Das wirkliche Leben fest ergreifen
„[Gib ihnen] Weisung, ... Gutes zu wirken, reich zu sein an vortrefflichen Werken, freigebig zu sein, bereit zu teilen, indem sie für sich sichere Schätze sammeln als vortreffliche Grundlage für die Zukunft, damit sie das wirkliche Leben fest ergreifen.“ — 1. Tim. 6:17-19.
1—3. (a) Beschreibe, wie die wütende Menge verlangte, daß „der Mensch“ Jesus sterben müsse. (b) Welche Gedanken mögen Jesus damals durch den Sinn gegangen sein? (c) Welche Fragen erheben sich daher?
„SEHT! Der Mensch!“ Da stand er — vor der wütenden Menge, aus der die Oberpriester und Beamten der Juden riefen: „An den Pfahl mit ihm! An den Pfahl mit ihm!“ Von Mordgedanken erfüllt, schrien sie: „Er [muß] sterben.“ Man braucht nicht viel Phantasie zu haben, um sich diese aufgebrachte, blutdürstige Menge vorzustellen. Wessen Blut forderte sie? Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes. — Joh. 19:4-7.
2 Ohne Zweifel ging Jesus vieles durch den Sinn, als er dort vor dem Palast des Pilatus stand. Er wußte, daß er vom Himmel herabgekommen war, um den Willen seines Vaters zu tun, und er war sich auch darüber im klaren, daß dies für ihn den Tod an einem Marterpfahl bedeutete. Dieser Tod stand ihm nun unmittelbar bevor. Was würde aber danach sein? Würde er auferweckt werden? Er wußte, daß dies davon abhing, ob er in der Ausführung seines Auftrages als treu erfunden würde, und auch davon, ob er dem furchtbaren Druck, dem er in diesen letzten Stunden noch ausgesetzt werden würde, bis zum letzten Atemzug standhielte.
3 Damit sind wir aber am Ende der Geschichte. Wie hat denn das Ganze begonnen? Und wie, mögen wir uns fragen, konnte Jesus das wirkliche Leben fest ergreifen, obwohl er starb?
4, 5. (a) Wie kam es, daß Jesus in Bethlehem geboren wurde? (b) Wie und wem wurde dieses Ereignis angekündigt?
4 Im Jahre 2 v. u. Z. kam der Engel Gabriel zu Maria, die mit Joseph verlobt war und in dem kleinen Dorf Nazareth wohnte; er sagte zu ihr, sie werde einen Sohn gebären und ihr Kind werde in Wirklichkeit der Sohn Gottes sein. Später in jenem Jahr reisten Maria und Joseph in die etwa hundert Kilometer südlich gelegene Stadt Bethlehem, um sich aufgrund einer von Cäsar Augustus erlassenen Verordnung eintragen zu lassen. Daß diese Verordnung gerade zu jener Zeit erlassen wurde, war eine Fügung, denn kurz nach der Ankunft dort gebar Maria Jesus in einem Stall. Das alles geschah, wie es vorhergesagt worden war. — Luk. 1:26-35; 2:1-7; Micha 5:2.
5 Jehovas Engel kündigte dieses denkwürdige Ereignis in jener historischen Nacht den Hirten an, die in der Nähe auf den Feldern waren. Er sagte: „Ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, ... euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist.“ Die Hirten gingen eilends hin, um ‘das zu sehen, was geschehen war’. Als sie zu ihren Herden zurückkehrten, verherrlichten und priesen sie Gott „wegen all der Dinge, die sie gehört und gesehen hatten“. — Luk. 2:8-20.
Kindheitserlebnisse Jesu
6. Was geschah, als Jesus acht Tage alt war?
6 Wie es bei den Juden üblich war, wurde Jesus am achten Tag beschnitten und vierzig Tage nach seiner Geburt im Tempel in Jerusalem dargestellt, damit Joseph und Maria die durch das „Gesetz Jehovas“ vorgeschriebenen Opfer darbringen konnten. Bei diesem Besuch im Tempel begegneten sie einem alten Mann namens Simeon, dem „durch den heiligen Geist geoffenbart worden [war], daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Christus Jehovas gesehen hätte“. Er nahm das kleine Kind in seine Arme, segnete Jehova und sprach: „Meine Augen haben dein Mittel zur Rettung gesehen ... und eine Herrlichkeit deines Volkes Israel.“ Auch eine vierundachtzigjährige Prophetin namens Anna trat herzu „und begann Gott Dank zu zollen und zu allen, die auf die Befreiung Jerusalems warteten, von dem Kinde zu reden“. — Luk 2:21-38.
7, 8. Welche Ereignisse veranlaßten die Eltern Jesu, zuerst nach Ägypten hinabzuziehen und später in das Dorf Nazareth zurückzukehren?
7 Beachtenswert ist, daß die Astrologen von denen (nach den Lehren der Christenheit) berichtet wird, sie seien an dem Tag zu Jesus gekommen, an dem er geboren worden sei, erst einige Zeit danach eintrafen. Sie waren zuerst nach Jerusalem gegangen, wo man ihnen sagte, sie sollten nach Bethlehem gehen, und dort „sahen sie das kleine Kind bei Maria, seiner Mutter“. Nachdem sie ‘ihre Schätze geöffnet’ und dem Kind kostbare Geschenke überreicht hatten, kehrten sie direkt in ihr im Osten gelegenes Land zurück, da sie im Traum eine göttliche Warnung erhalten hatten, nicht mehr zu Herodes nach Jerusalem zurückzukehren. Darauf sagte der Engel Jehovas zu Joseph: „Steh auf, nimm das kleine Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten, und halte dich dort auf, bis ich dir Bescheid gebe; denn Herodes ist auf der Suche nach dem kleinen Kind, um es zu vernichten.“ — Matth. 2:1-15.
8 Demnach war der Sohn Gottes von Anfang an, schon als neugeborenes Kind, jemandem ein Dorn im Auge, und dieser Jemand war Satan, der Teufel, der Erzfeind Jehovas. Als Herodes, Satans Helfershelfer, sah, daß er von den Astrologen überlistet worden war, geriet er in große Wut. Er befahl, alle Knaben in Bethlehem im Alter von zwei Jahren und darunter zu töten. Der Teufel und sein irdisches Werkzeug gingen wirklich sehr weit, um den Sohn Gottes umzubringen. Joseph, Maria und Jesus kehrten erst nach dem Tod des Herodes aus Ägypten zurück und ließen sich in Nazareth nieder. — Matth. 2:19-23.
9, 10. (a) Was geschah zur Passahzeit, als Jesus zwölf Jahre alt war? (b) Was erfahren wir danach über die Jugendjahre Jesu?
9 Dort im Bezirk Galiläa wuchs Jesus bei seinem Pflegevater, seiner Mutter und seinen Halbbrüdern und Halbschwestern auf. Er erlernte das Zimmermannshandwerk und „wuchs heran und erstarkte“. Das nächste, was wir aus den geschichtlichen Aufzeichnungen über Jesus erfahren, ist, daß er im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern zur Passahzeit nach Jerusalem reiste. Irgendwie wurde er von seinen Eltern getrennt. Nach drei Tagen fanden sie ihn schließlich im Tempel und sahen, „wie er mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber, die ihm zuhörten, staunten immer wieder über sein Verständnis und seine Antworten.“ Nein, der junge Jesus verschwendete seine Zeit nicht damit, daß er sich mit einer Bande jugendlicher Rechtsbrecher in der Stadt herumtrieb. „Wußtet ihr nicht, daß ich in dem Hause meines Vaters sein muß?“ sagte er zu seinen erstaunten Eltern. — Luk. 2:39-50.
10 Jesus kehrte nach Nazareth zurück und war seinen Eltern weiterhin gehorsam und untertan. Auch heißt es in dem Bericht: „Jesus nahm fernerhin zu an Weisheit und Körpergröße und an Gunst bei Gott und den Menschen.“ Alles, was Jesus in seiner Kindheit erwarb — die Weisheit, die Körperkraft und den Segen Gottes —, konnte er in seinem späteren Leben bestimmt gut gebrauchen. — Luk. 2:51, 52.
Jesus beginnt seinen dynamischen Dienst
11. Was geschah im Jahre 29 u. Z., das im Leben Jesu von größter Wichtigkeit war?
11 Nach den Ereignissen des Jahres 12 u. Z. erfahren wir vorerst nichts mehr über Jesus. Das nächste, was berichtet wird, ist, daß er im Herbst des Jahres 29 u. Z. im Alter von 30 Jahren zu Johannes dem Täufer (offenbar seinem Cousin) mit der Bitte kam, ihn im Jordan zu taufen. Unmittelbar nach der Taufe sah Johannes nicht nur den heiligen Geist in Form einer Taube auf Jesus herabkommen, sondern er hörte auch eine Stimme aus dem Himmel, die sprach: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Somit wurde Jesus von seiner Taufe an von Jehovas dynamischer Kraft unterstützt. — Matth. 3:13-17.
12, 13. Wie versuchte Satan, Jesus schon gleich zu Beginn seines Dienstes zu vernichten? Wieso mißlang jedoch sein heimtückischer Plan?
12 Damit sich Jesus auf seine große Aufgabe vorbereiten konnte, wurde er vom heiligen Geist in die Wildnis von Judäa geführt, wo er vierzig Tage fastete. Am Ende dieser Zeit, als er körperlich schon sehr geschwächt war, trat der Teufel, der immer noch darauf aus war, diesen Sohn Gottes zu vernichten, mit drei Versuchungen an ihn heran, um ihn zu veranlassen, seine Lauterkeit aufzugeben. Der Teufel machte Jesus den Vorschlag, Steine in Brot zu verwandeln, um seinen Hunger zu stillen. Er hatte keinen Erfolg. Dann versuchte er, Jesus zu verleiten, von der Zinne des Tempels hinabzuspringen, um zu beweisen, daß er der Sohn Gottes sei. Auch damit hatte er keinen Erfolg. Danach versprach der „Herrscher dieser Welt“, der Teufel, Jesus, ihm alle irdischen Königreiche zu geben, wenn er vor ihm niederfalle und ihm einen einzigen Akt der Anbetung erweise. Er hatte wiederum keinen Erfolg. Wie reagierte Jesus, dieser an Leib und Geist vollkommene Mensch, auf diese Angebote? Begann er sie in Betracht zu ziehen, zu bedenken oder zu erwägen, oder ließ er sich durch ihren Reiz locken? Lagen den Antworten, die er dem Teufel gab, menschliche Überlegungen oder rabbinische Argumente zugrunde? Nein, in jedem Fall stützte er seine Antwort und seine Verteidigung auf Gottes Wort, indem er sagte: „Es steht geschrieben ...“ — Matth. 4:1-11; Joh. 12:31.
13 Jesus bewies also schon zu Beginn seines besonderen irdischen Dienstes seine Lauterkeit, Treue und Loyalität gegenüber seinem himmlischen Vater, Jehova. Das tat er auch weiterhin, bis zu seinem schimpflichen Tod am Pfahl. Ja, Jesus bewies tatsächlich, daß er danach strebte, schließlich das wirkliche Leben, ewiges Leben, fest zu ergreifen.
14. (a) Wissen wir, wie Jesus aussah? (b) Wieso können wir dann wissen, was für ein Mensch er war?
14 Hast du dich schon je gefragt, wie Jesus, der Sohn Gottes, wohl aussah oder was für ein Mensch er war? Über sein Aussehen schweigt die Bibel vollständig. Sie sagt nichts über die Farbe seines Haares oder seiner Augen und macht auch keine Angaben über seine Größe, sein Gesicht oder irgendwelche anderen äußeren Merkmale. Das alles ist unwesentlich, nebensächlich. Wichtig ist dagegen, was für ein Mensch er war, und darüber erfahren wir sehr viel, wenn wir das in Betracht ziehen, was er tat, was er sagte, wie er es sagte und was andere über ihn sagten.
15. Was leistete Jesus im Vergleich zu anderen Menschen, die vor oder nach ihm gelebt haben?
15 Es ist eine anerkannte, unwiderlegbare Tatsache, daß Jesus Christus der größte und einflußreichste Mensch war, der je auf Erden gelebt hat. Während der ganzen Menschheitsgeschichte vor seiner Zeit wurde auf sein Kommen hingewiesen, und seither dreht sie sich um sein Erscheinen. Erstaunlich ist auch, was er in der kurzen Zeit alles leistete. Es ist nicht übertrieben zu sagen, daß Jesus in nur dreieinhalb Jahren hundertmal mehr getan hat, als andere in ihrem ganzen Leben tun. Solltest du dies bezweifeln, dann vergleiche einmal die Leistungen irgendeines anderen Menschen mit folgenden inspirierten Worten des Apostels Johannes: „Es gibt in der Tat noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, wenn diese jemals bis in alle Einzelheiten aufgeschrieben würden, so könnte — vermute ich — selbst die Welt die geschriebenen Buchrollen nicht fassen.“ Ja, Jesus arbeitete bestimmt hart. — Joh. 21:25.
16. Waren die Gefährten Jesu darauf vorbereitet, das Werk des Predigens und Jüngermachens nach seinem Tode fortzusetzen?
16 Kurz nach seiner Taufe wählte Jesus gewisse Jünger aus, die später mit ihm reisten und während seines Dienstes eng mit ihm verbunden waren. (Joh. 1:35-51) Wir erinnern uns, daß der auferstandene Jesus am Ende seines irdischen Dienstes zu ihnen sagte: „Geht ... hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen.“ Er betraute sie damals nicht mit einer Mission, die ihnen fremd war. Nein, sie hatten etwa drei Jahre genau beobachten können, wie er Jünger machte, und so waren sie gut geschult und gut gerüstet, um das Werk, das Jesus selbst begonnen hatte, fortsetzen zu können. — Matth. 28:19.
17. Was geschah unter anderem in den ersten sechs Monaten des Dienstes Jesu, und welches Gebiet durchzog er in dieser Zeit?
17 In Kana in Galiläa wirkte Jesus sein erstes Wunder als ein Zeichen, um seine Jünger in ihrem Glauben, daß er der Messias sei, zu bestärken. Danach besuchte er Kapernaum, predigte dort eine Zeitlang und ging dann (im Jahre 30 u. Z.) zum Passah nach Jerusalem hinauf. Somit zog Jesus schon in den ersten sechs Monaten, in denen er predigte und Jünger machte, ziemlich weit umher: vom unteren Jordantal, wo Johannes taufte, bis in die Umgebung des Galiläischen Meeres im Norden und in das westlich davon gelegene Hügelland und dann wieder südwärts, nach Jerusalem. — Joh. 2:1-13.
„Der Mensch“ in Aktion
18. Welche bewundernswerten Eigenschaften bewies Jesus, als er im Jahre 30 u. Z. zur Passahzeit Jerusalem besuchte?
18 Hätte Pilatus beobachtet, wie Jesus damals zur Passahzeit mit einer Peitsche in der Hand den Tempelbezirk betrat, so hätte er vielleicht ausgerufen: „Seht! Der Mensch in Aktion!“ Ja, er hätte einen unerschrockenen, mutigen Menschen gesehen, der von gerechtem Zorn erfüllt war, als er sah, daß das Haus der Anbetung seines Vaters zu einem Kaufhaus gemacht worden war. Jesus trat deshalb in Aktion. Eigenhändig trieb er die Schafe und Rinder hinaus, schüttete das Geld aus und stieß die Tische um. Nein, er war nicht der Weichling, wie er in Kunstwerken der Christenheit oft dargestellt wird. Seine Jünger, die diesen tapferen, tatkräftigen Menschen beobachteten, stellten fest, daß sich bei dieser Gelegenheit die Prophezeiung aus Psalm 69:9 vor ihren Augen erfüllte: „Der Eifer um dein Haus wird mich verzehren.“ — Joh. 2:14-17.
19, 20. (a) Wer war Nikodemus, und welches Gespräch fand zwischen ihm und Jesus statt? (b) Was läßt nach den Worten Jesu erkennen, ob jemand ein schlechter oder ein guter Mensch ist?
19 Eine weitere bewundernswerte Eigenschaft Jesu war sein Freimut, mit dem er selbst führenden Persönlichkeiten die Wahrheit sagte. Das zeigte sich, als der Pharisäer Nikodemus nachts zu ihm kam. Nikodemus, „ein Vorsteher der Juden“, hatte erkannt, wer Jesus war, denn er sagte: „Wir wissen, daß du als Lehrer von Gott gekommen bist.“ Jesus erwiderte ihm: „Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen.“ Als dieser Pharisäer zu erkennen gab, daß er dies nicht verstand, tadelte ihn Jesus mit den Worten: „Bist du ein Lehrer Israels und weißt dennoch diese Dinge nicht?“ Jesus bewies indes Unparteilichkeit, indem er diesem Mann wie allen anderen Menschen Gelegenheit gab, die Wahrheit zu erkennen, die Wahrheit nämlich, daß nur diejenigen, die Glauben an den einziggezeugten Sohn Gottes ausüben, das wirkliche Leben jemals fest ergreifen werden. „Wer Glauben an ihn [den Sohn] ausübt“, sagte Jesus zu ihm, „wird nicht gerichtet werden. Wer nicht Glauben ausübt, ist schon gerichtet, weil er nicht Glauben an den Namen des einziggezeugten Sohnes Gottes ausgeübt hat.“ Nikodemus konnte also selbst feststellen, ob er von Gott ungünstig beurteilt werden würde oder nicht. — Joh. 3:1-12, 16-18.
20 Wahrscheinlich kam Nikodemus, der dem Sanhedrin angehörte, unter dem Schutz der Dunkelheit zu Jesus, weil er die Juden fürchtete und dachte, es könnte seinem Ruf schaden, wenn man ihn bei Jesus sehen würde. Das mag auch der Grund gewesen sein, weshalb Jesus sein Gespräch mit Nikodemus mit den Worten abschloß: „So wird das Urteil vollstreckt: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen zogen die Dunkelheit dem Licht vor, denn ihre Taten waren schlecht. Jeder, der schlechte Dinge tut, haßt die Helligkeit und bleibt im Dunkeln, damit seine schlechten Taten nicht sichtbar werden. Wer aber der Wahrheit gehorcht, sucht von selbst das Licht, denn es macht sichtbar, daß seine Taten die Taten Gottes waren.“ — Joh. 3:19-21, Neues Testament 1968.
