Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w70 15. 3. S. 169-177
  • ‘Geht hin und macht Jünger, indem ihr sie tauft’

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • ‘Geht hin und macht Jünger, indem ihr sie tauft’
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • MEHR ALS EINES MENSCHEN GEBOT
  • AUSDEHNUNGSWERK
  • DIE AUSDEHNUNG IM ERSTEN JAHRHUNDERT
  • DIE AUSDEHNUNG IN DER NEUZEIT
  • Jahrestext für 1970
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1970
  • „Macht Jünger“ — Bis wann?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
  • ‘Macht Jünger, tauft sie’
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1973
  • Menschen aus allen Nationen im Hinblick auf die Taufe lehren
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
w70 15. 3. S. 169-177

‘Geht hin und macht Jünger, indem ihr sie tauft’

„Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie ... tauft.“ — Matth. 28:19.

1. Wie kam es laut Zeitungsmeldungen am 7. Mai 1959 an einem Strand von San Francisco (Kalifornien) zu einer Nottaufe?

AM 7. Mai 1959 waren Shirley und Albert außerhalb der San-Francisco-Bai (Kalifornien) beim Schwimmen. Plötzlich kam ein Hai angeschwommen. Albert sah ihn zuerst und rief Shirley warnend zu, sie solle ans Ufer schwimmen. Der Hai griff an. Er riß Albert beinahe den linken Arm vom Leib. Ungeachtet der Gefahr, von dem Hai ebenfalls angegriffen zu werden, schwamm Shirley zurück und begann, Albert ans Ufer zu ziehen. Schließlich gelang es ihr, mit ihm das Ufer zu erreichen. Albert war tödlich verwundet. Er war noch nicht als Christ getauft worden. Shirley schöpfte daher etwas Wasser aus dem Meer und ließ es über Alberts Kopf fließen. Shirley erzählte: „Ich taufte ihn im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und machte das Kreuzeszeichen ...“ Sie forderte ihn auf, ihr reumütig die Worte nachzusprechen: „... Ich verabscheue alle meine Sünden, weil ich den Verlust der himmlischen Seligkeit und die Qualen der Hölle fürchte, aber vor allem weil ich dich, meinen Gott, der allgütig ist und meine ganze Liebe verdient, beleidigt habe.“ — Time und Newsweek, 18. Mai 1959; New York Times, 24. März 1961.

2. Welche Fragen erheben sich im Hinblick auf den Nutzen dieser rituellen Taufe?

2 Shirley hatte Albert vor weiteren Angriffen jenes Tigers des Meeres gerettet. Gewissenhaft hatte sie sich nachher auch bemüht, ihn vor dem Schicksal zu retten, das nach den Lehren ihrer Kirche einem Ungetauften beschieden sein soll. Viele bewunderten sie zwar wegen ihrer kühnen Tat, doch einige fragten sich, ob sie Albert, nachdem sie ihn aus den von Haien verseuchten Fluten gerettet hatte, durch die an ihm vorgenommene, in der Christenheit übliche rituelle Handlung auch vor dem ewigen Feuer gerettet habe. Hatte sie ihn noch — ehe er kurz danach im Krankenhaus starb — zu einem Jünger Christi gemacht?

3. Welche Massentaufe fand im Gegensatz dazu am 30. Juli 1958 an einem Strand in New York statt, und an welche im Jahre 33 u. Z. durchgeführte Massentaufe erinnerte sie?

3 Man könnte seine Gedanken nun von der San-Francisco-Bai am Stillen Ozean zum Atlantischen Ozean hinüberwandern lassen, wo am 30. Juli 1958, also knapp ein Jahr bevor Shirley Albert nach den Vorschriften ihrer Kirche getauft hatte, am Orchard-Strand in New York ebenfalls eine Taufe durchgeführt wurde. Die 7 136 Personen, die sich bei dieser Gelegenheit taufen lassen wollten, blieben nicht am Ufer stehen. Sie wateten in das Meerwasser hinaus, wo sie von Männern, Gott hingegebenen Christen, vollständig im Wasser untergetaucht wurden. Diese Massentaufe war an jenem Tag in New York, wo damals im Yankee-Stadion und auf dem Baseball-Spielgelände „Pologrounds“ gleichzeitig der internationale Kongreß „Göttlicher Wille“ abgehalten wurde, Stadtgespräch. Man könnte auch an eine andere Massentaufe erinnert werden, nämlich an die, die 1 925 Jahre früher bei einem Kongreß in Jerusalem in Verbindung mit der Feier des Pfingstfestes im Jahre 33 u. Z. durchgeführt wurde und bei der die zwölf Apostel Jesu Christi etwa 3 000 Gläubige tauften. (Apg. 2:1-42) Diese Gläubigen bezeugten dadurch öffentlich, daß sie sich entschlossen hatten, fortan Jünger Jesu Christi zu sein. Auch die 7 136 Gläubigen, die sich im Jahre 1958 am Orchard-Strand taufen ließen, hatten den Wunsch, Gott hingegebene Jünger Jesu Christi zu werden.

4. (a) Da die Christenheit die Welt nicht bekehrt hat und da ihr Einfluß immer mehr schwindet, erheben sich in Verbindung mit dem Taufen von Jüngern Christi welche Fragen? (b) Aus welcher Furcht sind heute viele nur dem Namen nach Christen?

4 Nun schreiben wir das Jahr 1970. Da es der Christenheit nicht gelungen ist, alle Menschen zu Jüngern Christi zu machen und auf diese Weise eine Weltbekehrung herbeizuführen, und da der Unglaube in ihr immer mehr zunimmt und ihr Einfluß immer mehr schwindet, hat jemand gesagt, man sollte unser Zeitalter eigentlich „die nachchristliche Ära“ nennen. Werden denn in diesen durch Unglauben gekennzeichneten Jahren des 20. Jahrhunderts überhaupt noch Jünger dieses Christus, der im ersten Jahrhundert lebte, gemacht? Ist es immer noch angebracht, für ihn, der vor mehr als neunzehnhundert Jahren starb, Jünger zu machen, oder ist es nicht mehr zeitgemäß? In unseren sogenannten „revolutionären“ Tagen, in denen man alte Werte aufgibt, sind das schwerwiegende Fragen. Viele Leute, die fürchten, was die Nachbarn von ihnen denken könnten, wollen „Christen“ genannt werden, weil sie sonst als „Heiden“ oder gar als Kommunisten verschrien werden könnten. Sind diese Leute in Wirklichkeit aber nicht Heuchler? Sind diese sogenannten Christen wirklich das, was ein Christ sein sollte? Ein echter Jünger Christi ist nicht nur dem Namen nach ein Christ.

5. An welche Autorität müssen wir uns wenden, um eine Antwort auf diese Fragen zu erhalten, und warum?

5 An welche Autorität wenden wir uns am besten, um eine unzweideutige Antwort auf diese Fragen zu erhalten? Nicht an die Geistlichkeit der Christenheit, sondern an Jesus Christus, diesen Lehrer des ersten Jahrhunderts, selbst. Seine treuen Jünger des ersten Jahrhunderts hielten seine Lehren in den letzten siebenundzwanzig Büchern der Bibel für alle Zeiten schriftlich fest. In diesen Aufzeichnungen wurden die mit diesem Thema in Verbindung stehenden Fragen nicht umgangen, und Wahrheiten und Tatsachen wurden nicht abgeschwächt, um uns oder unsere religiösen Gefühle nicht zu verletzen. Ungläubige Spötter mögen diesen Lehrer des ersten Jahrhunderts noch so verächtlich machen, er hat dennoch die Menschenwelt beeinflußt wie kein zweiter. Er sah weiter voraus als irgendein anderer Mensch auf Erden. Sah er sogar unsere Zeit, das 20. Jahrhundert, voraus? Jawohl. Er war nicht nur damals, in den dreieinhalb Jahren, in denen er das Königreich Gottes lehrte und predigte, darauf bedacht, Jünger zu machen. Er wollte im 20. Jahrhundert weitere Jünger machen, und das tut er auch. Wieso können wir das sagen?

6. In welchem Abschnitt seines Lebens sprach Christus die angeführten Worte, und wie gab er den Ort an, wo er sie äußerte?

6 Die hier angeführten Worte zu diesem Thema sprach Jesus Christus nach seiner Auferstehung von den Toten. Er sprach sie an einem bestimmten Ort, auf einem Berg, der in einem Gebiet lag, das damals als das Land Galiläa bezeichnet wurde und heute das Gebiet um das Galiläische Meer ist. Schon vor seinem Tod hatte er seine Jünger darauf hingewiesen, daß er nach seiner Auferstehung mit ihnen in diesem Gebiet zusammenkommen werde. In der Nacht vor seinem Tod an einem Hinrichtungspfahl und nach der Einsetzung der Feier, die wir das Abendmahl des Herrn nennen, hatte er zu seinen elf treuen Aposteln gesagt: „Ihr alle werdet in dieser Nacht meinetwegen zum Straucheln gebracht werden, denn es steht geschrieben: ‚Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.‘ Nachdem ich aber auferweckt sein werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen.“ — Matth. 26:31, 32; Mark. 14:27, 28.

7. Wie wies Jesus am Tag seiner Auferstehung erneut auf diesen Ort hin, und wie verhielten sich die Jünger dort?

7 Zwei Tage später, am Morgen, als er von den Toten auferstanden war, sagte ein Engel zu einigen Frauen, die zu der geöffneten und leeren Gruft gekommen waren: „Geht eilends und erzählt seinen Jüngern, daß er von den Toten auferweckt worden ist, und siehe, er geht euch nach Galiläa voraus; dort werdet ihr ihn sehen.“ Als sie unterwegs waren, um es den Jüngern zu sagen, begegnete ihnen der auferweckte Jesus selbst. „Fürchtet euch nicht!“ sagte er. „Geht, berichtet meinen Brüdern, daß sie nach Galiläa fortgehen sollen; und dort werden sie mich sehen.“ Mehr als eine Woche später sahen sie ihn. „Die elf Jünger dagegen gingen nach Galiläa zu dem Berge, wohin Jesus sie bestellt hatte, und als sie ihn sahen, huldigten sie ihm, einige aber zweifelten.“ — Matth. 28:3-10, 16, 17; Mark. 16:7.

