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Fragen von LesernDer Wachtturm 1967 | 15. Oktober
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äußeres Kleid und kaufe eins. Denn ich sage euch, daß das, was geschrieben steht, an mir vollendet werden muß, nämlich: „Und er wurde unter die Gesetzlosen gerechnet.“ Denn das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.‘ Da sagten sie: ,Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.‘ Er sprach zu ihnen: ,Es ist genug.‘“
Der Herr verbrachte seine letzte Nacht vor seinem Tode bei den Jüngern. Er dachte daran, daß sich die Zustände für sie ändern würden, wäre er erst einmal gefangengenommen und hingerichtet. Als er sie früher ausgesandt hatte, waren sie vom Volk willkommen geheißen worden, und das Volk hatte für sie gesorgt, doch im allgemeinen wurde es nun schwieriger. (Mark. 6:7-11) Von dieser Zeit an würden sie von der Mehrheit nicht willkommen geheißen, sondern zurückgewiesen und verspottet werden. Folglich würden sie für sich einige Vorkehrungen treffen müssen.
Nachdem Jesus seinen Jüngern erzählt hatte, in welcher Lage sie sich in Zukunft befinden würden, erklärte er ihnen, warum sich die Dinge ändern würden. Der Grund bestand darin, daß er getötet, wie ein Übeltäter hinweggenommen und in Erfüllung von Jesaja 53:12 mit Gesetzlosen hingerichtet werden sollte. Die „Gesetzlosen“ waren nicht die Jünger, zu denen er sprach, sondern es waren vielmehr die Übeltäter, zwischen denen Jesus an den Pfahl gehängt wurde. (Matth. 27:38) In einigen Manuskripten ist zu Markus 15 ein Vers hinzugefügt worden, in dem diese Übeltäter mit der Prophezeiung in Jesaja 53:12 unmittelbar in Zusammenhang gebracht werden; in älteren und zuverlässigeren Bibelmanuskripten ist Markus 15:28 jedoch ausgelassen.
Nachdem Jesus erklärt hatte, warum die Jünger noch Schwierigkeiten erwarten könnten, machten Jesu Nachfolger die Bemerkung: „Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.“ Es ist nicht so, daß Jesu Nachfolger gewöhnlich Schwerter trugen, doch bei dieser Gelegenheit waren sie damit ausgerüstet. Dadurch, daß Jesus über das Schwert sprach, empfahl er ihnen nicht, sich für einen Angriff zu bewaffnen. Gerade das Gegenteil war der Fall! Seine folgenden Worte lassen erkennen, daß er an etwas anderes dachte und daß er sich der Schwerter bediente, um seine Nachfolger etwas Wichtiges zu lehren.
Nach kurzer Zeit sollte Jesus von einer bewaffneten Schar, unter denen auch römische Soldaten waren, gefangengenommen werden; und die Umstände könnten zu bewaffnetem Widerstand herausfordern. (Matth. 26:47; Joh. 18:12) Damit das ausgeführt werden konnte, was prophezeit worden war, entschied sich Jesus jedoch dafür, nicht zu bewaffnetem Widerstand Zuflucht zu nehmen, sondern ließ freiwillig zu, daß er gefangengenommen wurde. Die beiden Schwerter würden nicht ausreichen, die Gruppe siegreich gegen die Volksmenge zu verteidigen, doch würden sie für den Zweck genügen, die Jünger etwas zu lehren, nämlich um hervorzuheben, daß Jesus seinen eigenen Willen freiwillig aufgab und nicht gewaltsam Widerstand leistete, wozu seine Gruppe ausgerüstet war. (Joh. 18:11, 36) Als Petrus ungestüm sein Schwert zog und das Ohr des Sklaven Malchus abschlug, erteilte Jesus dem Petrus einen ernsten Verweis. Er sagte: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ Wenn Jesus es außerdem gewünscht hätte, hätte er um die Hilfe der Engel bitten können. (Matth. 26:52, 53) Das wünschte er jedoch nicht. Da Jesus nicht zustimmte, daß die beiden Schwerter zur Verteidigung benutzt wurden, ließ er erkennen, daß er bereit war, am Stamm zwischen zwei „Gesetzlosen“ zu sterben. Was Jesu treue Nachfolger betrifft, hatten sie das, was sie lernen sollten, gut verstanden, so daß Justinus der Märtyrer in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon (155—160 u. Z.) schrieb: „Obwohl wir uns so gut auf Krieg, Mord und alles Böse verstanden hatten, haben wir alle auf der weiten Erde unsere Kriegswaffen umgetauscht, die Schwerter in Pflugscharen, die Lanzen in (andere) Ackergeräte.“
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1967 | 15. Oktober
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Als Jesus nach seiner Taufe wieder nach Nazareth, seiner Heimatstadt, zurückkehrte, ging er nach seiner Gewohnheit in die Synagoge. Er ließ sich die Buchrolle des Propheten Jesaja reichen und las: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich ... ausgesandt [hat], um den Gefangenen die Freilassung zu predigen.“ (Luk. 4:18, 19) Die Juden, denen Jesus dort in der Synagoge predigte, waren nicht buchstäblich in Gefangenschaft. Sie waren durch die Überlieferungen nichtinspirierter Männer in religiöser Hinsicht in die Gefangenschaft Groß-Babylons geraten. Auch heute befinden sich die meisten Menschen in der Gefangenschaft Groß-Babylons. Darum muß die Botschaft von der Freilassung auch heute gepredigt werden. Jehovas Zeugen predigen diese Botschaft heute in über 190 Ländern. Im Oktober bieten sie bei ihrer Tätigkeit überall die Zeitschrift Erwachet! an, die schon vielen Menschen geholfen hat, von Babylon der Großen frei zu werden. Der Betrag für ein Jahresabonnement beläuft sich auf 5 DM (Österreich öS 30; Schweiz 5 sfr; Luxemburg 50 lfrs). Als Geschenk erhält in diesem Monat jeder neue Abonnent drei lehrreiche bibelerklärende Broschüren.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
29. Oktober: Feste zum Preise Jehovas, ¶ 1—18. Seite 617. Lieder: Nr. 14, 90.
5. November: Feste zum Preise Jehovas, ¶ 19—27, ferner: Die drei jährlichen nationalen Festversammlungen, ¶ 1—9. Seite 627. Lieder: Nr. 8, 84.
12. November: Die drei jährlichen nationalen Festversammlungen, ¶ 10—30. Seite 630. Lieder Nr. 11, 82.
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