascetica, polemica, rubricistica, historica“, einer zuverlässigen Enzyklopädie des religiösen Wissens.

b Siehe M’Clintock und Strongs Cyclopædia, Band 7, Seite 63b.

c Siehe Die Zeit ist herbeigekommen von C. T. Russell (Verlagsrecht 1900), Seiten 298, 299, 305.

d Siehe Der Wachtturm vom 1. März 1928, Seiten 67—73.

[Bild auf Seite 265]

Indra, einer von denen, „die ‚Götter‘ genannt werden“

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