Seid mutig und stark im Glauben!
„Nur sei mutig und sehr stark und achte darauf, nach dem ganzen Gesetz zu handeln, … damit du überall, wohin du gehst, weise handelst.“ — Jos. 1:7, NW.
1. Wie entpuppte sich Judas als Verräter und Werkzeug des Teufels, und was läßt erkennen, daß er seinen Plan gründlich ausgedacht hatte?
ES geschah in der Passahnacht, am 14. Nisan 33 n. Chr. In Jerusalem sollte noch zu später Stunde ein Verrat begangen werden. Der Verräter hatte seinen Plan gründlich ausgedacht. Es sollte nichts dem Zufall überlassen bleiben. Es war zwar Vollmond, aber es könnte bewölkt sein und der Meister könnte in dem schönen Olivenhain im Schatten der Bäume sitzen, dachte sich der Verräter. Man mußte also Fackeln und brennende Lampen mitnehmen, um den Weg zum Ölberg, wo sich Jesus bestimmt aufhalten würde, zu erleuchten. „Daher nahm Judas [der Verräter] den Trupp Soldaten mit sich sowie Beamte der Oberpriester und der Pharisäer und kam mit Fackeln und Lampen und Waffen dorthin.“ Judas war also das Werkzeug des Teufels, das sich schließlich als der unloyale Jünger Christi Jesu entpuppte, denn er führte den Pöbelhaufen an, der den Sohn Gottes bald festnehmen sollte. Er „kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war“. — Joh. 18:2, 3, NW.
2. (a) Weshalb kam der Verrat für Jesus nicht überraschend? (b) Wodurch bewies Jesus seinen Feinden gegenüber Mut?
2 Es war für Jesus kein Überraschungsangriff. Er wußte, daß er in jener Nacht verraten werden und an jenem Passahtag an einem Marterpfahl sterben sollte. „Vor dem Feste des Passah aber, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte, — da er die Seinigen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende.“ (Joh. 13:1) Jetzt war es soweit, er hörte den Sand unter den vielen Füßen knirschen und sah die Lichter näher kommen. „Jesus nun, der alles wußte, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesum, den Nazaräer. Jesus spricht zu ihnen: Ich bin’s.“ (Joh. 18:4, 5) Das zu sagen erforderte Mut. Jesus wußte, daß es seinen Tod bedeutete.
3. (a) Wie bewies Jesus, daß er wußte, was ihm bevorstand, als er mit seinen treuen Jüngern im Obersaal zu Jerusalem versammelt war? (b) Wieso bekundete Jesus durch sein Gebet im Garten Gethsemane Mut?
3 Nur wenige Stunden vorher hatte Jesus in „einem großen Obersaal“ in Jerusalem bei seinen elf treuen Jüngern etwas Neues eingeführt. Judas wußte nichts davon. Er war nicht dabeigewesen, als Jesus ein Brot genommen, gedankt, es gebrochen und seinen Jüngern mit den Worten gereicht hatte: „‚Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten dahingegeben werden soll. Tut dies immer wieder zu meinem Gedächtnis.‘“ „Ebenso [nahm er] auch den Becher nach dem Abendmahl und sprach: ‚Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden soll.‘“ (Luk. 22:19, 20, NW) Jesus wußte, daß er sterben mußte, um den Willen seines Vaters zu tun. Im Garten Gethsemane betete er zu seinem Vater so ernst und inbrünstig, daß „sein Schweiß wie große Blutstropfen [wurde], die auf die Erde herabfielen“. Er betete: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ (Luk. 22:44, 42) Es erforderte Mut, so zu beten.
4. Vergleiche Jesu Mut mit der Tapferkeit des Petrus.
4 Jesus Christus war innerlich stark, er vertraute völlig auf Jehova Gott, seinen Vater, als er in das grelle Mondlicht und in das Licht der brennenden Fackeln und Lampen trat und die mit Schwertern, Knütteln und Stöcken bewaffneten Männer vor sich sah. Als er sich ihnen zu erkennen gab, „wichen sie zurück und fielen zu Boden“. „Da fragte er sie wiederum: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesum, den Nazaräer. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, daß ich es bin.“ (Joh. 18:4-8) Er fürchtete sich nicht vor Menschen. Er hoffte auf Jehova! Er war mutig, aber ruhig. Der ungestüme Petrus dagegen wollte in dem Augenblick seine Tapferkeit beweisen. Der Geschichtsschreiber Markus berichtet hierüber: „Als er [Judas, der Verräter] nun ankam, trat er sogleich auf Jesus zu und sagte: ‚Rabbi!‘ und küßte ihn; da legten sie Hand an Jesus und nahmen ihn fest. Einer jedoch von den Dabeistehenden zog das Schwert, schlug auf den Knecht des Hohenpriesters ein und hieb ihm das Ohr ab.“ (Mark. 14:45-47, Me) Der Name des Knechts war Malchus. Jesus sagte jedoch zu Petrus: „Stecke das Schwert in die Scheide. Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken? Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden nahmen Jesum und banden ihn; und sie führten ihn zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kaiaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war.“ — Joh. 18:10-13.
5. Was tat Jesus nicht, selbst als die Feinde ihn umringten, und wie stellte er ihre Methoden bloß?
5 Jesus bewies seinen Mut nicht dadurch, daß er mit „fleischlichen“ Waffen kämpfte, und er wollte auch nicht, daß seine Jünger ihren Mut auf diese Weise bewiesen, er „rührte das Ohr“ des Mannes „an“, das Petrus abgeschlagen hatte, „und heilte ihn“. Darauf wandte sich Jesus an die Oberpriester, die Hauptleute des Tempels und die Ältesten, die auf ihn zukamen, und sagte: „Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken? Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.“ (Luk. 22:51-53) Satan, der Feind Jehovas Gottes und seines Sohnes, ließ Jesus nicht am hellichten Tag gefangennehmen, während er im Tempel predigte. Er ließ seine feigen Spießgesellen ihr schmutziges Werk heimlich, des Nachts, tun. Menschen, die von Haß erfüllt sind wie der Teufel, scheuen das Licht. „Wer da sagt, daß er in dem Lichte sei, und haßt seinen Bruder, ist in der Finsternis bis jetzt.“ (1. Joh. 2:9) Wie treffend waren daher doch die Worte Jesu: „Aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis“! Es erforderte Mut, sich nicht zur Wehr zu setzen.
6, 7. (a) Auf wen vertraute Jesus während seines Verhörs und seiner Verurteilung, und weshalb? (b) Wie handelten dagegen seine Jünger bei seiner Gefangennahme?
6 Im Verlaufe dieses Gesprächs zogen sich die Jünger Jesu zurück, und „es verließen ihn alle und flohen“. (Mark. 14:50) Als man aber Jesus wegführte und ihn in das Haus des Hohenpriesters brachte, folgte Petrus in einer gewissen Entfernung. „Simon Petrus aber und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des Hohenpriesters hinein. Petrus aber stand draußen am Tore. Da ging der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters hinaus, redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.“ (Joh. 18:15, 16, AB) Hatten aber diese beiden Jünger damals genügend Mut, für Jesus Christus einzutreten? Hatten sie den nötigen Glauben und die nötige Kraft, allein zu stehen, wie Jesus nun allein vor den religiösen Führern der Juden stand und später noch vor den römischen Regenten stehen sollte? In diese Prüfung sollten sie tatsächlich noch kommen. Jesus wurde damals bis zum Äußersten auf seinen Mut geprüft. Er war sich des Kampfes der damals zwischen ihm und Satan im Gange war, völlig bewußt. Er vertraute auf Jehova. Er gab allen, die das Leben lieben, das rechte Beispiel. Er konnte sagen: „Sei mutig und starken Herzens, ja hoffe auf Jehova.“ — Ps. 27:14, NW.
7 In derselben Nacht, am 14. Nisan, hatte Jesus etwas früher zu seinen elf treuen Jüngern gesagt: „Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen; und ich verordne euch, gleichwie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich.“ Dann hatte sich Jesus an Petrus gewandt und gesagt: „Simon, Simon! siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, auf daß dein Glaube nicht aufhöre; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.“ Darauf hatte Petrus zu ihm gesagt: „Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“ Aber Jesus hatte erwidert: „Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß du mich kennest.“ (Luk. 22:28-34) Jesus hatte gewußt, daß Satan versuchen würde, alle Christen wie Weizen zu sichten, und daß sie deshalb mehr Glauben benötigten. Sie brauchten einen Helfer, den heiligen Geist, der von Gott kommen sollte, und diesen Geist hatte ihnen Jesus versprochen: „Ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe; denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Helfer nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn dieser kommt, wird er der Welt den Nachweis bringen über Sünde, über Gerechtigkeit und über Gericht.“ — Joh. 16:7, 8, AB.
WAS UNS HILFT, MUTIG ZU SEIN
8. Was wurde den Nachfolgern Jesu zu Pfingsten zu ihrer Ermutigung verliehen, welche Prophezeiung erfüllte sich dadurch, und wie wirkte sich dies aus?
8 Dieser Helfer kam später, zu Pfingsten, als Gottes heiliger Geist auf die treuen Nachfolger Jesu Christi ausgegossen wurde, der sie dazu veranlaßte, in vielen Sprachen „die großen Taten Gottes“ zu verkündigen. (Apg. 2:11) Dadurch erfüllte sich auch — wie Petrus sagte — die Prophezeiung Joels: „‚Und in den letzten Tagen‘, spricht Gott, ‚werde ich etwas von meinem Geist auf jede Art von Fleisch ausgießen‘“, nämlich auf Söhne und Töchter, auf junge und alte Männer und auch auf Sklaven. Petrus erklärte mit Nachdruck: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt, von welcher Tatsache wir alle Zeugen sind. Da er nun zur Rechten Gottes erhöht wurde und den verheißenen heiligen Geist vom Vater empfing, hat er das ausgegossen, was ihr seht und hört.“ (Apg. 2:17, 32, 33, NW) An jenem Pfingsttag wurden „bei dreitausend Seelen“ zu der christlichen Versammlung hinzugetan. Die Menschen sahen und hörten damals die Kraft dieses Helfers, und sie können die Auswirkungen dieses Geistes bei Jehovas Zeugen auch heute sehen.
9. Wie zeigte das, was Petrus in der Nacht der Gefangennahme Jesu widerfuhr, daß er Gottes Hilfe benötigte?
9 Diesen Helfer oder diese Gabe des heiligen Geistes hatten Petrus und die anderen Jünger nicht, als Jesus festgenommen und gebunden vor den Hohenpriester geführt wurde. So stand denn Petrus draußen und fragte sich, was wohl mit Jesus geschehen würde. „Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin’s nicht.“ (Joh. 18:17) Lukas schildert uns mit erschütternden Worten, wie Petrus öffentlich leugnete, ein Galiläer zu sein wie Jesus. Als Petrus von jemand anders gefragt wurde, sagte er: „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.“ „Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sagte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.“ (Luk. 22:60-62) Petrus benötigte Gottes Hilfe sowie Glauben, heiligen Geist und die Gemeinschaft seiner christlichen Brüder. Jesus dagegen bekundete einen wunderbaren Glauben an seinen himmlischen Vater. Ihm stand kein Mensch bei. Alles, was er tun konnte, war: auf Jehova hoffen; und das tat er auch. Er bewies Mut.
10. Wie hatte Jesus seine Jünger auf die ihnen bevorstehenden Prüfungen vorbereitet, und warum mußte er sterben?
10 Jesus hatte seinen Jüngern jedoch unmißverständlich gesagt, was alles über ihn kommen würde, und hatte sie vor den Prüfungen gewarnt, die kompromißlose Christen in Zukunft durchzumachen hätten. Er hatte zu ihnen gesagt: „Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt aber die Stunde, daß jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst darzubringen. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Dieses aber habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Stunde gekommen ist, ihr daran gedenket, daß ich es euch gesagt habe. Dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, weil ich bei euch war. Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?“ (Joh. 16:1-5) Da Jesus immer noch in ihrer Mitte war und da er vollkommen, ja der Sohn Gottes, der Messias war und Wunder tun konnte, war es für die Jünger schwer, zu verstehen, daß er an einem Marterpfahl sterben und wieder auferstehen sollte, um sein ewiges Königreich, um das zu beten er sie gelehrt hatte, aufzurichten. Aber er sagte ihnen dies alles, denn er wußte, daß sie es verstehen würden, wenn sie den heiligen Geist empfingen. Damit sie jedoch den heiligen Geist empfangen konnten, mußte er sterben und von den Toten auferweckt werden; nur so konnte er zu seinem Vater gehen und seinen 144 000 Nachfolgern eine Stätte bereiten.
