Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • „Bleibt gesund!“
    Der Wachtturm 1982 | 15. September
    • „Bleibt gesund!“

      Mit diesen Worten schloß die leitende Körperschaft der ersten Christen einen Brief an die Versammlungen ab. Das griechische Wort, das sie hier gebrauchte, hatte den Sinn von „werdet stark, lebt wohl, bleibt gesund“ (Apostelgeschichte 15:29).

      Obwohl die Worte „Bleibt gesund!“ als Schlußformel eines Briefes dienten, spielen sie doch auf etwas an, was uns allen lieb und teuer ist — unsere Gesundheit. Schon lange bemühen sich die Menschen, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Ist dir jedoch aufgefallen, daß viele Menschen heute um ihre Gesundheit übermäßig besorgt sind? Hast du dich schon einmal gefragt, was ein ausgeglichener Standpunkt für einen Christen wäre?

      Wodurch Ansichten über die Gesundheit beeinflußt werden

      Das stark aufkommende Interesse an der Gesundheit mag zeigen, wie sehr sich die Menschen ihrer Sterblichkeit bewußt sind. Der Tod kommt so schnell! (Psalm 90:10). Man kann verstehen, daß jemand, der glaubt, das gegenwärtige Leben sei alles, was er zu erwarten habe, jedes erdenkliche Mittel anwendet, um Krankheiten zu verhindern, die das Herannahen des Todes beschleunigen könnten.

      Unsere Ansicht über die Gesundheit wird auch von dem weitverbreiteten Mißtrauen gegenüber dem „Establishment“ beeinflußt, und dazu gehören die Autoritäten auf dem Gebiet der Schulmedizin. Aufgrund dieses Mißtrauens bezweifeln viele die Qualität kommerziell hergestellter Nahrungsmittel. Millionen haben sich dafür entschieden, nur noch in beschränktem Maße konventionell verarbeitete Lebensmittel zu genießen, da sie von den Gesundheitsschäden gehört haben, die durch den Genuß von zu vielen verfeinerten, mit chemischen Zusätzen versehenen Lebensmitteln verursacht werden. Viele haben eine solch entschiedene Ansicht über „natürliche“ Lebensmittel, daß sie praktisch nichts anderes mehr essen. Andere, die von tragischen Vorfällen, wie zum Beispiel von den durch Contergan verursachten Geburtsfehlern, gehört haben, sind gegenüber Arzneimitteln sehr mißtrauisch geworden. Sie befürchten, daß die von pharmazeutischen Firmen angepriesenen Medikamente schädliche Nebenwirkungen haben und daß ein paar überlastete Ärzte solche Medikamente verschreiben, ohne deren Wirkung sorgfältig zu überwachen.

      All das hat dazu geführt, daß man heute in Gesundheitsfragen selbständiger geworden ist. Wahrscheinlich bist auch du der Ansicht, daß jeder Erwachsene in Gesundheitsfragen seine eigene Entscheidung treffen sollte, gestützt auf vertrauenswürdige Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten, die ihm zur Auswahl stehen. Aber sind dabei auch gewisse Gefahren zu berücksichtigen? Kann uns die Bibel in Gesundheitsfragen helfen?

      Das Christentum fördert die Gesundheit

      In dem Brief der leitenden Körperschaft des ersten Jahrhunderts hieß es, Christen sollten sich ‘der Hurerei und des Blutes enthalten’ (Apostelgeschichte 15:28, 29). Das ist sogar vom gesundheitlichen Standpunkt aus weise. Hurerei kann zu Geschlechtskrankheiten und unerwünschten Schwangerschaften führen. Durch Bluttransfusionen sind Tausende von Menschen mit Hepatitis- und anderen Krankheitserregern infiziert worden, wie zum Beispiel mit dem oft tödlichen Virus, mit dem Papst Johannes Paul II. infiziert wurde.

      Denke auch an den gesundheitsfördernden Rat Gottes in bezug auf Trunkenheit und Rauchen. Dr. Joel Posner berichtete, 60 Prozent des in den USA für Gesundheitspflege ausgegebenen Geldes seien für Krankheiten verwendet worden, die mit Alkohol- und Tabakgenuß in Verbindung ständen (Sprüche 20:1; 2. Korinther 7:1).a

      Die Bibel schützt unsere Gesundheit auch in anderer Hinsicht. Daß dem so ist, wirst du verstehen, wenn du liest, was sie über Reinlichkeit sagt (2. Mose 30:17-21; 5. Mose 23:12-14). Auch die gesamte Geisteshaltung, die ein Christ entwickelt, während er die Bibel studiert, kann zur Verbesserung seiner Gesundheit beitragen. Dadurch, daß er sich bemüht, Milde, Freundlichkeit und Liebe zu bekunden, lebt er friedlicher, und das schützt seine Gesundheit (Sprüche 14:30). Außerdem trifft ein Christ aufgrund seiner hohen Achtung vor dem Leben vernünftige Vorsichtsmaßnahmen, um Risiken zu vermeiden. Zum Beispiel wird er gewissenhafter als andere darin sein, im Auto einen Sicherheitsgurt anzulegen (Apostelgeschichte 17:24, 25, 28). Dr. K. L. White, stellvertretender Direktor der Abteilung Gesundheitsforschung in der Rockefeller-Stiftung, sagte, daß „Lebensstil und persönliches Verhalten“ einen „großen Einfluß auf die Gesundheit ausüben“.

      Außerdem enthält die Bibel den Rat: „Ist es Honig, was du gefunden hast? Iß, was für dich genug ist, damit du nicht zuviel davon nehmest und es ausspeien mußt. Zuviel Honig essen ist nicht gut“ (Sprüche 25:16, 27). Was auch immer Honig an relativen Vorteilen gegenüber Zucker als Süßstoff hat, so enthält dieser Rat eine Regel für gute Gesundheit: Mäßigkeit sollte bei deiner Ernährung eine Schlüsselrolle spielen. Wenn sich jemand abwechslungsreich ernähren kann und nicht zuviel ißt, auch nicht zuviel von einem bestimmten Nahrungsmittel, dann wird dies seiner Gesundheit nützen. Das, was die Bibel über Honig sagt, kann man ganz allgemein auf die Bemühungen anwenden, sich gesund zu erhalten.

      Vitamine, Mineralien und Kräuter

      Eine verbesserte Ernährung hat zu einer besseren Gesundheit beigetragen. Entscheidend ist dabei die Entdeckung unseres Bedarfs an Vitaminen und Mineralien gewesen. Zum Beispiel können Mangelkrankheiten wie Beriberi, Pellagra, Skorbut und Rachitis durch eine ausgeglichene Ernährung mit ausreichend Vitamin B, C und D geheilt oder vermieden werden. Und während sich Ärzte immer mehr mit Ernährungsforschung beschäftigen, sind Berichte über andere Krankheiten erschienen, die anscheinend mit größeren Mengen gewisser unter ärztlicher Aufsicht verabreichter Vitamine und Mineralien behandelt werden können.

      Viele Leute haben jedoch von sich aus angefangen, große Mengen von Ergänzungsmitteln zu nehmen, als ob sie schwerwiegende Mangelerscheinungen hätten. Einige, die sich auf diese Weise selbst verarzten, sind der Ansicht: „Wenn ein wenig gut ist, dann ist mehr noch besser.“ Und: „Vitamine und Mineralien können nichts schaden, weil der Körper Überflüssiges sowieso ausscheidet.“ Es stimmt: Wenn man von gewissen Vitaminen zuviel nimmt, ‘wandern sie in die Eingeweide und werden in den Abort ausgeschieden’; es sind dann lediglich teure Ausscheidungen (Matthäus 15:17). Aber wenn man von anderen Vitaminen und Mineralien zuviel nimmt, wirken sie nicht mehr als Nährstoffe, sondern als Drogen, und sie können dann sogar ein schädliches Gift sein.

      Einige Leute, die zu große Mengen gewisser Vitamine genommen haben, haben sich organische Schäden oder sogar noch Schlimmeres zugezogen. In England zum Beispiel starb ein Mann an Hypervitaminose, weil er große Mengen Karottensaft und Vitamin A zu sich genommen hatte. Auch viele Kinder haben Schaden erlitten, weil ihnen ihre Eltern aus Unkenntnis zuviel Vitamine gegeben haben. Über Mineralien sagte ein Augenarzt: „Ich bin darüber besorgt, daß viele Leute große Dosen Kalzium, Kupfer, Zink und Chrom nehmen. Ich stelle jetzt bei einer Anzahl 20- bis 30jähriger Brüder und Schwestern Erblindungen fest.“ Denke an den weisen Rat, den die Bibel über Honig gibt. Zuviel kann schaden, ganz gleich, ob es sich um synthetische Arzneimittel handelt oder um natürliche Vitamine und Mineralien oder um Kräuter.

      Ja, auch bei Kräutern ist Vorsicht geboten. Offensichtlich haben einige Kräuter als Heilmittel Wert. Digitalis und Chinin werden aus Heilpflanzen gewonnen. Eine Studie aus Kenia ergab, daß „mindestens 50 Prozent der von Medizinmännern verwendeten, aus Heilkräutern gewonnenen Mittel echten medizinischen Wert haben“. Das heißt aber auch, daß viele keinen bekannten Wert haben. Und die Tatsache, daß Jehova den Menschen zuerst die Pflanzen zur Speise gab, bedeutet nicht, daß alle Kräuter unschädlich sind. Auch Tabak und Marihuana sind „Kräuter“ (1. Mose 1:29, 30).

      Sogar Kräuter, die dem einen zu helfen scheinen, können für jemand anders schädlich sein. Ein reisender Prediger aus Ohio (USA) hatte Magenbeschwerden. Besorgte Freunde drängten ihn, ein bekanntes, aus Kräutern gewonnenes Heilmittel zu nehmen. Als die Beschwerden nicht aufhörten, ging er zu einem Arzt, der nach ausgiebigen Tests Gallensteine entdeckte. Der Arzt stellte auch fest, daß das Blut des Predigers nicht gerinnen konnte; er hätte an einer Schnittwunde verbluten können. Als der Arzt erfuhr, welches Mittel der Prediger angewandt hatte, sagte er, es sei bekannt, daß dieses Mittel Probleme bei der Blutgerinnung verursache. Sobald er das Kräutermittel nicht mehr nahm, hörte das Blutproblem auf.

      Empfehlungen geben

      Es ist verständlich, daß jemand, der einem kranken Freund oder Verwandten helfen möchte, ihm etwas empfiehlt, wovon er glaubt, daß es ihm selbst geholfen hat, oder wovon er gehört hat, daß es gut sein soll. Manchmal mag es sogar ein Ausdruck christlicher Güte sein, das zu tun. Zum Beispiel gab der Apostel Paulus dem jungen Timotheus den Rat, das an seinem Wohnort vorhandene Wasser zu meiden und statt dessen ‘um seines Magens und seiner häufigen Erkrankungen willen ein wenig Wein zu gebrauchen’ (1. Timotheus 5:23).

      Jemand, der regelmäßig irgendwelche Medikamente, Vitamine, Mineralien oder Kräuter empfiehlt, sollte jedoch vorsichtig sein, besonders wenn er kein gründliches Wissen über Gesundheit und über den menschlichen Organismus besitzt. Er sollte sich fragen: Kenne ich wirklich die Tatsachen? Weiß ich, ob ein Medikament, ein Vitamin, ein Mineral oder ein Kraut, das mir selbst offenbar geholfen hat, jemand anders vielleicht schaden könnte? Wenn ja, möchte ich dann die Mitverantwortung tragen? Und selbst wenn das, was ich empfehle, unschädlich und unwirksam ist, möchte ich daran schuld sein, daß jemand eine wirksame Behandlung verzögert, bis sein Zustand kritisch wird oder zum Tode führt? (Vergleiche 1. Timotheus 5:22.)

      Einige haben eine ungewöhnliche Begeisterung für gewisse Heilmittel oder Heilverfahren entwickelt. Ein extremes Beispiel mag dies veranschaulichen: Ein christlicher Ältester fand eines Tages unter seiner Tür einen Brief von einem Bekannten, der Vitamine verkaufte. In diesem Brief hieß es auszugsweise: „Es gibt einen logischen und erstaunlichen Grund, weshalb diese Mittel wirken. Es ist damit wie bei der ,Wahrheit‘ im Vergleich zu ,Babylon der Großen‘. Manchmal verstehe ich einfach nicht, wie einige unserer Brüder und Schwestern in die Wahrheit gekommen sind. Sie ignorieren Sprüche 18:13, obwohl wir ihnen doch nur helfen wollen.“

      Die Tatsache, daß einige — aus welchem Grund auch immer — in Gesundheitsfragen einen fast religiösen Eifer entwickeln können, unterstreicht die Notwendigkeit, daß sich alle Christen davor hüten müssen, unausgeglichen zu werden.

      Andere Fragen

      Christen können dankbar sein, daß wir den Rat des Wortes Gottes haben, denn er hilft uns in verschiedener Weise, gesund zu bleiben. Jedoch verdienen noch weitere Aspekte der Gesundheit Beachtung, zum Beispiel: Wie kann ich feststellen, für welche Behandlung ich mich entscheiden sollte? Was soll ich von unorthodoxen Diagnose- und Behandlungsmethoden halten? Sind mit einigen dieser Methoden Gefahren für meinen Glauben verbunden? Wie sollte der Glaube an Gottes Königreich meine Einstellung zur Gesundheit beeinflussen? Der folgende Artikel wird diese Gesichtspunkte behandeln.

      [Fußnote]

      a Siehe das Kapitel „Bessere Gesundheit und ein längeres Leben — Wie?“ in dem Buch Der Weg zu wahrem Glück, herausgegeben von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft.

  • Gesundheit und christliche Vernünftigkeit
    Der Wachtturm 1982 | 15. September
    • Gesundheit und christliche Vernünftigkeit

      DER Apostel Paulus schrieb an Christen im alten Philippi: „Laßt eure Vernünftigkeit allen Menschen bekanntwerden.“ Mit diesen Worten ermunterte er sie und alle anderen Christen, mäßig, vernünftig und ausgeglichen zu sein (Philipper 4:5).

      Wir müssen vernünftig sein, wenn es um unsere Gesundheit geht. Zum Beispiel müssen wir uns davor hüten, zuviel zu essen und in bezug auf das, was wir essen, extrem zu sein. Auch sollten wir genügend körperliche Bewegung haben und uns die nötige Ruhe gönnen. Ebenso sollte unsere Einstellung zu Heilmethoden von Vernunft zeugen. Wir müssen darauf achten, daß wir keinen Gesundheitsfimmel bekommen. Vernünftigkeit ist erforderlich, damit wir unsere geistige und unsere physische Gesundheit in einem ausgewogenen Gleichgewicht sehen; wir müssen uns „der wichtigeren Dinge vergewissern“, damit die Sorge um die Gesundheit das Königreich Gottes nicht auf den zweiten Platz verdrängt (Philipper 1:10).

      In bezug auf Heilmethoden wählerisch sein

      Bevor du dich für ein bestimmtes Heilmittel oder für eine bestimmte Heilmethode entscheidest, solltest du bedenken, daß Popularität und gerade herrschende Ansichten einen großen Einfluß ausüben. Vielleicht kannst du dich noch an Behandlungsmethoden erinnern, die früher

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen