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  • Liebe hat einen hohen Preis — Aber sie ist ihn wert!
  • Erwachet! 1975
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Erwachet! 1975
g75 8. 5. S. 22-25

Liebe hat einen hohen Preis — Aber sie ist ihn wert!

ES GIBT viele Leute, die darauf aus sind, etwas billig oder gar umsonst zu bekommen. Aber diese Leute erleben meist eine Enttäuschung. Das ist nicht nur in bezug auf materielle Dinge so, sondern auch in bezug auf abstrakte, zum Beispiel in bezug auf Liebe und Zuneigung.

In den meisten modernen Schlagern, in denen die Liebe besungen wird, heißt es, die Liebe sei schön und koste nichts. In diesen Schlagern wird natürlich die erotische Liebe, die geschlechtliche Befriedigung, besungen. Nichts oder nur wenig wird davon gesagt, daß die Liebe einen Preis hat oder daß man sich der Liebe würdig erweisen sollte. Daher werden am laufenden Band Frühehen geschlossen. Oder junge Paare leben zusammen, ohne verheiratet zu sein. Manche nennen das „freie Liebe“. Früher oder später kommt es jedoch bei vielen zu einer Scheidung, oder sie gehen wieder auseinander. Warum? Weil diese jungen Menschen nicht realistisch genug waren, weil sie nicht die Reife besaßen, die erforderlich ist, um bereitwillig den Preis für die Liebe zu bezahlen.

Die Liebe, die von Dauer ist — sei es die erotische Liebe, die Liebe zwischen Familiengliedern und Freunden oder die Liebe, die auf Pflichtgefühl beruht, sowie die Gerechtigkeitsliebe —, hat stets ihren Preis. Aber sie ist ihn wert.

Verschiedene Arten von Liebe

Die Griechen hatten für jede der verschiedenen Arten von Liebe ein besonderes Wort. Es ist interessant, daß die Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften das Wort eros, mit dem die erotische Liebe, die auf der Anziehung der Geschlechter beruht, bezeichnet wurde, nie verwandten. Das Wort storgé dagegen kommt in diesen Schriften vor und bezieht sich auf die Liebe, die zwischen Eltern und Kindern sowie zwischen Brüdern und Schwestern besteht. Außerdem kommt darin das Wort philía vor, das sich auf die Liebe zwischen Freunden bezieht, zwischen Personen also, die viel Gemeinsames haben in bezug auf ihre geistig-sittliche Persönlichkeit und/oder die Ideale, nach denen sie ihr Leben ausrichten. Am häufigsten kommt indessen ein Wort darin vor, das die alten griechischen Schriftsteller selten verwandten; es ist das Wort agápe, das die Bedeutung von grundsatztreuer Liebe hat, von Liebe, die ein beispielhafter Ausdruck von Selbstlosigkeit sein kann.

Sogar die erotische Liebe hat einen hohen Preis, aber sie ist ihn wert, vorausgesetzt, daß sie in den vom Schöpfer vorgesehenen Grenzen bleibt. Das zeigt die Bibel deutlich. Ein Beispiel dafür findet man in 1. Mose, dem ersten Buch der Bibel. Wir lesen darin von Jakobs Liebe zu Rahel. Er diente sieben Jahre, um sie zur Frau zu bekommen. War das nicht ein recht hoher Preis? Bestimmt. „Aber wegen seiner Liebe zu ihr erwiesen sie sich in seinen Augen wie einige wenige Tage“, heißt es im Bibelbericht. Sie war ihm das wert; Rahel sowie ihre Söhne Joseph und Benjamin waren ihm sehr teuer (1. Mose 29:20; 37:3; 44:18-34).