MEHR ALS EINES MENSCHEN GEBOT

8. (a) Warum hat niemand auf Erden das Recht, die Ausführung des Gebotes zu behindern, das Christus dort gegeben hat? (b) Was sagten die Apostel Johannes, Paulus und Petrus über seine jetzige Stellung?

8 Was die Jünger auf jenem Berg in Galiläa hörten, war weit mehr als eines Menschen Gebot, und kein Mensch, keine Regierung und keine Nation der Erde hat das Recht, die Ausführung dieses Gebotes zu behindern. Es gibt zwar Menschen, die es tun, aber sie können es nur tun, weil Gott es zuläßt; er billigt es jedoch nicht. Ihnen zum Trotz sind auch viele Taufen heimlich durchgeführt worden. Dieser Jesus, der seinen Jüngern auf jenem Berg in Galiläa erschien, war der erste, der von den Toten zu ewigem Leben, ja zu unsterblichem Leben auferweckt wurde. Er ist der einzige, der der „Erstgeborene von den Toten“ genannt wird. (Offb. 1:5) Ein Mann, der Jesus Christus einige Monate nach seiner Auferstehung durch ein Wunder zu sehen bekam, schrieb unter Inspiration über ihn: „Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allen Dingen der Erste werde.“ (Kol. 1:1, 18) Auch einer der Jünger, die mit ihm auf dem Berg in Galiläa waren, schrieb: „Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ... er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde.“ (1. Petr. 3:17, 18) Er nimmt unter den Geistsöhnen Gottes die erste Stelle ein.

9. Mit welcher Autorität oder Gewalt gab Jesus dort seinen Jüngern sein Gebot, und wie lautete es?

9 Aufgrund seiner übermenschlichen Gewalt konnte er daher mit Recht sein Gebot über jedes von menschlichen Herrschern und Machthabern erlassene Gebot stellen. Deshalb sagte er zu seinen Jüngern dort in Galiläa: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:18-20.

10. Wie lange währt die Macht, von der die Worte seines Gebotes gestützt werden, und warum?

10 Diese Worte waren machtvoll, und sie sind heute, nach neunzehnhundert Jahren, noch genauso machtvoll, denn sie sind die Worte einer Autorität oder Gewalt, die kein Geschöpf im Himmel oder auf Erden herausfordern oder außer acht lassen sollte. Ihm, Jesus Christus, ist von Gott, dem Allmächtigen, der die Quelle aller Gewalt ist, „alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden“. Gott ist der himmlische Vater Jesu Christi, und er hat ihn auch von den Toten zu unsterblichem Leben auf geistiger Stufe auferweckt. Jesus Christus ist durch seine Auferstehung von den Toten als Sohn Gottes in ein neues erhabeneres Verhältnis zu seinem himmlischen Vater gelangt. Mit dem Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers erschien der auferstandene Jesus Christus in der Gegenwart des höchsten und allmächtigen Gottes, seines himmlischen Vaters. Ihm brachte er den Wert oder das Verdienst seines menschlichen Opfers zugunsten aller Menschen, der lebenden und der toten, dar. Zur Unterstützung oder Stärkung „aller Gewalt“, die Jesus Christus von Gott gegeben worden war, empfing er auch den „heiligen Geist“ (die unsichtbare wirksame Kraft Gottes), den er gebrauchen und auf seine Jünger ausgießen sollte.

11. (a) Was sollte heute niemand denken im Hinblick auf die Gewalt des auferstandenen Christus? (b) Was kann über die Ausübung seiner Gewalt in der gegenwärtigen Phase des Systems der Dinge gesagt werden?

11 Möge niemand denken: „Das war vor neunzehnhundert Jahren. Heute, in unserem wissenschaftlichen und revolutionären Zeitalter, kann Jesus Christus diese Gewalt nicht mehr beanspruchen. Sie hat nachgelassen oder ist geschwunden wie der Einfluß der Christenheit, ja sie wirkt heute überhaupt nicht mehr. Wir sind jetzt an der Macht. Wir Menschen haben die Gewalt, und wir werden diese Gewalt so ausüben, wie wir wollen, ganz gleich, was jemand vor neunzehnhundert Jahren gesagt hat.“ Möge sich aber niemand täuschen. Jesus Christus hat tatsächlich gelebt, er ist keine Sagengestalt, und er hat nie auf seine Gewalt verzichtet. Er hat sie auch nie an einen einzelnen oder an eine ganze Gruppe von Menschen, an niemand, der heute im Vatikan, in Genf, in Moskau oder sonstwo lebt, abgetreten. Er hat sie heute noch inne, und er übt sie zur Zeit mehr denn je aus. Um seinen Jüngern diese Gewißheit zu geben, fügte er seinem autoritativen Gebot die Worte hinzu: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:20) Dieses System existiert heute noch, aber wir leben offensichtlich in der Zeit seines Abschlusses.

