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  • „Das Wort war bei Gott, und das Wort war ...“?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1985
w85 15. 12. S. 25

„Das Wort war bei Gott, und das Wort war ...“?

ES GIBT nur wenige Stellen in der Bibel, denen in den Kirchen der Christenheit so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde wie Johannes 1:1. In vielen Bibelübersetzungen lautet die Wiedergabe ähnlich wie die in der Einheitsübersetzung (1980): „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott [ὁ θεός], und das Wort war Gott [θεός].“

Viele Verfechter der Dreieinigkeit führen diesen Bibeltext als Stütze für ihre Lehre an. In einigen Übersetzungen ist der Vers jedoch anders wiedergegeben worden, wodurch anerkannt wird, daß der griechische Urtext einen Unterschied aufweist, der durch Wiedergaben wie die obige verborgen bleibt.

Der Gelehrte Ernst Haenchen gibt in seinem 1980 erschienenen Kommentar zum Johannesevangelium (Das Johannesevangelium. Ein Kommentar, hg. von U. Busse, Tübingen, 1980, S. 112) Johannes 1:1 wie folgt wieder: „Im Anfang war der Logos, und der Logos war bei (dem) Gott, und Gott (von Art) war der Logos.“

Ernst Haenchen vergleicht 1. Mose 1:1 mit dem ersten Vers des Johannesevangeliums und schreibt: „Joh 1,1 aber nennt etwas, das schon im Uranfang war; erstaunlicherweise ist es nicht ‚der Gott‘. ... Damit wird der Logos — wir haben kein deutsches Wort, das diesem griechischen in der Fülle seiner Bedeutungen entspricht ... — so hoch emporgehoben, daß es fast anstößig wirkt. Erträglich wird die Aussage erst durch die Fortsetzung ‚und der Logos war bei (dem) Gott‘, nämlich in inniger, personaler Verbundenheit“ (S. 116).

Hört sich das so an, als ob der Gelehrte Haenchen im Griechischen einen Unterschied zwischen Gott und dem Logos, d. h. dem Wort, feststellte? In seinen folgenden Ausführungen hebt der Autor hervor, daß im griechischen Urtext im letzten Teil des Verses bei dem Wort theós (Gott) kein bestimmter Artikel steht. Er erklärt:

„Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei hier eingeschaltet: damals waren θεός [theós] und ὁ θεός [ho theós] [„Gott“ und „der Gott“] nicht dasselbe. Philo ... hat deshalb geschrieben: Der λόγος [lógos] heiße nur θεός [„Gott“] und nicht ὁ θεός [„der Gott“], da er nicht im eigentlichen Sinne Gott sei. ... Ähnlich hat auch Origenes ... ausgelegt: Der Evangelist sage vom Logos nicht, er sei ‚der Gott‘, sondern nur ‚Gott‘. Tatsächlich war auch für den Verfasser des Hymnus’ [in Johannes 1:1] wie für den Evangelisten nur der Vater ὁ θεός [„der Gott“] (vgl. 17,3); ‚der Sohn‘ ist ihm untergeordnet (vgl. 14,28). Aber das wird hier nur angedeutet, weil gerade das Miteinander betont werden soll“ (S. 116).

Ernst Haenchen bemerkt dann: „Dagegen vertrug sich in der Zeit, wo der Hymnus entstand, mit dem jüdischen und christlichen Monotheismus sehr wohl die Aussage, daß es neben und unter Gott ein nicht mit ihm identisches Gottwesen gab. Das beweist Phil 2,6—10. Hier beschreibt Paulus den später in Jesus Christus Menschgewordenen gerade als ein solches göttliches Wesen ... Hier wie in Joh 1,1 wird also nicht von einer dialektischen Zweieinheit gesprochen, sondern von einer personal verbundenen Zweiheit“ (S. 116).

Folglich wird in Johannes 1:1 nicht gesagt, daß der Logos (Jesus) bei Gott war und Gott war, sondern erklärt, daß der Logos bei dem allmächtigen Gott war und göttlich oder ein Gott war.

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