Auch die Liebe, die zwischen Eltern und Kindern und zwischen Brüdern und Schwestern besteht, hat ihren Preis. Solche Bindungen müssen gepflegt werden, sollen sie bestehenbleiben. Man muß seinen Pflichten nachkommen. Aber es lohnt sich. Wie sehr erfüllt es uns doch mit Befriedigung, wenn wir für einen Menschen, den wir lieben, etwas tun, und wieviel bedeutet es uns, einen Menschen zu haben, der uns wirklich zugetan ist! Viele Menschen fühlen sich einsam, weil sie meinen, daß sich niemand wirklich für sie interessiere.

Auch die Freundesliebe hat ihren Preis. Eine Freundschaft zwischen reifen Personen erfordert unter anderem Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit, gutes Benehmen, Takt und aufrichtiges Interesse am Wohl des anderen. Meist geht eine Freundschaft dann in die Brüche, wenn der eine versucht, den anderen auszunutzen, indem er mehr nimmt, als er zu geben bereit ist. Aus der Bibel ist uns ein schönes Beispiel echter Freundschaft bekannt: David und Jonathan. Jonathan liebte David „wie seine eigene Seele“; und David sagte, daß Jonathans Liebe ihm mehr bedeutete „als die Liebe von Frauen“. Diese Freundschaft war für beide beglückend. Aber sie hatte einen Preis. Jonathan zum Beispiel setzte sein Leben für David aufs Spiel (1. Sam. 18:1; 20:30-34; 2. Sam. 1:26). Bedeuten dir deine Freunde auch soviel?

Die auf Grundsätzen beruhende Liebe

Vor allem hat die Liebe, die mit dem griechischen Wort agápe bezeichnet wird, die auf Grundsätzen beruhende Liebe, ihren Preis, aber sie ist ihn wert. Das beste Beispiel dafür gibt uns Jehova Gott. Über ihn lesen wir: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16).

Hat es Jehova etwas gekostet, zusehen zu müssen, wie sein Sohn befeindet und verleumdet wurde und schließlich am Marterpfahl eines qualvollen Todes starb? Ja, denn obwohl Jehova Gott allmächtig ist, hat er doch auch Empfindungen. Es war bedrängend für ihn, die Bedrängnis Israels, seines auserwählten Volkes, mit ansehen zu müssen. Wieviel mehr muß er mit seinem einziggezeugten Sohn gelitten haben, als dieser litt! (Jes. 63:9; Matth. 27:1-50).

Aber es hat sich gelohnt. Wie aus Kapitel 1 und 2 des Buches Hiob hervorgeht, hatte der Teufel höhnisch erklärt, er könne alle Geschöpfe Gottes von Gott wegziehen. Als Jesus auf die Erde kam, versuchte Satan sein Äußerstes, den Sohn Gottes zu veranlassen, untreu zu werden. Aber der Teufel hatte keinen Erfolg. Jesus erbrachte den Beweis dafür, daß Jehova Gott wahrhaftig ist, daß er würdig ist, ausschließlich angebetet zu werden, und daß Satan ein Lügner ist. Weil Gott bereit war, den Preis der Liebe zu bezahlen, wird sein ursprünglicher Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen — die Erde zu einem Paradies zu machen, in dem vollkommene Menschen leben, die vereint den wahren Gott anbeten — verwirklicht werden.

Auch Jesus Christus zahlte den Preis der Liebe und machte die Erfahrung, daß die Liebe den Preis wert war. Aus Liebe kam Jesus, der im Himmel eine hohe Stellung hatte, auf die Erde, wo unvollkommene Verhältnisse herrschten, und lebte unter einem selbstsüchtigen Volk. Er ertrug die Beschimpfungen durch seine Feinde und die Kleinlichkeit und Selbstsucht seiner eigenen Jünger. Er sagte nicht nur, daß niemand größere Liebe habe als der, der sein Leben für seine Freunde opfere, sondern er opferte sein Leben sogar für seine Feinde (Joh. 15:13; Phil. 2:5-8).

Hat es sich gelohnt? Unbedingt! Jesus ermöglichte es seinem Vater, auf die Herausforderungen des Teufels eine klare Antwort zu geben (Spr. 27:11). Er wurde zum König des messianischen Königreiches erkoren und erhielt eine aus 144 000 Miterben bestehende „Braut“, und zusammen mit ihr wird er die Menschen zur Vollkommenheit führen und die ganze Erde zu einem Paradies machen. Außerdem gab Jehova Jesus, weil dieser bereit war, den Preis zu bezahlen, einen Namen, der über jedem anderen Namen — außer dem Namen Gottes — ist (Phil. 2:9-11; Offb. 14:1-3).

Was es kostet, ein Jünger Christi zu werden

Wahre Christen nehmen sich die Liebe, die der Sohn Gottes bekundete, zum Vorbild. Bezeichnend dafür ist der Preis, den viele zu zahlen bereit sind, um sich Jehova hingeben und sich taufen lassen zu können. In Argentinien wurde eine Frau nach fünfzehnjähriger Ehe von ihrem Mann verlassen, weil sie sich, nachdem sie die Bibel kennengelernt hatte, entschlossen hatte, Jehova Gott anzubeten und die Interessen seines Königreiches zu fördern. Nicht sie verließ ihren Mann, sondern er sie; sie war nicht bereit gewesen, ihren Glauben aufzugeben, um das zu verhindern. Ein gutes Verhältnis zu Gott war ihr diesen hohen Preis wert. Sie ließ sich im Januar 1974 anläßlich des von Jehovas Zeugen durchgeführten Kongresses „Göttlicher Sieg“ taufen.

Andere mußten als Preis für ihre Liebe zu Gott ihr Leben in Ordnung bringen (1. Kor. 6:9-11). Sie hörten auf, Drogen zu nehmen, zu rauchen, um Geld zu spielen, zu trinken und im Geschäftsleben unehrlich zu sein. Ein Beispiel für letzteres ist ein New Yorker Automechaniker, der jedesmal, wenn er eine Arbeitsstelle gefunden und eine Zeitlang dort gearbeitet hatte, entlassen wurde, weil er nicht bereit war, die in diesen Reparaturwerkstätten üblichen unehrlichen Praktiken mitzumachen. Die Liebe zu Gott und zu seiner Gerechtigkeit hatte ihren Preis, aber der Mechaniker war überzeugt, daß diese Liebe ihren Preis wert war.

Ein Jünger zu sein bedeutet zu lernen. Das erfordert Studium. Christen bringen ihre Liebe zu Jehova Gott unter anderem dadurch zum Ausdruck, daß sie sich bemühen, seine Persönlichkeit, seinen Willen und seine Vorsätze kennenzulernen. Das persönliche Bibelstudium hat seinen Preis. Es kostet Zeit und Mühe, und es bedeutet, andere Tätigkeiten zurückzustellen, die einem mehr Freude machen und besser liegen würden. Aber wenn wir den Preis bezahlen, werden wir dann nicht reich belohnt durch ein besseres Verständnis, einen stärkeren Glauben und eine unerschütterliche Hoffnung? Ein solches Studium macht auch glücklich, und man empfindet ebenso wie der Psalmist, der schrieb: „Ich frohlocke über deine Rede gleichwie einer, wenn er viel Beute findet“ (Ps. 119:162).

Dasselbe trifft zu, wenn wir mit gleichgesinnten Christen zusammenkommen. Manchmal müssen wir uns richtig aufraffen, weil wir nach getaner Arbeit müde sind, weil wir Kopfschmerzen haben oder etwas erkältet sein mögen, weil draußen schlechtes Wetter ist oder weil anscheinend etwas anderes dringend getan werden sollte. Aber wenn man den Preis bezahlt, wird man reich belohnt, und je größer die Anstrengungen, mit gleichgesinnten Christen zusammenzukommen, desto größer die Segnungen (Röm. 1:11, 12).