21. Welcher Umstand zeigte, daß das Werk Johannes’ des Täufers abnahm?
21 Danach gingen Jesus und seine Jünger in das judäische Land, wo viele Gläubige getauft wurden, und zwar nicht von Jesus, sondern von seinen Jüngern. Es wurden in der Tat so viele getauft, daß Johannes der Täufer von seinen Jüngern gefragt wurde, was dies bedeute. In seiner Antwort sagte Johannes unter anderem: „Jener [Jesus] muß fortan zunehmen, ich aber muß fortan abnehmen.“ — Joh. 3:22 bis 4:2.
22. Was geschah in der Stadt Sichar, wodurch viele Samariter zur rechten Zeit die Gelegenheit erhielten, das wirkliche Leben fest zu ergreifen?
22 Kurz nachdem Johannes der Täufer ins Gefängnis gekommen war, verließ Jesus Judäa und ging nach Galiläa. (Matth. 4:12) Dabei kam er mit seinen Gefährten durch das Gebiet der Samariter. Dort gab er an einer Quelle außerhalb der Stadt Sichar einer Frau ein „Gelegenheitszeugnis“. Er war zwar „von der Wanderung ermüdet“, aber er ergriff dennoch die Gelegenheit, sich zu erkennen zu geben, denn die Samariter erwarteten den Messias ebenfalls. Aufgrund dieses Gesprächs mit der Samariterin an der Quelle kamen andere Leute aus der Stadt zu Jesus heraus. Sie baten ihn dann so inständig, bei ihnen zu bleiben, daß er sich zwei Tage dort aufhielt, und „demzufolge glaubten viele weitere aufgrund dessen, was er sagte“. — Joh. 4:3-43.
Jesus beginnt seinen ausgedehnten Dienst in Galiläa
23. Welches Thema nahm Jesus in seine Botschaft auf, als er in den Bezirk Galiläa zurückkehrte, und warum?
23 Einige Zeit nach dem Passah des Jahres 30 u. Z. kehrte dieser dynamische Diener Gottes wieder in den Bezirk Galiläa zurück und verbrachte den größten Teil der darauffolgenden zwei Jahre in dieser Gegend. Wir lesen hierüber: „Jesus [kehrte] in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück.“ Das erklärt auch, weshalb die Galiläer einige seiner größten Machttaten zu sehen bekamen. Von da an schloß die Botschaft, die er in der Kraft des Geistes verkündete, auch das Thema der Botschaft Johannes’ des Täufers ein, den man inzwischen eingesperrt und dadurch mundtot gemacht hatte, nämlich: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ — Luk. 4:14, 15; Matth. 4:17; Mark. 1:14, 15; Joh. 4:43.
24. (a) Welches äußerst ungewöhnliche Ereignis spielte sich in der Synagoge von Nazareth ab? (b) Wie reagierten aber die Bewohner der Stadt, und warum?
24 „In der Kraft des Geistes“ ging Jesus am Sabbat in die Synagoge seiner Heimatstadt Nazareth und las dort aus der Buchrolle des Jesaja Kapitel 61, die Verse eins und zwei vor: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ Dann erklärte Jesus: „Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden.“ Seine Zuhörer verwunderten sich über seine gewinnenden Worte, aber als er nicht bereit war, zu ihrer Unterhaltung irgendwelche Wunder zu wirken, sondern sie statt dessen mit den treulosen israelitischen Zeitgenossen der Propheten Elia und Elisa verglich, „wurden [sie] voller Wut“, und sie trieben ihn eilends hinaus und führten ihn zu einem steilen Abhang, um ihn von dort hinabzustürzen. Von Kraft erfüllt und vom Geiste geleitet, schritt Jesus aber einfach mitten durch sie hindurch und ging nach Kapernaum, denn die Zeit für seinen Tod war noch nicht gekommen, und er sollte auch nicht auf diese Weise sterben. — Luk. 4:16-31.
25, 26. (a) Hörte Jesus auf, in Galiläa zu predigen, weil er in seiner Heimatstadt Nazareth so schlecht behandelt worden war? (b) Welche Wunder tat er, und was wurde dadurch bewirkt?
25 Als Jesus am Galiläischen Meer entlangwanderte, sah er vier Jünger, die er einlud, ihn in seinem Dienst zu begleiten: Petrus und dessen Bruder Andreas sowie Jakobus und dessen Bruder Johannes. Dann lesen wir in dem Bericht über diesen eifrigen Jüngermacher weiter: „Er [ging] in ganz Galiläa umher, ... predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art von Leiden und jede Art von Gebrechen.“ Sein Ruf verbreitete sich rasch durch ganz Syrien, und unzählige Menschen kamen, die die verschiedensten Leiden hatten, unter anderem Epileptiker, Gelähmte und von Dämonen Besessene; und er heilte sie alle. — Matth. 4:18-24.
26 Auch ein Aussätziger kam, der Jesus auf den Knien anflehte mit den Worten: „Wenn du nur willst, kannst du mich rein machen.“ Von Mitleid bewegt, rührte Jesus ihn an und sagte: „Ich will es. Werde rein!“ Dann sagte er zu dem Mann, er solle nicht darüber reden, sondern solle sich dem Priester zeigen und das vom Gesetz vorgeschriebene Opfer darbringen. Weil aber Menschen so etwas Erstaunliches nicht für sich behalten, verbreitete sich die Nachricht davon sehr schnell, so daß Jesus schließlich nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte. Er zog sich deshalb jeweils an einsame Orte außerhalb der Stadt zurück, um etwas Ruhe zu haben, doch die Volksmengen ‘kamen fortwährend von allen Seiten zu ihm’. — Mark. 1:40-45; Luk. 5:12-16.
27. Wie bewies Jesus, daß er mit seinen Mitmenschen eine außergewöhnliche Geduld hatte?
27 Wir können uns daher vorstellen, daß Jesus zeitlich und kräftemäßig sehr stark beansprucht war. Selbst ein vollkommener Mensch braucht eine gewisse Zeit, um sich zu erholen und auszuruhen. Anscheinend gönnten aber jene Menschen, die nur darauf bedacht waren, von ihren Leiden geheilt zu werden (und das unentgeltlich), Jesus nicht einmal das bißchen Ruhe, das ihm zustand. Besonders beachtenswert ist aber, daß Jesus sich wegen dieses Mangels an Rücksicht nie beklagte oder unwillig wurde. Dadurch bewies er eine weitere wunderbare Eigenschaft: seine außergewöhnliche Geduld.
28. (a) Was zeigte sich vor allem, als Jesus in Kapernaum einmal einen Gelähmten heilte? (b) Freuten sich alle, die zugegen waren, als sie dieses Wunder sahen?
28 Nachdem Jesus einmal einige Tage von Kapernaum fort gewesen war, wurde berichtet, daß er zurückgekehrt sei, und kurz darauf versammelten sich in dem Haus, in dem er wohnte, und darum herum so viele Menschen, daß man es nicht mehr betreten konnte. Vier tatkräftige Freunde eines Gelähmten machten daher kurzerhand ein Loch in das Dach und ließen diesen samt dem Tragbett an der Stelle hinunter, wo Jesus war. Diese ziemlich eigenartige Situation ist fast alles, woran sich manche Leute in Verbindung mit dieser Begebenheit erinnern können. Abgesehen davon, daß diese Tat großes Aufsehen erregte, war sie vor allem ein Beweis des Glaubens jener Menschen, und „Jesus [sah] ihren Glauben“. Er sagte deshalb: „Kind, deine Sünden sind vergeben.“ Nicht alle, die zugegen waren, freuten sich, dies zu hören. Einige Schriftgelehrte hatten in ihrem Herzen an Jesus Anstoß genommen. Da Jesus erkennen konnte, was in ihrem Herzen war, versuchte er, vernünftig mit ihnen zu reden: „Was ist leichter“, fragte er sie, „zu sagen: ‚Deine Sünden sind vergeben‘ oder zu sagen: ‚Steh auf und hebe dein Tragbett auf und geh umher.‘?“ Dann erklärte er, warum er den ersten Ausdruck gebraucht hatte, indem er sagte: „Damit ihr ... wißt, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben ...“ War das nicht eine freundliche Art, jene Schriftgelehrten zu tadeln? Auf diese Weise wurde ein gewaltiges Zeugnis von Gottes Macht und seinem Königreich gegeben, und die meisten der Anwesenden riefen daher aus: „So etwas haben wir niemals gesehen.“ — Mark. 2:1-12; Matth. 9:2-8.
