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Das wahre Israel jetzt wiederhergestelltDer Wachtturm 1952 | 1. September
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unter dem Titel „Theokratischer Staat in Israel gehemmt“: „Premier David Ben-Gurion von Israel versicherte gestern, dass seine Nation unter keinen Umständen ein theokratischer Staat werde.“
Während einige wenige Stimmen nach einer Reorganisierung des Sanhedrins (des alten obersten Gerichts, bestehend aus Rabbis) schreien, während einige vorschlagen, dass eine rabbinische Hierarchie in Jerusalem aufgerichtet werde, vermutlich nach dem Muster der Vatikan-Hierarchie, und während gewisse religiöse Fanatiker, die sich selbst „Hüter der Stadt“ nennen, das Land terrorisieren in dem Bemühen, die orthodoxen Ansichten durchzusetzen, übertönen sie doch viele viele andere mit dem Ruf: ‚Wir wollen keine theokratische Herrschaft über uns!‘ Dr. Abraham J. Feldman, Präsident der Zentralkonferenz amerikanischer Rabbiner, „warnte vor dem Versuch, irgendeine Form einer Theokratie in Israel einzuführen“. Dr. William F. Rosemblum sagte: „Es wäre nichts als eine internationale Kalamität, wenn die fanatischen und extremistischen Elemente in Israel im Errichten einer Theokratie Gelingen haben sollten.“ Und unter der Überschrift „Widerstand gegen die theokratische Herrschaft in Israel“ berichtete die New York Times (30. März 1951): „Moshe Shapiro vom Israeli-Ministerium des Innern, der Gesundheit und der Einwanderung … versicherte, dass sich alle religiösen Parteien irgendwelchen theokratischen Tendenzen in seinem Lande kräftig widersetzten.“ Es ist so, wie dreitausend Jahre früher, als „Jehova sprach: … mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll“. (1. Sam. 8:7) Und es ist so wie vor neunzehnhundert Jahren, als sie den Messias um einer weltlich-politischen Herrschaft willen mit dem Ruf zurückwiesen: „Wir haben keinen König ausser dem Cäsar.“
WIEDERHERSTELLUNG DES WAHREN ISRAEL IM GROSSEN
Die offenkundigen Beweise sind schlagend: Jehova handelt nicht mit dem natürlichen Israel als Nation. Vielmehr ist es der Überrest des geistlichen Israel, der zu einer wunderbaren Gunststellung in Jehovas Dienst wiederhergestellt ist. Dieser Überrest der Zeugen Jehovas wurde während des Ersten Weltkrieges sehr geschmäht und verfolgt und vom grossen gegenbildlichen Babylon, der Weltorganisation des Teufels, gewaltsam in Bande geschlagen. (Off. 14:8; 16:19; 17:5 bis 18:21) Im Jahre 1919 aber befreite sie der grössere Kores, Christus Jesus, aus ihrer Gefangenschaft und führte sie zurück zu ihrem Erbteil der reinen Anbetung und des Dienstes.
Ungleich der Republik Israel wurde dieser gesalbte Überrest des geistlichen Israel von dieser alten Welt getrennt und wurde gereinigt von selbstischer Politik, habgierigem Handel und dämonischer Religion, den offiziellen Elementen dieser Welt. (Jes. 52:11) Da diese ergebenen Diener Gottes es ablehnten, mit dem abscheulichen Völkerbund oder den Vereinigten Nationen in Teilhaberschaft zu treten, begannen sie und fahren fort, zu proklamieren, dass Gottes theokratisches Königreich die einzige Hoffnung der Menschheit ist. Sie heissen Gottes gesalbten König, Christus Jesus, willkommen und kündigen an, dass er nun auf den Thron erhoben worden ist und auf dem himmlischen Berg Zion regiert. (Heb. 12:22-24) Die Zeit ist daher gekommen, da sich die Prophezeiung Sacharjas 8:20-23 erfüllt.
Angesichts der Tatsachen ist es hohe Zeit, dass alle Menschen guten Willens zur Erkenntnis dieser Wahrheiten aufwachen. Gleichwie Sacharja es vorausgesagt hat, ergreifen nun alle Menschen guten Willens die Rockzipfel solcher, die innerlich Juden sind und in Wahrheit Jehova preisen. Als „zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen“ sagen sie: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ Mögen daher alle natürlichen Juden, die leben und Jehova preisen wollen, herbeikommen und sich mit dem Überrest des geistlichen Israel, dem wahren Samen Abrahams, verbinden, und mögen sie ihre Hoffnung und ihr Vertrauen eher in Gottes messianisches Königreich setzen als in die von Menschen gemachte Republik Israel. Mögen Juden und Nichtjuden in gleicher Weise aus allen Nationen herbeieilen und sagen: „Lasst uns doch [eilends] hingehen, um Jehova anzuflehen und Jehova der Heerscharen zu suchen!“ (Sach. 8:20-23) Dies bedeutet für sie ewiges Leben im Paradies der neuen Welt der Gerechtigkeit unter der glorreichen, nie endenden theokratischen Herrschaft.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1952 | 1. September
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Fragen von Lesern
● In Matthäus 9:14-17 wurde Jesus gefragt, warum seine Jünger nicht fasteten wie jene der Pharisäer und Johannes des Täufers, und nach einer Erklärung kam er auf den Punkt zu sprechen, dass ein neuer Lappen nicht auf ein altes Kleid genäht und neuer Wein nicht in einen alten Weinschlauch getan werde. Dies scheint mit dem Gespräch in keiner Beziehung zu stehen. Warum brachte er dies bei diesem Anlass vor? — B. Z., Washington.
Christus Jesus schwenkt hier vom Gesprächsgegenstand nicht plötzlich ab, wie dies auf den ersten Blick der Fall zu sein scheinen mag. Der entsprechende Bericht in Lukas 5:33-38 (NW) zeigt, dass es zu dem Zweck geschah, den strittigen Punkt hervorzuheben: „Sie sprachen zu ihm: ‚Die Jünger des Johannes fasten häufig und bringen Flehen dar und ebenso die der Pharisäer, die deinigen aber essen und trinken.‘ Jesus sagte zu ihnen: ‚Ihr könnt doch nicht die Freunde des Bräutigams fasten machen, während der Bräutigam bei ihnen ist, oder? Doch werden Tage kommen, wann der Bräutigam in der Tat von ihnen weggenommen sein wird; dann werden sie fasten, in jenen Tagen.‘ Ferner fuhr er fort, in einem Bild zu ihnen zu sprechen: ‚Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Oberkleid ab und näht es auf ein altes Oberkleid; doch wenn jemand es tut, dann reisst auch das neue Stück ab, und das Stück vom neuen Kleid passt nicht zum alten. Überdies tut niemand neuen Wein in alte Weinschläuche; doch wenn jemand es tut, so wird der neue Wein die Weinschläuche zerreissen, und er wird verschüttet werden, und die Weinschläuche werden verdorben sein. Sondern neuen Wein muss man in neue Weinschläuche tun.‘“
Jesus wies hier durch dieses Bild darauf hin, dass er ein ganz neues System der Dinge einführte und dass dieses neue System der Dinge nicht an die Gruppe geknüpft war, die Johannes dem Täufer oder der Gruppe folgte, welche Anhänger der Pharisäer waren. Die Jünger Jesu brauchten nicht mit diesen oder andern religiösen Gruppen verbunden zu sein, noch sich an solche Gruppen zu hängen oder ihren Bräuchen des Fastens zu folgen noch irgendeiner andern religiösen Zeremonie, die diese Gruppen gepflegt haben mögen. Jesus kam nicht, um alte, abgenutzte Systeme der Anbetung, die zur Verabschiedung reif waren, zu flicken und weiter aufrechtzuerhalten. Er errichtete etwas ganz Neues, und irgendwelche Personen, die das Leben wünschten und immer noch in den alten Systemen steckten, mussten zu dem neuen kommen und durften nicht versuchen, das neue lediglich als einen Flicken zu gebrauchen, um ihre versagenden Religionssysteme, die zum Wegtun reif waren, zu flicken. Folglich sollte die neue christliche Organisation, die Jesus bildete, nicht wie ein neues Stück auf einem alten Kleid oder wie neuer Wein in einem alten Weinschlauch sein. Es sollte nicht mit früheren religiösen Gruppen verknüpft noch an sie gebunden noch von ihnen verschlungen werden. Diese alten Systeme konnten das neue System der Dinge nicht fassen, sie waren unzulänglich für dieses neue System, konnten nicht zusammen mit dem neuen System bestehen, sondern wurden durch dieses neue System zu Ende gebracht. Selbst das Gesetz Moses sollte als erfüllt und abgetan an den Marterpfahl genagelt werden.
Folglich passten sich die Nachfolger Christi nicht den Bräuchen des Fastens an, während Christus da war. Jesus sagte, dass sie fasten werden, wenn der Bräutigam hinweggenommen sei. Indes wollte er damit nicht sagen, dass sie dies tun müssten; gemäss den Tatsachen aber taten sie es wirklich. Nach seinem Tode am Marterpfahl trauerten seine Jünger und waren sehr bestürzt, weil sie erwartet hatten, dass er sein Königreich um jene Zeit auf Erden aufrichten werde, und als er zu Tode gebracht war, verstanden sie nicht, warum dies hatte geschehen können, und wegen dieses Mangels an Verständnis verfielen sie auf ihre
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