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  • Wie lange gilt das Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’?
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Erwachet! 1976
g76 22. 6. S. 27-29

Was sagt die Bibel?

Wie lange gilt das Gebot, ‘sich des Blutes zu enthalten’?

NEUNZEHNHUNDERT Jahre sind eine lange Zeit, nicht wahr? Wußtest du, daß vor so langer Zeit eine religiöse Zusammenkunft stattfand, die sich auf dein Leben und das Leben deiner Familie auswirken kann?

Die Zusammenkunft, die im Jahre 49 u. Z. in Jerusalem stattfand, war ein Konzil der Apostel und der christlichen älteren Männer. Die Entscheidung, die sie damals trafen, war so wichtig, daß Männer, Frauen und Kinder bis heute bereit gewesen sind, den Tod auf sich zu nehmen, um daran festzuhalten.

Bei diesen Personen handelt es sich um die christlichen Zeugen Jehovas. Sie führen den Bericht über diese Entscheidung, der in der Bibel in Apostelgeschichte, Kapitel 15 zu finden ist, als Beweis dafür an, daß Christen heute kein Blut zu sich nehmen dürfen, zum Beispiel in Form einer Bluttransfusion. In dieser Entscheidung hieß es u. a., Christen sollten ‘sich des Blutes enthalten’. Glaubst du, daß diese Entscheidung, die vor so langer Zeit gefällt wurde, für dich und deine Familie bindend ist?

Einige Personen in der Christenheit, sowohl Mediziner als auch Bibelkommentatoren, haben die Ansicht vertreten, die Erklärung, Christen müßten ‘sich des Blutes enthalten’, sei ein vorübergehendes Zugeständnis gewesen und keine bleibende Regel, die Gott auch heute noch von Christen beachtet haben möchte. Ist das richtig?

Im Jahre 49 u. Z. wurde den leitenden Männern der Christenversammlung in Jerusalem eine Frage in bezug auf die Beschneidung vorgelegt. Einige jüdische Christen hatten darauf bestanden, Heiden müßten sich „nach dem Brauch des Moses beschneiden“ lassen. Aber die grundlegende Frage war, ob nichtjüdische Bekehrte das ganze „Gesetz Mose“ halten müßten (Apg. 15:1, 5).

Auf dem Konzil berichteten Petrus, Paulus und Barnabas, was Gott durch sie getan hatte. Bekehrte aus den Heiden waren aufgrund des Glaubens angenommen worden, ohne sich zuerst den Vorschriften des mosaischen Gesetzes anpassen zu müssen. Petrus schlußfolgerte, daß es nicht nötig sei, darauf zu bestehen, daß Nichtjuden Gesetze hielten, die noch nicht einmal die Juden halten konnten. Dann besprach das Konzil Amos 9:11, 12, wo unter Gottes Inspiration vorausgesagt worden war, daß Gott Menschen aus den Nationen annehmen würde. Es war offensichtlich, daß sich Heiden nicht beschneiden und dem mosaischen Gesetz unterwerfen mußten, um Christen werden zu können (Apg. 15:6-18). Der Jünger Jakobus, der damals der Vorsitzende gewesen zu sein scheint, sagte:

„Meine Entscheidung ist deshalb, daß man die von den Nationen, die zu Gott umkehren, nicht beunruhige, sondern ihnen schreibe, daß sie sich von Dingen enthalten, die durch Götzen befleckt sind, und von Hurerei und von Erwürgtem und von Blut. Denn seit alten Zeiten hat Moses von Stadt zu Stadt solche gehabt, die ihn predigen, weil er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird“ (Apg. 15:19-21). Das Konzil war damit einverstanden, und seine schriftliche Entscheidung lautete daher: „Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch [den Nichtjuden] keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch der Dinge zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie des Blutes und des Erwürgten und der Hurerei“ (Apg. 15:28, 29).

Um keinen Anstoß zu erregen?

Betrachtet Gott dieses Dekret heute noch als bindend? Was waren die Gründe dafür, und wie lange sollte es gültig sein?

Viele Personen, die auf dem Standpunkt stehen, Christen seien nicht an dieses Dekret gebunden, behaupten, es sei nichts weiter als ein vorübergehendes Zugeständnis mit Rücksicht auf die Gefühle der Juden. Sie verweisen auf Apostelgeschichte 15:21, wo Jakobus im Anschluß an die Aufzählung der verbotenen Dinge erwähnt, daß Moses jede Woche in den Synagogen gelesen werde. Daraus schließen sie, daß Jakobus nur deswegen den Vorschlag gemacht habe, Heidenchristen sollten sich dieser Dinge enthalten, damit sie bei den Juden keinen Anstoß erregten, die diese Dinge als eine grobe Übertretung des mosaischen Gesetzes ansahen. Doch meinte das Jakobus mit seinen Worten aus Apostelgeschichte 15:21?

Zweifellos wußten die Christen, daß es ratsam war, nicht unnötig Anstoß zu erregen und nichts zu tun, was der Ausbreitung der guten Botschaft hinderlich sein könnte. Und so war Paulus, obwohl er wußte, daß er nicht mehr unter dem mosaischen Gesetz stand, bereit, sich den Sitten derer anzupassen, die es hochachteten (1. Kor. 9:20-23; Apg. 21:20-28). Was das Gesetz gebot, war nicht schlecht oder schädlich. Dadurch, daß sich Paulus als gebürtiger Jude an diese Erfordernisse hielt, umging er es, etwas zu tun, was es den Juden hätte schwermachen können, die Botschaft und das Werk anzunehmen. Ähnlich konnten Heidenchristen im Umgang mit Juden auf weniger religiösen Widerstand stoßen, indem sie die Entscheidung des Konzils beachteten und sich des Götzendienstes, des Blutes und der Hurerei enthielten. Aber war das alles, was Jakobus meinte?

Das Dekret konnte unmöglich nur bezweckt haben, den Anschein zu erwecken, Christen würden sich an das Gesetz Mose halten. Wieso? Weil in dieser Entscheidung von Heidenchristen ausdrücklich nicht verlangt wurde, sich beschneiden zu lassen. Die Beschneidung war aber die Grundvoraussetzung für einen Juden oder Proselyten (Phil. 3:5). Und wie war es mit all den anderen jüdischen Gesetzen? Dadurch, daß sich unbeschnittene Christen lediglich der vier von Jakobus aufgeführten Dinge enthielten, konnten sie nicht eine Art „Halbbrüder“ der Juden werden.

Was könnte Jakobus sonst gemeint haben, als er im Anschluß an die Aufzählung der vier Dinge, deren sich Christen enthalten müssen, davon sprach, daß Moses an jedem Sabbat in der Synagoge gelesen werde?

Was können wir von „Moses“ lernen?

Beachte, daß Jakobus nicht sagte, das Gesetz Mose werde an jedem Sabbat vorgelesen. Er sagte: „Moses ... [wird] in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen“ (Apg. 15:21). Was ist der Unterschied? Moses war bekannt dafür, den Pentateuch oder die Thora, die ersten fünf Bücher der Bibel, geschrieben zu haben. Diese Bücher enthalten natürlich auch das Gesetz. Aber sie enthalten noch weit mehr. Die Schriften von Moses enthalten auch einen Bericht über Gottes Taten und Äußerungen aus der Zeit vor dem Gesetzesbund. (Vergleiche Markus 12:26 und 2. Mose 3:2, 6.)

Das ist ein wesentlicher Gedanke, den man in Verbindung mit der Christenversammlung im Sinn behalten muß. Gott verlangte zwar nicht mehr, daß das mosaische Gesetz beachtet wurde, aber es hatte schon frühere Willensäußerungen Gottes gegeben, die für alle Menschen galten, die ihm dienten. Wenn daher einige — ob Juden oder jüdische Christen — große Achtung vor Moses’ Schriften hatten, sollten sie erkennen können, daß wahre Anbeter sich dieser ‘notwendigen Dinge’ enthalten mußten, die schon vor dem Gesetzesbund geboten wurden und noch nach dem Ende des Gesetzesbundes gültig waren.

Ein Beispiel dafür ist Gottes ausdrücklicher Wille hinsichtlich des Blutes. Viele Jahrhunderte bevor Gott das Gesetz durch Moses gab, gebot er Noah, sich des Blutes zu enthalten. Als er den Menschen erlaubte, Fleisch zu essen, erklärte er deutlich: „Nur Fleisch mit seiner Seele — seinem Blut — sollt ihr nicht essen.“ Durch dieses Gesetz wurde es verboten, das Fleisch eines Tieres zu essen, das erwürgt worden war, damit das Blut im Fleisch blieb. Durch dieses Gesetz wurde auch das Essen oder Trinken von Blut untersagt (1. Mose 9:3, 4). Später brachte Gott seinen Willen hinsichtlich des Blutes in dem Gesetz zum Ausdruck, das er den Israeliten gab (3. Mose 17:11-14; 5. Mose 12:23). Doch als das Gesetz erfüllt und für wahre Anbeter nicht mehr bindend war, blieb das Verbot aus 1. Mose 9:3, 4 bestehen. Und dieses Verbot war nicht lediglich der Nation Israel gegeben worden, sondern der ganzen Menschheit, denn alle Menschen stammen von Noah ab.

Wenn daher wöchentlich „Moses“ gelesen wurde, wozu 1. Mose 9:3, 4 gehört, war darin mehr eingeschlossen als nur das, was das mosaische Gesetz für die Juden über Blut sagte. Dazu gehörte auch, daß alle, die Gottes Gunst haben wollten, sich des Blutes und des Erwürgten enthalten mußten. Das war den Juden klar, die die Synagogen besuchten, und es war den hebräischen Christen klar, die sehr gut mit dem vertraut waren, was in den Synagogen vorgelesen wurde. Und es war auch jedem Nichtjuden klar, der durch seine Verbindung mit Juden oder Christen die in Gottes Wort dargelegten Grundvoraussetzungen kennenlernte.

Ähnlich verhielt es sich mit der in dem Dekret erwähnten „Hurerei“, die gemäß dem hier gebrauchten griechischen Wort einen großen Bereich von unsittlichem sexuellem Verhalten einschloß. Man brauchte nicht unter dem mosaischen Gesetz zu stehen, um zu wissen, daß Gott diese Verstöße auf sexuellem Gebiet mißbilligte. Ereignisse aus der Zeit vor dem mosaischen Gesetz ließen deutlich erkennen, daß solche Verstöße in Gottes Augen verkehrt waren (1. Mose 12:15-17; 20:2-9; 26:8-11; 34:2-7; 38:12-26; 19:5-11; Jud. 7).

Auch ging aus dem Bericht über die wahre Anbetung vor der Zeit des mosaischen Gesetzes deutlich hervor, daß Götzendienst verkehrt ist (1. Mose 35:2, 4; 2. Mose 8:25-27; 12:12; vergleiche Josua 24:15). Das gab dem Konzil von Jerusalem eine gute Grundlage, von Christen zu verlangen, sich „der Dinge zu enthalten, die Götzen geopfert wurden“. Um bei Gott annehmbar zu sein, durfte kein Christ während einer götzendienerischen Zeremonie von geopferten Speisen essen oder etwas anderes tun, was einen Akt der Anbetung vor einem Götzen oder einem falschen Gott darstellte (4. Mose 25:2; Offb. 2:14). Heiden, die Christen wurden, mußten beweisen, daß sie sich ‘vor Götzen hüteten’, wie es der Apostel Johannes kurz vor dem Ende des ersten Jahrhunderts schrieb (1. Joh. 5:21).

Hilft uns das nicht, die Bedeutung der Worte des Jakobus zu verstehen, und sehen wir nicht eine direkte Verbindung zwischen den vier Dingen, deren sich Christen enthalten müssen, und dem Lesen der Schriften des Moses? Und erkennen wir dadurch nicht auch die Bedeutung des Dekrets für unser Leben und unsere Handlungsweise?

Das, was Jehova durch Petrus, Paulus und Barnabas getan hatte, sowie die Entscheidung des Konzils von Jerusalem ließen erkennen, daß ein Bekehrter aus den Heiden nicht beschnitten werden und nicht versuchen mußte, das mosaische Gesetz zu halten. In den inspirierten Schriften des Paulus wird diese Tatsache wiederholt hervorgehoben (Kol. 2:13-17; Gal. 3:23-25; Röm. 6:14). Jedoch ging aus den Schriften des Moses hervor, daß es weiterhin notwendig war, sich des Blutes, des Erwürgten, der Hurerei und der Dinge, die Götzen geopfert waren, zu enthalten. Die Tatsache, daß Moses diesen Aufschluß unter Inspiration des heiligen Geistes niederschrieb, gab dem Kommentar des Konzils von Jerusalem zusätzlichen Nachdruck: „Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge“ (Apg. 15:28).

Es wäre gewiß falsch zu sagen, die leitenden Männer der Christenversammlung hätten um des Friedens mit den Juden willen geboten, daß sich die Christen nur vorübergehend der Hurerei enthielten. Im Gegenteil! Unsittliche Geschlechtsbeziehungen waren schon verkehrt, bevor das Gesetz gegeben wurde. Sie waren unter dem Gesetz verkehrt. Und Sie waren auch im Jahre 49 u. Z. verkehrt, nachdem das Gesetz erfüllt worden war. Und sie sind bestimmt heute noch verkehrt. Wer Hurerei treibt, wird Gottes Königreich nicht ererben (1. Kor. 6:9, 10; Gal. 5:19-21; Offb. 21:8).

Das gleiche trifft auch auf Götzendienst und den Mißbrauch von Blut zu. Beides ist all denen, die die Gunst des Lebengebers, dem unsere ausschließliche Ergebenheit gebührt, finden möchten, für immer verboten (1. Mose 9:3, 4; Apg. 21:25).

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