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  • Den Reichtum des neuen Königs der Erde vermehren
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 1. 3. S. 133-139

Den Reichtum des neuen Königs der Erde vermehren

„Ein König hat Wohlgefallen an dem Knecht, der mit Einsicht handelt, aber sein Zornausbruch erfolgt gegen den schändlich Handelnden“ (Spr. 14:35).

1. Was für ein Mann legte dem König, der in einem seiner prophetischen Gleichnisse eine Rolle spielte, den Befehl in den Mund, die Feinde zu schlachten?

„IM ÜBRIGEN, diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde: Bringt sie her und schlachtet sie vor mir.“ Diese Worte des Königs hätten das Herz aller, an die sie gerichtet waren, mit Furcht erfüllen sollen! Doch wer sprach diese Worte? Sie wurden von einem Mann geäußert, von dem die meisten Menschen niemals einen solch harten Befehl erwartet hätten. Er legte diese Worte dem König in den Mund, der in einem seiner Gleichnisse oder prophetischen Bilder eine Rolle spielte. In Wirklichkeit sprach er von sich selbst, denn mit dem König im Gleichnis meinte er sich (Luk. 19:27).

2. (a) Wohin war Jesus damals unterwegs, und welches Ereignis stand bevor? (b) Welche Prophezeiung über Jerusalem äußerte Jesus, als er den Ölberg hinunterging?

2 Jesus Christus hielt sich zu jener Zeit in der ungefähr 20 Kilometer nordöstlich von Jerusalem gelegenen Stadt Jericho auf; es war im Frühling des Jahres 33 u. Z., zu Beginn des Monats Nisan. Jesus hatte den Jordan überquert und war nach Jericho gekommen, wo er übernachtete. Er befand sich auf dem Weg nach Jerusalem, der heiligen Stadt, in die er am Sonntag, dem 9. Nisan, fünf Tage vor dem jüdischen Fest des Passahs, im Triumph einziehen wollte. Als Jesus sich auf diesem Triumphzug befand und den Ölberg hinunterging, hielt er den Zug seiner Jünger an, weinte über Jerusalem und sagte: „Wenn du, ja du, an diesem Tage die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen, und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast“ (Luk. 19:41-44).

3. Wann ereignete sich das Gemetzel, das Jesus vorhergesagt hatte, und welches Ausmaß nahm es an?

3 Schilderte Jesus in diesen Worten, wie der König des prophetischen Gleichnisses seine Feinde, die nicht wollten, daß er über sie König sei, umbringen lassen würde? Jesus Christus, der im Triumph in die Stadt Jerusalem einzog, wurde von ihr nicht willkommen geheißen. Fünf Tage später oder am Tage des Passahs ließen ihn seine Feinde in Jerusalem wie einen fluchwürdigen Verbrecher an einem Pfahl außerhalb der Stadtmauern hinrichten. Die Feinde wehrten sich dagegen, daß der römische Statthalter Pontius Pilatus am Pfahl eine Inschrift in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache anbringen ließ, die lautete: „Jesus, der Nazarener, der König der Juden“ (Joh. 19:17-22). Sie wollten nicht, daß der Mann, den sie als Gotteslästerer und Aufrührer gegen das kaiserliche Rom angeklagt hatten, als ihr König bezeichnet werde. Dreiunddreißig Jahre später empörten sie sich gegen Rom, aber nicht, weil sie Jesus als ihren Messias und König anerkannten, sondern weil sie ihre eigenen ehrgeizigen Messiaserwartungen verwirklichen wollten. Im fünften Jahr ihrer Empörung gegen Rom ereignete sich das furchtbare Gemetzel, das Jesus vorausgesagt hatte. Bei der Belagerung und Zerstörung Jerusalems durch die Römer wurden 1 100 000 Juden, die sich gegen Rom empört hatten, getötet, nur 97 000 überlebten und kamen danach in die Sklaverei.

4. (a) Was versinnbildete oder veranschaulichte jenes Gemetzel in Jerusalem? (b) Was müssen wir tun, um dann nicht mit umgebracht zu werden?

4 Doch auch nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels durch die Römer im Jahre 70 u. Z. zwang Jesus Christus den überlebenden Juden, die in Palästina oder in anderen Ländern der Welt lebten, sein Königtum nicht auf. Noch Jahrhunderte danach war Palästina im Besitz des Römischen Reiches. Das Gemetzel, das die heidnischen Römer im Jahre 70 u. Z. unter den christusfeindlichen Juden in Jerusalem anrichteten, versinnbildet oder veranschaulicht offenbar lediglich, was mit all denen auf der ganzen Welt geschehen wird, die Jesus Christus bei seinem zweiten Kommen nicht als den neuen König der Erde anerkennen wollen. Die Zeit steht uns also noch bevor — und zwar unmittelbar —, in der sich das, was in diesem prophetischen Gleichnis veranschaulicht wird, erfüllen muß und der auferstandene, verherrlichte Jesus Christus seinen Engeln im Himmel befehlen wird, seine Feinde auf der Erde vor ihn zu bringen und sie als unversöhnliche Feinde seines Königreiches umzubringen. Das läßt erkennen, daß wir heute in einer gefährlichen Zeit leben und daß wir ermitteln sollten, ob wir uns diesem Königreich gegenüber feindlich verhalten oder nicht. Wenn wir uns jetzt richtig verhalten, werden wir nicht mit seinen Feinden umgebracht werden.

DAS GLEICHNIS

5, 6. Was erwarteten die Jünger Jesu von seiner Reise nach Jerusalem, und warum erzählte er ihnen das Gleichnis?

5 Wir werden besser in der Lage sein, uns jetzt richtig zu verhalten, wenn wir uns näher mit dem ganzen Gleichnis befassen, das Jesus Christus vortrug, als er im Frühjahr des Jahres 33 u. Z. in Jericho war, und uns bemühen, den Sinn davon zu verstehen. Der verachtete Obersteuereinnehmer Zachäus, der in Jericho wohnte, war, nachdem Jesus ihn in seinem Hause besucht hatte, zu der Überzeugung gelangt, daß Jesus der Messias oder Christus aus den Juden sei (Luk. 19:1-10). Da Jesus vorhatte, nach Jerusalem zu gehen, dachten seine Jünger, er werde dort öffentlich bekanntmachen, daß er der Messias sei, den Römern die Herrschaft entreißen und Israel das Königreich wiederherstellen. Jesus Christus wollte seine Jünger von diesem Irrtum befreien. Deshalb erzählte er das Gleichnis, aus dem hervorging, daß sein Königreich noch in weiter Ferne war.

6 Wir lesen darüber: „Während sie diesen Dingen lauschten, redete er außerdem in einem Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Königreich Gottes werde sich augenblicklich zeigen. Daher sprach er: ,Ein gewisser Mensch von vornehmer Geburt reiste in ein fernes Land, um Königsmacht für sich zu erlangen und zurückzukehren‘“ (Luk. 19:11, 12).

7. (a) Wie deutete Jesus in diesem Gleichnis an, daß es noch lange dauern würde, bis er Königsmacht erlangen und als König herrschen würde? (b) Wieso war Jesus tatsächlich ein „Mensch von vornehmer Geburt“?

7 Mit diesen Worten deutete Jesus an, daß er damals noch keine Königsmacht besaß, sondern eine weite Reise machen mußte, um sie zu erlangen. Da die Beförderungsmittel vor neunzehnhundert Jahren verhältnismäßig langsam waren, bedeutete eine Reise in ein fernes Land, daß der Betreffende lange von zu Hause abwesend war. Jesus reiste nicht nach einem nahe gelegenen Ort wie Jerusalem, das nur etwas mehr als zwanzig Kilometer von Jericho entfernt war, um Königsmacht zu erlangen, auf die er, zufolge seiner vornehmen Geburt, Anspruch hatte (Luk. 19:12; Menge: „von vornehmer Abkunft“; Rießler, Storr: „von edler Abkunft“; Albrecht: „von hoher Herkunft“). Jesus war zwar ein einfacher Zimmermann in der Stadt Nazareth gewesen, doch er war auch ein vornehmer Mann oder ein „Mensch von vornehmer Geburt“. Er war ein Nachkomme des Königs David, der in Jerusalem residiert hatte. Als Nachkomme Davids hatte er Anspruch auf das Königreich Davids über ganz Israel mit Jerusalem als Hauptstadt. Jesus hatte durch die Kraft Gottes viele Wunder gewirkt, und seine Jünger dachten jetzt, daß sich das messianische „Königreich Gottes“ auf übernatürliche Weise augenblicklich zeigen werde, indem Jesus zum König über Israel eingesetzt werde, obschon die Römer das Land besetzt hielten. So würde das messianische Königreich Gottes augenblicklich errichtet werden. Aber Jesus wußte, daß es noch sehr lange dauern würde, bis das Königreich käme, viel, viel länger, als er brauchte, um nach Jerusalem zu kommen (Luk. 3:23-31; Matth. 1:1-17).

8, 9. (a) Warum würde es länger dauern, bis Jesus Königsmacht erlangen würde, als eine Reise nach Rom und wieder zurück nach Jerusalem? (b) Wie deutete Jehova in seinen Worten, die er an den in Jerusalem residierenden König Zedekia richtete, an, daß er es sei, der Königsmacht verleihen würde?

8 Es würde auch viel länger dauern als eine Reise von Palästina nach Rom, der Reichshauptstadt, und wieder zurück nach Jerusalem. Jesus Christus sollte seine Königsmacht nicht in Rom erlangen. Er erhielt seine Königsmacht nicht vom Kaiser oder von dem römischen Senat. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, daß die römischen Soldaten ihn am Tage des Passahs wie einen Aufrührer, der das Königtum beanspruchte, an den Pfahl schlugen. Der ferne Ort, an den Jesus reiste, um Königsmacht zu erlangen, war der Himmel, wo sich der Begründer des messianischen Königreiches Davids, des Vorfahren Jesu, aufhält, nämlich Jehova Gott. Jehova deutete an, daß er dem rechtmäßigen Nachkommen des Königs David Königsmacht verleihen würde, als er dem in Jerusalem residierenden König Zedekia kurz vor dessen Entthronung im Jahre 607 v. u. Z. sagen ließ:

9 „Entferne den [königlichen] Turban und hebe ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Erhöhe selbst das, was niedrig ist, und erniedrige selbst den Hohen. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewißlich niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben“ (Hes. 21:26, 27).

10. Warum handelte Jesus nicht anmaßend oder vermessen, als er sich wie der vornehme Mann im Gleichnis auf eine lange Reise begab, um Königsmacht zu erlangen?

10 Jesus Christus handelte nicht anmaßend oder vermessen, als er sich wie der vornehme Mann im Gleichnis auf eine lange Reise begab, um Königsmacht für sich zu erlangen. Kurz bevor seine irdische Mutter Maria aus dem Hause des Königs David ihn im Schoße empfing, sagte der Engel Gabriel zu ihr über ihren Sohn, dem sie den Namen Jesus geben sollte: „Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Luk. 1:31-33). Nur durch ein göttliches Wunder konnte das Leben dieses Sohnes des Höchsten vom Himmel zur Erde verpflanzt werden. Wie sollte Jesus Christus in den Himmel zurückgelangen, um von seinem himmlischen Vater das davidische Königreich zu empfangen?

11, 12. (a) Welches Wunder war erforderlich, damit Jesus an den Ort gelangen konnte, wo ihm die Königsmacht verliehen wurde? (b) Warum ist das keine von uns aufgestellte Theorie?

11 Die unveränderliche göttliche Regel lautet: „Fleisch und Blut [können] Gottes Königreich nicht ererben“ (1. Kor. 15:50). Somit war ein weiteres Wunder erforderlich, damit Jesus Christus in den Himmel zurückkehren konnte, zur höchsten Gewalt, die ihm das Königtum verleihen würde. Jesus mußte offensichtlich „Fleisch und Blut“ ablegen. Das erforderte, daß er unschuldig starb, daß er sein vollkommenes Menschenleben opferte. Aber durch diesen Opfertod gelangte er noch nicht in den Himmel. Gott mußte seinen geopferten Sohn auferwecken, aber nicht als Sohn von „Fleisch und Blut“. Er mußte ihn mit einem geistigen Leib auferwecken, als Geistsohn, der für menschliche Augen unsichtbar, für himmlische Augen aber sichtbar war. Das erforderte, daß Jehova Gott, der Allmächtige, ein Wunder wirkte und seinen geopferten Sohn nicht nur auferweckte, sondern daß er ihn als Geistwesen auferweckte und ihm die versprochene Belohnung — Unsterblichkeit und Unverweslichkeit — gab. Genau das tat Jehova. Das ist keine von uns aufgestellte Theorie, denn der Apostel Petrus schreibt:

12 „Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe, er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde. In diesem Zustand ging er auch hin und predigte den Geistern im Gefängnis“ (1. Petr. 3:18, 19).

13, 14. (a) Wohin kam Jesus als Mensch von „Fleisch und Blut“ bei seinem Tode? (b) Wieso wissen wir, ob Jesus nach seiner Auferstehung sogleich die Reise in das im Gleichnis erwähnte „ferne Land“ antrat oder nicht?

13 Natürlich ging Jesus nicht bei seinem Tod als Mensch aus „Fleisch und Blut“ in das im Gleichnis erwähnte „ferne Land“, das heißt in den Himmel, in die Gegenwart seines Vaters. Er war wirklich tot, und sein Leichnam wurde in ein Grab gelegt, so daß Jesus während dreier Tagesteile an dem Ort war, den die Juden Scheol und die Griechen Hades nannten. Als Jesus am dritten Tag als Geistperson auferweckt wurde, besaß er den Wert seines geopferten Menschenlebens, aber er unternahm seine Reise in das „ferne Land“ nicht sogleich. Am Tag seiner Auferstehung erschien er in dem Garten, in dem das Grab lag, Maria Magdalena und sagte zu ihr:

14 „Höre auf, dich an mich zu klammern. Denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Geh jedoch zu meinen Brüdern hin und sage ihnen: ,Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott‘“ (Joh. 20:17). Vierzig Tage lang blieb er unsichtbar in der Nähe der Erde, manchmal nahm er die Form eines Menschen an und erschien seinen Jüngern, um ihnen zu beweisen, daß er wieder lebte, daß er von den Toten auferweckt worden war (Apg. 1:1-5).

15, 16. (a) Wann trat der auferstandene Jesus die Reise in dieses „ferne Land“ an, und wer war Zeuge davon? (b) Bis zu welchem Zeitpunkt muß er in dem „fernen Land“ eingetroffen sein, und wie bestätigt Petrus dies?

15 Als der auferstandene Jesus Christus zu seinem himmlischen Vater auffuhr, begann er seine Reise in das „ferne Land“. Das war am vierzigsten Tag nach seiner Auferstehung von den Toten. Während einige Jünger auf dem Ölberg zusahen, wie Jesus, der sich materialisiert hatte, um ihnen zu erscheinen, zum Himmel auffuhr und verschwand, standen zwei Engel neben ihnen und sagten: „Männer von Galiläa, warum steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, in derselben Weise, wie ihr ihn in den Himmel habt gehen sehen“ (Apg. 1:11). Wie lange Jesus Christus im geistigen Bereich unterwegs war, bis er in dem im Gleichnis erwähnten „fernen Land“ eintraf, wissen wir nicht, doch muß er es innerhalb von zehn Tagen erreicht haben oder vor dem Tag des Pfingstfestes des Jahres 33 u. Z. An jenem Tag wurde der heilige Geist auf die Jünger Christi, die in Jerusalem waren, ausgegossen, und der Apostel Petrus wurde inspiriert, zu den Tausenden seiner jüdischen Zuhörer zu sagen:

16 „Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: ,Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“‘ Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet“ (Apg. 2:34-36).

‘MACHT GESCHÄFTE, BIS ICH KOMME’

17. Wie deutet das Gleichnis Jesu an, was seine Jünger während seiner langen Abwesenheit auf der Erde tun sollten?

17 Jesus Christus würde also wiederkommen — doch diesmal bekleidet mit „Königsmacht“. Das Gleichnis, das Jesus vortrug, weil seine Jünger „meinten, das Königreich Gottes werde sich augenblicklich zeigen“, deutet an, daß Jesus Christus, der „Mensch von vornehmer Geburt“, lange Zeit abwesend wäre (Luk. 19:11, 12). Was sollten seine Jünger während seiner Abwesenheit tun, bis er, mit „Königsmacht“ bekleidet, zurückkehren würde? Jesus gab ihnen Anweisungen, insbesondere hinsichtlich dessen, was sie tun sollten. Aus dem Gleichnis Jesu geht hervor, daß er das tun würde. Wir lesen über den scheidenden vornehmen Mann: „Er rief zehn seiner Sklaven und gab ihnen zehn Minen und sprach zu ihnen: ,Macht Geschäfte damit, bis ich komme‘“ (Luk. 19:13).

18. (a) Welchem Wert entsprachen die zehn Silberminen gemäß verschiedenen Bibelübersetzungen und dem in Englisch erschienenen Werk Hilfe zum Verständnis der Bibel? (b) Was sollten die Sklaven mit den Silberminen tun?

18 In der Übersetzung An American Translation ist anstelle der alten Mine ein Betrag in einer modernen Währung angegeben. Dieser Vers lautet wie folgt: „Und er rief zehn seiner Sklaven herein und gab jedem von ihnen zwanzig Dollar mit der Anweisung, während seiner Abwesenheit damit zu handeln.“ In der Übersetzung von Moffatt wird anstelle der Mine ein Wert in britischer Währung angegeben; wir lesen darin: „Zuerst rief er seine zehn Diener und gab jedem eine Fünfpfundnote und sprach zu ihnen: ,Handelt damit, bis ich zurückkomme.‘“ In der im Jahre 1970 erschienenen New English Bible steht anstelle von „Mine“ „Pfund“. In der Übersetzung von H. Riethmüller wird nicht bestimmt gesagt, wieviel der Mensch von vornehmer Geburt seinen Dienern gab, sondern es heißt darin lediglich „zehn Vermögensanteile“. In dem 1971 in englischer Sprache erschienenen Werk Hilfe zum Verständnis der Bibel wird der Wert der Silbermine des ersten Jahrhunderts u. Z. mit 14.094 Dollar angegeben. Zur Zeit Jesu war das viel Geld. Eine Mine entsprach 100 Drachmen; sie war indessen nur ein Sechzigstel eines Silbertalentes wert, das einen Wert von 845.64 Dollar hatte. Es sei dahingestellt, welchen Wert die Silbermine heute hätte. Wichtig ist jedoch, daß die zehn Sklaven des Menschen von vornehmer Geburt mit den Silberminen arbeiten sollten; sie sollten selbst damit Geschäfte machen und dadurch das Vermögen des zukünftigen Königs vermehren.

19. Wen stellten die „zehn Sklaven“ dar, und was die „zehn Minen“?

19 Die zehn Sklaven im Gleichnis Jesu stellten die Jünger des Herrn Jesus dar. Was hinterließ er seinen Jüngern nach seiner Auferstehung von den Toten und bevor er — zehn Tage vor Pfingsten des Jahres 33 u. Z. — in den Himmel auffuhr? Als Jesus auf Golgotha an einem Stamm starb, hatte man ihm auch das letzte, was er an materiellen Dingen auf der Erde besessen hatte, weggenommen. Als er am dritten Tag auferweckt wurde, blieben sogar die Grabbinden und das Tuch, das auf seinem Haupt gelegen hatte, im Grab zurück (Joh. 20:6, 7). Was besaß denn Jesus, das er seinen Jüngern anvertrauen konnte, ehe er sich in das „ferne Land“ oder in den Himmel begab? Es war etwas, was, wie die zehn Silberminen, einen Wert besaß und was als Grundlage oder Grundkapital dafür dienen konnte, das Vermögen des künftigen Königs und Messias zu vermehren. Da es sich dabei nicht um etwas Materielles handelte, konnte man es nicht berühren, und dennoch war es vorhanden. Was war das? Das „Menschenfeld“, das Jesus in den rund dreieinhalb Jahren, in denen er die Botschaft vom messianischen Königreich Gottes in Israel öffentlich predigte, bebaut hatte.

20. (a) Welche wertvollen Voraussetzungen, die die Jünger Jesu nutzen konnten, wie wenn sie mit zehn Minen Geschäfte machen würden, wies das ihnen zur Verfügung stehende Tätigkeitsfeld auf? (b) Wie deuteten ein Sklave und Jesus selbst an, daß damit ein Tätigkeitsfeld mit wertvollen Voraussetzungen gemeint ist?

20 Die zehn Silber„minen“ versinnbildeten den Einfluß, den die intensive Lehr- und Predigttätigkeit Jesu auf die jüdische oder israelitische Welt ausübte und der bewirkte, daß Jehovas auserwähltes Volk sich geneigt zeigte, Jesus als den verheißenen Messias anzuerkennen. Den Jüngern Jesu stand somit ein vorbereitetes Feld zur Verfügung, auf dem sie tätig sein und wo sie durch ihre Bemühungen erreichen konnten, daß in Juden aufgrund dessen, was Jesus lehrte und tat — wodurch er biblische Prophezeiungen erfüllte —, die Bereitschaft reifte, zu glauben oder sich davon überzeugen zu lassen, daß er der von Jehova Gesalbte war. Es war ein Feld, das für Jesu Jünger sehr ergiebig sein konnte, wenn sie die Arbeit verrichteten, die Jesus ihnen aufgetragen hatte. Im Gleichnis verglich einer der zehn Sklaven es mit einem Feld oder Ackerland, als er zu dem zurückgekehrten König sagte: „Du erntest, was du nicht gesät hast“ (Luk. 19:21). Jesus veranschaulichte diese Tätigkeit ebenfalls so, als er früher einmal in Samaria zu seinen Jüngern sagte: „Hierin bewahrheitet sich in der Tat der Spruch: Einer sät aus, und ein anderer erntet. Ich habe euch ausgesandt, das zu ernten, wofür ihr keine mühevolle Arbeit geleistet habt. Andere haben hart gearbeitet, und ihr habt den Nutzen ihrer mühevollen Arbeit erlangt“ (Joh. 4:37, 38).

21. (a) Was meinte Jesus mit dem, was hinzugewonnen werden sollte? (b) Was sollten die Jünger tun, wenn das jüdische Feld nicht ertragreich genug wäre?

21 Jesu Jüngern stand somit etwas zur Verfügung, was sie nutzen konnten, was einen Wert darstellte, etwas, was sie zweckmäßig einsetzen konnten oder was einen „Vermögenswert“ bildete, mit dem sie arbeiten oder ‘Geschäfte machen’ und durch den sie etwas hinzugewinnen konnten. Jesus wünschte von seinen Jüngern oder Sklaven nicht, daß sie Silber oder Gold hinzugewinnen würden. Sie sollten weitere Jünger hinzugewinnen, die ihm nachfolgten und die für ihn, den messianischen König, wären. Und sollte das bereits bebaute jüdische Feld nicht alle hervorbringen, vor allem nicht alle 144 000, die mit Jesus das Königreich ererben würden, so sollten die Jünger das Tätigkeitsgebiet erweitern und auch unter den Heiden oder Nichtjuden wirken. Dadurch würden sie das Feld zur Bebauung, auf dem es Untertanen des Königreiches Christi zu gewinnen gab, um das Fünf- bis Zehnfache vergrößern.

22. Wen veranschaulichen die „Sklaven“, deren Zahl mit zehn angegeben wird, in der endgültigen Erfüllung des Gleichnisses?

22 Die „zehn seiner Sklaven“, die Jesus in seinem Gleichnis erwähnte, beziehen sich nicht nur auf die Apostel und Jünger des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Daß die Zahl der „Sklaven“ mit „zehn“ angegeben wurde, ist passend, denn in der Bibel veranschaulicht die Zahl Zehn Totalität oder Vollständigkeit, besonders in bezug auf irdische Dinge. Die „zehn Sklaven“ im Gleichnis veranschaulichen somit treffend alle geistgezeugten, gesalbten Sklaven Jesu Christi, die die Aussicht haben, mit Jesus das himmlische Königreich zu ererben, und die im Laufe der vergangenen neunzehnhundert Jahre „hervorgebracht“ worden sind, nicht nur bis 1914 u. Z., dem Jahr, in dem die Zeiten der Nationen endeten und Christus, mit Königsmacht bekleidet, wiederkam, sondern bis jetzt. Das muß so sein, denn die Apostel und übrigen Jünger des ersten Jahrhunderts u. Z. haben nicht bis ins zwanzigste Jahrhundert gelebt, in dem Christus — unsichtbar und mit Königsmacht bekleidet — wiedergekommen ist.

23. (a) Auf die in welcher Zeitperiode lebenden Jünger Christi müssen sich die am Schluß dieses Gleichnisses geschilderten Vorgänge beziehen? (b) Was sollten wir in unserem Interesse mit diesem Gleichnis tun, da der Zeitpunkt, an dem die Feinde des Königs hingerichtet werden, unmittelbar bevorsteht?

23 Die am Schluß des Gleichnisses Jesu von den „zehn Sklaven“ mit den zehn Minen geschilderten Vorgänge müssen sich daher auf die getauften, geistgezeugten und gesalbten Jünger Jesu Christi beziehen, die während des zwanzigsten Jahrhunderts auf der Erde leben. Eine Prüfung ergibt, daß es heute noch einen Überrest von rund zehntausend dieser Jünger auf der Erde gibt, der mit den zehn symbolischen Minen ‘Geschäfte macht’, um den Reichtum des neuen Königs der Erde zu vermehren. Diese zehntausend sind tatsächlich nur ein kleiner Überrest im Vergleich zu der vollständigen Zahl von 144 000 Jüngern, die zusammen mit Jesus Christus zur Ehre Gottes und zum ewigen Wohle der ganzen Menschheit tausend Jahre regieren werden. Wie alle diese sinnbildlichen zehn Sklaven mit den „zehn Minen“ des künftigen Königs ‘Geschäfte gemacht’ oder gehandelt haben, ist eine interessante Geschichte. Da der Zeitpunkt, an dem alle Feinde des Messias und rechtmäßigen Königs der Erde hingerichtet werden, unmittelbar bevorsteht, wird es in unserem Interesse sein, das Gleichnis bis zum Schluß zu lesen, um zu ermitteln, welche Rolle wir in der Erfüllung dieses prophetischen Gleichnisses in unserer Zeit spielen können.

[Bild auf Seite 137]

In Jesu Gleichnis gab der vornehme Mann vor seiner Abreise zehn seiner Sklaven je eine Mine und sagte zu ihnen: „Macht Geschäfte damit, bis ich komme.“ Die zehn Sklaven stellten Jesu Jünger dar.

[Bild auf Seite 138]

Aus Matthäus 28:18-20 ist ersichtlich, daß Jesus die symbolischen Minen nach seiner Auferstehung austeilte.

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