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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
w61 15. 1. S. 35-36

Schmerzt dich das Geben?

BEI jeder möglichen Gelegenheit wird die Allgemeinheit zum Geben aufgefordert. Durch die Post, das Telefon, von Tür zu Tür und auf der Straße rufen Kollektensammler dem Sinne nach: „Eine Gabe!“ „Eine Gabe für einen wohltätigen Zweck!“ „Helft, wo’s nötig ist!“ Solche Aufrufe sind dazu bestimmt, die Saiten deines Herzens anzuschlagen und dich zu bewegen, dein Portemonnaie aufzutun. Durch den Druck der öffentlichen Meinung öffnet sich der Geldbeutel. Man hebt hervor, daß Gebefreudigkeit eine religiöse Pflicht sei. Als Ergebnis fließen allein in den Vereinigten Staaten nahezu 5 000 000 000 Dollar jährlich aus privaten Kassen und Portemonnaies in die Kanäle öffentlicher Wohltätigkeit.

Obwohl es in der Bibel heißt: „Gott liebt einen fröhlichen Geber“, und Jesus erklärte: „Mehr Glück liegt im Geben als im Empfangen“, wird der Öffentlichkeit doch gesagt, sie möchte „geben, bis es schmerzt“. Unter Druck gesetzt, geben die Leute und bezeugen oft die Tatsache, daß es schmerzt. Warum aber ist das Geben für so viele eine schmerzliche Pflicht, wenn Jesus doch sagte, es liege mehr Glück im Geben als im Empfangen? Hast du festgestellt, daß Geben schmerzt? — 2. Kor. 9:7; Apg. 20:35, NW.

Der Allgemeinheit im Namen Gottes Geld zu entlocken ist zu einem großen Geschäftsunternehmen geworden. Es ist eine Quelle des Schmerzes und verletzt jene, die dazu aufgefordert werden. Es macht sie nicht glücklich. Am 3. April 1960 erschien im Londoner Sunday Express die Schlagzeile „Geschäftsexperten treiben die Kollekten in röm.-kath. Kirchen in die Höhe“. Die Organisation Cathos Ltd., die in ganz Kanada und in den Vereinigten Staaten, in Australien und England Zweigbüros unterhält, spezialisiert sich ausschließlich auf die Erhöhung der Einkünfte der römisch-katholischen Kirche. Das Londoner Blatt schrieb, daß sie das Ziel verfolge, die Einkünfte der römisch-katholischen Kirchen in England zu verdoppeln. Dieses Unternehmen arbeitet mit dem Segen des römisch-katholischen Primas, des Kardinals Godfrey.

Zum Programm der Firma Cathos gehört eine Werbung von Haus zu Haus, wobei man mit allen katholischen Familien in einer Gemeinde Fühlung nimmt, um sich von ihnen das Versprechen unterschreiben zu lassen, daß sie bereit sind, einen bestimmten Betrag wöchentlich für die Kirche beizusteuern. Auch schließt es ein großes „Erweichungs-Bankett“ ein. Cathos’ erster Feldzug in England nahm letztes Frühjahr in Potters Bar, Middlesex, mit einem großen Bankett, an dem 300 Kirchengemeindeglieder teilnahmen, seinen Anfang. Das angekündigte Ziel war, den Wert der jährlichen Kollekten in der Kirchengemeinde von 4900 auf 10 080 Dollar hinaufzutreiben. Mr. Harold Brinjes, Vorsitzender der Firma Cathos, bemerkte dazu: „Die Bevölkerung von Potters Bar wird in einem Maße spenden, das sie etwas schmerzt. Das gehört mit zu der normalen Remedur, nachdem wir die Sache übernommen haben.“

Ja, es schmerzt, zu geben, wenn man dazu unter starken Druck gesetzt wird, ungeachtet für welch würdige Sache es sein mag. Wenn man sich zum Geben gezwungen fühlt, wenn man gibt, weil man ein Stirnrunzeln sieht und mißbilligende Blicke oder gar solche Worte, sofern man nichts gibt, dann gibt man nicht mit Freuden, sondern mit Schmerzen. Somit macht es einen Armen nicht glücklich, wenn ein Kollektenteller herumgereicht wird, so daß er sich gezwungen sieht, mit der großen Spende eines Reichen zu konkurrieren. Ein Reicher, der zur Schaustellung einen großen Beitrag gibt, erhält sogleich den Lohn: Ehre von Menschen. Der Arme, der sich genötigt sieht, den Schein der Achtbarkeit zu wahren, ‚gibt, bis es schmerzt‘. Weder der eine noch der andere erlangt das Glück, von dem Jesus sprach. — Matth. 6:2, NW.

Einst gerieten die Glieder der Christenversammlung in Jerusalem wegen einer im Lande herrschenden Hungersnot in materielle Bedrängnis. Paulus berichtet, daß ihre christlichen Brüder in Mazedonien, obwohl sie selbst arm waren, „aus ihrem eigenen Antrieb fortgesetzt und inständig um das Vorrecht des gütigen Gebens baten und um die Teilnahme an dem Dienste, der für die Heiligen bestimmt ist“. Er bezeugte, daß sie „über ihr tatsächliches Vermögen hinaus“ spendeten. Niemand zwang die mazedonischen Christen zum Geben, sondern sie baten inständig um eine Gelegenheit, geben zu dürfen. — 2. Kor. 8:1-4, NW.

Wie kann jemand heute Glück im Geben finden? Um durch Geben glücklich zu werden, muß man eine freigebige Gesinnung entwickeln. Man muß den beiden größten Geboten gehorchen, das heißt Jehova Gott von ganzem Herzen und ganzem Sinn, von ganzer Seele und Kraft und seinen Nächsten wie sich selbst lieben. Wer diese Liebe hat, gibt von Herzen, er gibt, weil es den, den er liebt, glücklich macht. Er freut sich über die Gelegenheit, seiner Liebe durch Geben Ausdruck verleihen zu können. Er gewinnt mehr Glück, wenn auch der Bedürftige, der etwas empfängt, ebenfalls glücklich wird. Das war der Fall, als die mazedonischen Christen ihre Brüder in Jerusalem unterstützten.

Betrachtet als ein neuzeitliches Beispiel die christlichen Zeugen Jehovas, die am Ende des zweiten Weltkrieges aus den deutschen Konzentrationslagern herauskamen. Gleich den Christen einst in Jerusalem bedurften sie der Hilfe. Ihre christlichen Brüder in der ganzen Welt freuten sich über das Vorrecht, ihren deutschen Brüdern etwas zu spenden, was sie brauchten. Nun sind diese deutschen Zeugen materiell wieder besser gestellt, und sie haben in selbstloser Weise Hunderttausende von Deutschen Mark zur Förderung des Predigtwerkes gespendet, außer dem, was in ihrem eigenen Lande für dieses Werk benötigt wird. Durch diese Beiträge sind ihre Brüder unterstützt worden, und sie haben dazu gedient, das Missionarwerk in vielen Ländern der Welt zu finanzieren. Wer kann sagen, daß die deutschen Zeugen nicht mehr Glück empfangen haben, indem sie gaben, als sie zu der Zeit empfanden, da sie von ihren Brüdern am Ende des zweiten Weltkrieges selbst Gaben entgegennahmen?

Wohl stimmt es, daß nicht jedermann materielle Dinge besitzt, um geben zu können, und dennoch können alle das noch größere Glück haben, das im Geben liegt. Betrachte das Beispiel des Apostels Petrus. Außerhalb des Tempeltores lag ein Krüppel, der um Almosen bat. „Petrus sprach: ‚Silber und Gold besitze ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, geh umher!‘“ Der Mann wurde sogleich geheilt und sprang auf mit großer Freude. Welches Glück muß Petrus empfunden haben, als er diesen dankbaren Krüppel heilen durfte! Tatsächlich können wir heute eine noch wertvollere Gabe, als die Gesundheit es ist, weitergeben. Jesus sagte, daß es ewiges Leben bedeute, wenn man fortwährend Erkenntnis über ihn und seinen Vater, Jehova, in sich aufnehme. So erlange diese Erkenntnis denn selbst und gib sie weiter. Wie wird sich dein Herz mit unübertrefflicher Freude freuen, wenn du sehen kannst, wie sich Augen des Verständnisses öffnen und vor Freude strahlen, wenn sie im Geiste die neue Welt sehen, die, wie du es ihnen zeigst, ihre feste Hoffnung werden kann. Dieses Geben wird dich nicht schmerzen, sondern wird dich den Sinn der Worte Jesu verstehen lassen: „Mehr Glück liegt im Geben als im Empfangen.“ — Apg. 3:6; 20:35; Joh. 17:3, NW.

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