12. (a) Wie lassen heute manche Leute erkennen, daß sie die Gewalt Christi unterschätzen, und warum sollten sie einmal etwas darüber nachdenken? (b) Wie sollten seine Jünger heute auf sein Gebot reagieren, und warum?

12 Die immerwährende, übermenschliche und universelle Gewalt, mit der der auferstandene Jesus Christus bekleidet wurde, ist etwas, was alle, die über ihn spotten, zum Nachdenken veranlassen sollte. Es sollte alle, die sagen: „Das Christentum ist heute am Aussterben; wir sind populärer und wichtiger als Christus“, veranlassen, einmal zu überlegen, wer Christus, der himmlische Sohn Gottes, überhaupt ist. Es sollte auch alle seine wahren und treuen Jünger veranlassen, sein Gebot heute besonders ernst zu nehmen und dessen Befolgung ebenso zur wichtigsten Aufgabe ihres Lebens zu machen, wie die Jünger des ersten Jahrhunderts es taten. Das Bewußtsein, daß hinter dem Gebot Christi seine ganze Autorität oder Gewalt steht, sollte sie dermaßen anfeuern, daß sie bis zum endgültigen Ende dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“ nie aufhören, diesem Gebot nachzukommen. Bis dahin haben sie Christus „alle Tage“ bei sich. Folglich werden sie von ihm unterstützt.

AUSDEHNUNGSWERK

13. (a) In welchem Gebiet der Erde sollten Jünger gemacht werden? (b) Inwiefern sollte es anders sein als in den Tagen des Königs Salomo, der für seine Weisheit auf der ganzen Erde bekannt war?

13 Die Jüngerschaft des auferstandenen Jesus Christus ist keine passive, bequeme, ichbezogene und ausdruckslose Religion. Das Jüngermachen sollte sich nicht auf einen kleinen Winkel der Erde beschränken und die ganze übrige Welt unberührt lassen. Wenn es etwas gab, was weltweit bekanntgemacht und wozu jedermann eingeladen werden sollte, dann war es dieses Werk. Es sollte nicht so sein wie bei dem weisen König Salomo von Jerusalem, der im 11. Jahrhundert v. u. Z. gelebt hatte und über den die Geschichte folgendes berichtet: „Und man kam aus allen Völkern, um die Weisheit Salomos zu hören, von allen Königen der Erde her, die von seiner Weisheit gehört hatten.“ (1. Kö. 4:34) Sogar die Königin von Scheba kam „von den Enden der Erde“, wie man damals zu sagen pflegte, nach Jerusalem, um Beweise für die Weisheit Salomos zu hören und zu sehen. (Matth. 12:42; 1. Kö. 10:1-13) Als Jesus Christus auf der Erde war, sagte er von sich: „Mehr als Salomo ist hier!“ Sein Leben und sein Tod haben die ganze Menschheit weit mehr beeinflußt als das Leben und der Tod Salomos. Statt die Menschen einzuladen und zu verpflichten, von den vier Enden der Erde nach dem irdischen Jerusalem zu kommen, um seine Weisheit zu hören und von ihm zu lernen, gebot er seinen Jüngern dort in Galiläa, zu den Menschen hinzugehen. Er sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen.“ (Matth. 28:19) Die Jünger sollten nicht warten, bis die Menschen zu ihnen kämen, sondern sie sollten überall zu ihnen hingehen.

14. Für wen war die Botschaft der Rettung durch Jesus Christus bestimmt, und wie wies Jesus auf dem Ölberg vor seiner Himmelfahrt auf diese Tatsache hin?

14 Jesus war zwar als Mensch ein leiblicher, beschnittener, unter dem Gesetz Mose geborener Jude, aber die Botschaft über ihn war nicht nur für die Juden. Die Juden erhielten sie lediglich zuerst, weil sie von Gott besonders begünstigt wurden. Diese Botschaft der Rettung durch Jesus Christus war jedoch für alle Menschen bestimmt und sollte auch allen Menschen zugehen. Der auferstandene Jesus Christus deutete nicht nur auf dem Berg in Galiläa auf diese Tatsache hin, sondern auch einige Zeit später, bevor er die Erde verließ und in den Himmel zu seinem Vater, Jehova Gott, zurückkehrte. Auf dem berühmten Berg im Osten Jerusalems, dem Ölberg, von wo aus er in den Himmel auffuhr, sagte er zu seinen Jüngern, die ihn dorthin begleitet hatten: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat; ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen sein wird, und ihr werdet Zeugen von mir sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ — Apg. 1:7, 8.

15. (a) Wie hatte Jesus Christus schon kurz vorher bei einem Bibelstudium im Kreise seiner Jünger angedeutet, in welchem Ausmaß die Vergebung der Sünden durch ihn gepredigt werden sollte? (b) Warum sollte das Zeugnis von Jerusalem ausgehend gegeben werden?

15 Dieses Zeugnis von der wichtigen Aufgabe, die Jesus in Verbindung mit Gottes Rettungsprogramm für die Menschheit erfüllt, sollte nicht nur auf die bis an die Enden der Erde zerstreuten leiblichen, beschnittenen Juden beschränkt werden, sondern sollte auch den Heiden oder Nichtjuden gegeben werden. Jesus hatte deshalb kurz vorher bei einem Bibelstudium im Kreise seiner Jünger folgendes gesagt: „So steht es geschrieben, daß der Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde, und aufgrund seines Namens würde in allen Nationen Reue zur Vergebung der Sünden gepredigt werden — ausgehend von Jerusalem, sollt ihr Zeugen von diesen Dingen sein.“ Warum sollten sie von Jerusalem ausgehen? Weil sie am darauffolgenden Pfingstfest in Jerusalem mit heiligem Geist getauft werden sollten und sie ihr erstes Zeugnis von der Reue zur Vergebung der Sünden durch Christus den Teilnehmern des Pfingstfestes in jener Stadt geben sollten. — Luk. 24:46-49.

16. Wie zeigt Apostelgeschichte, Kapitel 2, daß es in Jerusalem genauso geschah?

16 So geschah es dann auch. Am Pfingstfest des Jahres 33 u. Z. sagte der Apostel Petrus zu einer großen Menge wißbegieriger Juden und Proselyten: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, und ihr werdet als freie Gabe den heiligen Geist empfangen.“ Ungefähr dreitausend dieser Jehova Gott bereits hingegebenen Juden und Proselyten bereuten ihre frühere verkehrte Einstellung und Handlungsweise gegenüber Christus und wurden in seinem Namen getauft, damit sie fortan seine Nachfolger seien. Das war für sie aber nur der Anfang. Sie wünschten von den zwölf Aposteln Christi mehr zu erfahren, und die Apostel waren auch bereit, sie weiter zu belehren. „Und sie fuhren [nach ihrer Taufe] fort, sich der Lehre der Apostel und dem Anteilhaben miteinander, dem Einnehmen von Mahlzeiten und den Gebeten zu widmen.“ — Apg. 2:37-42.

DIE AUSDEHNUNG IM ERSTEN JAHRHUNDERT

17. Wieso wurde die gute Botschaft durch die zu Pfingsten in Jerusalem Getauften über die ganze Erde verbreitet? Doch unter wem wurde sie erdenweit verbreitet?

17 Da die Menschen in der ganzen Welt Gelegenheit erhalten sollten, die für die gesamte Menschheit bestimmten göttlichen Rettungsvorkehrungen kennenzulernen, war es sehr weise, daß Jehova Gott an jenem Pfingsttag in Jerusalem seinen heiligen Geist durch Christus ausgoß. Jene bekehrten, getauften Juden und Proselyten waren aus vielen Gebieten Asiens, Europas und Afrikas, ja „von jeder Nation derer, die es unter dem Himmel gibt“, gekommen. Nachdem sie dann von den Aposteln Christi hinreichend unterwiesen worden waren, kehrten sie in ihre Länder zurück und verbreiteten dort die gute Botschaft. Sie wirkten in jenen Ländern jedoch nur unter den leiblichen, beschnittenen Juden. (Apg. 2:5-12; 11:19) Und wie verhielt es sich mit der Provinz Samaria, die zwischen Judäa und Galiläa lag?

18. Wie wurde das Werk, durch das getaufte, mit heiligem Geist erfüllte Christen geerntet werden sollten, auf die Provinz Samaria ausgedehnt?

18 Jesus hatte einmal den Bewohnern der samaritanischen Stadt Sichar gepredigt, und jene Samariter sagten dann: „Wir haben selbst gehört, und wir wissen, daß dieser bestimmt der Retter der Welt ist.“ Aha, er war also nicht nur der Retter der Juden, sondern „der Retter der Welt“, der ganzen Menschheit. Mit Recht sagte Jesus, als er in Samaria war, zu seinen Aposteln: „Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an, daß sie weiß sind zum Abernten. Schon empfängt der Schnitter Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben.“ (Joh. 4:35, 36, 38-42) Doch erst die durch die Verfolgung bewirkte Zerstreuung veranlaßte die Jünger, in das Feld von Samaria vorzurücken, um Erntearbeit zu leisten. Jesus hatte sie nach seiner Auferstehung von den Toten und vor seiner Himmelfahrt ermächtigt, unter den Samaritern als Zeugen zu wirken. Als daher der Evangelist Philippus durch die Verfolgung gezwungen wurde, Jerusalem und Judäa zu verlassen, ging er in die Stadt Samaria, predigte dort und taufte viele samaritanische Gläubige. Dann sandten die Apostel von Jerusalem Simon Petrus und Johannes, den Sohn des Zebedäus, hinab, die diesen gläubigen Samaritern Gottes heiligen Geist vermittelten. — Apg. 8:1-17.

19. Welche weitere Ausdehnung sollte jedoch noch vor sich gehen? Wer zögerte aber in dieser Hinsicht?

19 Das Werk sollte aber noch weiter ausgedehnt werden. Bis dahin war unter den unbeschnittenen, nichtjüdischen „Menschen aller Nationen“ der bewohnten Erde noch nicht gewirkt und von ihnen noch niemand eingesammelt worden. Die Judenchristen zögerten nicht nur, den unbeschnittenen Heiden oder Nichtjuden das Zeugnis vom Messias zu geben, sondern sie hatten sogar ein gewisses Vorurteil. (Apg. 10:9-29) Hätten sich die Judenchristen gegenüber den unbeschnittenen Heiden weiterhin so verhalten, dann wäre die Ausdehnung der Christenversammlung zu der fälligen Zeit verhindert worden.

20. Welche prophetische Woche endete damals, wen sandte Gott zu wem, und womit war der Betreffende ausgerüstet?

20 Obwohl die Judenchristen es nicht erkannten, ging gegen Ende des Sommers 36 u. Z. die siebzigste Woche von Jahren, in denen Jehova Gott die leiblichen Juden ausschließlich begünstigt hatte, zu Ende. Das war der von Gott bestimmte Zeitpunkt, wo die Tür zur Königreichstätigkeit unter den Heiden aufgeschlossen und geöffnet werden sollte. (Dan. 9:24-27; Matth. 16:18, 19) Um also Daniels Prophezeiung über die siebzigste Woche zu erfüllen, sandte Jehova Gott den Apostel Petrus mit dem zweiten „Schlüssel des Königreiches der Himmel“ zu dem ersten unbeschnittenen, heidnischen Gläubigen, damit er ihm die Königreichsbotschaft predige.

21. Wer wurde von da an in die Christenversammlung aufgenommen, und wie weit konnte sie sich dadurch ausdehnen, wie Paulus dies in seinem Brief an die Kolosser andeutete?

21 Nachdem diese gläubigen Heiden den heiligen Geist und seine Gaben empfangen hatten, wurden sie auf das Geheiß des Apostels Petrus getauft. (Apg. 10:1-8, 30-48; 11:12-18) Auf diese Weise begann sich die Christenversammlung unter den unbeschnittenen Heiden bis zu den entferntesten Teilen der Erde auszudehnen. Weitere Judenchristen traten durch die frisch geöffnete Tür ein und begannen unter den Heiden zu wirken. Heiden wurden in die bereits bestehenden Versammlungen, zu denen bis dahin nur leibliche Juden, Samariter und Proselyten gehört hatten, aufgenommen. Ungefähr achtundzwanzig Jahre nach Jesu Abschiedsworten auf dem Ölberg konnte der Apostel Paulus aus Rom der Versammlung in Kolossä schreiben: „... [die] Hoffnung dieser guten Botschaft, die ihr gehört habt und die in der ganzen Schöpfung, welche sich unter dem Himmel befindet, gepredigt worden ist.“ (Kol. 1:23) Die Apostel und die mit ihnen verbundenen Jünger kamen zu ihren Lebzeiten dem Auftrag, den sie von Christus erhalten hatten, wirklich nach.

DIE AUSDEHNUNG IN DER NEUZEIT

22. Wieso war Jesus Christus kein falscher Prophet, als er die Ausdehnung des Werkes, durch das Jünger gemacht werden sollten, voraussagte, wenn wir das 20. Jahrhundert in Betracht ziehen?

22 Seither sind von Europa aus neue Kontinente entdeckt und für das Werk, durch das echte Jünger Christi gemacht werden, erschlossen worden. Doch erst im 20. Jahrhundert hat es die Menschheit wirklich erlebt, daß das Werk, durch das „Menschen aller Nationen“ zu Jüngern gemacht werden, bis an die Enden oder die vier Ecken der Erde ausgedehnt wurde. Jesus Christus war kein falscher Prophet, als er die weltweite Ausdehnung dieses Werkes seiner wahren Nachfolger voraussagte. Er verlangte von seinen treuen Nachfolgern nicht zuviel, denn mit der Hilfe des Geistes Gottes bewiesen sie, daß sie bereit waren, so weit zu gehen, wie Jesus es durch sein Gebot: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ angedeutet hatte. — Matth. 28:19.

23. Ist die Christenheit, wenn man ihre große Zahl von Kirchenmitgliedern berücksichtigt, dem Gebot, Jünger zu machen, nachgekommen, und was zeigt, ob dies der Fall ist oder nicht?

