Als Söhne des Lichts praktische Weisheit offenbaren
1. Was sollten wir im Interesse schafähnlicher Menschen bekunden, und welcher Handlungsweise zu folgen, bedeutet dies für uns in diesem Zeitalter der Raumfahrt?
IM Interesse der Menschen, die mit Schafen verglichen werden und treue Hirten brauchen, haben wir die Pflicht, den Geist praktischer Weisheit zu bekunden. Wir wagen es nicht, uns wie Bildad, der Schuchiter, zu benehmen, der im prophetischen Hiobdrama auftritt. Dieser erwies sich nicht als Hilfe bei der Lösung des Problems, das Hiob hatte. Vielmehr zweifelte er Hiobs Lauterkeit an und drang in Hiob, doch anders zu handeln. Daher sagte Hiob zu Bildad: „Wem hilfst du? wohl dem Schwachen? und unterstützest du den Arm dessen, der nicht stark ist? Wem gabst du Rath? dem etwa, der nicht Weisheit hat, und deine Klugheit [praktische Weisheit, NW] gabst du kund in Fülle [der Menge, NW]!“ Möge es nicht nötig werden, daß uns in diesem Weltraumzeitalter vorwurfsvoll solche Worte gesagt werden! Wenn wir den Wunsch haben, uns den mit Schafen verglichenen Personen, die heute Leiden er tragen, als wahre Freunde und aufrichtige Tröster zu erweisen und nicht als „Ärzte, die nichts taugen“, müssen wir sie mit dem Wege der praktischen Weisheit bekannt machen. (Hiob 26:1-3, Regensburger Bibel; 13:4, NW) Das tun wir, indem wir sie nicht am Weltraum zu interessieren suchen, sondern an dem Himmel, wo sie bei Jehova Gott und seinem Christus bombensichere Schätze aufhäufen können.
2. Was sagte kürzlich ein Leiter von Raumfahrts-Programmen bei einer Konferenz von Wissenschaftlern über den unpraktischen Wert moderner, weltlicher Pläne?
2 In bezug auf die Tatsache, daß neuzeitliche weltliche Pläne nicht den Geist praktischer Weisheit offenbaren, rief Dr. A. R. J. Grosch bei der Konferenz von Wissenschaftlern am Technischen Institut von Kalifornien einen Sturm der Entrüstung hervor, als er als Leiter der Raumfahrtprogramme für die Gesellschaft Internationaler Büromaschinen ausrief: „Unser Raketenprogramm ist der Schwanengesang einer vergehenden Zivilisation. Wir brauchen keine besseren Raketen, um uns gegenseitig umzubringen. Jene, die wir schon haben, werden die Arbeit hinreichend bewältigen. Auch haben wir keine Ursache zu einem Flug in den Weltraum. Wir könnten das Geld besser anwenden, wenn wir unsere Probleme hier zu Hause lösten, also für unsere übervölkerten Städte und unterernährten Millionen von Menschen sorgen würden. Wenn wir das täten, würden wir es nicht für nötig finden, neue Welten zu kolonisieren.“ Dann fügte er bei: „Ich befürchte, daß wir auf schlechtem Wege sind, wenn wir unser Problem durch Massenmord zu lösen suchen oder nach einer größeren Insel im Weltraum paddeln.“ — New York Times, S. 2, 21. März 1959.
3. (a) Wie sorgen wir jetzt für das, wofür heute, vor Harmagedon, gesorgt werden muß? (b) Was wird die Sehenswürdigkeiten der in Aussicht genommenen Raumfahrten noch übertreffen?
3 Heute, da der universelle Krieg von Harmagedon, der aus einer Richtung hereinbrechen wird, die außerhalb des Weltraums liegt, bedrohlich nahe ist, müssen wir uns unverzüglich der Bedürfnisse der hier auf Erden lebenden Menschen annehmen. Wir handeln nach praktischer Weisheit, wenn wir anhand der Bibel zeigen, daß Personen, die Frieden und Glück herbeiwünschen, lieber nach Frieden mit Jehova der Heerscharen trachten als versuchen sollten, durch Funk mit dem Mond, der Venus oder sonst einem Planeten, nach dem man Weltraumschiffe zu senden hofft, in Berührung zu gelangen. Es ist wichtiger, Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu kennen als etwas über den Mond und die Planeten, die Gott erschaffen hat, zu erfahren; denn die Erkenntnis des Schöpfers und seines Sohnes, unseres Erretters, bedeutet ewiges Leben. (Joh. 17:1-3) Wer wirklich den Wunsch haben sollte, etwas herumzukommen und die Dinge im Weltraum auf bequeme, sichere Weise besichtigen zu können, der würde besser tun, dem Rate Jesu zu folgen und zuerst nach Gottes Königreich zu trachten als den Plan zu fassen, ein Raumfahrer in Weltraumschiffen zu werden. Jene, die das himmlische Königreich ererben werden, werden weit mehr sehen als nur die Dinge im Weltraum. Sie werden mit größerer Schnelligkeit, mit der Eile der Engel, und auch leichter und bequemer weit herumkommen. Weltraumreisen können niemanden an die Stätte führen, wo er Gott selbst sehen kann, wie dies die Königreichserben werden tun können. — Matth. 6:33; 5:8; 2. Mose 33:20.
4. Wie betrachtet die praktische Weisheit die Zukunft, und warum also wagen wir es nicht, jetzt Gott und Christus zu Feinden zu haben?
4 Praktische Weisheit betrachtet die Zukunft vernünftig, nämlich so, wie Gott sie uns in seiner Heiligen Schrift beschreibt. Seinem Willen und Vorhaben gemäß muß es eine gerechte, neue Welt geben. In dieser neuen Welt wird er der eine Gott sein, der angebetet werden soll, und sein verherrlichter Sohn Jesus Christus wird der eine König sein, der durch Gottes Gnade über die ganze Erde und ihren Weltraum herrschen wird. Werden Jehova Gott und sein regierender König uns in dieser vollkommenen, neuen Welt haben wollen und uns gestatten, darin zu leben und uns ihrer ewig zu erfreuen? Das können wir nicht erwarten, wenn wir Feinde Gottes und Christi sind. Gott und sein König — nicht die kurzlebige, zum Untergang verurteilte gegenwärtige Welt — müssen daher unsere ewigen Freunde sein!
5. Welches Gleichnis oder welche Illustration gab uns Jesus, um uns darüber zu belehren, wie wir in Weisheit für die Zukunft sorgen sollen?
5 Um für die Zukunft zu sorgen, müssen wir praktische Weisheit anwenden. Jesus gab uns ein Gleichnis oder Bild, das uns lehrt, wie wir das tun können. Im Orient drohte der Meister eines Verwalters diesem mit der Entlassung, weil er mit den Gütern seines Herrn verschwenderisch umgegangen war. „Dann sprach der Verwalter bei sich selbst: ‚Was soll ich tun, da ich sehe, daß mein Herr mir die Verwalterschaft wegnimmt? Zu graben, bin ich nicht stark genug, zu betteln, schäme ich mich. Ah, ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen!‘“ So rief er denn jene, die seinem Herrn schwer verschuldet waren, und änderte für einen nach dem anderen die Schuldscheine auf einen niedrigeren Betrag ab, so daß es in einem Falle bis zu 50 Prozent, in einem anderen Fall bis zu 80 Prozent Ermäßigung auf dem geschuldeten Betrag ausmachte. Was tat der Herr des Verwalters, als er von dessen Tat erfuhr, die er auf Kosten seines Meisters begangen und durch die er sich Freunde erworben hatte? Natürlich entließ er den Verwalter. Jesus unterließ es, dies zu sagen, sagte aber folgendes, um den bemerkenswerten Punkt des Bildes klarzumachen: „Und sein Meister lobte den Verwalter, weil er, obwohl ungerecht, praktische Weisheit angewandt hatte; denn die Söhne dieses Systems der Dinge sind gegenüber ihrer eigenen Generation in praktischer Beziehung weiser als die Söhne des Lichts.“ — Luk. 16:1-8, NW.
6. Wie wenden wir die in Jesu Gleichnis gegebene Belehrung am besten an?
6 Praktische Weisheit ist deshalb empfehlenswert, weil sie vorteilhafte Ergebnisse zeitigt und jenem zum Nutzen gereicht, der sie ausübt. Folglich zeigte Jesus uns den besten Weg, wie der bemerkenswerte Gedanke im Gleichnis angewandt werden könnte, indem man nämlich die praktische Weisheit des Verwalters und nicht seine Ungerechtigkeit nachahmt. Jesus wünschte nicht, daß die Söhne des Lichts in praktischer Beziehung weniger klug seien, als es die Söhne des weltlichen Systems der Dinge ihrer Generation, der heutigen, gegenüber sind. Jesus wünscht, daß wir gegenüber Gott und seinem gesalbten König praktische Weisheit bekunden.
7. Wie sollten wir in bezug auf den ungerechten Reichtum und die Sklaverei gegenüber dem Reichtum handeln, wie Jesus es uns sagte?
7 Dementsprechend sagte Jesus zu den Söhnen des Lichts der Wahrheit: „Auch ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Reichtum, damit, wenn er euch ausgeht, sie euch in die ewigen Wohnstätten aufnehmen. Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr euch also in Verbindung mit dem ungerechten Reichtum nicht als treu erwiesen habt, wer wird euch das anvertrauen, was wahr ist? Und wenn ihr euch in Verbindung mit dem, was einem anderen gehört, nicht als treu erwiesen habt, wer wird euch das eure geben? Kein Hausknecht kann Sklave zweier Herren sein; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.“ — Luk. 16:9-13, NW.
8. Wer sind die unbedingt zuverlässigen Freunde, mit denen wir in gutem Einvernehmen sein sollten, und weshalb?
8 Wir können uns nicht Gott durch Christus hingeben und dennoch Sklaven des Reichtums bleiben, des ungerechten, materiellen Reichtums. Wir müssen beweisen, daß wir Herr sind über den ungerechten Reichtum und müssen ihn unseren Zwecken dienstbar machen, während wir als Gottes Sklaven dienen. Solch ungerechte Reichtümer sind nicht die Schätze, die wir bei Gott im Himmel aufhäufen, sondern wir handeln weise, wenn wir sie dazu gebrauchen, Freunde zu gewinnen. Man kann diese Welt nicht für immer zum Freunde haben, denn bestimmt wird sie in dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, zugrunde gehen. In Anbetracht all der unsicheren Zustände des gegenwärtigen Lebens sind die einzigen Freunde, deren Freundschaft wir absolut gewiß sein können, Jehova Gott und Jesus Christus. Sie sind die einzigen, die uns aufnehmen können „in die ewigen Wohnstätten“, denn sie sind unsterblich und leben ewiglich. Somit können sie uns vollkommene Wohnstätten in der ewigen neuen Welt geben, sei es nun im himmlischen Königreich bei Jesus Christus oder auf der paradiesischen Erde bei allen auferstandenen heiligen Treuen aus alter Zeit, der Zeit vor Christus. Man muß sich also unbedingt Jehova Gott und Jesus Christus zu Freunden machen, denn sie werden wirklich etwas haben, in das sie uns gern aufnehmen werden, nachdem diese Welt des „Raumfahrtzeitalters“ in Harmagedon untergegangen sein wird und wir aller Bindungen ledig sind, die wir mit dieser Welt gehabt haben mögen.
9. Wie müssen wir uns, nachdem wir den Schritt der Hingabe an Gott getan haben, „in Verbindung mit dem ungerechten Reichtum“ verhalten, und welchen Lohn wird uns das eintragen?
9 Wenn auch der materielle Reichtum dieser Welt ganz und gar nicht das ist, was wir benötigen, um uns Gott hinzugeben und unter unserem Anführer Jesus Christus seine Sklaven zu werden, können wir doch materielle Dinge auf eine Weise verwenden, daß das Freundschaftsverhältnis, in das wir durch unsere Hingabe an Gott durch Christus eingetreten sind, fortdauert. Wir müssen bestimmt darüber wachen, daß wir, nachdem wir uns Gott hingegeben haben, unseren ungerechten Reichtum nicht auf eine Weise verwenden, daß dadurch Gott und Christus zu unseren Feinden werden. Judas Iskariot, der untreue von den ursprünglich zwölf Aposteln Jesu, handelte so. Wir wollen uns „in Verbindung mit dem ungerechten Reichtum“ treu erweisen, und das tun wir, indem wir das, was wir jetzt an materiellen Gütern besitzen, nicht zur Bereicherung dieser Welt oder ihrer Sklaven des Mammons gebrauchen, sondern um den Interessen des Königreiches Gottes zu dienen. Wir werden bei ihrer Verwendung darauf achten, daß die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich in noch weiteren Gebieten auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem endgültigen Zeugnis, gepredigt wird, ehe ihr vollständiges Ende kommt. Da wir uns selbst und all unser Hab und Gut unserem größten Freund, Jehova Gott, hingegeben haben, ist uns das, was wir an materieller Habe inmitten dieser Welt besitzen, eigentlich nur anvertraut. Folglich müssen wir uns als treu erweisen, indem wir diesen irdischen Besitz ebenso verwenden, wie wir all den unschätzbaren geistigen Reichtum gebrauchen, den Gott uns durch Christus gegeben hat. Später, nach Harmagedon, werden uns Gott und Christus in die ewigen Wohnungen aufnehmen, weil wir ihnen gegenüber als unseren Freunden praktische Weisheit angewandt haben.
DURCH WEISHEIT GELINGEN HABEN
10. Welches Bild benutzte Salomo, um zu veranschaulichen, wie weises Handeln zum Gelingen führt, und bis zu welchem Grade des Nutzens, praktische Weisheit erfolgreich anzuwenden, werden wir gelehrt?
10 Als königlicher Versammler des Volkes Jehovas schrieb der weise König Salomo: „Wenn ein eisernes Werkzeug stumpf geworden ist und jemand die Schneide nicht geschärft hat, dann wird er seine eigenen Kräfte anstrengen. Und durch Weisheit Gelingen zu haben ist vorteilhaft.“ (Pred. 10:10, NW) Wie wahr ist doch dieser Spruch! Wer Arbeit zu verrichten hat, die ein Werkzeug mit einer scharfen Schneide erfordert, dann ist es zu seinem Vorteil, ein scharfes Werkzeug zu benutzen. Wenn das Werkzeug stumpf geworden ist und er das nicht wahrnimmt und die Schneide nicht schärft, muß er sich bei der Arbeit mit dem stumpfen Werkzeug um so mehr anstrengen. Er wird mehr von seiner eigenen Körperkraft und Zeit dazu brauchen, und die Arbeit wird nicht so sauber ausfallen, obwohl sie mit viel Mühe, Schweiß und Extraanstrengung schließlich vollendet wird. Dies verrät Ungeschicklichkeit und ist Verschwendung. Der Mann, der dieses Werkzeug verwendet, bekundet nicht praktische Weisheit. Ebenso verhält es sich mit Bezug auf die praktische Weisheit, die die Söhne Gottes, die Söhne des Lichts, offenbaren sollen. Sie müssen durch sie Erfolg erzielen, das heißt, sie müssen darum besorgt sein, daß sie mit Hilfe praktischer Weisheit Gelingen haben. Wenn sie das tun, wird ihre praktisch angewandte Weisheit ein Vorteil für sie bedeuten. Die Art und Weise, wie der ungerechte Verwalter seine praktische Weisheit anwandte, diente nur seinem unmittelbaren, vorübergehenden Nutzen. Die Art und Weise aber, wie wir, die Söhne des Lichts, die praktische, von Gott kommende Weisheit anzuwenden belehrt werden, gereicht uns zum ewigen Nutzen.
11. (a) Warum ist es unvernünftig, uns die Arbeit selbst zu erschweren? (b) Weshalb wurde Timotheus angewiesen, das Wort der Wahrheit recht zu handhaben?
11 Uns die Arbeit zu erschweren und uns über unbefriedigende Resultate oder Arbeitsergebnisse zu ärgern ist unvernünftig. In dieser Hinsicht wurden dem christlichen Aufseher Timotheus bezüglich der Herde des Volkes Gottes, die seiner Obhut anvertraut war, folgende Anweisungen gegeben: „Erinnere sie beständig an diese Dinge, indem du ihnen vor Gott als Zeuge einschärfst, nicht um Worte zu streiten, was gar nichts nützt, weil es die, welche zuhören, zu Fall bringt. Tue dein Äußerstes, dich als von Gott anerkannt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich wegen nichts zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht handhabt. Meide aber leere Reden, die verletzen, was heilig ist; denn sie [solche Reden] werden immer mehr zur Ungöttlichkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich greifen wie Knochenfraß.“ (2. Tim. 2:14-17, NW) Das „Wort der Wahrheit“, die Heilige Schrift, ist das Werkzeug, mit dem zu arbeiten wir die Ermächtigung und den Befehl erhalten haben, und nicht Worte oder Lehren, die in Gottes Wort nicht enthalten sind und die Streit über deren Sinn heraufbeschwören, der zu keinem nützlichen Ergebnis führt, sondern in Wirklichkeit jenen schadet, die dem Disput zuhören. Die Reden dieser Welt, die unheilig sind, weil sie das, was Gott heilig ist, verletzen, sind nur leere Reden, ohne wirklichen Halt und Gehalt, und sie verleiten die Menschen zur Gottlosigkeit und verursachen krebsartige Verderbtheit, die sich immer tiefer einfrißt, bis der Tod eintritt. Wer sich mit solchen Worten, Lehren und leeren, weltlichen Aussprüchen oder Reden befaßt, verrät keine praktische Weisheit.
12. (a) Was für ein Werkzeug sollten wir also gebrauchen, und wie handhaben wir es recht? (b) Wie sorgen wir dafür, daß es scharf bleibt, damit wir es benutzen können, und was ersparen wir uns dadurch?
12 Benutzt das Werkzeug, durch das ihr Gottes Werk vollbringen könnt: sein heiliges Wort. Vergewissert euch, wenn ihr es handhabt, daß ihr es recht handhabt, und zwar nicht nur auf eine Weise, daß Gottes Wort mit sich selbst übereinstimmend dargelegt wird, sondern auch, indem ihr es mit dem rechten Beweggrund im Herzen und für den richtigen Zweck gebraucht. Unser Beweggrund sollte Liebe zu Gott und zu seinen teuren Schafen sein. Als Ziel sollten wir uns die Verherrlichung Gottes und die Einsammlung all seiner Schafe stecken, die Einsammlung in die eine Hürde, die unter seinem rechten Hirten, Jesus Christus, steht. Dieses Werk erfordert daher, daß wir Gottes „Wort der Wahrheit“ predigen. Wir sollten sorgfältig darauf achten, daß unser Werkzeug scharf ist und schneidet. An sich ist Gottes Wort dies schon, aber wir müssen dafür sorgen, daß unser Verständnis dieses Wortes geschärft sei und unsere Fähigkeit, es zu predigen und zu lehren, gleichsam von scharfer, schnittiger, durchdringender, also nicht stumpfer, unüberzeugender Art ist, was Extrazeit und Anstrengung erfordern würde, um den Hauptgedanken klar hervorzuheben und ihn dem Zuhörer einzuprägen. Wenn wir verfehlen, unser Werkzeug zu gebrauchen, wird es stumpf werden. Die dringende Notwendigkeit, die Schafe heute, vor Harmagedon, einzusammeln und aufzuerbauen, verlangt von uns, daß wir unser Äußerstes tun, indem wir das Wort der Wahrheit recht handhaben. Wir müssen uns für unsere Arbeit vorbereiten, um unseren Sinn zu schärfen und so den Grad höchster Tüchtigkeit zu erreichen. So ersparen wir uns tatsächlich viel Mühe bei der Arbeit und werden dadurch die besten Ergebnisse zeitigen.
13. Weshalb werden wir uns dann als Arbeitende wegen nichts zu schämen brauchen?
13 Auf diese Weise werden wir durch Anwendung praktischer Weisheit Gelingen haben. Wir bedienen uns praktischer Weisheit, um Erfolg zu zeitigen, und das wird uns zum ewigen Nutzen sein. Wir werden uns als Arbeitende in keiner Sache zu schämen brauchen und werden uns vor Gott bewährt erweisen.
DIE PRAKTISCHE GRUNDLAGE
14. Warum handhaben die Religionsanhänger der Christenheit das Wort der Wahrheit nicht recht, und weshalb wird jemandes Handlungsweise nicht durch den Namen, den er dafür annimmt, richtig?
14 In diesem Raumfahrtzeitalter ist die Christenheit voll von Religionsanhängern, die im Namen des Herrn Jesus viele Dinge tun. Diese handhaben aber das Wort der Wahrheit nicht richtig. Sie machen sich selbst zu einem Teil dieser Welt. Sie sind Freunde dieser Welt und unternehmen vieles, was in Übereinstimmung ist mit den Zielen dieser Welt, um gute Beziehungen mit ihr zu unterhalten und nie in Konflikt mit ihr zu geraten. Dann verknüpfen sie den Namen Christi mit diesen Werken, die sie gemäß weltlichen Maßstäben und Zielen unternommen haben. Von solchen Werken sagen sie, es seien christliche Werke, und sie behaupten, Christus habe ihnen ein Beispiel gegeben, daß sie solche Werke tun sollten. Wirkten zum Beispiel Christus und seine Apostel nicht Werke der Heilung? Weshalb also sollten sie nicht Missionarärzte werden? Der Name jedoch, unter dem jemand seine Arbeit zu tun vorgibt, ist nicht das, was sie zur richtigen Arbeit stempelt. Außer dem Namen muß auch das Erzeugnis der Arbeit richtig sein.
15. Was sagte Jesus als Beweis hierfür, und weshalb also handeln Täter der Gesetzlosigkeit ohne praktische Weisheit?
15 Jesus sagte: „In der Tat werdet ihr diese Menschen an ihren Früchten erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Meister, Meister‘, wird in das Königreich der Himmel hineingelangen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Meister, Meister, prophezeiten wir nicht in deinem Namen und trieben in deinem Namen Dämonen aus und vollbrachten in deinem Namen viele machtvolle Werke?‘ Und doch werde ich ihnen dann erklären: Nie habe ich euch gekannt! Hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!“ (Matth. 7:20-23, NW) Jesus Christus tat beständig den Willen seines Vaters, der in den Himmeln ist. Er beteiligte sich nie an irgendwelchen gesetzlosen Taten, die gegen Gott begangen wurden. Sein Name kann nicht mit etwas in Verbindung gebracht werden, das nicht dem Willen Gottes entspricht, sondern gesetzlos ist. Jesu Namen mit Gesetzlosigkeit in Verbindung zu bringen ist verkehrt, auch, wenn durch gesetzlose Taten anscheinend wunderbare Werke verrichtet werden. Jesus steht nicht in vertrauter Verbindung mit Tätern der Gesetzlosigkeit, die heuchlerisch seinen Namen dazu gebrauchen, ihre Werke falsch darzustellen und auf trügerische Weise Eindruck zu machen. Solche Täter der Gesetzlosigkeit handeln ohne praktische Weisheit.
16. Wie zeigt das 8. Kapitel der Sprüche, daß Jesus Christus in enger Verbindung steht mit himmlischer, praktischer Weisheit?
16 Jesus Christus verfügt über himmlische Weisheit und praktische Weisheit. Diese erfolgreichen Eigenschaften hat er stets an den Tag gelegt. Er, der, bevor er ein vollkommener Mensch auf Erden wurde, Gottes erstgeborener Sohn im Himmel war, wird im achten Kapitel der Sprüche des Königs Salomo als göttliche Weisheit personifiziert dargestellt. Demgemäß sagt er: „Ich, die Weisheit, ich habe bei der Klugheit gewohnt, und ich finde auch die Erkenntnis des Denkvermögens. Die Furcht Jehovas bedeutet, das Schlechte hassen. Selbsterhöhung und Stolz, den schlechten Weg und den verkehrten Mund habe ich gehaßt. Ich verfüge über Ratschläge und praktische Weisheit. Ich — die Einsicht — ich besitze Tatkraft.“ — Spr. 8:12-14, NW.
17. Auf welche Weise wirkte es sich für Jesus vorteilhaft aus, daß er, um Gelingen zu haben, praktische Weisheit anwandte, und welche Illustration gab er als Warnung, damit wir nicht in die Falle der Gesetzlosigkeit geraten mögen?
17 Als Jesus auf Erden weilte, hatte er durch praktische Weisheit Gelingen, und das bedeutete für ihn den Vorteil, die ewige himmlische Herrlichkeit zu gewinnen. Hört jetzt seine Worte praktischer Weisheit, die an uns gerichtet sind, die wir nicht in die Falle der Gesetzlosigkeit hineingeraten möchten: „Jeder daher, der diese meine Worte hört und sie tut, ist gleich einem verständigen Mann [einem Menschen von praktischer Weisheit], der sein Haus auf das Felsmassiv baute. Und der Regen strömte hernieder, und die Fluten kamen, und die Winde bliesen und peitschten gegen jenes Haus; doch es stürzte nicht ein, denn es war auf das Felsmassiv gegründet worden. Ferner wird jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, mit einem törichten Manne verglichen, der sein Haus auf den Sand baute. Und der Regen strömte hernieder und die Fluten kamen und die Winde bliesen und stießen an jenes Haus, und es stürzte ein, und sein Zusammenbruch war groß.“ — Matth. 7:24-27, NW.
18. Worauf baut der törichte Christ, und was ist das schließliche Ergebnis?
18 Der törichte Christ wie auch der verständige Christ hören Jesu Worte, gleichwie die törichte Jungfrauenklasse und die verständige Jungfrauenklasse sie hören. (Matth. 25:1-13) Der törichte Christ beachtet indes Jesu Reden nicht, noch setzt er sie in die Tat um. Er ist unachtsam, gedankenlos, kurzsichtig und ungehorsam. Folglich baut er sein religiöses Gebäude auf Ungehorsam gegenüber Jesu Worten auf, die doch sein Fundament sein sollten. Ungehorsam ist für den Bauenden keine Grundlage. Er ist wie Sand. In der großen Flut der Gerichte, die in Harmagedon hereinbrechen, wird das religiöse Gebäude der törichterweise ungehorsamen Christen einstürzen. Welch großer Zusammenbruch! Für den, der es bewohnt, wird er die ewige Vernichtung bedeuten.
19. (a) Wie handelt der erfolgreiche Christ? (b) Worauf baut er, und welchen Nutzen wird ihm dies eintragen?
19 Der erfolgreiche Christ ist ein Mensch, der himmlische, praktische Weisheit anwendet. Er ist ein überlegter, verständiger Mensch, der vorausdenkt und auf einen dauerhaften, bleibenden Schutz gegen zerstörende Kräfte hinwirkt. Er gehorcht autoritativen Worten. Er baut sein christliches Gebäude auf Gehorsam gegenüber den Worten des weisen Sohnes Gottes auf. Gehorsam diesen Worten gegenüber dient gleich einem Felsmassiv als Grundlage, die so tief liegt, daß sie nicht weggewaschen, unterhöhlt oder herausgerissen werden kann. Inmitten des Sturmes der Gerichte Gottes, die in Harmagedon vollzogen werden, wird das christliche Gebäude, in dem dieser verständige Jünger während dieses Raumfahrtzeitalters wohnt, nicht zerstört werden. Er wird immerdar darin wohnen, weil er in Übereinstimmung mit dem vollkommenen Willen Gottes praktische Weisheit bekundet haben wird. Daß er durch praktische Weisheit Gelingen hat, wird ihm in Jehovas endloser neuer Welt zum ewigen Nutzen gereichen.