Der christliche Predigtdienst — ein Ausdruck der Liebe

Dieser Grundsatz gilt auch für den Predigtdienst der christlichen Zeugen Jehovas, der darin besteht, anderen die gute Botschaft von Gottes Königreich zu überbringen. Immer wieder mögen sie ein bis zwei Stunden oder auch mehr von Haus zu Haus gehen, aber nur wenige Menschen antreffen, und von diesen hört ihnen vielleicht keiner zu. Aber obschon die Leute mit diesen Predigern nichts zu tun haben wollen oder gleichgültig sind, haben diese nicht das Gefühl, ihre Tätigkeit sei umsonst. Warum nicht? Weil sie es aus Liebe tun (1. Kor. 15:58).

Auch weiß ein Christ nie, ob die wenigen Worte, die er mit einem Wohnungsinhaber gewechselt hat, diesen nicht veranlassen, über Gott und sein Königreich nachzudenken. Und da der Christ die Pflicht hat, den Bösen zu warnen, befreit er sich dadurch, daß er predigt, obschon er anscheinend keinen Erfolg hat, von der Blutschuld, die sonst auf ihm lasten würde. Außerdem werden durch seine Bemühungen sein Glaube und seine Hoffnung immer unerschütterlicher. Dadurch, daß er sich durch Anfeindungen nicht entmutigen läßt und trotz Gleichgültigkeit ausharrt, wird er geistig stark. Ja, der Christ kann nicht aufgrund seiner Überzeugung, seines Glaubens und seiner Hoffnung handeln, wenn diese nicht immer wieder gestärkt werden (2. Petr. 1:5-8).

Aber das ist der kleinere Teil der Belohnung, die man dafür empfängt, daß man Liebe bekundet. Den größeren Teil der Belohnung empfangen die, die Jehova Gott selbstlos dienen, von Gott, denn er ‘ist nicht ungerecht, daß er unsere Arbeit und die Liebe vergessen würde, die wir seinem Namen gegenüber erzeigt haben’ (Hebr. 6:10). Er hat verheißen, allen, die ihm treu dienen, in seiner gerechten neuen Ordnung ewiges Leben zu geben.

Sich versöhnlich zeigen

Daß die Liebe ihren Preis hat, ihn aber wert ist, gilt auch für das Verhältnis zu den Familienangehörigen und zu den Gliedern der Christenversammlung. Es kostet etwas, den inspirierten Rat zu befolgen: „Werdet aber freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, indem ihr einander bereitwillig vergebt, so, wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat“ (Eph. 4:32). Es erfordert Geduld, es zehrt an den Nerven, andere zu ertragen, deren Art man nicht mag, oder Personen zu vergeben, die einen beleidigt haben; es kann bedeuten, Herr über seinen Stolz werden zu müssen und Demut zu bekunden, ja es kann sogar ein materieller Verlust damit verbunden sein (1. Kor. 6:1-8).

Lohnt es sich? Die Eintracht und der Frieden in der Familie oder in der Christenversammlung sind von so großem Wert, daß wir die Kosten an persönlichen Unannehmlichkeiten, sie mögen noch so hoch sein, nicht scheuen sollten. Und wenn wir uns versöhnlich zeigen, können wir sicher sein, daß uns Gott, wie Jesus deutlich sagte, ebenfalls vergibt (Matth. 6:14, 15). Versöhnlichkeit bewirkt, daß wir nicht nur liebevoller, sondern auch liebenswerter werden. Ferner mag aus dem Gefühl der Dankbarkeit heraus eine Freundschaft entstehen, denn wir lesen in der Bibel: „Wer Verfehlungen zudeckt, stiftet Freundschaft“ (Spr. 17:9, Luther-Bibel).

Es wird berichtet, daß Jesus gesagt hat: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apg. 20:35). Wenn wir „geben“, bekunden wir Liebe. Allerdings kostet sie uns etwas. Aber die Liebe ist ihren Preis wert. Das gilt für alle Aspekte des Lebens, für jede Tätigkeit und jede zwischenmenschliche Beziehung.

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