11. Was gab Paulus die Kraft, mutig voranzudrängen, um den „Preis der Berufung droben“ zu empfangen?
11 An diese himmlische Stätte dachte Paulus, als er sagte: „Mich nach dem ausstreckend, was vor mir liegt, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preise der Berufung droben, die Gott in Christus Jesus gewährt.“ (Phil. 3:14, NW) Um diesen himmlischen Preis zu erlangen, jagte Paulus mutig dem Ziel entgegen. Ließ er sich durch Verfolgung und Leiden zermürben? Brach er unter der Schwere der Drangsal zusammen? Er beantwortet diese Fragen mit folgenden Worten: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert? Wie geschrieben steht: ‚Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden.‘ Im Gegenteil, aus all diesen Dingen gehen wir vollständig siegreich hervor durch den, der uns liebte.“ (Röm. 8:35-37, NW) Paulus ging deshalb mutig voran.
12. (a) Wieso ist Jesu Sieg über die Welt für seine Nachfolger eine Kraftquelle? (b) Welche Haltung nimmt der Christ deshalb anderen Menschen gegenüber ein?
12 Der Glaube des Paulus war so stark, daß er allen möglichen Schwierigkeiten standhielt. Hast auch du einen solch starken Glauben? Paulus konnte nun auf Grund seiner eigenen Erfahrung verstehen, was Jesus meinte, als er in jener Passahnacht zu seinen Aposteln sagte: „Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, daß ihr zerstreut sein werdet, ein jeder in das Seinige [in sein Haus, NW], und mich allein lassen werdet; und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid gutes Mutes, ich habe die Welt überwunden.“ (Joh. 16:32, 33) Wenn Jesus sagte: „Ich habe die Welt überwunden“, meinte er damit, daß auch seine Nachfolger die Welt überwinden könnten, wenn sie mutig wären. Jesus hatte ein geeintes Herz, es war frei von Menschenfurcht. (Ps. 86:11) Und so müssen auch seine loyalen Nachfolger mutigen Herzens sein, stark im Glauben und in der Hoffnung auf Jehova. Mit einem solchen Mut fürchtet sich kein Nachfolger Christi, der den Willen Gottes tut, vor Menschen, seien es nun religiös eingestellte Personen, seien es Politiker, seien es Geschäftsleute, denn er wird nur den Namen Jehovas verherrlichen. Er achtet die Menschen, aber er verehrt oder fürchtet sie nicht. „Menschenfurcht legt einen Fallstrick; wer aber auf Jehova vertraut, wird in Sicherheit gesetzt.“ — Spr. 29:25.
GESCHICHTLICHE BEISPIELE
13. Bei welchen Gelegenheiten bekundete Moses einen beispielhaften Mut?
13 Es gibt viele Beispiele, die zeigen, wie treue Diener Gottes wirklich Mut beweisen. Moses war ein solches Beispiel. So, wie Jesus seine Jünger dazu ermahnte, mutig zu sein, hatte Moses lange vorher Josua und eine ganze Nation dazu ermahnt, mutig zu sein. Moses bewies Mut, als er vor Pharao stand und ihm die zehn Plagen ankündigte, die über Ägypten kommen sollten. Moses zeigte auch Mut, als er nachher die Kinder Israel aus Ägypten hinaus-, durch das Rote Meer hindurch- und in die Wüste Sinai führte. Er bewies auch Mut, als er allein auf den Berg Sinai stieg, um von Jehova Gott die Zehn Gebote zu empfangen, und bereit war, die Kinder Israel auf Grund dieser Gesetze zu leiten.
14. Bewiesen die Männer, die das Verheißene Land auskundschafteten, wirklich Mut?
14 Die zwölf Kundschafter, die Moses auswählte, um sie in das Verheißene Land zu schicken und es auskundschaften zu lassen, mußten Mut zeigen. Diese Männer gingen nach Norden in den Negeb und in das Gebirge, um zu ermitteln, was für Leute in dem Lande wohnten. Waren sie stark oder schwach? Waren sie wenige oder zahlreich? War das Land gut oder schlecht? Sie sollten die Städte, die Siedlungen, die Lager und die Festungen auskundschaften. War das Land fett oder mager, und war es mit Bäumen bepflanzt? Bevor sich die Kundschafter auf den Weg machten, sagte Moses: „Fasset Mut und nehmet von der Frucht des Landes.“ Das taten sie auch. „Und sie kehrten nach Verlauf von vierzig Tagen vom Auskundschaften des Landes zurück.“ (4. Mose 13:17-25) Und welche Kunde brachten sie zurück? Das Land floß „von Milch und Honig“! Zum Beweis brachten sie einige Früchte mit. All das war gute Kunde, aber zehn Kundschafter fürchteten sich vor den Menschen, die dort lebten. Sie berichteten über sehr große befestigte Städte. Völlig mutlos sagten sie, es wäre besser, nicht in das Land zu ziehen. Kaleb dagegen, ein mutiger Mann wie Josua, sagte: „Laßt uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewißlich überwältigen.“ (4. Mose 13:30) Aber die Israeliten glaubten der Mehrheit der Kundschafter und fürchteten sich. Sie vertrauten nicht auf Jehova Gott. Sie murrten gegen Moses und seinen Bruder Aaron, und viele sagten: „Wären wir doch im Lande Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben!“ — 4. Mose 14:2.
15. Was ließ die Israeliten davor zurückschrecken, den Weg in das Verheißene Land fortzusetzen, doch wie suchten Josua und Kaleb das Volk zu ermutigen?
15 Menschenfurcht, die Furcht vor den Beherrschern des Verheißenen Landes, ließ die Kinder Israel davor zurückschrecken, vorwärtszugehen, obwohl sie im vorhergehenden Jahr unter der Führung Jehovas Gottes durch das Rote Meer hindurchgezogen und von Ägypten befreit worden waren. All das hätte ihnen noch frisch in Erinnerung sein sollen. Als Moses und Aaron sahen, wie das Volk dachte, fielen sie vor der ganzen Gemeinde der Israeliten auf ihr Angesicht. Josua und Kaleb, die zwei treuen Kundschafter, zerrissen ihre Kleider. „Und sie sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sagten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn Jehova Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt. Nur empöret euch nicht wider Jehova; und fürchtet ja nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein. Ihr Schirm ist von ihnen gewichen, und Jehova ist mit uns; fürchtet sie nicht!“ — 4. Mose 14:5-9.
16. Woran fehlte es den Israeliten, weshalb sie vierzig Jahre als Nomaden in der Wüste bleiben mußten?
16 Wenn diese Israeliten den Geist Davids gehabt hätten, der Hunderte von Jahren später lebte, dann hätten sie begeistert ausgerufen: „Seid mutig und starken Herzens, ihr alle, die ihr auf Jehova harrt!“ (Ps. 31:24, NW) Sie wären weitergezogen. Aber sie waren nicht mutig genug und blieben Nomaden in der Wüste. Sie hatten keinen Glauben und daher auch keinen Mut. Deshalb sollten sie nun vierzig Jahre wie verbannt sein, bis die ganze ungläubige Generation tot wäre. Welch eine Schande, und dabei hätten sie Eroberer sein können, wenn sie mutig gewesen wären!
17. Welchen Rat gab Moses mit 120 Jahren den Israeliten noch, wodurch er seinen Glauben bekundete?
17 Vierzig Jahre später, als die Rebellen alle tot waren, kam für die Nation der Zeitpunkt, da sie über den Jordan ziehen und das Verheißene Land einnehmen sollte. Moses war nun 120 Jahre alt und ebenfalls dem Tode nahe. Sein Glaube war jedoch nicht schwach, denn voller Überzeugung sagte er zum Volke: „Jehova, dein Gott, er zieht hinüber vor dir her; er selbst wird diese Nationen vor dir vertilgen, daß du sie austreibest. Josua, er zieht hinüber vor dir her, wie Jehova geredet hat.“ Danach ermahnte Moses die ganze neue Generation Israels eindringlich mit den Worten: „Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor ihnen [diesen Feinden]! denn Jehova, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.“ — 5. Mose 31:3, 6.
18. Welchen Rat erhielt Josua von Moses, und wie verhielt sich das Volk seinem mutigen Führer Josua gegenüber?
18 Dann wandte sich Moses an Josua, ihren Führer, und sagte: „Sei stark und mutig! denn du, du wirst mit diesem Volke in das Land kommen, welches Jehova ihren Vätern geschworen hat ihnen zu geben; und du, du wirst es ihnen als Erbe austeilen.“ (5. Mose 31:7) Bewiesen die Israeliten Mut, und folgten sie ihrem mutigen neuen Führer? Die Geschichte bestätigt, daß sie es taten. Sie zogen mit Josua über den Jordan, und Jehova verlieh ihnen den Sieg über ihre Feinde.
MUTIG EINER NEUEN WELT ENTGEGEN
19. Was mußten die Israeliten haben, um in ihr neues Land einzuziehen?
19 Für die Kinder Israel war es, als ob sie in eine neue Welt einzögen. Es war ein neues Land, nicht eine Wüste, sondern ein sehr schönes Land, es sah aus wie der Garten Eden. Aber sie mußten dafür arbeiten, ja sie mußten darum kämpfen, doch nicht mit eigener Kraft. Es erforderte Glauben an Gott, denn sein Diener Moses hatte gesagt: „Er selbst wird diese Nationen vor dir vertilgen.“
20. (a) Welche Fragen entstehen in diesen letzten Tagen in bezug auf die bevorstehende neue Welt? (b) Wie beweisen viele, daß sie fest an das Kommen von Gottes neuer Welt glauben?
20 Wie viele haben in diesen letzten Tagen, in der Vollendung dieses Systems der Dinge, den Mut, einer neuen gerechten Welt entgegenzuziehen? Ja wie viele wünschen überhaupt eine neue Welt herbei? Wie viele haben den Mut, diese neue Welt öffentlich und von Haus zu Haus zu verkündigen? Glaubst du, daß der größere Moses, Christus Jesus, für dich starb, damit du in diesem verheißenen Land auf Erden, eigentlich einem neuen Garten Eden, leben könnest? Wie fest ist dein Glaube an die neue gerechte Welt? Nur so fest, daß du im stillen oder in einer Kirche betest: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“? (Matth. 6:10, NW) Hunderttausende von Männern und Frauen glauben nicht nur im Gebet an dieses Königreich, sondern verkündigen es auch laut, ja öffentlich, wie Jesus und seine treuen Nachfolger es vor neunzehnhundert Jahren taten. Und du?
21, 22. Wie können wir heute aus dem Rat, den Jehova Josua damals gab, Nutzen ziehen?
21 Lesen wir, was Paulus für uns heute schrieb: „Diese Dinge nun … wurden als Warnung für uns aufgezeichnet, über denen die vollendeten Enden der Systeme der Dinge angebrochen sind.“ (1. Kor. 10:11, NW) Verhältst du dich so wie Josua? Jehova sprach damals zu ihm: „Nur sei mutig und sehr stark und achte darauf, nach dem ganzen Gesetz zu handeln, das Moses, mein Diener, dir geboten hat. Weiche nicht ab, weder nach rechts noch nach links, damit du überall, wohin du gehst, weise handelst. Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, damit du darauf bedacht seist, nach allem zu handeln, was darin geschrieben steht, denn dann wirst du auf deinem Weg Erfolg haben, und dann wirst du mit Weisheit handeln.“ (Jos. 1:7, 8, NW) Glaube und Mut genügten damals! Glaube und Mut genügen auch heute, wenn alle Gläubigen nicht von dem vollständigen „Buch des Gesetzes“, der Heiligen Schrift, abweichen. Lest es! Studiert es! Lebt danach! Macht euch das Erwerben von Erkenntnis über Jehova Gott und seinen Sohn zur Lebensaufgabe, denn es bedeutet tatsächlich Leben! — Joh. 17:3.
22 Niemand kann sich von der göttlichen Unterweisung abwenden, nach rechts oder nach links, und dennoch „mit Weisheit handeln“. Die Weisheit kommt von Jehova Gott. Er ist der Quell aller Erkenntnis, und das, was die Menschen heute wissen müssen, ist in Jehovas geschriebenem Wort zu finden. Viele werden zwar sagen, die Bibel sei altmodisch, ein altes Geschichtsbuch. Stimmt das aber? Nun, sie zeigt dir, wie du gerettet werden kannst. Leben oder Tod — was wählst du? Heutzutage kostet es die meisten Menschen Überwindung, einen Blick in die Bibel zu werfen, geschweige denn, sie zu studieren oder mit jemandem darüber zu sprechen. Wenn Jehova es damals für nötig hielt, zu Josua zu sagen: „Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen“, damit dieser „mit Weisheit handeln“ konnte, wieviel mehr gilt das dann für uns heute, wenn wir „mit Weisheit handeln“ wollen! Seien wir mutig genug, um dies zu tun! Jemand, der glaubt und nach den Lehren Christi lebt, wird den nötigen Mut haben, es zu tun, selbst auf die Gefahr hin, Drangsal erleiden zu müssen. Satan, „der Gott dieses Systems der Dinge“, wird dann nicht sein Freund sein, wie er auch nicht Jesu Freund war. Er war der Widersacher Jesu, und er ist auch der Widersacher aller Christen, aber sie können seine Welt mutig besiegen.