Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g77 22. 9. S. 3-5
  • Was kann dir helfen, das Leben zu meistern?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Was kann dir helfen, das Leben zu meistern?
  • Erwachet! 1977
  • Ähnliches Material
  • Das Leben läßt sich doch meistern — Warum wählt manch einer den Freitod?
    Erwachet! 1981
  • Hüte dich vor Selbstmitleid
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1978
  • Warum so viele Selbstmorde?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
  • Menschen, die nach der Wahrheit hungern, werden gefunden
    Erwachet! 1970
Hier mehr
Erwachet! 1977
g77 22. 9. S. 3-5

Was kann dir helfen, das Leben zu meistern?

DAS Nachrichtenprogramm im Fernsehen begann wie üblich. Unter anderem wurde gemeldet, daß in einer Kneipe am Ort eine Schießerei war. Dann geschah es, ganz plötzlich und ohne Vorwarnung.

Die Nachrichtensprecherin, eine 29jährige Frau aus Florida, erschien nochmals auf dem Bildschirm und sagte: „Sie sehen jetzt zum ersten Mal in Farbe — einen Selbstmordversuch.“ Vor den Augen des Fernsehpublikums nahm sie eine Pistole, richtete den Lauf auf den Hinterkopf und drückte ab. Einige Stunden später war sie tot.

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Menschen, die mit dem Leben nicht mehr fertig werden, in beängstigendem Maße. Viele von diesen machen einen Selbstmordversuch. Andere sind so niedergedrückt und unglücklich, daß sie nichts vom Leben haben.

Manche Leute sind verzweifelt, weil sie eine schmerzhafte chronische Krankheit haben, weil sie durch einen Unfall verstümmelt worden sind oder weil ihnen der Tod plötzlich einen lieben Angehörigen entrissen hat. Aber bei Personen, die die Neigung haben aufzugeben, liegt gewöhnlich noch etwas anderes vor. Was?

Über die Nachrichtensprecherin, die Selbstmord beging, soll eine ihrer Freundinnen gesagt haben: „Sie war ein richtiger Jammerlappen geworden und bemitleidete sich selbst.“ Dieses Selbstbedauern war einer der hauptsächlichen Gründe, warum sie schließlich Hand an sich legte.

Es ist nur natürlich, daß jemand, der von einem Unglück betroffen wurde, darüber traurig ist. Aber ist es nicht so, daß die Menschen manchmal vom Selbstmitleid regelrecht übermannt werden? Wenn man lernen möchte, das Leben zu meistern, muß man Herr über diese Neigung werden. Wie ist das möglich?

Als erstes muß man erkennen, daß übermäßiges Selbstbedauern alles nur verschlimmert. Zwar führt es nicht immer zu Selbstmord, aber es führt dazu, daß man einsam und vielleicht sogar krank wird. Dale Carnegie führt in seinem Buch Sorge dich nicht — lebe! folgendes Beispiel an:

„Ich kenne eine Frau in New York, die sich immerfort beklagt, weil sie so einsam ist. Keiner von ihren Angehörigen hat Lust, in ihre Nähe zu kommen — und kein Wunder. Wenn man sie besucht, erzählt sie einem stundenlang, was sie alles für ihre Nichten getan hat, als sie Kinder waren ...

Besuchen ihre Nichten sie? O ja, dann und wann aus Pflichtgefühl. Allein sie fürchten diese Besuche. Sie wissen, sie müssen dann stundenlang dasitzen und halbverschleierten Vorwürfen lauschen. Sie müssen sich eine endlose Litanei von bitteren Beschwerden und selbstbedauernden Seufzern anhören. Wenn diese Dame ihre Nichten dann nicht länger tyrannisieren und quälen und dazu bringen kann, daß sie sie besuchen, erleidet sie einen ihrer ,Anfälle‘. Sie produziert eine Herzattacke.

Ist die Herzattacke echt? Ja gewiß. Die Ärzte sagen, sie habe ein ,nervöses Herz‘ und leide an Herzklopfen. Die Ärzte sagen aber auch, daß sie nichts für sie tun können, weil ihr Leiden seinen Ursprung im Gemüt hat.“

Wie kann man es vermeiden, daß man sich übermäßig selbst bemitleidet? Da der Grund für ein solches Selbstbedauern nicht bei jedem der gleiche ist, kann es auch kein Allheilmittel geben. Folgende drei Erfahrungen von Personen, die ganz unerwartet ihr Selbstbedauern überwinden konnten, mögen lehrreich sein. Die ersten beiden stammen aus dem erwähnten Buch von Dale Carnegie. Man achte darauf, ob man in allen ein gemeinsames Element feststellen kann.

Eine Frau erzählte, daß sie in Kummer und Selbstmitleid versunken war. „Nach mehreren Jahren glücklicher Ehe hatte ich meinen Mann verloren“, berichtete sie. Eines Tages bestieg diese Frau völlig verzweifelt einen Bus und fuhr bis zur Endstation. Sie kannte den Ort nicht, in dem sie nun eine Zeitlang umherwanderte. Schließlich betrat sie eine Kirche, setzte sich in eine Ecke und schlummerte ein. Als sie aufwachte, standen zwei ärmlich gekleidete Kinder vor ihr. Sie erfuhr von ihnen, daß sie keinen Vater und keine Mutter mehr hatten. Darauf nahm sie die beiden Waisenkinder mit in eine Imbißstube und gab ihnen etwas zu essen. Sie plauderte mit ihnen und kaufte ihnen auch Geschenke. Half das dieser Frau, über ihren Kummer wegen des Todes ihres Mannes hinwegzukommen? Sie erzählt weiter:

„Die beiden Kleinen taten weit mehr für mich als ich für sie. Und diese Erfahrung bewies mir, wie nötig es ist, andere glücklich zu machen, damit man selbst glücklich sein kann. Ich fand, daß Frohsein ansteckend wirkt. Im Geben empfangen wir. Dadurch, daß ich jemand geholfen und Liebe gezeigt hatte, hatte ich meine eigene Sorge, meinen Kummer und mein Selbstmitleid überwunden, so daß ich mich wie neugeboren fühlte. Und ich war in der Tat zu einem neuen Menschen geworden — nicht nur für den Augenblick, sondern für all die Jahre, die folgten.“

Personen, die meinen, das Leben nicht mehr meistern zu können, mögen das Gefühl haben, anderen nicht helfen zu können, sondern selbst Hilfe zu benötigen. Tut man jedoch anderen Gutes, so muntert das auf, so daß es einem leichter fällt, das Leben zu meistern. Jesus Christus sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apg. 20:35). Was kann man jedoch tun, wenn man weder Geld noch andere materielle Dinge besitzt, die man geben kann? Folgende Erfahrung zeigt, wie jemand, der vergrämt war, unerwartet aufgemuntert wurde.

„Es war das Unglück meiner Mädchenzeit ..., daß wir so arm waren. Wir konnten Einladungen nie in derselben Weise erwidern wie die anderen Mädchen meines Kreises. Meine Kleider waren nie von bester Qualität. Ich verwuchs sie, und dann saßen sie nicht mehr und waren oft altmodisch. Ich fühlte mich so gedemütigt und schämte mich so, daß ich mich oft in den Schlaf weinte. Schließlich verfiel ich aus schierer Verzweiflung auf den Gedanken, meine Tischherren auf Gesellschaften immer über sich selbst auszufragen, über ihre Erfahrungen, ihre Ideen, ihre Zukunftspläne. Das alles fragte ich nicht, weil ich mich besonders für die Antworten interessiert hätte, sondern um meinen Tischherrn zu beschäftigen, damit er sich meine unansehnlichen Kleider nicht allzu genau betrachte. Doch die Sache wirkte sich merkwürdig aus: dadurch, daß ich diese jungen Leute reden hörte und alles mögliche über sie erfuhr, erwachte in mir ein wirkliches Interesse für das, was sie zu sagen hatten. Manchmal wurde dieses Interesse so stark, daß ich vergaß, an meine Kleider zu denken. Was mich aber am allermeisten in Erstaunen setzte, war die Freude, die ich den jungen Leuten bereitete, weil ich eine so aufmerksame Zuhörerin war und sie veranlaßte, mir ihr Herz auszuschütten, so daß ich schließlich das beliebteste von allen Mädchen meines Kreises wurde und drei Heiratsanträge aus den Reihen dieser jungen Leute bekam.“

Die dritte Erfahrung zeigt, wie wertvoll es ist, über seinen Glauben zu sprechen. Auch in diesem Fall war der Erfolg unerwartet und trug dazu bei, daß diese Person mit den Unannehmlichkeiten einer chronischen Krankheit besser fertig wurde. Eine Zeugin Jehovas aus Illinois berichtete:

„Ich war wegen einer chronischen Krankheit, die sich ständig verschlimmerte, wieder einmal 10 oder 12 Tage im Krankenhaus gewesen. Als ich wieder zu Hause war, nahm ich mir vor, von Haus zu Haus zu gehen und anderen von den biblischen Wahrheiten zu erzählen. An dem Tag, an dem ich mich verabredet hatte, war ich furchtbar niedergeschlagen. Ich beschloß trotzdem, mitzugehen, sagte aber zu meiner Begleiterin: ,Ich höre heute morgen nur zu. Es fällt mir schwer, mit Bekannten zu sprechen, geschweige denn mit Fremden.‘

Meine Begleiterin war einverstanden. Sie klopfte an eine Tür und begann mit einer Frau zu sprechen. Diese bat uns schließlich einzutreten. Nun begann ich, mich ebenfalls an dem Gespräch zu beteiligen und der Frau einiges aus der Bibel zu erzählen. Als ich sah, wie sehr sie das, was sie hörte, schätzte, wich meine Niedergeschlagenheit, und ich empfand große Freude. Als wir die Frau verließen, hätte ich nicht einmal mehr schildern können, wie man sich fühlt, wenn man deprimiert ist. Die Freude, die es einem bereitet, anderen etwas aus der Bibel erzählen zu können, ist unbeschreiblich.“

Bist du manchmal mutlos? Wenn ja, dann kämpfe tapfer gegen allzu großes Selbstmitleid, indem du nach Möglichkeiten suchst, anderen zu helfen. Obschon dadurch die Ursache deiner Mutlosigkeit nicht beseitigt werden mag, wird es dir bestimmt helfen, das Problem zu meistern (Luk. 6:38; Phil. 4:8, 9).

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen