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  • ‘Sich an dem heiligen Werk der guten Botschaft beteiligen’
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 1. 4. S. 18-23

‘Sich an dem heiligen Werk der guten Botschaft beteiligen’

„Ich [schreibe] euch ... wegen der mir von Gott verliehenen unverdienten Güte, damit ich ein öffentlicher Diener Christi Jesu für die Nationen sei und mich an dem heiligen Werk der guten Botschaft Gottes beteilige“ (Röm. 15:15, 16).

1, 2. Weshalb ist unser Reden und unser Benehmen von Bedeutung?

DER Ruf, den jemand erlangt, hängt von seinem Handeln und von seinem Reden ab. Andere beurteilen ihn und seine Grundsätze oft nach dem, was sie ihn tun sehen und reden hören. König Salomo schrieb: „Schon ein Kind läßt in seinem Tun erkennen, ob sein Handeln lauter — und ob es redlich ist“ (Spr. 20:11, Herder-Bibel; Matth. 7:16-20).

2 Was bedeutet das für dich, wenn du ein Christ bist? Sollten nicht andere an unserem Benehmen und an unserem Reden erkennen können, daß wir dem wahren Gott, Jehova, dienen? Die Bibel versichert uns, daß Gott heilig und rein ist, daß seine Grundsätze gerecht sind und Gutes bewirken (Jes. 6:3; Hiob 34:10; 5. Mose 32:4). Wenn wir uns wirklich die Wesensart Gottes zu eigen machen, dann sollte man das an unserer Lebensweise erkennen können (Eph. 5:1).

3, 4. (a) Welche Auswirkungen hatten die Anbetung und die Erlebnisse des Volkes Israel? (b) Wie sollten Personen berührt werden, die das Christentum beobachten?

3 Daß die wahre Anbetung in der Lebensweise zum Ausdruck kommt, kann sich auf andere Menschen nützlich auswirken. Zum Beispiel handelte Jehova eine Zeitlang hauptsächlich mit den Israeliten. Er gebot ihnen: „Ihr solltet euch als heilig erweisen, denn ich, Jehova, euer Gott, bin heilig“ (3. Mose 19:2; vergleiche 2. Mose 19:5, 6). Die Speise-, Reinheits- und Sittengesetze, die Gott den Israeliten gab, trugen dazu bei, sie vor vielen verunreinigenden Bräuchen zu bewahren, die in den umliegenden Ländern gepflegt wurden. Viele Angehörige anderer Nationen konnten erkennen, wie erfolgreich der Weg der wahren Anbetung war und wie Gott das Volk Israel führte und schützte. Das beeindruckte sie, und viele wurden daher selbst Anbeter Jehovas (1. Kö. 8:41, 42; 10:1; Ruth 1:16).

4 Genausogut wirkt es sich aus, wenn wahre Christen ihr Leben in Übereinstimmung mit Gottes Richtlinien führen. Ihr umgewandeltes Leben und ihr ‘vortrefflicher Wandel’ werden einige Augenzeugen dazu veranlassen, ‘Gott zu verherrlichen’ (1. Petr. 2:12, 15; 3:1, 2; Tit. 2:7, 8; 1. Thess. 4:11, 12). Aber die Bibel zeigt deutlich, daß es beim Christentum nicht nur darauf ankommt, ein anständiges Leben zu führen und eine gute Persönlichkeit zu entwickeln, die die „Frucht des Geistes“ widerspiegelt (Gal. 5:22, 23; Eph. 4:22-24). So wichtig diese Merkmale des Christentums auch sind, jemand, der ein wahrer Nachfolger Jesu sein will, muß doch eine ganz besondere Tätigkeit verrichten.

„DAS HEILIGE WERK DER GUTEN BOTSCHAFT“

5. (a) Was ist außerdem für uns wichtig, wie aus dem Beispiel Jesu hervorgeht? (b) Weshalb ist diese Tätigkeit wichtig?

5 Als Kind und später als vollkommener Mann ehrte Jesus seinen himmlischen Vater. Durch seine Lebensweise und seine Persönlichkeit gab er anderen ein gutes Beispiel und veranlaßte viele Beobachter, Gott zu verherrlichen (Luk. 2:49, 52). Sobald er getauft worden war, ‘fing er sein Werk an’. Er strengte sich wirklich an, während er umherging und ‘die gute Botschaft vom Königreich predigte’ (Luk. 3:23; Matth. 4:17, 23). Er schulte sogar andere, an diesem Werk teilzunehmen, und sandte sie aus, die Menschen zu lehren (Luk. 10:1, 8, 9). Zuerst wurde dieses Werk des Lehrens und Jüngermachens nur unter den Juden durchgeführt. Doch später sollte es sich ausdehnen, denn wie der Apostel Paulus in Römer 15:8, 9 erklärte, wollte Gott, daß allen Völkern auf der Erde geholfen werde, ihn zu verherrlichen.

6, 7. Welches „heilige Werk“ verrichtete der Apostel Paulus?

6 Paulus beteiligte sich selbst aktiv an dieser Tätigkeit. In Römer 15:16 bezeichnete er sich als „ein öffentlicher Diener Christi Jesu für die Nationen“. Worin bestand sein Dienst? Er fügte hinzu, daß er sich „an dem heiligen Werk der guten Botschaft Gottes beteilige, so daß die Opfergabe, nämlich diese Nationen, sich als annehmbar erweise“. Was bedeutet das?

7 Römer 15:16 ist der einzige Vers in der Bibel, in dem das griechische Verb hierurgéō vorkommt, das „heiligen Dienst verrichten, etwas Heiliges besorgen“ bedeuteta. Paulus sagte somit, er beteilige sich an dem heiligen Dienst oder an dem heiligen Werk, die gute Botschaft Gottes, die christliche Botschaft, den Menschen der Nationen zu predigen. Diejenigen, die die Botschaft annahmen und Christen wurden, waren gleichsam ein Opfer, das Gott dargebracht wurde, ein Opfer, das für Gott annehmbar war und das er mit seinem Geist segnete (Röm. 1:1, 16).

8. Wie führte Paulus dieses Werk unter den Juden durch?

8 Wie verrichteten Paulus und andere dieses „heilige Werk der guten Botschaft Gottes“, das Predigen der christlichen Botschaft? Mit Hilfe der „guten Botschaft“ konnten Menschenleben gerettet werden, daher wollten sie so viele wie möglich erreichen. Manchmal war es Paulus, der selbst ein Jude war, möglich, zu Juden zu sprechen, die in einer Synagoge versammelt waren (Apg. 13:14-42; 14:1; 18:4). Doch konnten er und andere Christen die Mehrheit der „Nationen“, der Nichtjuden, erreichen?

9. Welche Methoden konnten die ersten Christen anwenden, um Nichtjuden zu erreichen?

9 Christen konnten auf öffentlichen Plätzen, wie zum Beispiel auf dem Marktplatz, Leute ansprechen (Apg. 17:17-22). Doch ist es sehr unwahrscheinlich, daß allein auf diese Weise so gut wie alle Menschen erreicht wurden. War es nicht viel wirkungsvoller, die Menschen zu Hause aufzusuchen, wie Jesu Jünger es taten, als er sie in verschiedene Städte zum Predigen aussandte? (Matth. 10:5-13; Luk. 9:2-6). Die ersten Christen wandten auch diese Methode an, während sie sich begeistert ‘an dem heiligen Werk beteiligten’, das Christentum zu allen Völkern zu tragen.

10. Welchen Beweis gibt es dafür, daß die ersten Christen von Haus zu Haus gingen, um Ungläubige aufzusuchen und ihnen zu helfen?

10 Dies lassen die Worte erkennen, die Paulus an Männer richtete, die in der Versammlung Ephesus Älteste geworden waren. Er erinnerte sie an seine frühere Predigttätigkeit, als er ihnen das Christentum überbracht hatte, und sagte: „Ich [habe] durchaus nichts verabsäumt ..., um euch alles, was euch heilsam sein konnte, öffentlich [„auf den Straßen“b] und in den Häusern [„von Haus zu Haus“, Zürcher Bibel] zu verkündigen und zu lehren, indem ich es sowohl Juden als auch Griechen ans Herz legte, sich zu Gott zu bekehren und an unseren Herrn Jesus Christus zu glauben“ (Apg. 20:20, 21, Menge). Paulus sprach hier eindeutig von seinen Bemühungen, diesen Männern zu predigen, als sie noch ungläubig waren, als sie sich noch bekehren und gläubig werden mußten. Paulus ging in die Häuser dieser Ungläubigen. Er hatte keinen Grund, sich gehemmt zu fühlen, solchen Fremden zu predigen, denn er verrichtete ein „heiliges Werk“, das Gott guthieß und segnen würde.

11. (a) Wie führen Christen heute dieses „heilige Werk“ durch? (b) Weshalb ist es wichtig, von Haus zu Haus zu predigen?

11 In der Neuzeit ist auch bei Jehovas Zeugen das Zeugnisgeben von Haus zu Haus die wichtigste Methode, mit Menschen in Kontakt zu kommen und ihnen Gottes Wahrheit zu predigen. Natürlich wird jeder Christ, der seine Verpflichtung und sein Vorrecht erkennt, die „gute Botschaft“ zu verkündigen, jede passende Gelegenheit wahrnehmen, um Zeugnis zu geben — durch zwanglose Gespräche mit Verwandten, Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Nachbarn und Fremden. Selbst in Ländern, in denen es aufgrund des extremen Widerstandes fanatischer religiöser Elemente oder aufgrund des Polizeistaates unmöglich ist oder unklug wäre, öffentlich von Haus zu Haus Zeugnis zu geben, tun Christen ihr möglichstes, um auf andere Weise Zeugnis zu geben. Doch in allen Ländern, in denen keine solch extreme Situation herrscht, besuchen Jehovas Zeugen systematisch jedes Haus und jede Wohnung. Das trägt zu einem „gründlichen Zeugnis“ bei, und sie erreichen dadurch viele Personen, die sonst möglicherweise nicht mit wahren Christen in Berührung kommen und nicht die „gute Botschaft“ hören würden (Apg. 4:19, 20; 20:21; vergleiche Hesekiel 9:3, 4).

EINE WIRKUNGSVOLLE METHODE, ZEUGNIS ZU GEBEN?

12—14. Was zeigt, daß das Predigen von Haus zu Haus wirkungsvoll sein kann?

12 Aber ist diese Methode der Evangeliumsverkündigung immer noch eine wirkungsvolle Möglichkeit, ‘sich an dem heiligen Werk der guten Botschaft zu beteiligen’? Die Tatsachen antworten laut und deutlich mit JA. Im Jahre 1977 erschien in der Zeitschrift Social Compass ein Artikel des britischen Soziologen Bryan Wilson mit dem Titel „Jehovas Zeugen in Japan“. Er schrieb, sie seien in der Evangelisation viel zielstrebiger als irgendeine der neuen Religionsgemeinschaften in Japan. Auch führte er eine Umfrage durch, die folgendes ergab:

„Die Mehrheit [58,3 %] derer, die Zeugen geworden sind, gibt an, ihr Interesse sei zuerst durch den Hausbesuch eines Zeugen Jehovas geweckt worden.“

13 Selbst religiöse Personen, die die biblischen Lehren der Zeugen Jehovas ablehnen, geben zu, daß die von Haus zu Haus durchgeführte Evangeliumsverkündigung der Zeugen Jehovas sehr wirkungsvoll ist. Wir lesen:

„Vielleicht haben ... [die Kirchen] übermäßig das vernachlässigt, was gerade die Hauptbeschäftigung der Zeugen darstellt — den Hausbesuch, der einen Bestandteil der apostolischen Methodologie der Urkirche bildete. Während sich die Kirchen bei nicht wenigen Gelegenheiten darauf beschränken, ... innerhalb ihrer Versammlungsstätten zu predigen, halten sich ... [die Zeugen] an die apostolische Methode, von Haus zu Haus zu gehen und jede Gelegenheit zum Zeugnisgeben wahrzunehmen“ („El Catolicismo“, Bogotá, Kolumbien, 14. Sept. 1975).

„Katholiken sollten dem Beispiel folgen, das Jehovas Zeugen in bezug auf die Evangeliumsverkündigung geben. Dazu wurden die Teilnehmer des ersten nationalen Kongresses über Evangelisation aufgefordert“ („Tribune“, Minneapolis, USA, 29. Aug. 1977).

14 Die Evangeliumsverkündigung von Haus zu Haus ist für Jehovas Zeugen so charakteristisch, daß in vielen Ländern Wohnungsinhaber die Tür öffnen und gleich sagen: „Sie sind sicher ein Zeuge Jehovas.“ Selbst wenn es nicht zu einem biblischen Gespräch kommt, ist etwas Gutes bewirkt worden. Die Aufmerksamkeit des Wohnungsinhabers ist auf den heiligen Namen Gottes gelenkt worden, der es verdient, geheiligt zu werden. Und dem Wohnungsinhaber ist eingeprägt worden, daß ein Diener Gottes mit seiner Botschaft da war (Matth. 6:9; Jes. 12:4; Hes. 33:6-9, 29). Doch wie die obigen Zitate zeigen, wird oft noch mehr bewirkt.

15. Wie wird diese wirkungsvolle Tätigkeit in einigen Ländern durchgeführt, in denen es Hindernisse gibt?

15 Das persönliche Zeugnisgeben an den Wohnungstüren ist so nützlich und wirkungsvoll, daß Jehovas Zeugen selbst unter schwierigen Bedingungen versuchen, sich daran zu beteiligen. Das war auch in einem afrikanischen Land der Fall, wo die Behörden diese biblisch begründete Tätigkeit verboten hatten. Die einheimischen Christen wußten, daß diese Methode der Evangeliumsverkündigung nützlich ist, daß sie ‘Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen sollten als Menschen’ und daß sie den Rat Jesu anwenden sollten, ‘so vorsichtig zu sein wie Schlangen und doch unschuldig wie Tauben’ (Apg. 5:29; Matth. 10:16, 17). Was taten sie?

Sie konnten es einrichten, daß sich einige von ihnen eine lange Straße oder ein Gebiet nach Hausnummern aufteilten. Einer hatte alle Häuser, die mit 2 endeten (2, 12, 22, 32 usw.), und konnte sie in jeder beliebigen Reihenfolge und zu jeder beliebigen Zeit besuchen. Ein anderer hatte die Häuser, die mit 3 endeten (3, 13 usw.), und konnte seine Besuche zu einer anderen Zeit durchführen. Auf diese Weise konnte ein gründliches Zeugnis gegeben werden.

Auch wurden verschiedene Methoden angewandt. Ein Christ hatte vielleicht einen kleinen Korb mit Eiern oder Früchten bei sich, die er dem Wohnungsinhaber zum Verkauf anbot, doch zu einem höheren Preis als auf dem Markt. Auf diese Weise verkaufte er nur selten etwas, konnte aber viele Gespräche über die hohen Kosten und die Schwierigkeiten des heutigen Lebens führen und dann, wenn es günstig schien, auf die Erfüllung biblischer Prophezeiungen hinweisen.

Ein anderer Christ, der Gemüse einkaufen mußte, nahm diese Gelegenheit wahr, Personen in seinem „Gebiet“ aufzusuchen. Bevor er zum Markt ging, sprach er bei Leuten vor, die am Haus einen Garten hatten, und fragte, ob er Gemüse kaufen könne. Ganz gleich, ob er etwas kaufen konnte oder nicht, es kam oft zu einem Gespräch über biblische Gedanken.

Auf diese Weise vermieden es einheimische Christen, von politischgesinnten Störenfrieden belästigt zu werden, die früher ihre Tätigkeit von Haus zu Haus behindert hatten. Auch wurde gründlich Zeugnis gegeben.

16. Welche andere Umstellung könnten die Zeugen vornehmen, um diese Predigtmethode weiterhin wirkungsvoll anwenden zu können?

16 Anderswo mag eine andere Umstellung nötig sein. In den vergangenen Jahren ist es vielleicht üblich gewesen, vormittags in den Predigtdienst zu gehen, da viele Wohnungsinhaber zu Hause waren. Doch wenn sich die Verhältnisse ändern und die meisten zu dieser Zeit arbeiten, bedeutet das dann, daß diese Predigtmethode nicht praktisch ist? Nein, denn wie sonst könnte man alle — in jedem Haus und in jeder Wohnung — erreichen und ihnen die Gelegenheit geben, aus der „guten Botschaft“ Nutzen zu ziehen? Es mag ratsam sein, die Besuche auf den Nachmittag oder den frühen Abend zu verlegen, wenn die Wohnungsinhaber zu Hause sind. Das Ziel ist, Menschen zu erreichen und ihnen zu helfen, und zwar so vielen wie möglich. (Vergleiche Apostelgeschichte 16:13.)

17. Wie könnten wir, wenn wir an das Beispiel des Apostels Paulus denken, persönlich Änderungen vornehmen, um diese Tätigkeit wirkungsvoll durchzuführen?

17 Der Apostel Paulus war bereit, seine Methoden auf seine Zuhörer abzustimmen. Er sagte: „Alles ... tue ich um der guten Botschaft willen, damit ich mit anderen Teilhaber an ihr werde“ (1. Kor. 9:19-23). Auf ähnliche Weise kann Anpassungsfähigkeit auch heute helfen. Was würdest du zum Beispiel tun, wenn du in einer Gegend leben würdest, in der die meisten Menschen das Interesse an Religion und an der Bibel verloren hätten? Würdest du deine Predigtmethode darauf abstimmen?

Ein Zeuge aus Belgien sagte: „Ich halte die Bibel geöffnet in der Hand, erwähne aber nicht gleich, daß es die Bibel ist. Ich sage: ,Bevor Sie die Tür aufmachten, habe ich hier etwas Interessantes gelesen: „Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde ererben werden“ [Matth. 5:5]. Was meinen Sie, gibt es immer noch Mildgesinnte unter uns?‘ Es kommt dann ausnahmslos zu einer Unterhaltung, und danach wird die Bibel eher akzeptiert.“

EIN WERK, DAS GOTT SEGNET

18. Woher wissen wir, daß Gott an dem „heiligen Werk der guten Botschaft“ interessiert ist?

18 Auf der ganzen Erde sind Christen brennend an dem „heiligen Werk der guten Botschaft“ interessiert. Jehova Gott ist genauso daran interessiert. Paulus sagte, daß Personen, die aufgrund seiner Beteiligung an diesem Werk Christen geworden waren, einer Opfergabe glichen, die für Gott, der seinen Geist auf sie ausgegossen habe, annehmbar sei (Röm. 15:16).

19. Inwiefern kann dieses Werk selbst dann wirkungsvoll sein, wenn die meisten Menschen nicht bereit sind zu hören?

19 Dieses Predigtwerk hat weiterhin Gottes Wohlgefallen und seinen Segen, auch die wichtige Tätigkeit von Haus zu Haus, die dazu dient, Menschen zu finden und ihnen zu helfen. Als Anzeichen dafür möge folgendes Beispiel dienen: Ein Prediger, der Versammlungen in einem großen Bezirk besucht, nahm eine Einladung an, eine Christin in Maryland (USA) zu einem Bibelstudium zu begleiten. Er berichtet:

„Ich fragte die Wohnungsinhaberin, was sie veranlaßt habe, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Sie sagte, sie habe oft wahllos die Bibel geöffnet, mit dem Finger auf einen Vers gezeigt und ihn dann gelesen. Doch habe sie selten verstanden, was sie gelesen habe.

Eines Tages war sie wegen schwerwiegender Familienprobleme sehr deprimiert. Wieder öffnete sie ihre Bibel und griff einen Vers heraus. Sie konnte ihn nicht verstehen, und in ihrer Verzweiflung und Enttäuschung begann sie zu weinen. Sie betete zu Gott, er möge ihr jemanden schicken, der ihr helfen könne, sein Wort zu verstehen. Sobald sie das gesagt hatte, klingelte es an der Tür. Als sie öffnete, stellte sie fest, daß eine Zeugin Jehovas an ihrer Tür stand. Diese fragte sie: ,Würden Sie gern die Bibel verstehen?‘ Die Wohnungsinhaberin zog sie regelrecht in die Wohnung, und schnell wurde ein regelmäßiges Bibelstudium eingerichtet.“

20—23. Welche Segnungen kann ein vermehrter Anteil am Predigtwerk von Haus zu Haus mit sich bringen?

20 Gute Ergebnisse können selbst dann erzielt werden, wenn es scheint, daß die meisten Leute, die man antrifft, die „gute Botschaft“ ablehnen.

Ein junges Mädchen ging an einem Samstagnachmittag in einem Dorf in Südafrika von Tür zu Tür. Sie fand nur wenig Gehör, denn eine Religionsgemeinschaft in der Gemeinde hatte starke Vorurteile gegen die hilfreichen christlichen Bemühungen der Zeugen Jehovas geweckt. In einem Haus nach dem anderen wurde ihr die Tür vor der Nase zugemacht. Ihre Mühe schien vergeblich zu sein.

Sie wurde aber, ohne es zu wissen, von einem Fenster auf der anderen Straßenseite aus mit Interesse beobachtet. Eine ältere Frau sah, wie die Zeugin trotz unfreundlicher Reaktionen ausharrte. Dieses christliche Mädchen war offensichtlich anders als andere Jugendliche.

Als die Zeugin das Haus der älteren Frau erreichte, bat diese sie herein. Obwohl das Mädchen hauptsächlich Englisch sprach und die Frau Afrikaans, konnten sie sich doch verständigen und über ein wichtiges, zeitgemäßes biblisches Thema sprechen. Später machte ein Afrikaans sprechender Prediger einen Rückbesuch, und die ältere Frau erklärte sich gern zu einem regelmäßigen Studium des Wortes Gottes bereit.

21 Tatsächlich ist auf verschiedene Weise zu spüren, daß Gott „das heilige Werk der guten Botschaft“ segnet. Ein reisender Prediger, der Versammlungen in New Orleans (Louisiana, USA) besucht, schrieb: „Der Eifer für das Verkündigungswerk nimmt zu. Die letzten acht oder neun Versammlungen, die wir besucht haben, verbringen jetzt viel mehr Zeit im Predigtdienst als früher. Aufgrund dieser zunehmenden Anstrengungen werden mehr Personen ausfindig gemacht, die sich für die ,gute Botschaft‘ interessieren. Und da unsere Brüder und Schwestern eifriger mit der Verkündigung der ,guten Botschaft‘ beschäftigt sind, ist in den Versammlungen auch vermehrt ein Geist des Friedens und der Freude zu beobachten.“

22 Dieser Friede und diese Freude nehmen auch im persönlichen Leben und im Familienleben der Christen zu, die tatkräftig die „gute Botschaft“ predigen und Gottes Segen verspüren. Natürlich werden sie weiterhin Probleme und Lebenssorgen haben. Es ist uns klar, daß wir davon nicht verschont bleiben, solange wir unvollkommen sind und das gegenwärtige böse System der Dinge besteht. Doch je mehr sich ein Christ dem von Gott aufgetragenen „heiligen Werk der guten Botschaft“ widmet, desto ausgefüllter, reicher und glücklicher wird sein Leben sein (Apg. 20:35). Das ist nicht nur graue Theorie. Es bewährt sich wirklich. Das war beim Apostel Paulus der Fall. Es ist bei Millionen Zeugen Jehovas heute der Fall. Und es wird auch bei dir der Fall sein.

23 Andere werden bemerken, was für ein Christ du bist. Sie werden dich beobachten, wenn du dich an der Verkündigung der „guten Botschaft“ beteiligst. Sie werden erkennen, welchen Frieden und welche Freude diese und andere christliche Tätigkeiten in dein Leben bringen. Sie werden feststellen, auf welch verschiedene Weise du die christliche Persönlichkeit offenbarst und die „Frucht des Geistes“ hervorbringst (Eph. 4:24; Gal. 5:22, 23). Ja, du wirst vielen anderen kundtun, daß du erfolgreich einem heiligen Gott dienst.

24. Was kannst du empfinden, wenn du dich ganzherzig an diesem Werk beteiligst?

24 Nachdem Paulus erwähnt hatte, daß er sich „an dem heiligen Werk der guten Botschaft Gottes beteilige“, fügte er hinzu: „Daher habe ich Ursache, in Christus Jesus zu frohlocken, wenn es sich um Dinge handelt, die Gott betreffen“ (Röm. 15:17). Mögen wir Christen alle so tätig sein, daß auch wir in Christus Jesus frohlocken können!

[Fußnoten]

a Einige Übersetzer haben hierurgéō mit „priesterlich dienen“ oder ähnlich übersetzt. Vergleiche Lukas 1:8, wo ein verwandtes Verb in Verbindung mit Sacharja, dem Vater Johannes’ des Täufers, gebraucht wird.

b Gemäß der syrischen Übersetzung, der ersten Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften in eine andere Sprache.

[Bild auf Seite 20]

„Größere Werke“ begannen zu Pfingsten

[Bilder auf Seite 21]

Heute beteiligen sich Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde an den „größeren Werken“.

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