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Erwachet! 1976
g76 22. 7. S. 19-22

Warum hörten sie auf Jesus?

TROTZ der Fortschritte der heutigen Wissenschaft und Technik ist eine praktische Wegleitung in den zwischenmenschlichen Beziehungen noch nie so notwendig gewesen wie jetzt. Nicht nur ist die Menschheit in rassischer, nationaler und religiöser Hinsicht geteilt, sondern häufig haben Personen das Gefühl, von anderen, die derselben Rasse, Nation und Religionsorganisation angehören, nicht anerkannt zu werden.

Ein Bestandteil der unvollkommenen menschlichen Natur ist die Neigung, Klassenunterschiede zu machen, und diese Neigung hat es während all der Jahrtausende der Menschheitsgeschichte gegeben. Durch gewisse Faktoren kann sie jedoch verschlimmert werden. Hast du schon einmal beobachtet, daß manche Personen, die eine gute Bildung genossen haben, leicht auf andere herabschauen, die nicht so gebildet sind? Dieses Problem gab es auch zur Zeit Jesu. Professor George Foot Moore schreibt in seinem Werk Judaism in the First Centuries of the Christian Era (Das Judentum in den ersten Jahrhunderten der christlichen Ära): „Die Gebildeten hatten den allgemeinen Stolz der Gelehrsamkeit in doppeltem Maße, da es religiöse Gelehrsamkeit war. ... Hillel [der zu Beginn unserer Zeitrechnung lebte] hatte es kurz so ausgedrückt: ,Kein Unwissender [‘am ha-arez, „Volk des Landes“, hebräisch] ist religiös.‘“ (Vergleiche Johannes 7:49.)

In welchem Ausmaß gewisse Personen diese Einstellung vertraten, zeigt der Talmud, in dem folgende Äußerungen von Rabbinern, die in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung lebten, erhalten geblieben sind:

„Die Rabbanan lehrten: ... Nur heirate er nicht die Tochter eines Mannes aus dem gemeinen Volke, denn sie sind ein Greuel und ihre Frauen sind ein Greuel, und von ihren Töchtern heißt es [in 5. Mose 27:21]: verflucht sei, wer mit einem Tiere schläft. R. [Rabbi] Eleazar sagte: Einen Mann aus dem gemeinen Volke darf man metzeln [sogar] an einem Versöhnungstage, der auf einen Sabbath fällt. ... Es ist verboten, sich einem Manne aus dem gemeinen Volke auf der Reise anzuschließen ... R. Šemuél b. [ben, „Sohn des“] Nahmani sagte im Namen R. Johanans: Einen Mann aus dem gemeinen Volke darf man wie einen Fisch zerreißen. R. Šemuél b. Jiçhaq sagte: Vom Rücken aus“ (babylonischer Talmud, Traktat Pesahim [„Passahfest“], Fol. 49b).

Jesus aber begab sich direkt unter das gewöhnliche Volk. Als gewisse der „Schriftgelehrten der Pharisäer“ Einwände dagegen erhoben, daß Jesus mit verachteten Steuereinnehmern und „Sündern“ aß, sagte er: „Die Starken benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (Mark. 2:16, 17). Zu dieser Einstellung erklärt E. R. Trattner in seinem Werk As a Jew Sees Jesus (Wie ein Jude Jesus sieht):

„Kein jüdischer Prophet vor Jesus suchte je nach den Elenden, den Kranken, den Schwachen und den Unterdrückten, um ihnen Liebe und mitleidsvollen Dienst zukommen zu lassen. Er gab sich außergewöhnliche Mühe, die Geringen durch ein gewisses menschliches Mitgefühl zu erlösen, das in der jüdischen Geschichte völlig einmalig dasteht.“

Dieser Geist des Mitgefühls mit dem gewöhnlichen Volk veranlaßte zweifellos viele, auf das zu hören, was Jesus zu sagen hatte. Aber das war nicht alles. Einmalig war auch der Inhalt der Lehre Jesu.

Demut und Vergebung

Statt seine Zuhörer anzuspornen, nach Größe in Gelehrsamkeit und in anderen Dingen zu streben, lehrte Jesus: „Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer irgend sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Matth. 23:11, 12). Claude Montefiore, ein jüdischer Gelehrter, der mehrere Werke über Jesus von Nazareth verfaßt hat, schreibt. in dem Buch Rabbinic Literature and Gospel Teachings (Rabbinisches Schrifttum und die Lehren des Evangeliums):

„Der Grundsatz des Dienstes und der Demut im Dienst war ein wichtiges Merkmal in der Lehre Jesu. Auch war er ein verhältnismäßig neues Merkmal. Soweit mir bekannt ist und ich die Sache habe untersuchen können, gibt es im rabbinischen Schrifttum keine vollkommenen Parallelen zu diesem Grundsatz. Denn Jesus ... meint mehr als eine so kleine Sache, wie bei einem Festmahl aufzuwarten oder Wein einzuschenken, obgleich solche Handlungen als Anlaß oder Veranschaulichung für seine Lehre dienen mochten. Er meinte den Dienst für ein ganzes Leben, anderen demütig oder hingebungsvoll zu dienen. Sein Gedanke war, daß man sich für die Geringsten verausgaben sollte ... Eine solche Auffassung war etwas Neues, eine neue Lehre. Und von ihrer großen Wichtigkeit und ihren gewaltigen Auswirkungen auf die Geschichte braucht hier nicht gesprochen zu werden.“

Wie sollte jemand, der seinem Nächsten dienen wollte, auf eine Beleidigung reagieren? Hast du schon einmal jemand sagen gehört: „Der ist bei mir ,durch‘. Das macht er mit mir nicht noch einmal.“? Zwar werden die Tugenden des Vergebens allgemein gepriesen, doch setzen viele genau fest, wie oft sie ein Ärgernis ertragen werden. Vielleicht hielt Jesu Jünger Simon Petrus es für eine Übertreibung, als er fragte: „Wievielmal mag mein Bruder gegen mich sündigen und soll ich ihm vergeben? Bis zu siebenmal?“ Jesus erwiderte jedoch: „Ich sage dir: Nicht bis zu siebenmal, sondern: Bis zu siebenundsiebzigmal“ (Matth. 18:21, 22). In anderen Worten: Wie oft man persönliche Beleidigungen und Kränkungen vergibt, sollte sich nicht auf ein bestimmtes Höchstmaß beschränken. Diese Grundsätze der Demut und Nachsicht waren ein weiterer Grund, weshalb es den Menschen angenehm war, auf Jesus zu hören.

Gute Taten und die „Errettung“

Wie denkst du über sehr religiöse Menschen? Hast du schon bei einigen die Neigung beobachtet, das Einhalten religiöser Vorschriften oder die Verrichtung wohltätiger Werke überzubetonen? Scheinen manche Menschen nicht zu glauben, daß großzügige Wohltätigkeitsleistungen oder andere menschenfreundliche oder religiöse Taten eine Entschuldigung für ein nachteiliges Verhalten oder gar für eine unsittliche Lebensweise sind? Unter dem äußeren Schein von Frömmigkeit können solche Personen sehr selbstsüchtig sein und andere sehr unglücklich machen.

Wie es bei fast allen Menschen der Fall ist, neigten viele Juden der Tage Jesu zu der Ansicht, daß die Einhaltung religiöser Vorschriften oder die Verrichtung wohltätiger Werke in Gottes Augen Übertretungen seines Gesetzes aufheben würde. Die Pharisäer (was „Abgesonderte“ bedeutet) neigten besonders zu dieser Einstellung. Unter den „7 Arten von Pharisäern“ führt der palästinensische Talmud den auf, „der ausgleicht“, und erklärt: „[Er] sagt sich, ... [er] werde eine religiöse Vorschrift erfüllen und dann einer anderen zuwiderhandeln, und rechnet das eine gegen das andere auf.“ Ein Pharisäer von einer anderen Art, „der sich seiner Pflichten bewußt ist, bemüht sich, seine Sünden durch seinen guten Wandel zu tilgen“ (Traktat Berachoth [„Segnungen“], Kapitel 9). Wie weit einige darin gingen, verübte Sünden durch gute Taten ausgleichen zu wollen, zeigen folgende Worte:

„Die Rabbanan lehrten: Stets betrachte sich der Mensch so, als habe er zur Hälfte Sünden und zur Hälfte Verdienste. Heil ihm, wenn er ein Gebot ausgeübt hat, denn er hat die Wagschale seiner Verdienste zum Überwiegen gebracht; wehe ihm, wenn er eine Sünde begangen hat, denn er hat die Wagschale seiner Schuld zum Überwiegen gebracht“ (babylonischer Talmud, Traktat Qiddušin [„Antrauung“], Fol. 40a, 40b).

Zu dieser Einstellung erklärt Montefiore: „Die Rabbiner scheinen zuviel nach den Taten zu richten. ... Und dieser Nachdruck führt zu einer merkwürdigen Hervorhebung von Äußerlichkeiten. Wenn jemandes gute Taten in irgendeinem Augenblick seine schlechten Taten um eine überwiegen, kann er zu den Gerechten gezählt werden; wenn seine schlechten Taten seine guten Taten um eine überwiegen, kann er zu den Sündern gezählt werden. Somit mag seine ,Errettung‘ davon abhängen, ob seine guten Taten zum Zeitpunkt seines Todes seine bösen Taten um eine überwiegen.“

Natürlich enthält das talmudische Schrifttum viele Erklärungen über die Notwendigkeit der richtigen Beweggründe beim Einhalten von Vorschriften und Verrichten wohltätiger Werke. Es wird betont, die Gebote um der Gebote willen und nicht um einer Belohnung willen zu halten. Trotz derartiger Äußerungen sind aber die zahlreichen Stellen zu beachten, in denen es als ein sicherer Weg zur „Errettung“ geschildert wird, sich durch gute Taten verdient zu machen. Montefiore drückt es wie folgt aus: „Man kann (wie üblich) viel anführen, was die Sache anders erscheinen läßt; aber es gab eine Tendenz, das ganze Leben so anzusehen, als ob es um Schulnoten ginge.“

Wenn Jesus auch nicht die Wichtigkeit des rechten Wandels herabsetzte, so betonte er doch, daß Personen trotz peinlich genauer Verrichtung religiöser und wohltätiger, guter Werke von Gott verurteilt werden könnten. Zum Beispiel legten die Pharisäer ein besonderes Gelübde ab, Gesetze religiöser Reinheit zu befolgen, wozu das rituelle Händewaschen bei Mahlzeiten gehörte. Als Jesus jedoch gefragt wurde, weshalb seine Jünger es unterließen, sich vor einem Mahl die Hände zu waschen, erwiderte er: „Hört zu und erfaßt den Sinn davon: Nicht was in seinen Mund hineingeht, verunreinigt einen Menschen; sondern was aus seinem Mund herauskommt, das verunreinigt einen Menschen. ... Was ... aus dem Munde herauskommt, kommt aus dem Herzen“ (Matth. 15:10, 11, 18).

Ein anderes von den Pharisäern abgelegtes Gelübde hing mit dem Zehnten zusammen, nämlich damit, zum Unterhalt der levitischen Priesterschaft und gewisser notwendiger Dinge in Verbindung mit der Anbetung Gottes den Zehnten vom Ertrag des Landes und von seinen Obstbäumen und Groß- und Kleinviehherden zu geben. Zwar war daran, den Zehnten zu geben, an sich nichts verkehrt, doch tadelte Jesus die Pharisäer streng, die meinten, die Einhaltung solcher religiöser Vorschriften sei eine Entschuldigung für einen Mangel an anderen gottgefälligen Eigenschaften. Jesus sagte:

„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr den Zehnten gebt von der Minze und dem Dill und dem Kümmel, aber ihr habt die gewichtigeren Dinge des ,Gesetzes‘ außer acht gelassen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen. Blinde Leiter, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber hinunterschluckt!“ (Matth. 23:23, 24).

Wiederholt betonte Jesus, daß das, was jemand in seinem Herzen ist, wozu seine Denkweise, seine Gefühle, Wünsche und Beweggründe gehören, in Gottes Augen wichtiger ist, als bestimmte religiöse und wohltätige, gute Werke zu verrichten. (Vergleiche Matthäus 5:27, 28.) Bestimmt hörten viele aufrichtige Juden der Tage Jesu seiner mutigen Darlegung solcher Grundwahrheiten gern zu.

Abstammung oder eifrige Anstrengungen?

Wahrscheinlich kennst du Personen, die besonders stolz darauf sind, daß sie aus einer bestimmten Familie stammen oder einer bestimmten Rasse, Nation oder Religionsorganisation angehören. Ebenso wie heute bestanden auch in Jesu Tagen extreme Neigungen in einer solchen Einstellung. Hast du schon einmal von der Lehre gehört, die als „Verdienst der Väter“ (hebräisch: sechúth abóth) bekannt ist? Gemäß der Encyclopædia Judaica „enthält die rabbinische Literatur viele Erklärungen, wonach sich das Verdienst der Vorfahren auf das Wohlergehen ihrer Nachkommen auswirkt“.

Als besonders nützlich sah man es an, von Abraham abzustammen. „So groß ist das ... [Verdienst] Abrahams“, erklärt ein maßgebender Kenner des Judentums in dem Werk A Rabbinic Anthology (Eine rabbinische Anthologie), „daß er für alle von Israel in dieser Welt begangenen Nichtigkeiten und geäußerten Lügen Sühne leisten kann.“ In einem rabbinischen Kommentar zum ersten Buch Mose wird Abraham so dargestellt, als sitze er am Tore der Gehenna, um jeden Israeliten zu retten, der sonst dorthin kommen würde! Als daher der Vorläufer Jesu, Johannes der Täufer, seine Zuhörer ungeachtet ihrer Abstammung aufforderte, zu bereuen und ihr Leben mit Gottes Gesetzen in Übereinstimmung zu bringen, hielt er es für nötig zu sagen: „Bringt also Früchte hervor, die der Reue entsprechen. Und fangt nicht an, bei euch selbst zu sagen: ,Wir haben Abraham zum Vater‘“ (Luk. 3:8). Auch Jesus riet von dem Gedanken ab, man könne aufgrund der Abstammung von Abraham bei Gott Verdienste erlangen, als er zu Mitjuden sagte:

„Ringt danach, durch die enge Tür einzugehen, denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen, werden es aber nicht vermögen ... Dort wird euer Weinen und euer Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Königreich Gottes seht, euch selbst aber hinausgeworfen. Ferner werden Leute aus östlichen und westlichen Gegenden von Norden und Süden kommen und werden zu Tische liegen im Königreich Gottes. Und siehe! es gibt Letzte, die Erste sein werden, und es gibt Erste, die Letzte sein werden“ (Luk. 13:24-30).

Im damaligen jüdischen Gedankengut stellte man sich die Segnungen der „künftigen Welt“ als ein Festmahl mit den Patriarchen und Propheten vor. Aber natürliche Juden, die als „Erste“ für solche Segnungen in Frage kamen, würden sie nicht einfach aufgrund ihrer fleischlichen Abstammung von Abraham erlangen. Wenn sie sich als einzelne weigerten, sich ernsthaft um die Erfüllung der Erfordernisse Gottes zu bemühen, würden ihre Plätze von denen eingenommen werden, die ‘danach rangen’, auch wenn sie aus den Heidennationen, sozusagen von den „Letzten“, wären.

Personen mit der richtigen Herzenseinstellung, die es mit ihrem Gewissen nicht in Übereinstimmung bringen konnten, daß Gott Unrecht einfach wegen jemandes Abstammung ignorieren würde, müssen Jesu Lehre über diese Angelegenheit mit Freuden zugehört haben.

Das Zeugnis der Machttaten

Ein wichtiger Grund, weshalb viele auf Jesus hörten, waren die Wunderwerke, die er verrichten konnte. Manchmal zeigte er eine übermenschliche Kenntnis von Personen und Ereignissen (Joh. 1:47-49; 4:16-19). Bei einem Hochzeitsfest verwandelte er Wasser in Wein, und bei anderen Gelegenheiten vermehrte er auf wunderbare Weise die Nahrungsmittel, um für große Menschenmengen zu sorgen (Joh. 2:1-11; Mark. 6:32-44; 8:1-9). Außerdem ging Jesus umher „und heilte jede Art von Leiden und jede Art von Gebrechen unter dem Volke“ (Matth. 4:23; 9:35; 10:1). Bei mehreren Gelegenheiten auferweckte er sogar Tote (Mark. 5:35, 38-42; Luk. 7:11-17; Joh. 11:1-44).

Solche Machttaten veranlaßten viele, Jesus ernst zu nehmen. Erstaunte Zuschauermengen riefen zum Beispiel aus: „Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden.“ „Dieser ist bestimmt der Prophet, der in die Welt kommen soll“ (Luk. 7:16; Joh. 6:14; vergleiche 5. Mose 18:15-19).

Obwohl in der rabbinischen Literatur das Christentum als abtrünnige Bewegung betrachtet wird, wird darin nicht geleugnet, daß Jesus und seine Jünger Wunder wirkten. Der jüdische Gelehrte Joseph Klausner erklärt in seinem Buch Jesus von Nazareth, aus dem Hebräischen übersetzt von Dr. Walter Fischel:

„Nach den Evangelien hat Jesus durch die göttliche Macht und den Heiligen Geist Wundertaten vollbracht. Die talmudischen Berichte dagegen sagen, daß er allerdings Wunder vollbracht habe, aber das sei mit Hilfe von Zauberei geschehen. ... Daraus folgt auch, daß die Quellen der drei ersten Evangelisten zeitlich nicht allzu spät anzusetzen sind, und es läßt sich weder an der Tatsache der Existenz Jesu zweifeln ... noch an dem allgemeinen Bild, das uns jene Evangelien von Jesus überliefern.“

Jesu unvergleichliche Lehre und liebevolle Haltung gegenüber Personen aller Arten veranlaßten ehrlichgesinnte Menschen, auf das, was er zu sagen hatte, zu hören und es sich zu Herzen zu nehmen. Seine beispiellosen Wunder lösten bei vielen den Ausruf aus: „Wenn der Christus gekommen ist, wird er doch nicht etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?“ (Joh. 7:31). Ja, bis zum Ende des ersten Jahrhunderts u. Z. kamen mehrere tausend Juden zu der festen Überzeugung, daß Jesus von Nazareth der verheißene Messias war.

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