Ausgerüstet, gefällige Worte der Wahrheit zu reden
1, 2. (a) Was gebot Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung, als er ihnen in Galiläa erschien? (b) Warum hatten sie allen Grund, erstaunt zu sein, doch welche Zusicherung gab ihnen Jesus?
Als Jesus von den Toten auferstanden war und danach seinen elf Jüngern, wie versprochen, auf einem Berg in Galiläa erschien, bestand kein Zweifel mehr darüber, daß er wirklich der Wortführer Jehovas war und die Wahrheit geredet hatte. Welche Worte der Ermunterung und Belehrung würde er nun an sie richten? Er sagte zu ihnen: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.“ Das schloß auch etwas ein, was ihm sehr am Herzen lag: die Fortsetzung des Predigtwerkes, das er begonnen hatte. Darauf gab er den Jüngern die Anweisung: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:16-20; Joh. 2:19-21.
2 Welch ein erstaunlicher Befehl! Eine kleine Gruppe von elf Jüngern sollte hingehen und Angehörigen aller Nationen predigen, sie lehren und sie taufen. Wenn man bedenkt, daß es heute 149 Sprachen gibt, von denen jede von mindestens einer Million Menschen gesprochen wird, und 16, von denen jede von mindestens 50 Millionen gesprochen wird, dann kann man sich vorstellen, welch eine gewaltige Aufgabe es für jene kleine Gruppe gewesen wäre, so viele Sprachen zu lernen und die damals lebenden Millionen über den Weg des Lebens zu belehren. Sie müssen über den Umfang der ihnen aufgetragenen Aufgabe höchst erstaunt gewesen sein. Jesus sagte ihnen zwar, er werde bei ihnen sein; dennoch mögen sie sich gefragt haben, wie es möglich wäre, ein solch gewaltiges Werk durchzuführen.
3. Inwiefern trug die Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten zur Ausbreitung der Wahrheit bei?
3 Zehn Tage nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt war, waren während des Pfingstfestes in Jerusalem etwa 120 Jünger beisammen. Plötzlich hörten sie ein Geräusch wie das einer dahinstürmenden starken Brise, und Zungen wie von Feuer wurden über einem jeden von ihnen sichtbar. Was das bedeutete, wurde ihnen klar, als sie von Gottes heiligem Geist erfüllt wurden und anfingen, in verschiedenen Sprachen zu reden. Bei dieser Gelegenheit nahmen etwa dreitausend weitere Personen die Botschaft von Herzen an und wurden getauft. Dieses Ereignis war nicht nur eine Bestätigung dafür, daß Jehovas Geist nun auf dieser kleinen Gruppe von Christen ruhte und sie leitete, sondern es ermöglichte es auch, daß die Botschaft, die Jesus verkündigt hatte, unter gläubigen Juden, die in den verschiedensten Ländern wohnten, sehr schnell ausgebreitet wurde. — Apg. 2:1-4, 41.
4. Was begann mit der Bekehrung des Kornelius?
4 Die Botschaft sollte aber nicht nur Menschen jüdischer Abstammung übermittelt werden. Jesus hatte zu seinen Nachfolgern gesagt, sie sollten „Jünger aus Menschen aller Nationen“ machen. Deshalb nahm etwa drei Jahre und vier Monate später Petrus unter der Leitung des heiligen Geistes die Einladung eines italischen Hauptmanns namens Kornelius an. Die Bekehrung dieses Heiden und seiner Verwandten und vertrauten Freunde kennzeichnete den Beginn der umfangreichen Bemühungen, die Königreichsbotschaft unter Menschen aller Nationen zu verbreiten. Später unternahmen Paulus und seine Gefährten Evangelisationsreisen durch ganz Kleinasien, durch Griechenland und Italien, ja vielleicht kamen sie sogar bis nach Spanien. (Apg. 10:1-35; 11:18; Röm. 15:24) Die ersten Jünger waren sich des Ernstes und der Wichtigkeit ihres Evangelisationswerkes bewußt. Paulus und Barnabas erklärten: „Jehova hat uns in diesen Worten geboten: ,Ich habe dich zum Licht der Nationen gesetzt, damit du zur Rettung seist bis zum äußersten Ende der Erde.‘“ — Apg. 13:47; 1. Kor. 9:16.
5, 6. An wem können wir uns ein Beispiel nehmen, wenn wir das Gefühl haben sollten, wir hätten nicht die Fähigkeit, anderen die Wahrheit zu predigen?
5 Bist du dir dieser Tatsache ebenfalls bewußt? Hast du erkannt, daß Jesus auch heute, in der Zeit des Abschlusses des gegenwärtigen Systems der Dinge, bei seinen Nachfolgern ist? Das bedeutet, daß Christen immer noch den Auftrag haben, Jünger zu machen. Du protestierst nun vielleicht und sagst, du seist weder ein Redner noch ein Lehrer und du könntest niemals das tun, was die Apostel taten. Doch wie waren sie zu diesem Auftrag eingestellt? Vergessen wir nicht, daß von ihnen gesagt wurde, sie seien „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“. Sie lernten aber, freimütig zu reden, so daß selbst die Vorsteher und Ältesten der Juden „sie als solche zu erkennen [begannen], die mit Jesus gewesen waren“. — Apg. 4:13.
6 Selbst hervorragende Wortführer und Diener Jehovas der alten Zeit, wie Moses und Jeremia, fühlten sich unfähig, die Befehle Jehovas auszuführen. Als Jehova Moses beauftragte, zu Pharao zu gehen, um mit ihm zu sprechen, wandte Moses ein, er sei „kein gewandter Redner“ und er sei „schwerfällig von Mund und schwerfällig von Zunge“. (2. Mose 4:10) Doch unter der Leitung Jehovas konnte Moses später zu Hunderttausenden sprechen, als er das Volk Israel dem Verheißenen Land entgegenführte. Auch Jeremia sagte: „Ach, o Herr Jehova! Siehe, ich weiß wirklich nicht zu reden, denn ich bin nur ein Knabe.“ Doch Jehova erwiderte: „Sage nicht: ,Ich bin nur ein Knabe.‘ Sondern zu allen, zu denen ich dich senden werde, solltest du gehen; und alles, was ich dir gebieten werde, solltest du reden.“ — Jer. 1:6, 7.
7. Welche Frage ist für uns von Bedeutung, und was zeigt, daß Jehovas Unterstützung genügt?
7 Selbst wenn wir das Gefühl haben, wir seien ungelehrt wie die Apostel oder wir hätten eine schwere Zunge wie Moses oder wir seien zu jung wie Jeremia, so ist für uns die Frage von Bedeutung: „Habe ich wirklich den Wunsch, Jehova zu dienen?“ Wenn ja, dann können wir überzeugt sein, daß Jehova für die nötige Schulung sorgt und uns stärkt und unterstützt, damit wir uns an dem Werk beteiligen können, das darin besteht, zu lehren und Jünger zu machen, wie Jesus es geboten hat, und das in dieser Zeit des Endes in einem noch nie dagewesenen Ausmaß durchgeführt wird. Jung und alt — über 1 600 000 Personen — beteiligt sich zur Zeit an dieser Predigttätigkeit in 208 Ländern und Inselgebieten. Dieses Werk nähert sich nun aber sehr schnell seinem Ende, und es werden noch mehr Arbeiter benötigt. Möchtest du dich nicht auch daran beteiligen? (Matth. 9:37; 10:23) Sofern du dich im Predigen und Lehren der guten Botschaft verbessern möchtest, wird es dich freuen zu erfahren, welchen Weg Jehova dafür vorgesehen hat. — 2. Kor. 3:5.
SCHULUNG ZU HAUSE
8. Gibt es in der Bibel Beweise dafür, daß Kinder dazu erzogen werden sollten, Jehova zu lobpreisen?
8 Die Schulung für den Dienst Jehovas beginnt zu Hause, und zwar schon in frühester Kindheit. (2. Tim. 3:14, 15) Jesus erinnerte die Oberpriester und die Schriftgelehrten daran, indem er zu ihnen sagte: „Habt ihr niemals dies gelesen: ,Aus dem Mund von Unmündigen und Säuglingen hast du Lobpreis bereitet.‘?“ (Matth. 21:15, 16) Das setzt viel Hilfe und Ermunterung seitens der Eltern voraus. Jesus muß zu Hause eine vortreffliche Schulung erhalten haben, die ihm sowohl zu einer guten Kenntnis der heiligen Schriften als auch zu einem festen Glauben daran verhalf, denn mit zwölf Jahren versetzte er selbst die Lehrer im Tempel durch sein Verständnis und seine Antworten in Erstaunen. (Luk. 2:47) Deshalb werden auch heute christliche Eltern ermuntert, mit ihren Kindern die Bibel zu lesen und zu studieren, um sie in den Wegen Jehovas zu unterweisen.
9. Warum ist es wichtig, die Bibel zu lesen?
9 Die Bibel enthält Jehovas Richtlinien für das Leben. Wir tun daher gut, ihr bei unseren Gesprächen in der Familie einen besonderen Platz einzuräumen. Da sie unter der Leitung Jehovas geschrieben wurde, sind die darin enthaltenen Gedanken seine Gedanken; sie vermittelt uns seine Ansicht über nichtige und nutzbringende Werke und enthält vortreffliche Anregungen für erbauende und sinnvolle Gespräche. Viele Zeugen Jehovas lesen die Bibel regelmäßig im Kreise der Familie. Sie finden, daß sie sich dadurch nicht nur im Lesen und im Sprechen verbessern, sondern, was noch wichtiger ist, daß dadurch auch ihr Glaube gestärkt und ihr Verständnis des Vorhabens Jehovas vertieft und ihren Kindern geholfen wird, die richtige Einstellung zum Leben zu erhalten, indem in ihnen der Wunsch geweckt wird, die Wahrheit mit anderen zu teilen.
10. Welche Fähigkeit sollten wir entwickeln, und wie?
10 Mit dem Lesen allein ist es aber nicht getan. Wir sollten auch daran interessiert sein, an dem Evangelisationswerk teilzunehmen, das in diesen letzten Tagen unter der Leitung Jesu durchgeführt wird und das verlangt, daß wir uns an das Gelesene erinnern, damit wir mit anderen darüber sprechen können. Das setzt Konzentration und Wiederholung voraus. Sprichst du mit anderen über das, was du gelesen hast? Warum dich nicht mit deinen Angehörigen über biblische Gedanken oder über irgendwelche erbauenden Artikel, die du gelesen hast, unterhalten? Die meisten Menschen sind heute sehr beschäftigt, und nicht alle haben gleich viel Zeit zum Lesen. Es ist deshalb gut, Gelegenheiten, mit anderen über das, was man gelesen hat, zu sprechen, auszunutzen. Habt ihr Eltern je versucht, bei den Mahlzeiten über ein bestimmtes Thema zu sprechen? Vielleicht fällt es euch schwer, alle zur Beteiligung an einem solchen Gespräch zu ermuntern, aber ihr werdet euch bestimmt freuen, wenn ihr seht, wie eure Kinder ihre Sprache immer mehr verbessern und vor allem über biblische Themen und über andere für das Leben wichtige Dinge sprechen lernen. — 2. Mose 12:26, 27; Spr. 4:1, 4.
11. Was liefert uns guten Stoff für biblische Gespräche?
11 Guten Stoff für Gespräche im Familienkreis liefern die wöchentlichen Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas. Versucht das, was dargeboten wurde, zu wiederholen! Ihr könntet auch die verschiedenen Artikel in den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! besprechen. Unterhaltet euch mit den Kindern über die verschiedenen Punkte, die euch in einem Artikel, den ihr gelesen habt, besonders interessiert haben! Viele Familien besprechen auch die im Jahrbuch der Zeugen Jehovas für jeden Tag vorgesehenen Bibeltexte und Kommentare. Laßt aber die Kinder auch zu Wort kommen. Ermuntert sie, sich über den gelesenen Stoff oder den Bibeltext für den betreffenden Tag zu äußern. Ihr könntet sie auch beauftragen, einen besonders interessanten Artikel zu lesen und dann im Kreise der Familie darüber zu sprechen. Das ist für sie nicht nur eine gute Übung, sondern es gibt ihnen auch das Gefühl, an der Unterhaltung beteiligt zu sein.
12. Wieso war ein älterer Bruder in der Lage, ohne weiteres über irgendein biblisches Thema zu sprechen?
12 Übung macht den Meister. Das konnte auch von einem älteren Zeugen Jehovas gesagt werden, der als Kreisaufseher jahrelang die Versammlungen besuchte, um sie geistig zu stärken. Mit der Zeit verstand er es, tiefschürfende Gedanken über die verschiedensten biblischen Themen mühelos darzulegen. Er konnte jederzeit ohne weiteres eine biblische Frage ausführlich beantworten und dabei viele interessante Einzelheiten erwähnen. Das war ihm deshalb möglich, weil er sich stets Zeit für das persönliche Studium genommen und weil er in privaten Gesprächen, bei Bibelstudien und in Vorträgen immer wieder über das Gelernte gesprochen hatte.
13. Wie können wir unseren Kindern helfen, ‘von Jehova belehrt zu werden’, und wieso wird dies allen nützen?
13 Seid ihr dazu ebenfalls in der Lage? Wie steht es mit euren Kindern? Können sie ihre Auffassung über verschiedene biblische Lehren nicht nur in einigen Worten, sondern gründlich darlegen? Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie etwas gut beherrschen. Durch erbauende Familiengespräche kann die ganze Familie Fortschritte im Denken und Sprechen machen, und das hilft einem jeden, anderen beizustehen, auf den Weg zu ewigem Leben zu gelangen. (Spr. 15:2) Seid bestrebt, mit euren Kindern jeden Tag über biblische Wahrheiten zu sprechen, um so ihren Glauben an Jehova und ihre Liebe zu ihm zu fördern. Dann werden auch sie eines Tages an dem Werk des Jüngermachens, das unter der Leitung Jesu durchgeführt wird, teilhaben wollen, und man wird von ihnen — wie von denen, die Jehova als seine „Söhne“ annimmt — sagen können: „Alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Friede deiner Söhne wird überströmend sein.“ — Jes. 54:13.
BELEHRUNG INNERHALB DER VERSAMMLUNG
14. (a) Welchem Zweck dient die Theokratische Predigtdienstschule? (b) Wer kann daraus Nutzen ziehen, und wo?
14 Diese vortreffliche Schulung zu Hause ist aber noch nicht alles. Die Versammlungen der Zeugen Jehovas führen auch ein wöchentliches Programm zur Schulung im Predigtdienst durch. Paulus ermunterte Timotheus, „ein Arbeiter [zu werden], der sich wegen nichts zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht handhabt“. Dazu werden Jugendliche auch heute ermuntert. (2. Tim. 2:15) Ein hervorragendes Mittel, für das Jehova durch seine Organisation gesorgt hat, um all denen zu helfen, die den Wunsch haben, befähigte Prediger der „guten Botschaft“ zu werden, ist die Theokratische Predigtdienstschule. Dieser wöchentliche Unterrichtskurs wird unter der Leitung der Wachtturm-Gesellschaft in der ganzen Welt in über 28 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas durchgeführt. Alle, die sich von Jehova für den Predigtdienst schulen lassen möchten, ziehen aus diesem lehrreichen Programm Nutzen, weil es eine fortschreitende Schulung vorsieht. — Spr. 4:18.
15. (a) Was zeigt, daß das Schulprogramm geschätzt wird? (b) Was ist durch die Schule erreicht worden?
15 Wie viele Personen in der ganzen Welt in der theokratischen Predigtdienstschule eingetragen sind, ist offiziell nicht bekannt, aber in den Vereinigten Staaten ist die Besucherzahl höher als die Zahl derer, die sich am Predigtdienst beteiligen. Das würde bedeuten, daß gegenwärtig in der ganzen Welt über 1 600 000 Personen darin geschult werden, über biblische Themen zu sprechen, um für den Predigtdienst ausgerüstet zu werden. Gibt es irgendeinen anderen Schulkurs, in dem so viele Teilnehmer für den christlichen Predigtdienst geschult werden? Gibt es eine andere Schule, aus der so viele Vortragsredner oder so viele tüchtige Lehrer des Wortes Gottes in der ganzen Welt hervorgegangen sind? In einem der letzten Jahre sind von Personen, die in der Theokratischen Predigtdienstschule geschult worden sind, 1 190 748 öffentliche biblische Vorträge gehalten worden. Wir haben guten Grund, dafür dankbar zu sein, daß allen, die mit den Versammlungen der Zeugen Jehovas verbunden sind, das Vorrecht geboten wird, am Kurs der Theokratischen Predigtdienstschule teilzunehmen.
16. Welchen dreifachen Nutzen bietet die Theokratische Predigtdienstschule?
16 Solltest du diesen Predigtdienstschulkurs noch nicht kennen, dann laden wir dich ein, den Königreichssaal der Zeugen Jehovas in deiner Nähe zu besuchen, um aus diesem lehrreichen Programm unentgeltlich Nutzen zu ziehen. Du brauchst kein Zeuge Jehovas zu sein. Selbst diejenigen, die nicht in der Schule eingetragen sind, können in dreifacher Hinsicht daraus Nutzen ziehen. Wieso? Erstens können sich alle zu Hause an einem wöchentlichen Bibelleseprogramm beteiligen, das noch durch das Lesen von anderem Studienmaterial ergänzt werden kann, das allen Besuchern zur Verfügung steht. In der Schule selbst sind dann programmgemäß jede Woche fünf Ansprachen zu hören, die von Männern und Frauen jeden Alters und auch von Jugendlichen, die in der Schule eingetragen sind, gehalten werden. Nach diesen Ansprachen erteilt ein Prediger, der beauftragt ist, den Kurs zu leiten, jeweils nützlichen Rat zur Verbesserung. Schließlich bietet sich, wie die Kursteilnehmer immer wieder feststellen, oft die Gelegenheit, den behandelten Stoff zu verwenden, um den Glauben anderer zu stärken.
17. Kann der in der Predigtdienstschule behandelte Stoff im Predigtdienst verwendet werden? Begründe deine Antwort.
17 Eine Zeugin Jehovas in Japan arbeitete eine Ansprache über das Thema „Gottes Volk wird aufgefordert, aus Babylon hinauszugehen“ aus. (Offb. 18:4) Sie beschloß, den Stoff einer Bekannten, die einer Kirche angehörte, vorzutragen, um zu sehen, wie sie reagiere. Sie besuchte sie deshalb einmal extra und hielt ihr die Predigt. Das Ergebnis war, daß die Frau mehr über die biblische Botschaft wissen wollte und mit einem Heimbibelstudium einverstanden war.
18. Worauf wird in diesem Schulkurs das Hauptaugenmerk gelenkt, und welches Ziel wird dabei verfolgt?
18 In der Theokratischen Predigtdienstschule wird das Hauptaugenmerk auf die Bibel als Quelle der göttlichen Belehrung gelenkt. Man lernt vor allem, wie man seine Angehörigen und andere wirkungsvoll über Gottes Wort belehren kann. (Hebr. 5:12) Es wird besonders betont, daß wir, wenn wir andere belehren, uns nicht auf unsere eigene Weisheit verlassen sollten, sondern auf Gottes Wort, das treffend als das „Wort des Lebens“ bezeichnet wird. — Phil. 2:16.
19. (a) Welche erfolgreiche Lehrmethode führte Jesus ein? (b) Warum sollte eine unzulängliche weltliche Bildung niemand daran hindern, an dieser Schulung teilzunehmen?
19 Die Lehrmethode, die in der Theokratischen Predigtdienstschule empfohlen wird, ist die gleiche wie die, die Jesus anwandte: Er stützte sich auf das autoritative Wort Gottes, drückte sich einfach aus und gebrauchte Veranschaulichungen. Für viele ist die Tatsache, daß Einfachheit der Schlüssel zu wirkungsvollem Lehren ist, ein Ansporn. Nach den Worten des Apostels Paulus hat Gott nicht die Hochgebildeten oder die, die „dem Fleische nach Weise sind“, berufen, „nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Geburt; sondern Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen beschäme ... Ihm aber ist es zu verdanken, daß ihr in Gemeinschaft mit Christus Jesus seid, der uns zur Weisheit von Gott geworden ist.“ (1. Kor. 1:26-31) Eine unzulängliche weltliche Bildung sollte daher für niemand ein Hindernis sein, sich in die Theokratische Predigtdienstschule eintragen zu lassen oder mit anderen über die Wahrheit zu sprechen.
20. Was mußte Salomo tun, damit er andere mit gefälligen Worten über die Wahrheit belehren konnte?
20 Wer ein erfolgreicher Prediger werden möchte, muß sich anstrengen. Selbst über König Salomo lesen wir: „Und außer der Tatsache, daß der Versammler weise geworden war, lehrte er auch das Volk fortwährend Erkenntnis, und er stellte Erwägungen und gründliche Nachforschungen an, damit er viele Sprüche wohlgeordnet zusammenstelle. Der Versammler suchte die gefälligen Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben.“ Diejenigen, die in der Theokratischen Predigtdienstschule eingetragen sind, haben ebenfalls den Wunsch, alle, die nach der Wahrheit suchen, über das Wort Jehovas zu belehren. Sie wissen, daß sie deshalb die Bibel gründlich erforschen und studieren müssen, um die gefälligen Worte zu finden, durch die ihre Botschaft für die Zuhörer nicht nur interessant, sondern auch lehrreich wird. Solche gut gewählten Worte können, wie Salomo sagte, so wirkungsvoll sein wie ein Ochsenstachel, da sie Menschen den Weg zum Leben weisen. — Pred. 12:9-11.
21. Wie sollten wir mit unseren Angehörigen sprechen, doch was sollten wir vermeiden?
21 Wenn wir wie Salomo daran interessiert sind, die richtigen und gefälligen Worte der Wahrheit zu gebrauchen, dann sollte sich dies auf unsere Sprechweise im täglichen Leben auswirken. Es sollte sich auf unsere Gespräche, die wir im Familien- und im Freundeskreis sowie am Arbeitsplatz und im Predigtdienst führen, auswirken, denn Christen sollten nicht zweierlei Maßstäbe für ihre Sprache haben. Vätern wird gesagt, sie sollten ‘ihre Kinder nicht zum Zorn reizen’. Frauen werden aufgefordert, vor ihrem Mann „tiefen Respekt“ zu haben, und Kindern wird geboten, ‘ihren Vater und ihre Mutter zu ehren’. (Eph. 4:31 bis 5:4, 33; 6:2-4; Tit. 2:7, 8) Warum sollte jemand eine Sprache führen, die seine Angehörigen betrübt, oder warum sollte jemand Freude daran haben, Geschwätz zu verbreiten oder spöttische oder hämische Bemerkungen zu machen? Jesus sagte: „Was ... aus dem Munde herauskommt, kommt aus dem Herzen, und dieses verunreinigt einen Menschen. Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Das sind die Dinge, die einen Menschen verunreinigen.“ — Matth. 15:18-20.
22. Was müssen wir tun, damit unser Herz uns veranlassen kann, über erbauende Dinge zu reden?
22 Das Gegenteil trifft ebenfalls zu. Wenn wir unser Herz mit den erbauenden, glaubensstärkenden Gedanken anfüllen, die uns durch die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ als „Speise zur rechten Zeit“ vermittelt werden, dann werden wir veranlaßt, Worte des Lebens zu äußern, die heilend wirken, die Frieden stiften, glücklich machen und die die Achtung vor dem Schöpfer fördern. Eltern, bemüht ihr euch, bei euren Kindern diese Herzenseinstellung zu fördern? Fördert ihr sie bei euch selbst, indem ihr regelmäßig und systematisch die Bibel lest und studiert? Wenn ja, dann wird euch das zu einem vortrefflichen Verständnis des wunderbaren Vorhabens Jehovas verhelfen, und ihr werdet dadurch „zur Erbauung der Versammlung“ und zu einem glücklichen Familienleben beitragen können. — 1. Kor. 14:12; Ps. 19:14.
23. An welchem Werk, das zur Zeit im Gange ist, sollten wir uns beteiligen wollen, und wie?
23 Wenn wir den Wunsch haben, wie Salomo gefällige Worte der Wahrheit zu sprechen, wird Jehova uns helfen, es zu lernen. Wir sollten durch die Art und Weise, wie wir mit unseren Angehörigen sprechen, und durch unsere Dankbarkeit für Jehovas Vorkehrungen beweisen, daß wir diesen Wunsch wirklich haben. (Eph. 5:20) Wir sollten unseren Angehörigen und Freunden helfen, Herz und Sinn auf den Schöpfer zu richten, indem wir „nicht mit Worten [sprechen], die durch menschliche Weisheit gelehrt werden, sondern mit solchen, die durch den Geist gelehrt werden“. (1. Kor. 2:13) Dann werden wir selbst und unsere Angehörigen den Wunsch verspüren, an dem großen Evangelisationswerk teilzunehmen, das Jesus, der im Auftrage Jehovas die Wahrheit redete, vorhersagte und das jetzt in der ganzen Welt durchgeführt wird. Jehova rüstet heute sein Volk in einem noch nie dagewesenen Maße aus, damit es aus Menschen aller Nationen Jünger machen kann. Auch du kannst dich an diesem vorhergesagten Werk beteiligen, indem du der Aufforderung des Psalmisten nachkommst: „Alles, was atmet — es preise Jah. Preiset Jah!“ — Ps. 150:6.
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In der Theokratischen Predigtdienstschule lernt man, wie man seine Angehörigen und andere über Gottes Wort belehren kann.
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Die Theokratische Predigtdienstschule wird von über 1 600 000 Männern und Frauen jeden Alters besucht.