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  • „Nach seiner Gewohnheit“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 15. 3. S. 164-169

„Nach seiner Gewohnheit“

„Nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbat in die Synagoge, und er stand auf, um vorzulesen.“ — Luk. 4:16.

1. Was verkündete Johannes der Täufer dem Volk im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung?

IM FÜNFZEHNTEN Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar in Rom erging Gottes Ausspruch an Johannes, den Sohn des Priesters Sacharja. Johannes kam in die Umgebung des Jordan „und predigte die Taufe als Symbol der Reue zur Vergebung der Sünden“. (Luk. 3:3) Johannes der Täufer machte seine Zuhörer auf die Worte des Buches Jesaja (40:3) aufmerksam und sprach: „Horch! Es ruft jemand in der Wildnis: ‚Bereitet den Weg Jehovas, macht seine Pfade gerade.‘“ (Luk. 3:4) Etwas Wunderbares sollte nämlich geschehen. Johannes sagte: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 3:2) Welch freudige Nachricht für die Juden! Sie sollten sich auf das Kommen ihres Königs vorbereiten. Darum sollte, symbolisch gesprochen, „jede Schlucht ... aufgefüllt und jeder Berg und Hügel eingeebnet werden, und die Krümmungen ... [sollten] zu geraden Wegen und die rauhen Stellen zu ebenen Wegen werden; und alles Fleisch ... [würde] Gottes Mittel zur Rettung sehen“. — Luk. 3:4-6.

2. (a) Was taten viele, die Johannes predigen hörten, und wer hätte er ihrer Ansicht nach sein können? (b) Wie beantwortete Johannes die Frage: „Ist er vielleicht der Christus?“?

2 Große Volksmengen, „Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans“, zogen in die Wildnis hinaus, um diesen Propheten zu sehen, der „eine Kleidung von Kamelhaar und einen ledernen Gürtel um seine Lenden“ trug und dessen „Nahrung aus Heuschrecken und wildem Honig“ bestand. Und welche Botschaft dieser Johannes verkündete! Sie veranlaßte viele seiner Zuhörer, unverzüglich zu handeln. „Man ließ sich von ihm im Jordan-Fluß taufen und bekannte dabei offen seine Sünden.“ (Matth. 3:4-6) Die Volksmengen waren begeistert und in gespannter Erwartung. Als sie seine Worte hörten und seine Aufrichtigkeit erkannten, überlegten sie, wer er wohl sei. „Ist er vielleicht der Christus?“ fragten sie sich. (Luk. 3:15) Johannes beantwortete diese Frage mit den Worten: „Ich für meinen Teil taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, welcher stärker ist als ich, dem die Riemen der Sandalen zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch mit heiligem Geist und Feuer taufen.“ (Luk. 3:16) Johannes wies damit auf Jesus, den Sohn Gottes, hin, der kurz danach zu ihm kam, um sich von ihm taufen zu lassen.

3. Welches Wunder geschah, als Jesus von Johannes getauft wurde?

3 Als Johannes der Täufer vorhersagte, die Juden würden mit heiligem Geist und mit Feuer getauft werden, war der Messias oder Christus noch nicht erschienen. Zur bestimmten Zeit kam er aber. „Als nun alles Volk getauft wurde, wurde auch Jesus getauft, und als er betete, wurde der Himmel geöffnet, und der heilige Geist kam in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme kam aus dem Himmel: ‚Du bist mein Sohn, der geliebte; an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.‘“ (Luk. 3:21, 22) Jesus war nun ungefähr dreißig Jahre alt. Die Leute, die ihn kannten, meinten, er sei der Sohn Josephs. Jesus war aber der Sohn Gottes! Was die Stimme, die aus dem Himmel kam, sagte, war richtig. Einunddreißig Jahre vorher hatte ein Engel zu Jesu jungfräulicher Mutter gesagt: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden.“ — Luk. 1:35.

JESUS VERHERRLICHT GOTT

4. Beschreibe die Umstände, unter denen Jesus dreimal von Satan versucht wurde.

4 Als Jesus aus dem Jordan heraufstieg, nachdem ihn Johannes der Täufer in dessen Fluten völlig untergetaucht hatte, war er voll heiligen Geistes. Der Geist Gottes führte ihn in die Wildnis, wo er sich vierzig Tage aufhielt. Dann trat der Teufel an Jesus, den Sohn Gottes, heran und wollte ihn durch drei Versuchungen unbedingt veranlassen, sich von seinem himmlischen Vater abzuwenden. Bei der ersten Versuchung forderte ihn der Teufel auf zu beweisen, daß er als Sohn Gottes einen Stein in ein Brot verwandeln könne, und wollte ihn dadurch veranlassen, sein vierzigtägiges Fasten abzubrechen. Jesus antwortete jedoch: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben.“ Darauf versuchte es der Teufel mit etwas anderem. Er zeigte Jesus in einem Augenblick alle Königreiche der bewohnten Erde und sagte: „‚Dir will ich diese ganze Gewalt und die Herrlichkeit von denselben geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem ich sie zu geben wünsche, dem gebe ich sie. Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.‘ Jesus gab ihm zur Antwort: ‚Es steht geschrieben: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.“‘“ So mißlang auch der zweite Versuch des Teufels, Jesus gegen seinen Vater aufzuhetzen. Als dann Jesus auf der Zinne des Tempels in Jerusalem stand, sagte der Teufel zu ihm: „‚Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich von hier hinab ...‘ Jesus gab ihm zur Antwort: ‚Es heißt: „Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“‘“ — Luk. 4:1-12.

DER ÖFFENTLICHE DIENST JESU

5. Was bestätigen alle vier Evangelienschreiber über Jesus?

5 Nach diesen drei Versuchungen des Teufels, denen Jesus erfolgreich standgehalten hatte, kehrte er in die Gegend von Galiläa zurück. Dort begann er in den Synagogen zu lehren und wurde von allen in Ehren gehalten. Nach einiger Zeit begab er sich in die Stadt Nazareth. „Er kam nach Nazareth, wo er aufgezogen worden war; und nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbat in die Synagoge, und er stand auf, um vorzulesen.“ (Luk. 4:16) Nicht nur Lukas berichtet, daß Jesus zeit seines Lebens die Gewohnheit pflegte, in den verschiedenen Städten Palästinas die Synagogen zu besuchen, sondern auch Matthäus, Markus und Johannes schreiben davon. Jesus versäumte nie — weder als Kind bei seinen Eltern noch als Zimmermann in Nazareth, noch nach seiner Taufe im Jordan —, am Sabbat mit den Juden in der Synagoge oder im Tempel in Jerusalem zusammenzukommen. Dorthin begab er sich, um Jehova anzubeten und das zu hören, was in Gottes Wort der Wahrheit geschrieben stand.

6, 7. (a) Mit welchen Worten schildert Lukas das, was sich abspielte, als Jesus einmal an einem Sabbat in Nazareth in die Synagoge ging? (b) Wie reagierten die Leute, die an jenem Sabbat in der Synagoge waren? (c) Warum hätten sie wissen sollen, daß Jesus kein gewöhnlicher Mensch war?

6 Nach dem Bericht des Lukas war Jesus an einem Sabbattag einmal in der Synagoge von Nazareth. Der Diener reichte ihm die Buchrolle Jesajas, und Jesus öffnete sie an der Stelle, die in unserer Bibel als Kapitel 61 bezeichnet ist, und las dann: „‚Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen die Freilassung zu predigen und den Blinden die Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.‘ Darauf rollte er die Buchrolle zusammen, gab sie dem Diener zurück und setzte sich; und die Augen aller in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet. Dann fing er an, zu ihnen zu sprechen: ‚Heute hat sich dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.‘“ (Luk. 4:18-21) Seine Zuhörer müssen große Augen gemacht haben, als er das sagte. Alle, die diese Worte des Propheten Jesaja hörten, glaubten, daß sich diese Wahrheiten eines Tages erfüllen würden. Aber doch nicht an diesem Mann! Dieser Jesus hatte ja, bis er dreißig Jahre alt war, in Nazareth gewohnt, und die meisten in der Synagoge kannten ihn. Nun hörten sie ihn sagen: „Heute hat sich dieses Schriftwort ... erfüllt.“ Das muß sie zum Nachdenken veranlaßt haben. Dieser Mann mußte im Auge behalten werden.

7 Sie begannen immerhin alle, „ein günstiges Zeugnis über ihn zu geben und sich über die gewinnenden Worte zu verwundern, die aus seinem Munde kamen, und sie sagten: ‚Ist dieser nicht ein Sohn Josephs?‘“ (Luk. 4:22) Diese Juden in der Synagoge von Nazareth hätten wissen sollen, daß Jesus kein gewöhnlicher Mensch war, denn nur etwa elf Kilometer nördlich von ihrer Stadt, in Kana in Galiläa, hatte er auf einem Hochzeitsfest, dem er als Gast beiwohnte, sein erstes Wunder gewirkt. Als der für das Fest vorgesehene Wein ausging, sagte Jesus zu den Männern: „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser.“ Sie füllten sechs Wasserkrüge bis zum Rande. „Und er sprach zu ihnen: ‚Schöpft nun davon und bringt es dem Festleiter.‘ ... Als nun der Festleiter das Wasser kostete, das zu Wein geworden war, aber nicht wußte, woher er kam, ... rief der Festleiter den Bräutigam und sagte zu ihm: ‚Jeder andere Mensch stellt zuerst den vortrefflichen Wein auf und wenn die Leute trunken sind, den minderwertigeren. Du hast den vortrefflichen Wein bis jetzt aufgehoben.‘ Jesus tat dies in Kana in Galiläa als den Anfang seiner Zeichen, und er machte seine Herrlichkeit kund; und seine Jünger glaubten an ihn.“ — Joh. 2:7-11.

8. Was müssen die Juden, die an jenem Tag in der Synagoge waren, über Jesus ebenfalls gewußt haben?

8 Die Besucher der Synagoge von Nazareth müssen auch gewußt haben, daß Jesus, als er nach Jerusalem hinaufgezogen war, um das vorangegangene Passah zu feiern, die Händler aus dem Tempel hinausgetrieben hatte. „Er [trieb] sie alle samt den Schafen und Rindern aus dem Tempel hinaus, und er schüttete die Münzen der Geldwechsler aus und stieß ihre Tische um. Und er sprach zu den Taubenverkäufern: ‚Schafft diese Dinge von hier weg! Hört auf, das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus zu machen!‘“ (Joh. 2:15-17) Sie müssen die aufsehenerregende Nachricht über die Geldwechsler gehört haben, denn „die Galiläer ... [hatten] alle Dinge gesehen ..., die er in Jerusalem beim Fest tat“. (Joh. 4:45) Darüber hinaus müssen sie gehört haben, daß Jesus vom Herannahen des Königreiches der Himmel sprach. (Matth. 4:17; Mark. 1:14, 15) Auch hatten sie sehr wahrscheinlich von dem zweiten Wunder gehört, das Jesus in Kana gewirkt hatte. Er hatte nämlich einen in Kapernaum daniederliegenden Knaben geheilt, während dessen Vater, ein Diener des Königs, mit ihm in Kana gesprochen hatte. In der gleichen Stunde, in der Jesus in Kana zu dem Vater gesagt hatte: „Dein Sohn lebt“, war der Knabe in Kapernaum gesund geworden. Wegen dieses Wunders war der Diener „mit seinem ganzen Hause gläubig“ geworden. (Joh. 4:46-54) So etwas wurde schnell überall bekannt, auch in Nazareth.

9, 10. Beschreibe, was dann in jener Synagoge geschah. Wie wirkte sich das aber auf die Gewohnheit Jesu, in die Synagoge zu gehen, aus?

9 Über all das dachten an diesem Sabbattag die Juden in der Synagoge von Nazareth sehr wahrscheinlich nach, während Jesus zu ihnen sprach. Dann hörten sie ihn sagen: „Zweifellos werdet ihr dieses Gleichnis auf mich anwenden: ‚Arzt, heile dich selbst; vollbringe die Dinge, von denen wir hörten, daß sie in Kapernaum geschehen sind, auch hier in deinem Heimatgebiet.‘“ (Luk. 4:23) Doch Jesus sagte zu ihnen: „Wahrlich ich sage euch, daß kein Prophet in seinem Heimatgebiet aufgenommen wird.“ (Luk. 4:24) Als er sie dann auf die Begebenheiten hinwies, die sich in den Tagen Elias und Elisas zugetragen hatten, wurden alle, „die diese Dinge in der Synagoge hörten, ... voller Wut“. „Und sie standen auf und trieben ihn eilends aus der Stadt hinaus, und sie führten ihn auf den Vorsprung des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn kopfüber hinabzustürzen. Er aber schritt mitten durch sie hindurch und ging seines Weges.“ (Luk. 4:28-30) Obwohl die Juden von Nazareth Jesus bei dieser Gelegenheit töten wollten, kehrte er wieder dahin zurück. Nach ungefähr einem Jahr ging er nach seiner Gewohnheit am Sabbat dort wieder in die Synagoge. Matthäus schreibt: „Nachdem er in sein Heimatgebiet gekommen war, begann er sie in ihrer Synagoge zu lehren, so daß sie ganz betroffen waren und sagten: ‚Woher hat dieser Mensch eine solche Weisheit und diese Machttaten? ...‘ ... Jesus aber sagte zu ihnen: ‚Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausgenommen in seinem Heimatgebiet und in seinem eigenen Hause.‘ Und wegen ihres Unglaubens verrichtete er dort nicht viele Machttaten.“ (Matth. 13:54-58) Jesus ging also „nach seiner Gewohnheit“ in Nazareth wieder in die Synagoge, obwohl man ihn vorher hatte töten wollen. Dadurch handelte er nach dem Grundsatz, den er predigte: „Liebt eure Feinde.“ — Matth. 5:44.

10 Die Synagoge war der Ort, an dem die Anbeter Gottes damals wöchentlich zusammenkamen, und dort hielt sich am Sabbat auch Jesus auf und lehrte. War er in Jerusalem, so ging er in den Tempel und lehrte dort. Jesus sprach zu großen Volksmengen, und seine Jünger waren bei ihm, um zu lernen. Er zögerte auch nicht, den damaligen jüdischen Religionsführern die Wahrheit zu sagen, und er bewies, daß sie Heuchler waren.

11. Wo, außer in der Synagoge, predigte Jesus noch, und was sagte er zu dem Oberpriester, der ihn über seine Lehren befragte?

11 Jesus predigte natürlich nicht nur in den Synagogen. Er lehrte die Volksmengen auch an den Abhängen der Berge am Galiläischen Meer und an dessen Ufern. Er sprach häufig mit seinen Jüngern auf dem Ölberg, in Privathäusern und im Tempel. Doch am Sabbat war er stets im „Hause unseres Gottes“ und lehrte. (Neh. 10:39) Darum sagte er zu dem Oberpriester, vor den er kurz vor seiner Hinrichtung am Marterpfahl gebracht worden war und der ihn über seine Jünger und über seine Lehren befragte, ohne Zögern: „Ich habe öffentlich zur Welt geredet. Ich habe immer in einer Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen; und ich habe nichts im Verborgenen geredet. Warum fragst du mich? Frage jene, die gehört haben, was ich zu ihnen redete. Siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.“ — Joh. 18:19-21.

12. (a) Wie führen Jehovas Zeugen heute ihr Predigtwerk durch? (b) Wie beschreibt ein Historiker die Organisation der ersten Christen?

12 Diese Leute wußten, daß Jesus während seiner dreieinhalbjährigen Dienstzeit nach seiner Gewohnheit regelmäßig den Zusammenkünften des Volkes Gottes beigewohnt und dort Gottes Wort gelehrt hatte, und Jehovas Zeugen wissen das ebenfalls. Darum haben auch sie es sich zur Gewohnheit gemacht, in ihren Königreichssälen regelmäßig zusammenzukommen und Gottes Wort, die Bibel, zu predigen und zu lehren. Auch sie haben „öffentlich zur Welt geredet“, und die heutigen Religionsführer wissen es. Über 1 034 268 Zeugen Jehovas pflegen jeden Monat von Haus zu Haus zu gehen, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu verkünden. Man sieht sie von Haus zu Haus gehen und beobachtet, wie sie die Bibel in den Wohnungen gutgesinnter Menschen und in ihren Königreichssälen studieren. Von dem Zeitpunkt an, da sich jemand Jehova hingegeben hat, um seinen Willen zu tun, und wie Jesus getauft worden ist, muß er wie die ersten Christen beweisen, daß er ein Diener Gottes ist. In dem Buch Outline of History (Weltgeschichte)a heißt es: „Eines ist jedenfalls deutlich zu erkennen: Die Lehre des Jesus von Nazareth war prophetisch wie jene neue Art von Lehre, die mit den hebräischen Propheten aufgekommen war. Sie kannte keine Priester, keine geweihten Tempel und keinen Altar, keine Riten und keine Zeremonien. Ihre Opfer waren ‚ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz‘. Die einzige Organisation, die sie kannte, war eine Organisation von Predigern, und ihre Hauptaufgabe war die Predigt.“

EINE GUTE GEWOHNHEIT AUCH FÜR UNS

13. Welches gute Beispiel gab Jesus durch seinen Dienst auch uns?

13 Jesus vernachlässigte seinen Dienst, den er im Herbst des Jahres 29 u. Z. nach seiner Taufe angetreten hatte, nie. Er predigte im Hause Gottes und an anderen öffentlichen Orten. Heutige Christen können sich an ihm ein Beispiel nehmen, denn „wir sollten das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen“. (Neh. 10:39, NW) Auch wir müssen lernen und lehren. Im Hause Gottes werden wir über die Wahrheit aus Gottes geschriebenem Wort belehrt und dadurch befähigt, bei unserer Tätigkeit, durch die wir Menschen aller Nationen zu Jüngern, zu Verfechtern des wahren christlichen Glaubens machen, bessere Predigten zu halten. — Matth. 28:19.

14. Wie nutzen Jehovas Zeugen heute die Zeit, die sie in den Zusammenkünften der Versammlung miteinander verbringen, gut aus?

14 In jeder Versammlung der weltweiten Organisation der Zeugen Jehovas gibt es eine Schule, Theokratische Predigtdienstschule genannt. In diese Schule kann sich jeder Zeuge und auch irgend jemand anders, der es wünscht, eintragen lassen. In dieser Predigtdienstschule lernt man, wie man sich ausdrücken muß, wenn man andere lehren möchte. Alle, Männer und Frauen, halten abwechslungsweise im Königreichssaal vom Podium aus kurze Predigten, die sich auf einige Bibeltexte stützen. Manchmal unterhalten sich auch zwei oder drei Personen auf dem Podium über die Bibel, so, als ob sie in jemandes Wohnung wären. Bibelpredigten mögen öffentlich oder in Wohnungen gehalten werden, aber sie beruhen stets auf Gottes Wort. Durch diese Lehrmethode können Menschen aller Nationen zu Jüngern gemacht werden. Auf diese Weise gewann Jesus seine Nachfolger. Jehovas Zeugen wenden heute die gleiche Methode an, um die Herzen der Menschen ihrem Schöpfer, Jehova Gott, zuzuwenden.

15, 16. Was tun Jehovas Zeugen, nachdem sie gelernt haben, wie man lehrt und predigt?

15 Jehovas Zeugen wissen, daß der Glaube auf das Gehörte folgt. Damit man etwas hören kann, muß jemand dasein, der predigt. Da es sich Jehovas Zeugen zur Gewohnheit gemacht haben, im Hause ihres Gottes zusammenzukommen, lernen sie, wie man lehrt und predigt. Von ihren Königreichssälen aus werden sie ausgesandt, um so zu lehren und zu predigen, wie sie es nach den Worten des Apostels Paulus tun sollten. „Wie ... werden sie predigen, wenn sie nicht ausgesandt worden sind?“ (Röm. 10:10-15) Damit unterstrich Paulus das, was Jesus einige Tage vor seiner Rückkehr in den Himmel gesagt hatte, nämlich: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“ — Matth. 28:19.

16 Um heute ein christlicher Diener Gottes zu sein, braucht man nicht in einem Kirchengebäude auf einer Kanzel zu stehen und vor einer Gemeinde zu predigen. Jeder Christ sollte sein Licht leuchten lassen, indem er bei jeder Gelegenheit über die Wahrheit des Wortes Gottes spricht. Er läßt sein Licht nicht nur an der üblichen Versammlungsstätte, im „Hause unseres Gottes“, leuchten, sondern überall, wo er einer Einzelperson oder einer kleinen Gruppe von Menschen anhand der Bibel eine Predigt hält. Läßt du dein „Licht vor den Menschen leuchten“, damit sie deine „vortrefflichen Werke sehen“ und deinen „Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“? — Matth. 5:16.

17. Wozu laden Jehovas Zeugen Menschen aller Nationen ein?

17 Die Menschen aller Nationen sind eingeladen, sich mit Jehovas Zeugen in ihren Königreichssälen zu versammeln, um ihren fünf Zusammenkünften zum Bibelstudium beizuwohnen, und sich auch in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen zu lassen. Diese lehrreichen Zusammenkünfte finden jede Woche statt und dienen der geistigen Stärkung und der Aufnahme genauer Erkenntnis aus dem Worte Gottes. Denken wir stets daran: Jesus vernachlässigte „das Haus unseres Gottes“ nie. Er ging „nach seiner Gewohnheit“ dorthin, um zu lernen und um zu lehren. Wir sollten diese Gewohnheit ebenfalls annehmen. Auch „wir sollten das Haus unseres Gottes nicht vernachlässigen“. Wir müssen die Wahrheit kennenlernen. Gehen wir deshalb dorthin, wo wir sie finden können.

[Fußnote]

a Von H. G. Wells (dritte Ausgabe, vom Verfasser revidiert und neu bearbeitet, September 1921), Seiten 522, 523.

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