29. Welche passende Antwort gab Jesus seinen Gegnern, die es mißbilligten, daß er mit Steuereinnehmern und Sündern aß?
29 Etwas, was den Leser dieser inspirierten Geschichtsberichte besonders beeindruckt, sind die treffenden, äußerst passenden und angebrachten Antworten, mit denen Jesus seinen Gegnern oft den Mund stopfte. Nachdem er zum Beispiel den Steuereinnehmer Levi zu einem seiner Nachfolger ausgewählt hatte, bereitete dieser ein großes Gastmahl und lud Jesus und seine Jünger sowie viele Steuereinnehmer und Sünder dazu ein. Die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten beschimpften Jesus, weil er mit diesen Menschen aß, die in ihren Augen verachtenswert, sündhaft und korrupt waren und die man meiden, ja denen man aus dem Weg gehen sollte. Mit welcher passenden Antwort stopfte er diesen Pharisäern den Mund? Er sagte: „Die Gesunden benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden. Ich bin gekommen, nicht um Gerechte, sondern Sünder zur Reue zu rufen.“ — Luk. 5:27-32.
„Der Mensch“ tat am Sabbat Gutes
30, 31. (a) Was geschah, als Jesus am Sabbat an den Teich Bethzatha kam? (b) Wie rechtfertigte Jesus es, am Sabbat Gutes zu tun?
30 Im Frühling des Jahres 31 u. Z. ging Jesus wieder nach Jerusalem, um das Passah zu feiern. In der Nähe des Schaftores der Stadt, an dem Teich, der Bethzatha genannt wurde, bot sich ihm ein Mitleid erregender Anblick. Er sah eine Menge Kranker, die geheilt werden wollten, einige waren blind, andere lahm, und wieder andere hatten verdorrte Glieder. Zu einem Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war, sagte Jesus: „Steh auf, heb dein Tragbett auf und geh umher.“ Der Mann stand auf und war vollständig geheilt. — Joh. 5:1-9.
31 Statt daß die Juden, die zugesehen hatten, nun Gott verherrlichten, machten sie Jesus heftige Vorwürfe, weil er dieses gute Werk am Sabbat getan hatte. Was antwortete ihnen Jesus? Er sagte: „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend.“ Ja, wie der Höchste unermüdlich für uns wirkt — er gibt uns auch am Sabbat Sonnenschein und Regen —, so wirkte auch Jesus, der in allem, was er tat, ein Meister war, für andere unermüdlich Gutes, selbst am Sabbat. — Joh. 5:10-17.
32, 33. Welche andere Anklage erhoben die Gegner gegen Jesus, abgesehen davon, daß sie ihm Vorwürfe machten, weil er am Sabbat Wunder tat? Was erwiderte er jedoch darauf?
32 Nahmen die Juden die Erklärung Jesu an? Nein, sie wurden statt dessen noch wütender und suchten ihn erst recht „zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern Gott auch seinen eigenen Vater nannte, wodurch er [wie sie dachten] sich Gott gleichmachte“. Es ist fast unbegreiflich, wie diese Menschen durch ihre religiösen Überlieferungen so verblendet sein konnten, daß sie trotz der unwiderlegbaren Beweise dafür, daß Jesus der Messias war, nicht anerkennen wollten, daß Gott diesen Mann durch ihn geheilt hatte. Trotzdem argumentierte Jesus weiter mit ihnen, indem er ihnen bewies, daß er sich Gott nicht gleichmachte, sondern daß er die Ehre für das, was er getan hatte, Jehova zuschrieb. Er sagte: „Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht.“ Sie würden ihn sogar größere Dinge tun sehen, denn die Zeit würde kommen, „in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören“ würden, ja er sagte: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden.“ — Joh. 5:18-30.
33 Dachte Jesus, als er mit jener Menge über diese erhabenen Wahrheiten sprach, wirklich, er würde sie davon überzeugen, daß er der Messias sei? Kaum. Er war nicht so naiv. Daher beendete er dieses Gespräch mit den Worten: „Wenn ihr Moses glaubtet, würdet ihr mir glauben, denn jener schrieb über mich. Doch wenn ihr dessen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“ — Joh. 5:46, 47.
34. Warum wurde ein anderes Mal den Jüngern Jesu vorgeworfen, sie hätten den Sabbat gebrochen?
34 Als Jesus mit seinen Jüngern nach dem Passah in Jerusalem auf dem Weg zurück in den Bezirk Galiläa durch ein Getreidefeld kam, pflückten die Jünger einige Ähren ab und aßen sie. Da warfen ihnen die Pharisäer wiederum vor, den Sabbat gebrochen zu haben. Jesus erwiderte ihnen, der Sabbat sei um des Menschen willen gemacht worden, nicht der Mensch um des Sabbats willen, und außerdem sei „der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats“. — Mark. 2:23-28.
35. Wie bewies Jesus an einem anderen Sabbat seinen Gegnern, daß es angebracht war, am Sabbat Wunder zu wirken, und was war das Ergebnis?
35 Als Jesus an einem anderen Sabbat in einer Synagoge war, paßten die Pharisäer genau auf, ob er den Sabbat dadurch „brechen“ würde, daß er die verdorrte Hand eines Menschen heilte. Um einen Anklagegrund gegen ihn zu haben, fragten sie ihn: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?“ Jesus stellte ihnen die Gegenfrage: „Welcher Mensch unter euch, der ein einziges Schaf hat, wird dieses, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreifen und es herausheben?“ Darauf sagte er zu dem Menschen, er solle seine Hand ausstrecken, und sie wurde sogleich wiederhergestellt und war so gesund wie die andere. Lobpriesen die religiösen Pharisäer diesmal Gott für den offenkundigen Beweis, daß Jesus der Messias war? Nein, im Gegenteil, sie wurden von einer maßlosen Wut erfüllt, „gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, damit sie ihn vernichten könnten“. Wiederum bewies der „Herr des Sabbats“, daß er diese übelgesinnten Männer nicht fürchtete. Er fuhr fort, Gutes zu tun, indem er alle sieben Tage in der Woche damit beschäftigt war, die Aufgabe zu erfüllen, die ihm Jehova übertragen hatte. — Matth. 12:9-14; Luk. 6:5-11.
Der Meisterlehrer drängte unermüdlich voran
36. Warum drängte die Zeit jetzt noch mehr als zu Beginn des Dienstes Jesu?
36 Drei Monate nach dem Passah des Jahres 31 u. Z. hatte Jesus sein Werk des Jüngermachens zur Hälfte beendet. Es verblieben ihm nur noch ein Jahr und neun Monate, um seine Aufgabe zu erfüllen und das wirkliche Leben fest zu ergreifen. Er durfte keine Zeit verlieren. Es mußte noch viel getan werden.
37. Welche berühmte Rede hielt Jesus in der Nähe von Kapernaum, und warum ist es für uns von besonderem Nutzen, sie zu lesen?
37 Um diese Zeit hielt Jesus seine berühmte Ansprache, die allgemein als Bergpredigt bekannt ist. Wo dieser Berg lag, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber es muß in der Nähe von Kapernaum am Galiläischen Meer gewesen sein. Weit wichtiger für uns ist das, was Jesus damals sagte. Die Bergpredigt ist in Matthäus, Kapitel fünf, Vers drei bis Kapitel sieben, Vers siebenundzwanzig zu finden. Was Jesus bei dieser Gelegenheit sagte, gab seinen Zuhörern bestimmt viel zu denken, wahrscheinlich mehr, als man in einigen Worten wiedergeben kann. Es würde uns allen guttun, uns hinzusetzen, diese Predigt durchzulesen und darüber nachzudenken. Jesus äußerte darin die Gedanken Gottes, seines himmlischen Vaters, unter dessen Inspiration und Leitung er sprach. Wenn wir also Gottes Gedanken denken möchten, sollten wir uns die Zeit nehmen, das, was damals gesagt wurde, zu lesen und darüber nachzusinnen.
38. Warum waren Jesu Lehrmethoden so wirkungsvoll?
38 Wie nahmen Jesu Zuhörer jene Ansprache unter freiem Himmel auf? „Die Volksmengen [waren] über seine Art zu lehren höchst erstaunt; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ Er war bestimmt ein Meisterlehrer, wie es auf Erden keinen zweiten gab. Was Jesu Lehrmethoden unter anderem auszeichnete, waren Einfachheit, Kürze, Klarheit, unumstößliche Logik, gute Veranschaulichungen und tiefgründige Fragen, die seine Zuhörer veranlaßten, ihr Herz zu erforschen und sich entweder für oder gegen die Wahrheit zu entscheiden. — Matth. 7:28, 29.
39. Was gebrauchte Jesus außer seinen erstaunlichen Lehrmethoden noch, um die Menschen davon zu überzeugen, daß er der Messias war?
39 Der Große Lehrer wandte in der zweiten Hälfte seiner Dienstzeit ebenfalls nicht nur wirkungsvolle Lehrmethoden an, sondern er tat auch viele Wunder, während er von Ort zu Ort zog. In Kapernaum heilte er den gelähmten Diener eines nichtisraelitischen Offiziers, weil er, wie er selbst sagte, „bei niemand in Israel ... so großen Glauben gefunden“ hatte. Als die Bahre mit der Leiche des einzigen Sohnes einer Witwe auf dem Weg zum Friedhof von Nain vorbeigetragen wurde, rührte Jesus sie an, und auf sein Geheiß wurde der Jüngling wieder lebendig. Welch ein Beweis dafür, daß Jesus der Messias war! — Matth. 8:5-13; Luk. 7:11-17.
40. Woran sollte Johannes der Täufer, der damals im Gefängnis war, erkennen, daß Jesus wirklich der Messias war?
40 Als Johannes der Täufer im Gefängnis von diesen wunderbaren Dingen hörte, sandte er Boten, die Jesus fragten: „Bist du der Kommende ...?“ Jesus gab ihnen zur Antwort, sie sollten ihm berichten, was sie mit eigenen Augen gesehen hätten: daß Blinde das Augenlicht erhalten, Lahme umhergehen, Aussätzige gereinigt, Taube hören und Tote auferweckt würden und daß den Armen die gute Botschaft erzählt würde. Das würde Johannes bestimmt davon überzeugen, daß der „Kommende“ tatsächlich gekommen wäre. — Luk. 7:18-23.
41, 42. (a) Was geschah, als Jesus einmal bei einem Pharisäer zum Essen eingeladen war? (b) Wie zeigte der Meisterlehrer auf taktvolle Weise, daß selbstgerechten Personen nur wenig vergeben würde?
41 Selbst wenn sich Jesus Zeit zum Essen nahm, nutzte er jede Gelegenheit aus, Menschen über die Wahrheit zu belehren. Als er zum Beispiel einmal im Hause eines Pharisäers zu Tische lag, kam eine Frau, die als Sünderin bekannt war, bitterlich weinend herein, in der Hoffnung, Jesus würde ihr ihre Sünden vergeben. Sie wusch seine Füße mit ihren Tränen, trocknete sie mit ihrem Haar, küßte sie zärtlich und rieb sie mit kostbarem wohlriechendem Öl ein. Als der Pharisäer dies sah, verurteilte er Jesus in seinem Herzen, ja er mißbilligte den ganzen Vorfall. Beachten wir aber, wie der Meisterlehrer diesem selbstgerechten Pharisäer durch folgendes Gleichnis eine Lektion erteilte, die er bestimmt nicht so bald wieder vergaß. Zwei Männer waren die Schuldner eines gewissen Geldverleihers; der eine schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere nur fünfzig. Da die Schuldner nicht bezahlen konnten, erließ der Geldverleiher beiden die Schuld. Natürlich hätte der Schuldner, dem die größere Schuld erlassen worden war, den Geldverleiher deswegen um so mehr lieben sollen. Jesus wandte das Gleichnis auf den vorliegenden Fall an, indem er sagte:
42 „Ich bin in dein Haus eingetreten; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben. Diese Frau aber hat meine Füße mit ihren Tränen benetzt und sie mit ihrem Haar abgetrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese Frau aber hat von der Stunde an, da ich hereinkam, nicht aufgehört, meine Füße zärtlich zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl eingerieben, diese Frau aber hat meine Füße mit wohlriechendem Öl eingerieben. Deshalb sage ich dir: Ihre Sünden sind vergeben, obwohl es ihrer viele sind, weil sie viel geliebt hat; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“ — Luk. 7:36-50.
43. Was geschah, als Jesus die Städte und Dörfer in Galiläa zum zweiten Mal besuchte?
43 Kurz danach besuchte Jesus die Städte und Dörfer in Galiläa zum zweiten Mal. Seine zwölf Apostel und einige gottesfürchtige Frauen begleiteten ihn. Auf dieser Reise trieb er weitere Dämonen aus, wurde er erneut von den Pharisäern angegriffen, gebrauchte er weitere Gleichnisse, öffnete er weiteren Blinden die Augen, auferweckte er weitere Tote und tröstete er weitere Bedrückte mit der guten Botschaft von seinem herrlichen Königreich. — Matth. 12:22-45; 13:1-52; Luk. 8:1-3.
44. Was bewirkte die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich im Land der Gadarener?
44 Bei dieser Rundreise überquerte Jesus das Galiläische Meer und kam in das Land der Gadarener. Wie wurde der Große Lehrer in diesem neuen Gebiet aufgenommen? Nachdem er eine „Legion“ Dämonen aus zwei Männern ausgetrieben hatte und die Dämonen eine Herde Schweine veranlaßt hatten, einen Steilhang hinabzustürmen, drangen die Bewohner der Stadt darauf, daß er aus ihrem Gebiet weggehe. Wehrte sich Jesus, und weigerte er sich wegzugehen? Nein, dazu war die Zeit zu kurz. Er hatte ein Zeugnis gegeben. Mindestens einer der Besessenen glaubte an Jesus, und Jesus belohnte ihn, indem er ihn beauftragte, die gute Botschaft unter seinen Verwandten und in den miteinander verbündeten Städten, Dekapolis genannt, zu verbreiten. Deshalb war es nicht nötig, daß Jesus dort blieb. Würdigere Menschen warteten begierig darauf, daß er das Galiläische Meer wieder überquerte, damit sie den Segen seiner Gegenwart verspüren könnten, Menschen wie Jairus, dessen Tochter im Sterben lag, und die nicht mit Namen genannte Frau, die schon zwölf Jahre an einem Blutfluß litt, den bisher kein Arzt hatte heilen können. Ja, die Zeit war zu kurz, um an undankbare, feindlichgesinnte Personen verschwendet zu werden. — Matth. 8:28-34; Mark. 5:1-43.
45. Wie reagierten die Bewohner der Stadt Nazareth, als Jesus wieder in ihre Synagoge kam, um zu lehren, und woran erinnerte ihn das?
45 Ob Jesus, wenn er in seine Heimatstadt Nazareth zurückkehrte, bei den Bewohnern wohl eine Änderung ihres Herzenszustandes feststellen könnte? Ob sie inzwischen ihren Fehler eingesehen hätten und ihren edelsten Bürger willkommen heißen würden? Als er nach seiner Rückkehr in ihrer Synagoge lehrte, waren sie über seine Weisheit höchst erstaunt. Dennoch nahmen sie Anstoß an ihm, weil er ihrer Meinung nach nur „des Zimmermanns Sohn“ war. Als Jesus sagte: „Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausgenommen in seinem Heimatgebiet und in seinem eigenen Hause“, dachte er wahrscheinlich an den Propheten Jeremia und daran, wie dieser von den Bewohnern seiner Heimatstadt verworfen worden war. — Matth. 13:54-58; Jer. 1:1; 11:21.
Ein noch größeres Zeugnis wird gegeben
46, 47. (a) Ließ Jesus nach zwei Jahren intensiven Zeugnisgebens in seiner Predigttätigkeit nach? (b) Was sagte Jesus über die geistige Verfassung des Volkes, als er das Gebiet zum dritten Mal besuchte, und was sollte nach seinen Worten deswegen getan werden?
46 Man könnte ohne weiteres annehmen, Jesus hätte, nachdem er nun ungefähr zwei Jahre intensiv gepredigt, verschiedene Gebiete wieder besucht und vor Tausenden von Zuschauern unzählige Wunder gewirkt hatte, auf den Gedanken kommen können, seine Anstrengungen zu vermindern. Aber gerade das Gegenteil war der Fall; wir stellen fest, daß er Schritte unternahm, um das Predigtwerk zu beschleunigen und auszudehnen.
47 Zunächst begab sich Jesus auf eine dritte Reise durch Galiläa. Er besuchte „alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art Krankheit und jede Art Gebrechen“. Was er auf dieser Rundreise sah, überzeugte ihn mehr denn je davon, daß das Predigtwerk unbedingt noch mehr ausgedehnt und noch intensiver durchgeführt werden mußte. Überall, wohin er kam und wo er die Volksmengen sah, „empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben“. „Ja, die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige“, sagte er. Wie konnte diesem Übelstand abgeholfen werden? „Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende“, lautete der Rat Jesu. — Matth. 9:35-38.
48. Welche Weisungen gab Jesus den Zwölfen, bevor er sie zum Predigen aussandte?
48 Seinem inbrünstigen Gebet entsprechend, unternahm dieser eifrige, tatkräftige Mann auch Schritte, um weitere Prediger der guten Botschaft auszusenden. Er rief die zwölf Apostel zu sich und sandte sie je zwei und zwei aus, und so wurde das Gebiet von sechs Paaren von Königreichspredigern durchgearbeitet, die in sechs verschiedene Richtungen auszogen. Als Jesus diese Vollzeitprediger aussandte, sagte er ihnen genau, wohin sie gehen, wem sie predigen und wen sie meiden sollten. Sie sollten auch genau das sagen und tun, was sie ihn hätten sagen hören und ihn hätten tun sehen. „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘“ Durch die Kraft des heiligen Geistes würden sie imstande sein, ‘Kranke zu heilen, Tote aufzuerwecken, Aussätzige zu reinigen und Dämonen auszutreiben’. Sie sollten für diese göttlichen Heilungen kein Geld verlangen. „Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt“, lautete die Regel, an die sie sich halten sollten. — Matth. 10:1-42; Mark. 6:7-13.
49. Warum beschlossen Jesus und seine Apostel, sich an einen einsamen Ort zurückzuziehen? Doch was geschah?
49 Als die Zwölf zurückkehrten und über die wunderbaren Erfahrungen berichteten, die sie gemacht hatten, sagte Jesus, sie sollten sich mit ihm an einen einsamen Ort außerhalb der Stadt zurückziehen, denn da, wo sie waren, „kamen und gingen [viele], und sie hatten nicht einmal Muße, ein Mahl einzunehmen“. Die Leute erfuhren jedoch, wohin sie gingen, und so liefen sie dahin und kamen Jesus und seinen Jüngern noch zuvor. Was tat nun dieses vollkommene Vorbild der Selbstlosigkeit und Freigebigkeit, der Große Lehrer? Als er sie sah, „ergriff ihn Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne einen Hirten. Und er fing an, sie viele Dinge zu lehren.“ Die Zeit verging. Es wurde spät. Alle waren hungrig. Da speiste dieser wunderwirkende Mann Gottes fünftausend Männer mit nur fünf Broten und zwei Fischen, und es blieben noch zwölf Körbe voll Brocken übrig! — Mark. 6:30-44.
50. An welchen weit voneinander entfernt liegenden Orten war Jesus, wie berichtet wird, innerhalb kurzer Zeit noch tätig?
50 Diese Begebenheit trug sich um die Passahzeit des Jahres 32 zu, was bedeutete, daß Jesus nur noch etwa ein Jahr Zeit hatte, um sein Werk zu beenden und sich des wirklichen Lebens, das ihm als Lohn für seine Treue in Aussicht stand, als würdig zu erweisen. Es sollte uns daher nicht überraschen, festzustellen, daß er in dieser kurzen Zeit noch an weit voneinander entfernt liegenden Orten predigte, um so ein noch größeres Zeugnis zu geben, ein noch größeres Gebiet und noch mehr Menschen zu erreichen. Zunächst finden wir ihn in der Umgebung von Kapernaum am Nordufer des Galiläischen Meeres. Danach hält er sich an der Mittelmeerküste in der Nähe der Städte Tyrus und Sidon auf und wirkt Wunder. Kurz danach befindet er sich weit davon entfernt, im Osten des Galiläischen Meeres und am Oberlauf des Jordan, wo er in den zehn Städten, Dekapolis genannt, predigt und Wunder wirkt. — Mark. 7:24-37.
51. Welche Beschwerden und Unannehmlichkeiten mußte Jesus zweifellos auf sich nehmen? Warum werden diese Dinge aber offenbar nicht erwähnt?
51 Wenn man überlegt, so hat Jesus bestimmt große Strecken zu Fuß zurückgelegt, um diese verstreuten Orte zu erreichen. Er beklagte sich aber nie über die körperlichen Anstrengungen oder die durch Hitze, Regen, Staub oder Schmutz verursachten Unannehmlichkeiten. Das alles war so unwichtig, daß es nie erwähnt wird. Das wichtigste oder wesentlichste war das lebenrettende Predigtwerk, das Jesus durchführte, und darüber berichten die inspirierten Bibelschreiber hauptsächlich.
52. Wer waren die größten Gegner Jesu, und was beweist, daß sie niemals bereut und den Messias angenommen hätten?
52 Das heißt aber nicht, daß die Bibel uns völlig verschweigt, was Jesus während seines Dienstes alles erduldete. Sie berichtet sehr viel darüber, wie er vor allem von den geistlichen Führern verfolgt und bekämpft wurde. Von Anfang bis Ende seines Dienstes auf Erden mußte er ständig ihre Angriffe abwehren. Über zwei Jahre hatte er nun dem Volk durch seine Wunder immer wieder aufs neue bewiesen, daß er wirklich der Sohn Gottes war. Als er einmal gerade Tausende von Menschen (viertausend Männer, außer Frauen und Kindern) mit nur sieben Broten und einigen Fischen gespeist hatte — eine Tat, die selbst den ungläubigsten Skeptiker hätte überzeugen müssen —, kamen die Pharisäer und Sadduzäer und verlangten vom Himmel ein Zeichen dafür, daß er der Messias war. Wie reagierte Jesus? Er wiederholte lediglich das, was er ihnen schon früher einmal gesagt hatte: „Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend ein Zeichen, doch wird ihr kein Zeichen gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas.“ Und das, was geschah, als das „Zeichen Jonas“ eintrat, das heißt, als Jesus drei Tage im Herzen der Erde war, wie Jona drei Tage im Bauche des Fisches gewesen war, bestätigte, daß jene „bösen und ehebrecherischen“ Menschen tatsächlich nicht glaubten. — Matth. 15:32 bis 16:4; 12:38-40.
53. Welches bedeutungsvolle Ereignis spielte sich kurz vor dem Ende es zweijährigen Dienstes, den Jesus in Galiläa durchführte, ab, und wo?
53 Bevor Jesus seinen ausgedehnten Dienst in Galiläa beendete, nachdem er fast zwei Jahre dort tätig gewesen war, nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich auf einen hohen Berg. Dort, wahrscheinlich auf dem 2 750 Meter hohen Hermon, wurden sie Zeugen der Umgestaltungsszene. — Matth. 17:1-13.
Jesus wendet seine ganze Aufmerksamkeit dem Süden zu
54. Auf welches Gebiet konzentrierte Jesus seine Tätigkeit in den letzten sechs Monaten?
54 Im Herbst des Jahres 32, zur Zeit des Laubhüttenfestes, verlegte Jesus den Mittelpunkt seiner Tätigkeit nach dem Süden und wirkte vorwiegend in und um Jerusalem und in den Bezirken Judäa und Peräa. Nur in diesen Gebieten predigte er in den letzten sechs Monaten seines Dienstes auf Erden. Wie überall, so lehrte Jesus auch hier weise Gebote und gerechte Grundsätze, wobei er oft passende Gleichnisse gebrauchte. Einige seiner bedeutendsten Aussprüche und Prophezeiungen stammen aus der Zeit dieses Feldzuges im Süden.
55. Wo predigte Jesus trotz Widerstandes, und was sagte er zu den Gläubigen und was zu denen, die ihm nicht glaubten?
55 Je näher das Ende kam und je verwegener die Feinde wurden, desto vorsichtiger mußte Jesus sein, damit sie ihn nicht vor der von Gott festgesetzten Zeit töteten. (Joh. 7:1-19, 25) Versteckte sich dieser tatkräftige Prediger deswegen aber etwa in den Bergen, oder schwächte er seine Botschaft ab, um die religiösen Gefühle der Geistlichen ja nicht zu verletzen? Keineswegs. Er ging freimütig in den Tempel und begann, wie er es gewohnt war, die Menschen zu lehren. Zu denen, die ihm glaubten, sagte er: „Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Zu den Gegnern dagegen sagte er: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun.“ — Joh. 8:31, 32, 44.
56. Was wurde getan, um die Scheidung der Menschen in der kurzen Zeit, die Jesus für seinen Dienst noch verblieb, zu beschleunigen?
56 Jesus erkannte, daß auch in diesem Gebiet ‘die Ernte groß war, der Arbeiter aber wenige waren’. Wenn also in der begrenzten Zeit, die ihm zur Verfügung stand, in diesem Gebiet noch ein wirkungsvolles Zeugnis gegeben werden sollte, wie dies in den zwei Jahren im Norden geschehen war, dann mußte eine gewisse Vorarbeit geleistet werden. Er bezeichnete daher „siebzig andere und sandte sie zu zweit vor sich her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst zu gehen im Begriff war“. Das bedeutete, daß anstelle der sechs Paare, die im Jahr zuvor in Galiläa ausgesandt worden waren, nun fünfunddreißig Paare von Zeugen durch das Land ziehen und ausrufen würden: „Das Königreich Gottes hat sich euch genaht.“ Auf diese Weise würden die Menschen vorbereitet und könnten, wenn der Messias in ihre Stadt käme, schnell entscheiden, ob sie für oder gegen ihn wären. — Luk. 10:1-16.
57. Was sagte Jesus, als die siebzig Evangelisten zurückkehrten und sich darüber freuten, daß die Dämonen ihrer Stimme gehorchten, und was meinte er damit?
57 Als die Siebzig mit Freuden zurückkehrten, sagten sie zu Jesus: „Selbst die Dämonen werden uns durch die Benutzung deines Namens unterworfen.“ Er sagte jedoch zu ihnen: „Freut euch nicht darüber, daß euch die Geister unterworfen werden, sondern freut euch, weil eure Namen in den Himmeln eingeschrieben sind.“ Ja, die Macht über die Dämonen war lediglich ein Beweis, daß Jehova Macht über diese hatte; ob aber jemandes Name im Himmel eingeschrieben würde, hing von seiner Treue ab. Er mußte sich bemühen, treu zu bleiben, ob er nun Dämonen austrieb oder etwas weniger Aufsehenerregendes tat. — Luk. 10:17-24.
58. Welche bedeutsamen Wahrheiten lehrte der Große Lehrer unter anderem während seines Dienstes im Süden?
58 Betrachten wir einige der erhabenen Wahrheiten, die dieser unermüdliche Lehrer lehrte, während er in seinem Dienst von einer Situation in die andere kam. Tagtäglich brachte er neue Wahrheiten aus der Schatzkammer der Weisheit und Erkenntnis seines Vaters hervor. Aus seiner Erzählung von dem freundlichen Samariter lernten seine Zuhörer, was echte Nächstenliebe und echte Barmherzigkeit ist. Martha wurde getadelt, weil sie sich zuviel Sorgen um materielle Dinge machte; Maria wurde wegen ihrer Einstellung gelobt. Dämonen wurden nicht durch Satan, den „Herrscher der Dämonen“, sondern durch den „Finger“ Gottes ausgetrieben. (Luk. 10:24-42; 11:14-22) Mache dir nie Sorgen wegen Nahrung und Kleidung, suche aber beständig Gottes Königreich, und alle notwendigen Dinge werden dir hinzugefügt werden. Die „kleine Herde“ sollte sich nicht fürchten, denn ihr Vater wird sie am Königreich teilhaben lassen. Den „treuen Verwalter“ setzt der Herr über seine ganze Habe. — Luk. 12:22-32, 41-44.
59. Was antwortete Jesus seinen Gegnern, als er wiederum kritisiert wurde, weil er am Sabbat Kranke heilte?
59 Als Jesus kritisiert wurde, weil er am Sabbat eine Frau geheilt hatte, die achtzehn Jahre zusammengekrümmt gewesen war, sagte er: „Heuchler, bindet nicht ein jeder von euch am Sabbat seinen Stier oder seinen Esel von der Krippe los und führt ihn weg, um ihn zu tränken? War es also nicht angebracht, daß diese Frau, die eine Tochter Abrahams ist und die der Satan, siehe! achtzehn Jahre gebunden hielt, von dieser Fessel am Sabbattag gelöst werde?“ Als er ein anderes Mal an einem Sabbat einen Mann heilte, der die Wassersucht hatte, sagte er: „Wer von euch, dessen Sohn oder Stier in einen Brunnen fällt, wird ihn am Sabbattag nicht sogleich herausziehen?“ — Luk. 13:10-17; 14:1-6.
60. Beschreibe einige der interessanten Gleichnisse, die der Große Lehrer gebrauchte.
60 Und wie lehrreich und nützlich waren doch die Gleichnisse des Großen Lehrers! Sehr oft stopfte er den Kritikern unter seinen Zuhörern durch ein passendes Gleichnis den Mund. Betrachten wir kurz einige davon. Ein reicher Mann, der aber nicht reich war Gott gegenüber, wollte seine Scheunen abbrechen und größere bauen, doch dann starb er über Nacht. (Luk. 12:13-21) Das Königreich Gottes gleicht einem winzigen Senfkorn, das wächst und ein großer Baum wird, oder einem bißchen Sauerteig im Mehl. (Luk. 13:18-21) Bei einem Festmahl sollte man als Gast einen der unteren Plätze einnehmen, wenn man später höher hinaufrücken möchte. Wer einen Turm bauen möchte, berechnet zuerst die Kosten; ein König, der weiß, daß er eine Schlacht nicht gewinnen kann, wirbt unverzüglich um Frieden. Ein Hirt freut sich mehr über ein verlorenes Schaf, das er wiedergefunden hat, als über die neunundneunzig, die in Sicherheit sind; eine Frau freut sich über eine verlorene Münze, die sie wiederfindet, mehr als über die neun, die sie nicht verloren hat. (Luk. 14:7-11, 28-33; 15:4-10) Da ist ferner das berühmte Gleichnis vom verlorenen Sohn und das ebenso bekannte vom reichen Mann und von Lazarus. (Luk. 15:11-32; 16:19-31) Eine zudringliche Witwe wird von einem bösen Richter erhört, nur weil sie ihn ständig quält, ihr Recht zu verschaffen. Zwei Männer beten im Tempel; die Gebete des sündigen Steuereinnehmers werden erhört, die des selbstgerechten Pharisäers jedoch nicht. (Luk. 18:1-14) Das sind nur einige der vielen Gleichnisse, die dieser Meisterunterweiser gebrauchte.
Die letzten ruhmwürdigen Tage des Dienstes Jesu
61. Was mußte Jesus nach seinen eigenen Worten noch alles durchmachen, bevor sein irdischer Dienst beendet wäre?
61 Jesus wußte, welche Leiden und welchen Tod er binnen kurzem erdulden müßte. Darum warnte er seine Apostel zum dritten Mal vor diesen bevorstehenden Ereignissen, indem er sagte: „Seht! Wir gehen nach Jerusalem hinauf, und alles, was durch die Propheten über den Sohn des Menschen geschrieben steht, wird vollendet werden. Zum Beispiel wird er den Menschen der Nationen überliefert werden, und man wird Spott mit ihm treiben und ihn schmählich behandeln und ihn anspeien; und nachdem man ihn gegeißelt hat, wird man ihn töten, doch am dritten Tag wird er auferstehen.“ Jesus fürchtete sich nicht vor diesen Dingen; sein einziger Wunsch war, bis zum Tode treu zu bleiben und das ewige Leben im Himmel fest zu ergreifen. — Luk. 18:31-33.
62, 63. (a) Warum herrschten gewisse Zweifel darüber, ob Jesus im Jahre 33 zum Passah nach Jerusalem käme? (b) Wie wurden diese Zweifel am Sonntag, fünf Tage vor dem 14. Nisan, jedoch beseitigt?
62 Während die Vorbereitungen für das Passah im Gange waren, fragten sich die Leute in Jerusalem, ob Jesus wohl kommen werde oder nicht. „Die Oberpriester und die Pharisäer hatten nämlich Weisung gegeben, daß irgend jemand, der erfahre, wo er [Jesus] sei, es anzeigen sollte, damit sie ihn ergreifen könnten.“ — Joh. 11:55-57.
63 In dieser gespannten Atmosphäre kam Jesus tatsächlich — und wie er kam! In einem Triumphzug ritt er in die Stadt ein, während die Menschen vor ihm herzogen, ihre Kleider sowie Palmzweige vor ihm ausbreiteten und riefen: „Gesegnet ist der Eine, der als der König im Namen Jehovas kommt!“ Das bewirkte, daß „die ganze Stadt in Bewegung“ geriet, und die Pharisäer sagten zueinander: „Ihr seht, ihr richtet gar nichts aus. Seht! Die Welt ist ihm nachgelaufen.“ Als daher an jenem Sonntag die Dunkelheit hereinbrach, zog sich Jesus zurück und verbrachte die Nacht außerhalb der Stadt, wo er in Sicherheit war. Es standen ihm noch fünf Tage eifriger Tätigkeit bevor. — Luk. 19:36-38; Matth. 21:1-11; Joh. 12:12-19.
64. Was tat Jesus am Montag dieser letzten Woche, und warum?
64 Tags darauf, am Montag, reinigte Jesus den Tempel, indem er die Händler hinaustrieb und die Tische der Geldwechsler umstieß. Er war kein Anarchist, der einen Tumult oder eine Revolution heraufbeschwor. Er war der gerechte Sohn Gottes, und er rechtfertigte seine Handlungsweise, indem er sich auf die Heilige Schrift berief. Er sagte: „Es steht geschrieben: ,Mein Haus wird ein Haus des Gebets genannt werden‘, ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.“ Wir erinnern uns, daß Jesus drei Jahre vorher den gleichen glühenden Eifer für Jehovas reine Anbetung bewiesen und den Tempel auf ähnliche Weise von diesen habsüchtigen Geschäftsleuten gesäubert hatte. Was bewirkte diese zweite Reinigung? „Die Oberpriester und die Schriftgelehrten und die Prominenten des Volkes suchten ihn zu vernichten.“ Dadurch bewiesen sie, daß sie sich nicht geändert hatten und sich auch nicht ändern würden. — Matth. 21:12, 13; Luk. 19:45-48.
65, 66. (a) Was sagte Jesus der Menge im Tempel am Dienstag unter anderem? (b) Was enthüllte Jesus seinen Aposteln durch weiteren Aufschluß, den er ihnen in Form von Prophezeiungen und Gleichnissen gab?
65 Der Dienstag war für den anscheinend unermüdlichen Jesus ebenfalls sehr ausgefüllt. Er lehrte die Volksmengen im Tempel, obwohl die Oberpriester und die älteren Männer seine Befugnis anzweifelten. Mit seinen Gleichnissen von den beiden Söhnen, von den bösen Weingärtnern und vom Hochzeitsfest sprach er unmittelbar diese treulosen geistlichen Führer an. (Matth. 21:23 bis 22:14) Als man ihn durch Fragen über das Zahlen von Steuern, über die Auferstehung und darüber, welches das größte Gebot im „Gesetz“ sei, fangen wollte, beantwortete er sie alle durch unwiderlegliche Argumente. Dann stellte er selbst eine Frage, und zwar eine, die die Abstammung des Messias betraf und die sie zum Schweigen brachte: „Niemand war imstande, ihm ein Wort zu erwidern, noch wagte es jemand von jenem Tage an, ihn noch weiter zu befragen.“ (Matth. 22:15-46) Bei dieser Gelegenheit äußerte Jesus auch eine scharfe Verurteilung der heuchlerischen Schriftgelehrten und Pharisäer — eine meisterhaft formulierte Anklage. — Matth. 23:1-39.
66 Als Jesus aus dem Tempelbezirk wegging, sprach er die prophetischen Worte: „Wahrlich, ich sage euch: Keinesfalls wird hier ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird.“ Dann ging er mit seinen Aposteln zum Ölberg hinaus. Dort äußerte er seine weitreichende Prophezeiung über das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge sowie die Gleichnisse von den zehn Jungfrauen, von den Talenten und von der Scheidung der Schafe von den Böcken. — Matth. 24:1 bis 25:46.
67. Welches schändliche Geschehen kennzeichnete den Mittwoch?
67 Am Mittwoch, während sich Jesus in Bethanien aufhielt, heckten die Feinde in Jerusalem einen vom Teufel inspirierten Plan aus, um Jesus heimlich zu ergreifen. „Die Oberpriester und die älteren Männer des Volkes [versammelten sich] im Hofe des Hohenpriesters, der Kaiphas hieß, und beratschlagten miteinander, um Jesus durch einen listigen Anschlag zu ergreifen und ihn zu töten.“ Gerade zur rechten Zeit erschien Judas Iskariot als bereitwilliges Werkzeug für das Verbrechen auf dem Schauplatz und fragte: „Was wollt ihr mir geben, daß ich ihn an euch verrate?“ Ein Betrag von dreißig Silberstücken wurde vereinbart. — Matth. 26:3-16.
68. Was geschah am Donnerstag nach Sonnenuntergang?
68 Der Donnerstag war ausgefüllt mit den letzten Vorbereitungen für das jährliche Passahfest. An diesem Abend, nach Sonnenuntergang, waren Jesus und seine zwölf Apostel in einem großen Obergemach in Jerusalem versammelt, um das Passah zu feiern, das sich schließlich als das letzte gesetzliche Passah unter der Vorkehrung des Gesetzesbundes erwies. Welch ein denkwürdiger Anlaß! Noch vor dem nächsten Sonnenuntergang sollte Jesus sein irdisches Leben niedergelegt haben, um das wirkliche Leben, ewiges Leben und Unsterblichkeit, zu ergreifen! — Mark. 14:12-16.
69. Welche Ereignisse spielten sich nach dem letzten Passah in den letzten Stunden des Lebens Jesu nacheinander ab?
69 Dort, in der Stille eines oberen Gastzimmers, waren sie, Jesus und seine zwölf Apostel, nun versammelt. Es sollte eine lange, schlaflose Nacht für diesen treuen Sohn Gottes werden. Dramatische Dinge von außergewöhnlicher Bedeutung sollten sich in den nächsten paar Stunden in rascher Folge abspielen. Die dreizehn Männer essen das Passah. Jesus wäscht seinen Aposteln die Füße. Judas wird als der Verräter bezeichnet; er geht plötzlich weg. Dann wird das Gedächtnismahl eingesetzt, und die elf treuen Apostel werden eingeladen, mit Jesus an einem Königreichsbund teilzuhaben. Jesus betet. Dann begeben sich die elf zusammen mit Jesus zum Garten Gethsemane. Dort betet Jesus inbrünstig, bevor er verraten und festgenommen wird. Das Verhör ist der reinste Hohn. Jesus wird von Annas aus zu Kaiphas geführt, dann zum Sanhedrin, zu Pilatus, zu Herodes und wieder zurück zu Pilatus. — Matth. 26:20 bis 27:2; Luk. 23:1-16.
70. Schildere die Situation vor dem Palast des Statthalters, als die Streitfrage um das Königtum aufkam.
70 Stellen wir uns diese Situation vor: eine laut schreiende Volksmenge vor einem ruhig dastehenden vollkommenen, unbescholtenen Menschen. Pilatus stellt Jesus die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Jesus antwortet: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.“ Da Pilatus an Jesus keine Schuld findet, führt er ihn der Menge erneut vor und sagt: „Seht! Der Mensch!“ Die Menge schreit: „An den Pfahl mit ihm! An den Pfahl mit ihm!“ Pilatus fragt: „Soll ich euren König an den Pfahl bringen?“ Die Oberpriester antworten: „Wir haben keinen König außer Cäsar.“ — Joh. 18:28 bis 19:16.
71. Beschreibe die Hinrichtung des unschuldigen Sohnes Gottes durch die römischen Soldaten.
71 Nachdem man diesen Gerechten dann gegeißelt, mit Dornen gequält, ins Gesicht geschlagen und angespien hatte, schlug man ihn an einen Marterpfahl, wo er eines qualvollen langsamen Todes starb. Am Freitag, dem 14. Nisan des Jahres 33 u. Z., ungefähr um 15 Uhr rief Jesus bei seinem letzten Atemzug aus: „Es ist vollbracht!“ — Mark. 15:16-20; Joh. 19:1-3, 30.
72, 73. Was vollbrachte Jesus unter anderem alles während seines kurzen Dienstes hier auf Erden?
72 Ja, alles, wozu Jehova seinen einziggezeugten Sohn auf die Erde gesandt hatte, war vollbracht worden. Jesus hatte durch das, was er gelitten hatte, Gehorsam gelernt; er hatte den Teufel als Lügner bloßgestellt und Jehova in der Streitfrage um die universelle Souveränität gerechtfertigt. Er war gekommen, um ‘für die Wahrheit Zeugnis abzulegen’, und das hat er bestimmt getan. Er verkündete den Armen gute Botschaft, tröstete die Trauernden und verkündete Jehovas Tag der Rache überall, ohne Ansehen der Person. Jesus wirkte das Gute, war reich an vortrefflichen Werken, war mit seiner Zeit und Kraft anderen gegenüber äußerst freigebig, teilte seine umfangreichen Kenntnisse und seine Weisheit bereitwillig mit seinen Mitmenschen und konnte schließlich das wirkliche Leben, das ewige Leben im Himmel bei seinem Vater, fest ergreifen. — Joh. 18:37; 1. Tim. 6:12, 18, 19; Hebr. 5:8.
73 In all diesem hinterließ uns Jesus auch ein Beispiel, damit wir seinen Fußstapfen genau nachfolgen können.
„Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist.“ — Phil. 2:5-9.
[Karte auf Seite 206]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Jesus verstärkte die Anstrengungen in seinem Dienst, indem er eine dritte Reise durch Galiläa unternahm, wobei er „alle Städte und Dörfer“ besuchte, um dort das Königreich Gottes zu predigen.
GALILÄA
Chorazin
Kapernaum
Bethsaida
Magadan
GALILÄISCHES MEER
Kana
Tiberias
Ebene Esdrelon
Nazareth
Tabor
Gadara
Nain
Jordan
Bethanien jenseits des Jordan
[Karte auf Seite 207]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Jesus durchzog in kurzer Zeit und fast ausschließlich zu Fuß ein Gebiet, das sich von Phönizien bis zur Dekapolis erstreckte.
MITTELMEER
PHÖNIZIEN
Sidon
Tyrus
ABILENE
Hermon
ITURÄA
Cäsarea Philippi
TRACHONITIS
GALILÄA
Chorazin
Kapernaum
Bethsaida
Kana
Magadan
Galiläisches Meer
Tiberias
Nazareth
Nain
Bethanien jenseits des Jordan (?)
SAMARIA
Salim (?)
Änon (?)
Samaria
Gerisim
Jakobsbrunnen
DEKAPOLIS
Damaskus
Raphana (?)
Hippos
Dion
Canatha
Gadara
Abila (?)
Skythopolis
Pella
Gerasa
Maßstab in Kilometern 0——10——20——30
[Bilder auf Seite 197]
Im Alter von zwölf Jahren war Jesus in Jehovas Tempel, hörte zu und stellte Fragen.
Nach seiner Taufe im Jahre 29 u. Z. begann Jesus seinen dynamischen Dienst.
[Bild auf Seite 199]
In seinem Eifer reinigte Jesus den Tempel Jehovas von denen, die ihn zu einem Kaufhaus gemacht hatten.
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Jesus lud die Fischer Jakobus und Johannes ein, ihn in seinem Dienst zu begleiten.
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Jesus heilte am Sabbat die verdorrte Hand eines Menschen
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Was Jesus in der Bergpredigt sagte, gab seinen Zuhörern viel zu denken.
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Selbst beim Essen, wie hier im Hause eines Pharisäers, nutzte Jesus jede Gelegenheit aus, die Wahrheit zu lehren.
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Jesus dehnte in den letzten Monaten seines Dienstes seine Tätigkeit aus, indem er 35 Paare von Zeugen als Wegbereiter vor sich hersandte.
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Kurz vor seinem Tod ritt Jesus im Triumphzug in Jerusalem ein; die ganze Stadt geriet in Bewegung.
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Pilatus konnte an Jesus keine Schuld finden, aber die wütende Menge schrie: „An den Pfahl mit ihm!“