23 Heute zählen die Kirchen der Christenheit Hunderte von Millionen, ja beinahe eine Milliarde Mitglieder, aber den Auftrag, Jünger zu machen, hat die Christenheit in Wirklichkeit nicht erfüllt. Zugegeben, sie hat auf der ganzen Erde über zwei Milliarden Bibeln und Bibelteile in 1 337 Sprachen verbreitet. Dadurch allein sind jedoch keine Jünger Christi gemacht worden. Die Christenheit hat sogar die Menschen durch Feuer und Schwert und durch religiöse Verfolgungen scharenweise in ihre Kirchensysteme hineingetrieben. Jesus Christus ermächtigte seine Apostel und ihre gesalbten Mitarbeiter nicht, auf diese Weise hinzugehen und ‘Jünger zu machen’. Daß die Christenheit nicht richtig vorgegangen ist, kann man an der Art von Christen, die sie gemacht und nach ihrer Methode getauft hat, erkennen. Ihre in Hunderte von katholischen, orthodoxen und protestantischen Sekten aufgespaltenen Gläubigen sind keine Christen, wie die Bibel sie beschreibt.

24. Zu welchen von der Christenheit angewandten Methoden, Jünger zu machen, berechtigen Jesu Worte in Matthäus 28:19, 20 nicht?

24 Wie sollten nach Jesu eigenen Worten seine wahren Nachfolger ihre Aufgabe, Menschen ungeachtet ihrer Nationalität zu Jüngern zu machen, erfüllen? Er sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20) Diese Worte berechtigen nicht dazu, jemand zu etwas zu zwingen oder es ihm gewaltsam aufzudrängen, indem man ihm mit Folterung oder Verfolgung droht. Sie hätten auch niemand auf den Gedanken bringen können, daß die, die sich aus Gewissensgründen weigern, Jünger zu werden, massenweise getötet werden sollten. Die Christenheit hat zwar solche Methoden angewandt; das heißt aber nicht, daß Jesus seine gehorsamen, treuen Nachfolger ermächtigt hätte, solche Methoden anzuwenden.

25. Wessen Schüler sollten Personen werden, die gemäß Matthäus 28:19 zu Jüngern gemacht werden?

25 Das in Matthäus 28:19 mit „macht Jünger“ wiedergegebene griechische Verb bedeutet „macht Lernende oder Schüler“. Das wird durch die Übersetzung (The New Testament—An Expanded Translation) von K. S. Wuest veranschaulicht, der Matthäus 28:19 wie folgt wiedergibt: „Wenn ihr daher hingegangen seid, lehrt alle Nationen, indem ihr sie zu euren Schülern macht.“ Natürlich werden Personen, die von Nachfolgern Jesu Christi belehrt werden, deren Schüler oder Lernende. Sie sollten aber über Christus belehrt werden und lernen, alles zu halten, was er seinen Nachfolgern geboten hat; somit ist er in Wirklichkeit der Lehrer. Es sollte so sein, wie Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn einer ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid.“ (Matth. 23:8) Personen, die zu Jüngern gemacht werden, sind in Wirklichkeit die Jünger Jesu Christi, des Lehrers, der das Gebot gegeben hatte.

26. Wer bleibt der unveränderliche Lehrer solcher Jünger?

26 Der menschliche Lehrer kann sterben oder woanders hinziehen, doch Jesus Christus bleibt jederzeit der Lehrer seiner Jünger. Es ist so, wie wir es im Neuen Testament 1968 lesen, wo es heißt: „Geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Schülern. Tauft sie.“

27. Nur auf welche Art dürfen Jünger gemacht werden, und worüber müssen sie belehrt werden, damit sie mit der richtigen Taufe getauft werden können?

27 Die Methode, die Menschen durch Feuer und Schwert oder Säbel, durch Folterungen und Ketzergerichte zum Christentum zu zwingen, ist nach den Worten Jesu Christi völlig ausgeschlossen. Echte Jünger des Lehrers Jesus Christus werden nur auf friedliche, liebevolle Art gemacht, nämlich, indem Menschen das biblische Zeugnis von Jesus Christus gegeben und ihnen geholfen wird, seine Jünger zu werden, nicht die Jünger dessen, der ihnen das Zeugnis gibt. Sie müssen nicht nur über den Sohn belehrt werden, sondern auch über seinen himmlischen Vater und über den heiligen Geist, das heißt Gottes unsichtbare wirksame Kraft, durch die er seinen Willen erfüllt. Wie könnte sonst der Lernende „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft werden?

28 Wie wurde die Notwendigkeit dieser Belehrung durch die zwölf Männer veranschaulicht, denen Paulus in Ephesus begegnete?

28 Im alten Ephesus waren zum Beispiel etwa zwölf Männer, die mit der Taufe getauft worden waren, die nach ihrem Begriff die Taufe war, mit der Johannes der Täufer zu taufen gepflegt hatte. Sie wußten indes nichts vom heiligen Geist Gottes und waren nicht im Namen Jesu Christi, des Sohnes Gottes, getauft worden. Obwohl sie eine gewisse Kenntnis von Gott hatten, kannten sie ihn doch nicht als den Vater Jesu Christi und wußten nicht, daß dieser sein Sohn war. Daher mußte ihnen der Apostel Paulus ein Zeugnis von Jesus Christus geben. Danach mußten sie nochmals getauft werden, diesmal „im Namen des Herrn Jesus“. Als Paulus ihnen dann die Hände auflegte, empfingen sie Gottes heiligen Geist und begannen unter seinem Einfluß zu prophezeien, etwas, was sie vorher nicht getan hatten, da sie den Geist weder gekannt noch ihn empfangen hatten. — Apg. 19:1-7.

29. Was zeigt, ob ein Jünger nach seiner Taufe aufhört, ein Lernender zu sein?

29 Ein Jünger muß nach der Wassertaufe weiter belehrt werden. Nach den Worten Jesu sollte nicht nur getauft, sondern sollten die Getauften auch gelehrt werden, ‘alles zu halten, was er geboten hatte’. Sie müssen Lernende oder Schüler des Lehrers Jesus Christus bleiben. Sie dürfen nicht gezwungen oder durch Folterungen dazu gebracht werden, ‘alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat’, sondern müssen geduldig, friedlich und liebevoll gelehrt werden, die Gebote Christi zu halten. Auf diese Weise sind nach dem Bibelbericht die Apostel vorgegangen, um Jünger zu machen, und das zeigt, daß diese Methode, nicht die Methode der Christenheit, die richtige ist.

30. Mit welchem anderen Werk, das Christus vorhergesagt hat, sollte das Werk des Jüngermachens Hand in Hand gehen, und wie wurde diese Tatsache durch Paulus und Barnabas in Kleinasien veranschaulicht?

30 Das Werk des Jüngermachens geht selbstverständlich Hand in Hand mit dem anderen Werk, das Jesus Christus durch die in Matthäus 24:14 aufgezeichneten Worte vorhersagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Diese Verkündigung oder Bekanntmachung des Königreiches ist indes mehr ein öffentliches Werk, ein Werk, das „allen Nationen zu einem Zeugnis“ dienen soll, das nicht zu ihrer Bekehrung durchgeführt wird. Daß das Werk des Jüngermachens mit dem Predigtwerk Hand in Hand gehen sollte, wird durch den Bericht über die Tätigkeit des Paulus und Barnabas in Kleinasien bestätigt. Er lautet: „Und nach dem sie die gute Botschaft jener Stadt verkündet und ziemlich viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie nach Lystra und nach Ikonium und nach Antiochien zurück, stärkten die Seelen der Jünger, indem sie sie ermunterten.“ — Apg. 14:21, 22, NW; Lu; HSK.

31. Was, abgesehen vom Predigen, setzt das Werk des Jüngermachens seitens dessen, der Jünger macht, und des Jüngers selbst voraus?

31 Beim Werk des Jüngermachens wird dem einzelnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt als beim öffentlichen Zeugniswerk, durch das hauptsächlich das Königreich bekanntgemacht oder verkündigt wird. Damit Jünger gemacht werden, müssen die Menschen, nachdem ihnen das Zeugnis gegeben worden ist, belehrt werden. Das öffentliche Zeugnis mag von der Allgemeinheit außer acht gelassen oder abgelehnt werden; damit aber jemand ein Jünger, ein Lernender oder Schüler, wird, muß er den Aufschluß, den er durch den Unterweiser erhält, annehmen und dann ein Nachfolger des Lehrers Jesus Christus werden. Er muß sich im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes taufen und sich danach von Jesus Christus, dem großen Lehrer, weiter belehren lassen und das Gelernte anwenden.

32. Was zeigt, ob der Getaufte ein Jünger seines Täufers oder irgendeines anderen Menschen wird?

32 Ein Gläubiger läßt sich nicht auf diese vorgeschriebene Weise taufen, um ein Jünger eines gewöhnlichen Menschen von Fleisch und Blut zu werden. Er läßt sich auch nicht taufen, um dadurch ein Jünger des Gott hingegebenen Mannes zu werden, der ihn im Wasser untertaucht. (1. Kor. 1:12-17) Daß die, die sich damals taufen ließen, Jünger Jesu Christi wurden, geht aus dem Bericht in Apostelgeschichte 11:26 deutlich hervor, wo wir lesen: „In Antiochien [Syrien] geschah es zum ersten Mal, daß die Jünger durch göttliche Vorsehung Christen [nicht Paulisten] genannt wurden.“

[Bilder auf Seite 170]

Auf dem internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“, den Jehovas Zeugen in New York abhielten, wurden 7 136 Personen getauft.

[Bild auf Seite 171]

Auf dem Internationalen Kongreß „Friede auf Erden“, den Jehovas Zeugen letztes Jahr in Nürnberg abhielten, wurden 5 095 Personen getauft. In der ganzen Welt wurden im Dienstjahr 1969 insgesamt 120 905 Personen getauft.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen